Welche Rahmenfaktoren bedingen eine Veränderung im betriebswirtschaftlichen Handlungsinn?
Niemals zuvor hatte Gesundheit einen so hohen Stellenwert wie heute. Das Auftreten neuer Krankheiten, ein
zunehmendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung und Fragen der Finanzierbarkeit von
Gesundheitsleistungen habe das Gesundheitswesen in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt
öffentlichen Interesses gerückt.
Jedoch befindet sich das Gesundheitssystem der Bundesrepublik Deutschland in einem wirtschaftlichen
Dilemma. Die Gesundheitsausgaben steigen schneller, als das Bruttoinlandsprodukt (BSP).
„Im Jahr 2000 wurden in Deutschland 218,4 Mrd. Euro für Gesundheit ausgegeben. Das entsprach 10,7 % des
Bruttoinlandsprodukts. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit, bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland,
beliefen sich auf 2 660 Euro, 1992 lagen sie bei 2 030 Euro.“ (Pressemitteilung vom 28. Mai 2002,
Statistisches Bundesamt).
Inhaltsverzeichnis
1 Prozessmanagement
1.1 Gesundheitspolitische Aspekte
1.2 System
1.3 Prozess
1.3.1 Funktion von Prozessen
1.3.2 Prozessarten
1.3.3 Prozessmodule
1.4 Prozessmanagement
1.4.1 Aufgaben des Prozessmanagement
1.4.2 Funktion des Prozessmanagement
1.5 Prozesstrukturtransparenz
1.5.1 Prozessmodellierung
1.6 Prozessleistungstransparenz
1.6.1 Prozesskostenrechnung
1.7 Prozessmanagement im Krankenhaus
1 Prozessmanagement
1.1 Gesundheitspolitische Aspekte
Welche Rahmenfaktoren bedingen eine Veränderung im betriebswirtschaftlichen Handlungsinn?
Niemals zuvor hatte Gesundheit einen so hohen Stellenwert wie heute. Das Auftreten neuer Krankheiten, ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung und Fragen der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen habe das Gesundheitswesen in den letzten Jahren zunehmend in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses gerückt.
Jedoch befindet sich das Gesundheitssystem der Bundesrepublik Deutschland in einem wirtschaftlichen Dilemma. Die Gesundheitsausgaben steigen schneller, als das Bruttoinlandsprodukt (BSP).
„Im Jahr 2000 wurden in Deutschland 218,4 Mrd. Euro für Gesundheit ausgegeben. Das entsprach 10,7 % des Bruttoinlandsprodukts. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Gesundheit, bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland, beliefen sich auf 2 660 Euro, 1992 lagen sie bei 2 030 Euro.“ (Pressemitteilung vom 28. Mai 2002, Statistisches Bundesamt).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1-1 Entwicklung der Gesundheitsausgaben Anteil am Bruttoinlandsprodukt (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2003)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1-2 Entwicklung der Gesundheitsausgaben in Euro je Einwohner (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2003)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1-3 Entwicklung der Gesundheits-ausgaben nach Ausgabentrager in Mrd. Euro (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2003)
Die von der Politik seit 1972 mehrfach unternommenen Versuche der Kostendämpfung, wie z.b. Krankenhausfinazierungsgesetz (1972), Krankenhaus-Kostendämpfungsgesetz (1981), Krankenhausneuordnungsgesetz (1984), Bundespflegesatzverordnung (1985), Gesundheitsreformgesetz (1988), Gesundheitsstrukturgesetz (1992) und die Einführung der Pflegeversicherung (1995) verliefen nur kurzzeitig mit Erfolg. Jedoch sind die Hoffnungen mit dem Gesundheitsstrukturgesetzt von 1992 weitergehend. Das neue
Entgeldsystem enthält marktwirtschaftliche Elemente, die das bestehende Selbstkostendeckungsprinzip und die tagesgleichen Pflegesätzte, durch Sonderentglte und Fallpauschalen ersetzten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1-4 Gesundheitsausgaben nach Ausgabenträgern und Einrichtungen (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2003)
Hierbei werden Veränderungen im Kostenmanagement, Leistungsprogramm, Leistungstransparenz und externe Qualitätskontrolle erwartet. In den Zertifizierungsverfahren die im Hinblick auf die Qualitätsicherung anstehen kommt es zum Krankenhausvergleich, der die Wettbewerbssituation zwischen den Einrichtungen erhöhen lässt.
Im Zuge der politischen Maßnahmen und der ernsten allgemeinen Finanzlage sind Wachstumsraten durch Mehraufwendung/-ausgaben im Sinne von Krankenhausleistung eher unwahrscheinlich. Eine Rationierung der Leistungen wirke sich durch Resignation und Demotivation der Leistungserbringer (z.b. Pflegepersonal) negativ auf die Leistungsempfänger (Patient) aus.
Um den zunehmenden Kosten- und Qualitätsdruck zu entgegnen ist eine veränderte Sichtweise notwendig, das Prozessmanagement.
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- Quote paper
- Diplom Pflegewirt FH Peter Ullmann (Author), 2003, Prozessmanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19706