Ziel dieser Arbeit ist es, die rußlandpolitischen Konzepte und Ziele des Generals sowie des deutschen Botschafters mit denen der offiziellen deutschen Außenpolitik zu vergleichen und den Einfluß der rußlandpolitischen Aktivitäten der Reichswehrführung sowie Brockdorff-Rantzaus auf die deutsche Rußlandpolitik herauszustellen. Dabei soll die Zeit bis zur Unterzeichnung des Berliner Vertrags im April 1926 im Mittelpunkt stehen, mit dem zugleich der Zenit in den deutsch-russischen Beziehungen der Ära Stresemann überschritten war.6 Die Analyse folgt im wesentlichen der Chronologie der Ereignisse, um die jeweiligen Aktivitäten der Akteure und die Interaktion zwischen ihnen zu verdeutlichen, wobei Einschnitte gesetzt werden beim Amtsantritt Stresemanns als Kanzler im August 1923 und der deutschen Völkerbundnote im September 1924. Es werden die im Anhang zitierten veröffentlichten Quellen und Quellensammlungen sowie die dort gelistete Sekundärliteratur herangezogen, wobei sich die Arbeit für die Rolle der Reichswehr vorwiegend auf die neueste Studie von Zeidler und für den deutschen Botschafter auf die 1998 erschienene Biographie von Scheidemann stützt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die deutsch-russischen Beziehungen nach Rapallo (1922/1923)
- Die militärischen Beziehungen zur Roten Armee: General von Seeckt
- Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen: Botschafter Brockdorff-Rantzau
- Das Krisenjahr 1923: Forcierung der Ostorientierung
- Die deutschen Rußlandpolitik zu Beginn der Ära Stresemann (1923/1924)
- Die Neubestimmung der Rußlandpolitik: Stresemann und Brockdorff-Rantzau
- Die diplomatische Krise: Der Zwischenfall in der Berliner Handelsmission
- Die Militärbeziehungen: Ausbau zum Stabilitätsfaktor
- Die deutsche Rußlandpolitik im Zeichen von Locarno (1924-1926)
- Die Kontroverse um die Rußlandpolitik: Widerstand Brockdorff-Rantzaus
- Auf dem Weg zum Berliner Vertrag
- Die Militärs: Verhandlungen mit der „sichersten Stütze“
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der deutschen Rußlandpolitik in der Ära Stresemanns und untersucht dabei insbesondere die Rolle der Reichswehr unter General von Seeckt und des deutschen Botschafters Graf Brockdorff-Rantzau. Ziel ist es, die jeweiligen Konzepte und Ziele dieser Akteure mit denen der offiziellen deutschen Außenpolitik zu vergleichen und deren Einfluss auf die deutsche Rußlandpolitik herauszustellen.
- Der Vergleich der rußlandpolitischen Konzepte von Stresemann, Seeckt und Brockdorff-Rantzau
- Die Analyse der militärischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion
- Die Bedeutung diplomatischer Beziehungen für die deutsche Rußlandpolitik
- Die Herausforderungen und Konflikte im Kontext der deutschen Rußlandpolitik
- Die Rolle der Reichswehr und des deutschen Botschafters in der Gestaltung der deutschen Rußlandpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung der Ära Stresemanns für die deutsche Innen- und Außenpolitik beleuchtet. Anschließend werden die deutsch-russischen Beziehungen nach Rapallo (1922/1923) analysiert, wobei der Fokus auf den militärischen und diplomatischen Beziehungen liegt. Das Kapitel beleuchtet außerdem die Entwicklungen im Krisenjahr 1923 und die forcierte Ostorientierung.
Die deutschen Rußlandpolitik zu Beginn der Ära Stresemann (1923/1924) wird im folgenden Kapitel behandelt, wobei die Neubestimmung der Rußlandpolitik durch Stresemann und Brockdorff-Rantzau im Vordergrund steht. Das Kapitel thematisiert auch die diplomatische Krise im Zusammenhang mit dem Zwischenfall in der Berliner Handelsmission sowie den Ausbau der Militärbeziehungen als Stabilitätsfaktor.
Die deutsche Rußlandpolitik im Zeichen von Locarno (1924-1926) wird in einem weiteren Kapitel beleuchtet, wobei die Kontroverse um die Rußlandpolitik und den Widerstand Brockdorff-Rantzaus im Mittelpunkt stehen. Das Kapitel behandelt außerdem den Weg zum Berliner Vertrag und die Verhandlungen der Militärs mit der „sichersten Stütze“, der Sowjetunion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den wichtigsten Themen der deutschen Rußlandpolitik in der Ära Stresemanns, insbesondere mit der Rolle der Reichswehr, der diplomatischen Beziehungen und den Kontroversen um die Ost- und Westorientierung. Zentrale Begriffe sind dabei die „Ära Stresemann“, Rapallo-Vertrag, General von Seeckt, Graf Brockdorff-Rantzau, Berliner Vertrag, Locarno-Verträge, Ostpolitik und Westorientierung.
- Quote paper
- Victoria Krummel (Author), 2001, Ostpolitik contra Westorientierung - Deutsche Rußlandpolitik zwischen Stresemann, Seeckt und Graf Brockdorff-Rantzau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19543