Projektunterricht am Beispiel des Projekts „Großtiere des Waldes“


Projektarbeit, 2012

17 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Projekt
2.1 Geschichte des Projekts
2.2 Merkmale des Projekts

3. Projekt „Großtiere des Waldes“
3.1 Planung und mögliche Durchführung des Projektes
3.2 Sachanalyse
3.3 Bezug zum Kerncurriculum und Didaktische Überlegungen

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

6. Eidesstattliche Erklärung

7. Anhang

1. Einleitung

„Was ein Projekt letztlich ist, kann nicht theoretisch geklärt werden, sondern nur am konkreten Beispiel. Ein Projekt zeigt sich erst im Projekt. “ (Speth, 1997, S. 35)

Dieses Zitat zeigt den notwendigen Praxisgedanken des Projekts, welcher sich auch in unserem Seminar „Fächerübergreifende Projekte im Sachunterricht“ widerspiegelte. Zunächst erhielten wir eine Einführung über das Projekt und dessen Geschichte sowie Merkmale. Daraufhin wurde diese Theorie durch die Stu- denten auf die Praxis übertragen. In Kleingruppen entstanden verschiedene Vorträge, in denen der Projekt- gedanke an drei verschiedenen Themen durchgespielt wurde. Besonders interessiert hat mich dabei das Thema Wald, welches auch in meiner Gruppe thematisiert wurde. Aus diesem Grund möchte ich in dieser Hausarbeit ein Projekt zum Thema Wald und im Kopf durchspielen. Dieses Projekt wird sich speziell mit den Großtieren des Waldes beschäftigen. Sinnvoll ist es dabei zunächst zu klären, wo das Projekt herkommt und was das Projekt ausmacht. Des Weiteren sollen die vierte Schritte des Projekts nach Gudjons geklärt werden. Gestützt auf diese theoretischen Erkenntnisse werde ich ein Projekt zum Thema „Großtiere des Waldes“ planen und beschreiben, wie dieses aussehen sollte. Eingegangen soll dabei auch auf Methodische und Didaktische Überlegungen. Ebenfalls eingehen werde ich auf das Kerncurriculum Sachunterricht und auf die Grundfragen Klafkis. Am Ende werde ich meine Erkenntnisse über die eigenständige Planung eines Projektes in einem abschließenden Fazit wiedergeben.

2. Das Projekt

2.1 Geschichte des Projekts

Bei der Geschichte des Projekts gibt es immer noch Unklarheiten. Es wird davon ausgegangen, dass das Projekt aus Italien aus dem 16. Jahrhundert oder aus Frankreich aus dem 18. Jahrhundert stammt. In Frank- reich mussten die Studenten der Akadémie Royale d'Architecture sogenannte „projets“ einreichen, welche zum Beispiel Pläne für ein Grabmal waren. Diese Projekte sollen kreativ, selbstständig und originell sein. Ca. 1831 gelangte diese Methode über die Bauakademien und technischen Hochschulen nach Deutschland. Von dort wurde auch Einfluss auf die amerikanischen technologischen Institute ausgeübt. (vgl. Gudjons, 2001, S. 73) Als erster Theoretiker der Projektmethode gilt John Dewey. Dieser stellte den Zusammenhang von Demokratisierung der Gesellschaft und Lernen in Projekten her. Dabei begründete John Dewey die Projektmethode lern- und denkpsychologisch („denkende Erfahrung“, „learning by doing“). Wichtig war es John Dewey außerdem, dass die Projektidee in ein grundlegendes Verständnis von Demokratie eingelagert ist. (vgl. ebd. S. 74) Wichtige Vorläufer des Projektunterrichts in Deutschland waren unter anderem Berthold Otto, Hugo Haudig, Georg Kerschensteiner, Fritz Karsen, Otto Haase sowie Adolf Reichwein. (vgl. ebd. S.75)

2.2 Merkmale des Projektunterrichts

Die Projektarbeit geht von einem Problem in einer gesellschaftlichen Situation aus. Des Weiteren versucht sie eine Veränderung und eine Vermittlung durch Handeln zu gewährleisten und es soll ein gemeinsames Ergebnis (Produkt) entstehen. Zur Notwendigkeit wird dabei kooperatives und handlungsorientiertes Arbei- ten in einer Gruppe. Dabei muss nicht immer nur der Lehrer der alleinige Besitzer von Wissen und Methodik sein. (vgl. Emer/Lenzen, 2002, S. 32) Durch die Projektarbeit wird die Lernkultur durch folgende Kompe- tenzen bereichert:

- Schlüsselqualifikationen
- Prozesswissen
- Demokratisches Handeln
- Selbstwirksamkeitsüberzeugung
- Nachhaltigkeit (vgl. ebd. S. 33)

Die Projektarbeit kann also als eine sinnvolle Ergänzung zum strikten, am Lehrplan orientieren, Regelunterricht gesehen werden.

Herbert Gudjons unterscheidet zwischen vier Projektschritten. Diese werden im folgenden untersucht werden. Im ersten Projektschritt soll zunächst eine geeignete und problemhaltige Sachlage ausgewählt werden. Dabei gibt es drei Untermerkmale: Situationsbezug, Orientierung an den Interessen der Beteiligten und Gesellschaftliche Praxisrelevanz. (vgl. Gudjons, 2001, S. 81 f.)

Mit Situationsbezug ist gemeint, dass ein Problem vorliegen muss, welches mehrere Aspekte umfasst. Das heißt die Sachlage oder Situation ist keine auf einen Fachaspekte reduzierte Aufgabe. Des Weiteren meint Situationsbezug, dass sich die Fragestellung des Projektes mit dem wirklichen Leben zu tun hat. (vgl. ebd. S. 81) Mit dem Merkmal „Orientierung an den Interessen der Beteiligten“ ist nicht nur die Entscheidung des Projektthemas gemeint, sondern vielmehr der gesamte Lernprozess, mit dem sich die SuS und der Lehrer auseinander setzen. (vgl. ebd. S. 82)

Das dritte Merkmal des ersten Projektschrittes heißt Gesellschaftliche Praxisrelevanz. Diese verlangt einen Projektunterricht, welcher nicht trival verlaufen darf und eine gesellschaftliche Relevanz besitzen sollte. Aus diesem Grund ist es hilfreich, sich nach dem Adressatenbezug zu fragen. (vgl. ebd. S. 83)

„>>Gesellschaftliche Praxisrelevanz<< spiegelt also Deweys Verständnis des Projektunterrichts als Methode der Selbst- und Weltveränderung wider. “ (ebd. S. 84)

Im zweiten Projektschritt soll schließlich gemeinsam ein Plan zur Problemlösung entwickelt werden.

Dabei ist ein Merkmal die zielgerichtete Projektplanung. Damit gemeint ist das gemeinsame Entwickeln eines Planes für die Lösung des Problems. Dazu gehört zum Beispiel auch die Verteilung von Aufgaben. Ein weiteres Merkmal im zweiten Projektschritt ist dann die Selbstorganisation und Selbstverantwortung. Diese soll nicht nur vom Lehrer vorgegeben sein, sondern ruhig den SuS zugetraut werden. Diese Ansicht steht nicht im Widerspruch mit der Ansicht Deweys, dass das Projekt vorher vom Lehrer geplant werden müsse. Vielmehr plant der Lehrer die Selbstorganisation und Selbstverantwortung der SuS. (vgl. ebd. S. 85) Der dritte Projektschritt fordert sich mit dem Problem handlungsorientiert auseinanderzusetzen. Ein Teil- merkmal stellt dabei das Einbeziehen vieler Sinne dar, welches meiner Meinung nach nicht weiter erläu- tert werden muss. Das zweite Teilmerkmal ist das Soziale Lernen. Dieses stellt im Projektunterricht eine Notwendigkeit dar. Um das Problem lösen zu können, gilt es Rücksicht auf andere Gruppenmitglieder zu nehmen sowie Kooperation und Kommunikation untereinander zu zeigen. Um dies zu ermöglichen sollte der Lehrer traditionelle Unterrichtsrituale, wie zum Beispiel die Sitzordnung aufheben und demokratische Formen erkennen lassen. (vgl. ebd. S. 87)

Der vierte und letzte Projektschritt soll die erarbeitete Lösung an der Wirklichkeit überprüfen. Hierbei gibt es drei Teilmerkmale. Das erste Merkmal stellt die Produktorientierung dar. Diese zielt darauf ab, die Ergebnisse öffentlich zu machen und die anderen Lerngruppen zu beurteilen sowie hilfreiche Kritik zu geben. Dabei sollte auch geklärt werden, ob die Ziele erreicht wurden und die Ausgangsfrage beantwortet wurde. (vgl. ebd. S. 89) Ein weiteres Merkmal ist die Interdisziplinarität. Dadurch das der Projektunterricht Fächergrenzen überschreitet und ein Problem versucht in einem komplexen Lebenszusammenhang zu brin- gen, gibt es meist Schnittpunkte verschiedener Fachdisziplinen. Sollten mehrere Fächer sowie Lehrer ver- schiedener Fächer integriert worden sein, besteht die Möglichkeit eine vertiefende Weiterarbeit am Thema zu gewährleisten.

Die Grenzen des Projektunterrichts stellen ebenfalls ein Merkmal des vierten Projektschrittes dar. Unter anderem kommt hier die Frage auf, ob man wirklich alle Lehrplaninhalte in Form eines Projektes vermitteln kann. (vgl. ebd. S. 93)

3. Projekt „Großtiere des Waldes“

3.1 Planung und mögliche Durchführung des Projekts

Die Projektwoche soll sich um die Großtiere des Waldes drehen. Geplant ist das Projekt dabei für eine vierte Klasse, welche das Thema Wald schon in den unteren Klassenstufen kennengelernt hat. Die Dauer beträgt eine Woche und die Projektwoche ist dem Fach Sachunterricht zuzurechnen.

Grob- und Feinziele der Projektwoche sollen sein:

Feinziele:

Die SuS können sich aus Materialien Informationen zu einem Thema suchen.

Die SuS arbeiten in der Gruppe zusammen und sammeln gemeinsam Informationen.

Die SuS sind in der Lage, ein Steckbrief über ein Großtier des Waldes erstellen.

Die SuS können Aufgaben bearbeiten, welche sie in einer Stationsarbeit erarbeiten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dabei soll das Projekt folgendermaßen ablaufen:

Bevor die Projektwoche beginnt, durften die SuS Themenvorschläge abgeben. Es wurde abgestimmt und das Thema Wald wurde ausgewählt. Welcher Aspekt aus dem Thema Wald vertieft wird, überlegt und plant die Lehrkraft. Dies führt zu Neugier und Motivation der SuS.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Projektunterricht am Beispiel des Projekts „Großtiere des Waldes“
Hochschule
Universität Hildesheim (Stiftung)
Autor
Jahr
2012
Seiten
17
Katalognummer
V196267
ISBN (eBook)
9783656223641
ISBN (Buch)
9783656224631
Dateigröße
782 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
projekt wald
Arbeit zitieren
Lisa Julius (Autor:in), 2012, Projektunterricht am Beispiel des Projekts „Großtiere des Waldes“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196267

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