Nach der Definition wird die Beweglichkeit als die Fähigkeit bezeichnet, Bewegungen mit einem möglichst großen Bewegungsausmaß in einem oder mehreren Gelenken auszuführen (Froböse, Fiehn, 2003, 71). In der Literatur werden häufig die Synonyme Flexibilität oder Gelenkigkeit verwendet. Auch wenn einige Autoren diese Begriffe
unterscheiden überwiegt doch die synonyme Verwendung dieser Begrifflichkeiten. Die Grundlage für den Menschen die es ihm ermöglicht gezielte, willkürliche Bewegungen auszuführen und bestimmte Körperhaltungen einzunehmen, ist eine angemessene Beweglichkeit. Diese wird von energetischen, konstitutionellen und
anatomisch-morphologischen Faktoren geprägt. Beispiele für diese Faktoren sind: die Stellung der Gelenkflächen, die Muskelmasse und die Dehnbarkeit der Gelenkkapseln, Bänder, Sehnen und Muskeln.
Die Flexibilität kann in die aktive und passive Flexibilität unterteilt werden. Die aktive Beweglichkeit bezeichnet den Bewegungsumfang, der willkürlich und aus eigener Kraft ausgeführt werden kann. Unter der passiven Flexibilität wird das mögliche
Bewegungsausmaß verstanden, welches mit Hilfe äußerer Kräfte erreicht werden kann. Dies schließt beispielsweise eine Bewegungsführung durch den Therapeuten mit ein. In der Regel ist die aktive Beweglichkeit geringer als die passive Beweglichkeit. Der Therapeut hat die Aufgabe anhand der Diagnostik des Mediziners eine auf den Patienten individuell abgestimmte Therapie zu entwickeln, so dass seine
Leistungsfähigkeit möglichst schnell wieder hergestellt wird, bzw. je nach Schwere der Verletzung/Erkrankung, ein möglichst hohes Maß an Leistungsfähigkeit wieder erlangt und diese aufrechterhalten werden kann. Durch die im Folgenden beschriebenen Flexibilitätstests und Beweglichkeitsmessungen hat der Therapeut verschiedene Möglichkeiten sich einen Überblick über die möglichen Einschränkungen des Patienten zu verschaffen. Diese Verfahren sollen zudem therapiebegleitend den Erfolg der Trainingsmaßnahmen überprüfen, um gegebenenfalls Änderungen der Intensität oder Trainingsschritte vornehmen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einflussfaktoren der Beweglichkeit
- 2. Hintergrund der Beweglichkeitstests
- 2.1 Das Bewegungsendgefühl
- 3. Beweglichkeitstests
- 3.1 Screening-Verfahren
- 3.2 Die Neutral-Null-Methode und ihre Anwendung
- 3.2.1 Die Neutral-Null-Methode
- 3.2.2 Notation der Winkelmessungen
- 3.2.3 Das Goniometer und Clinical Goniometer als Messinstrumente
- 3.3 Funktionstests
- 3.4 Abstandsmessungen
- 3.5 Funktionelle Prüfungen
- 4. Literaturverzeichnis
- 4.1 Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Seminararbeit befasst sich mit der Diagnostik der Beweglichkeit im Kontext der Sportrehabilitation. Ziel ist es, verschiedene Methoden zur Beurteilung der Beweglichkeit vorzustellen und deren Anwendung zu erläutern. Die Arbeit soll Therapeuten ein umfassendes Verständnis der relevanten Einflussfaktoren und Messverfahren vermitteln.
- Einflussfaktoren auf die Beweglichkeit (endogen und exogen)
- Beschreibung verschiedener Beweglichkeitstests
- Anwendung der Neutral-Null-Methode
- Interpretation der Messergebnisse
- Bedeutung der Beweglichkeitsdiagnostik in der Therapieplanung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert Beweglichkeit als die Fähigkeit, Bewegungen mit größtmöglichem Bewegungsausmaß in einem oder mehreren Gelenken auszuführen und führt die Synonyme Flexibilität und Gelenkigkeit ein. Sie betont die Bedeutung angemessener Beweglichkeit für gezielte Bewegungen und Körperhaltungen und benennt Einflussfaktoren wie Gelenkflächenposition, Muskelmasse und Dehnbarkeit von Kapseln, Bändern, Sehnen und Muskeln. Die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Beweglichkeit wird klargestellt, wobei die aktive Beweglichkeit durch eigene Kraft und die passive Beweglichkeit durch äußere Kräfte erreicht wird. Die Rolle des Therapeuten bei der Entwicklung individueller Therapiepläne zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit wird hervorgehoben, wobei Flexibilitätstests als wichtige Diagnoseinstrumente dienen, um den Therapieerfolg zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.
1.1 Einflussfaktoren der Beweglichkeit: Dieses Kapitel analysiert die vielfältigen Faktoren, die die Beweglichkeit beeinflussen. Es differenziert zwischen endogenen (beeinflussbare Fähigkeiten wie die Dehnfähigkeit der Muskulatur und kaum beeinflussbare Eigenschaften wie die Gelenkigkeit) und exogenen Faktoren (Tageszeit, Temperatur, Umgebung). Der Einfluss von Kälte, Hitze, Luftfeuchtigkeit und der Umgebung auf das Wohlbefinden und die Motivation des Patienten wird betont. Emotionale Faktoren wie Ängstlichkeit und die Einstellung zur Therapie werden als entscheidende Einflussfaktoren hervorgehoben, die den Muskeltonus und somit die Beweglichkeit beeinflussen können. Posttraumatische oder postoperative Zustände werden als zusätzliche Einflussfaktoren genannt. Das Kapitel betont die Notwendigkeit, diese internen und externen Faktoren bei der Testung und dem Training der Beweglichkeit zu berücksichtigen und die möglichen Ergebnisabweichungen zu minimieren.
Schlüsselwörter
Beweglichkeit, Flexibilität, Gelenkigkeit, Beweglichkeitstests, Neutral-Null-Methode, Goniometer, Einflussfaktoren, Sportrehabilitation, Therapieplanung, aktive Beweglichkeit, passive Beweglichkeit, endogene Faktoren, exogene Faktoren, Muskeltonus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Diagnostik der Beweglichkeit in der Sportrehabilitation
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der Diagnostik der Beweglichkeit im Kontext der Sportrehabilitation. Sie beschreibt verschiedene Methoden zur Beurteilung der Beweglichkeit und erläutert deren Anwendung. Ziel ist es, Therapeuten ein umfassendes Verständnis der relevanten Einflussfaktoren und Messverfahren zu vermitteln.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Einflussfaktoren auf die Beweglichkeit (endogen und exogen), Beschreibung verschiedener Beweglichkeitstests, Anwendung der Neutral-Null-Methode, Interpretation der Messergebnisse und die Bedeutung der Beweglichkeitsdiagnostik in der Therapieplanung.
Welche Arten von Beweglichkeitstests werden vorgestellt?
Die Seminararbeit präsentiert verschiedene Beweglichkeitstests, darunter Screening-Verfahren, die Neutral-Null-Methode mit detaillierter Erläuterung der Winkelmessung und der Verwendung von Goniometern, Funktionstests, Abstandsmessungen und funktionelle Prüfungen.
Was ist die Neutral-Null-Methode und wie wird sie angewendet?
Die Neutral-Null-Methode ist ein wichtiges Messverfahren zur Bestimmung der Beweglichkeit. Die Arbeit beschreibt detailliert die Methode selbst, die Notation der Winkelmessungen und die Verwendung von Goniometern (inklusive Clinical Goniometer) als Messinstrumente.
Welche Einflussfaktoren auf die Beweglichkeit werden betrachtet?
Die Arbeit unterscheidet zwischen endogenen Faktoren (z.B. Dehnfähigkeit der Muskulatur, Gelenkigkeit) und exogenen Faktoren (z.B. Tageszeit, Temperatur, Umgebung, emotionale Faktoren, posttraumatische oder postoperative Zustände). Der Einfluss dieser Faktoren auf die Messergebnisse wird diskutiert.
Wie wird die aktive und passive Beweglichkeit unterschieden?
Aktive Beweglichkeit wird durch eigene Kraft erreicht, während passive Beweglichkeit durch äußere Kräfte erzielt wird. Die Arbeit verdeutlicht diesen Unterschied.
Welche Rolle spielt die Beweglichkeitsdiagnostik in der Therapieplanung?
Flexibilitätstests dienen als wichtige Diagnoseinstrumente zur Überwachung des Therapieerfolgs und ermöglichen gegebenenfalls Anpassungen des Therapieplans. Die Arbeit betont die Bedeutung der Beweglichkeitsdiagnostik für die Entwicklung individueller Therapiepläne zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Beweglichkeit, Flexibilität, Gelenkigkeit, Beweglichkeitstests, Neutral-Null-Methode, Goniometer, Einflussfaktoren, Sportrehabilitation, Therapieplanung, aktive Beweglichkeit, passive Beweglichkeit, endogene Faktoren, exogene Faktoren, Muskeltonus.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu den Einflussfaktoren der Beweglichkeit, ein Kapitel zu den Beweglichkeitstests (inklusive Neutral-Null-Methode), ein Literaturverzeichnis und ein Abbildungsverzeichnis (letzteres wird im Inhaltsverzeichnis erwähnt, der Inhalt selbst ist nicht im vorliegenden Text enthalten).
- Quote paper
- Diplomsportwissenschaftler David Fußinger (Author), Alexander Otto (Author), Kerstin Bennewitz (Author), 2010, Diagnostik der Beweglichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195650