Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Film „A Clockwork Orange“ des us-amerikanischen Regisseurs Stanley Kubrick. Die (film-)wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit dem Film selbst, sowie mit dem Gesamtwerk Kubricks, sind bereits weit vorangeschritten; in der Sekundärliteratur zum Film „A Clockwork Orange“ finden sich eine schier unerschöpfliche Zahl möglicher Interpretationswege, psychologische, philosophische oder soziologische Ansätze, die es ermöglichen, neue Zugangswege zum Film zu erschließen.
Die zentrale Leistung dieser Arbeit ist es, den Film "A Clockwork Orange" mit der Intermedialitätstheorie zu verbinden und herauszuarbeiten, wie die häufig zitierte "Ästhetik der Kälte" oder "Ästhetisierung der Gewalt" im Film aus medientheoretischer Perspektive beschrieben werden kann.
Dabei wird zunächst in filmanalytischer Methode der Inhalt des Filmes wiedergegeben. Die Beschreibung des Inhaltes orientiert sich dabei am Sequenzprotoll des Filmes, dass im Anhang der Arbeit angeführt wird. Diese Handlungsbeschreibung wird durch weiterführende Informationen zur Rezeption und Produktion des Filmes ergänzt. Anschließend wird die „Ästhetisierung der Gewalt“ im Film beschrieben und diese mit dem medientheoretischen Konzept der „Intermedialität“ verknüpft.
Methodisch werden demnach filmwissenschaftliche Konzepte der systematischen Filmanalyse (Sequenzprotoll, sowie Ergänzungen durch Rezeptionsanalysen) und ein medientheoretischer Ansatz (Intermedialitäts-Theorie) in Verbindung gebracht.
Dabei wird deutlich, dass der Film nicht nur als „Medienwechsel“ (vom Buch zum Film) verstanden werden kann, sondern dass es die „intermedialen Bezüge“ sind, welche den Zuschauer in eine distanzierte und nahezu unwirklich anmutende Perspektive versetzen, die für „A Clockwork Orange“ charakteristisch ist. Diese, in der Fachliteratur zwar festgestellte aber nicht explizit mit dem Vokabular der Intermedialitäts-Theorie in Verbindung gesetzte Distanz zwischen Zuschauer und Filminhalt („Ästhetik der Kälte“), soll exemplarische an einigen ausgewählten Szenen diskutiert werden und stellt den wissenschaftlichen Mehrwert dieser Arbeit dar; auf weiterführende Analysen des Inhaltes oder der (Film-)Ästhetik sowie Querverbindungen zu anderen Filmen soll demnach verzichtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Handlung, Produktion & Rezeption
- Handlung
- Produktion & Rezeption
- Das Genre
- Die Romanvorlage
- Die Filmproduktion
- Die Rezeption
- Die Ästhetisierung der Gewalt und die Intermedialität
- Gewalt
- Die Intermedialität als Mittel der Ästhetisierung von Gewalt
- Der Medienwechsel
- Intermediale Bezüge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Stanley Kubricks Film „A Clockwork Orange“ mit Fokus auf die Ästhetisierung von Gewalt und deren Verbindung zur Intermedialität. Die Arbeit untersucht den Film als abgeschlossene Einheit, ohne Querverbindungen zu anderen Werken Kubricks zu ziehen. Die methodische Herangehensweise kombiniert filmwissenschaftliche Ansätze (Sequenzanalyse, Rezeptionsanalyse) mit medientheoretischen Konzepten der Intermedialität.
- Die Darstellung von Gewalt im Film
- Die Rolle der Intermedialität in der Ästhetisierung der Gewalt
- Der Medienwechsel vom Roman zum Film
- Die Distanzierung des Zuschauers vom Filminhalt
- Systematische Filmanalyse mittels Sequenzprotokoll
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den bestehenden Forschungsstand zu Stanley Kubricks Werk und speziell zu „A Clockwork Orange“. Sie hebt Kubricks perfektionistischen Stil und seine umfassende Kontrolle über den Produktionsprozess hervor. Die Arbeit konzentriert sich auf eine eigenständige Analyse des Films, ohne Bezug auf andere Werke Kubricks zu nehmen und verwendet filmwissenschaftliche und medientheoretische Methoden. Die „Ästhetik der Kälte“ und die Distanzierung des Zuschauers vom Geschehen werden als zentrale Aspekte angekündigt.
Handlung, Produktion & Rezeption: Dieses Kapitel beschreibt zunächst die Handlung des Films anhand eines Sequenzprotokolls (im Anhang). Es schildert detailliert die Gewalttaten von Alex und seiner Gang, die in der futuristischen Korova Milkbar beginnen und in brutalen Übergriffen gipfeln, einschließlich der Vergewaltigung von Mrs. Alexander. Der Kapitelverlauf schildert auch Alex' Leben und seine Auseinandersetzung mit seinem Bewährungshelfer. Die Beschreibung der Handlung wird ergänzt durch Informationen zur Produktion und Rezeption des Films, die den Kontext der Entstehung und die Wirkung des Films beleuchten.
Die Ästhetisierung der Gewalt und die Intermedialität: Dieses Kapitel analysiert die Ästhetisierung der Gewalt im Film und setzt diese in Beziehung zum medientheoretischen Konzept der Intermedialität. Es untersucht, wie der „Medienwechsel“ vom Buch zum Film die Darstellung der Gewalt beeinflusst und welche „intermedialen Bezüge“ zur Distanzierung des Zuschauers beitragen und eine „Ästhetik der Kälte“ erzeugen. Anhand ausgewählter Szenen wird diese Distanz exemplarisch diskutiert. Der Fokus liegt auf der Wirkung der intermedialen Elemente auf die Wahrnehmung des Zuschauers und die Gestaltung der filmischen Atmosphäre.
Schlüsselwörter
A Clockwork Orange, Stanley Kubrick, Filmanalyse, Intermedialität, Ästhetisierung von Gewalt, Medienwechsel, Rezeption, Sequenzprotokoll, Gewaltdarstellung, Distanzierung, „Ästhetik der Kälte“
Häufig gestellte Fragen zu „A Clockwork Orange“-Seminararbeit
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert Stanley Kubricks Film „A Clockwork Orange“ mit Fokus auf die Ästhetisierung von Gewalt und deren Verbindung zur Intermedialität. Der Film wird als abgeschlossene Einheit untersucht, ohne Bezug auf andere Werke Kubricks. Die Analyse kombiniert filmwissenschaftliche (Sequenzanalyse, Rezeptionsanalyse) und medientheoretische Konzepte der Intermedialität.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung von Gewalt im Film, die Rolle der Intermedialität in der Ästhetisierung der Gewalt, den Medienwechsel vom Roman zum Film, die Distanzierung des Zuschauers vom Filminhalt und eine systematische Filmanalyse mittels Sequenzprotokoll. Zentrale Aspekte sind die „Ästhetik der Kälte“ und die Distanzierung des Zuschauers.
Welche Methoden werden angewendet?
Die methodische Herangehensweise kombiniert filmwissenschaftliche Ansätze (Sequenzanalyse, Rezeptionsanalyse) mit medientheoretischen Konzepten der Intermedialität. Ein Sequenzprotokoll (im Anhang) wird zur Beschreibung der Handlung verwendet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Handlung, Produktion und Rezeption des Films, ein Kapitel zur Ästhetisierung der Gewalt und der Intermedialität und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt den Forschungsstand und die methodische Vorgehensweise. Das Kapitel zur Handlung umfasst eine detaillierte Beschreibung der Handlung anhand eines Sequenzprotokolls. Das Kapitel zur Ästhetisierung der Gewalt analysiert die Darstellung der Gewalt im Kontext der Intermedialität und des Medienwechsels vom Roman zum Film.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: A Clockwork Orange, Stanley Kubrick, Filmanalyse, Intermedialität, Ästhetisierung von Gewalt, Medienwechsel, Rezeption, Sequenzprotokoll, Gewaltdarstellung, Distanzierung, „Ästhetik der Kälte“.
Was ist der Fokus des Kapitels „Handlung, Produktion & Rezeption“?
Dieses Kapitel beschreibt die Handlung des Films detailliert anhand eines Sequenzprotokolls, schildert die Gewalttaten von Alex und seiner Gang, beleuchtet Alex' Leben und seine Auseinandersetzung mit seinem Bewährungshelfer und gibt Informationen zur Produktion und Rezeption des Films.
Was ist der Fokus des Kapitels „Die Ästhetisierung der Gewalt und die Intermedialität“?
Dieses Kapitel analysiert die Ästhetisierung der Gewalt im Film im Zusammenhang mit dem medientheoretischen Konzept der Intermedialität. Es untersucht den Einfluss des Medienwechsels vom Buch zum Film auf die Gewaltdarstellung und die Rolle intermedialer Bezüge zur Distanzierung des Zuschauers und der Erzeugung einer „Ästhetik der Kälte“.
Wie wird die Distanzierung des Zuschauers thematisiert?
Die Distanzierung des Zuschauers vom Filminhalt wird als zentraler Aspekt betrachtet und im Zusammenhang mit der „Ästhetik der Kälte“ und der Rolle intermedialer Elemente analysiert. Die Arbeit untersucht, wie diese Elemente die Wahrnehmung des Zuschauers und die filmische Atmosphäre beeinflussen.
- Citation du texte
- Sebastian Sohn (Auteur), 2012, Intermedialität und Ästhetisierung von Gewalt in Stanley Kubricks "A Clockwork Orange", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/195885