Weihnachten aus der Sicht des Kindes - Eine empirisch-psychologische Untersuchung


Examination Thesis, 2002

270 Pages, Grade: sehr gut


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

0 AUTORENVERZEICHNIS

1 EINLEIT UNG

2 KONZEPTION

3 HINTERGRUND DES WEIHNACHTSFESTES
3.1 FESTE IM ALLGEMEINEN
3.2 DAS WEIHNACHTSFEST
3.3 WEIHNACHTSBRAUCHTUM
3.3.1 Adventsbrauchtum
3.3.2 Weihnachtsbrauchtum
3.4 FAMILIENCHARAKTER DES WEIHNACHTSFESTES
3.5 GESCHENKKULTUR ZU WEIHNACHTEN
3.6 GESANGSKULTUR ZU WEIHNACHTEN
3.7 EMOTIONEN ZU WEIHNACHTEN
3.8 ERZIEHUNGSINSTANZ WEIHNACHTSMANN

4 EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
4.1 ANGABEN ÜBER DIE SCHULEN
4.2 FRAGEBOGEN
4.2.1 Angabenüber die Schüler
4.2.2 Fragebogenbeschreibung
4.2.3 Fragebogenergebnisse
4.2.4 Altersspezifische Ergebnisse
4.2.5 Geschlechtsspezifische Ergebnisse
4.2.6 Religionsspezifische Ergebnisse
4.2.7 Sozialspezifische Ergebnisse
4.2.8 Zusammenfassung der Ergebnisse
4.3 INTERVIEW
4.3.1 Angabenüber die Schüler
4.3.2 Interviewleitfaden
4.3.3 Interviewergebnisse
4.3.4 Altersspezifische Ergebnisse
4.3.5 Geschlechtsspezifische Ergebnisse
4.3.6 Religionsspezifische Ergebnisse
4.3.7 Sozialspezifische Ergebnisse
4.3.8 Zusammenfassung der Ergebnisse

5 SCHLUSSFOLGERUNG
5.1 ANALYSE DER ERGEBNISSE
5.2 PROBLEMDISKUSSION

6 RESÜMEE

7 VERZEICHNISSE
7.1 LITERATURVERZEICHNIS
7.2 INTERNETQUELLEN
7.3 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

0 Autorenverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Gibt es einen Weihnachtsmann? Diese Frage beschäftigte am 21. Dezember 1897 die New Yorker Zeitung The Sun. Die achtjährige Virginia schrieb in einem Leserbrief, dass manche ihrer Freunde behaupten, es gäbe keinen Weihnachtsmann. Nun wolle sie von der Zeitung wissen, ob es den Weihnachtsmann gibt. The Sun maß dieser Frage soviel Bedeutung zu, dass sie einen Leitartikel zur Beantwortung dieser Frage schrieb. Dieser Leitartikel gilt als einer der wahrscheinlich am häufigsten nachgedruckten aller Zeiten (vgl. Weber-Kellermann 1978, S.96):

„ Deine Spielkameraden irren sich. Sie sind von der Glaubenslosigkeit einer skeptischen Zeit angegriffen. Sie glauben nur an das, was sie sehen. Sie denken, nichts existiere außer dem, was ihr kleiner Verstand begreift. Jeder Verstand ist klein, Virginia, ob es sich um Kinder oder um Erwachsene handelt... Es gibt einen Weihnachtsmann ebenso gewiss, wie es Liebe, Großherzigkeit und Treue gibt... Niemand sieht den Weihnachtsmann, aber das heißt nicht, dass er nicht existiert. “

(Francis P. Church, The Sun vom 21.12.1887)

Der Artikel hinterfragt vor dem Hintergrund der Ende des 19. Jahrhunderts auftretenden Verwissenschaftlichung der Gesellschaft, ob es nur das geben kann, was wissenschaftlich zu beweisen ist. Der Artikel kann aber im Kontext der heutigen Zeit, die zwischenzeitlich die Industrialisierung und Kommerzialisierung erfahren hat, auch als Kommentar zur Frage verstanden werden, ob alles heute auch kommerziell verwendbar sein muss und dem share-holder-value unterliegt. Alle Fragen, ob im 19. oder im 21. Jahrhundert, stellen sich daher symbolisch vor dem Hintergrund, wie das religiöse Weihnachtsfest begangen wird.

Das Weihnachtsfest nimmt bei den Festen innerhalb unseres Jahreskreislaufs den unbestritten wichtigsten Platz ein. Man nennt Weihnachten Fest der Liebe oder Fest der Familie und kennzeichnet damit die Bedeutung des Festes für den christlichen Teil der Welt. Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu Christi.

Es ist ein Fest in zwei großen Abschnitten: die Adventszeit und das Weihnachtsfest. Der kirchlichen Tradition nach beginnt die Adventszeit mit dem ersten Advent und Weihnachten am Heiligen Abend. Durch die wachsende Kommerzialisierung schwindet die bestimmende und gestaltende Kraft dieser Tradition. Längst prägt das Weihnachtsgeschäft diese Zeit. Die Menschen orientieren sich nicht mehr am Kirchenjahr. Die Weihnachtszeit wird nun oftmals in andere Dimensionen eingeteilt: Vorweihnachtszeit, Stresszeit, Ausruhzeit, Arbeitszeit oder Urlaubszeit. In den Geschäften werden die Schaufenster schon Anfang Oktober weihnachtlich dekoriert, obwohl die christlichen Kirchen 2001 empfohlen haben, mit dem vorweihnachtlichen Dekorieren erst mit dem ersten Advent zu beginnen. An Weihnachten boomt die Konjunktur. Die weihnachtliche Stimmung zieht jeden in ihren Bann, sei es freudig, emotional, kritisch oder ablehnend.

Weihnachten gilt als das wichtigste Fest der Christen. Jeder in unserem Kulturkreis feiert Weihnachten. Betrachtet man Weihnachten aus theologischer Sicht ist Ostern zwar bedeutender, aber in der Gesellschaft erhält Weihnachten die größere Anerkennung.

Etwa zwei Milliarden Christen feiern Weihnachten. Alle haben dabei dieselbe Absicht, jedoch begeht jeder die Festtage auf unterschiedliche Weise. Auf seinem Verbreitungsweg vom Entstehungsort Rom in alle Welt wurde Weihnachten im Laufe der Jahrhunderte um viele verschiedene Bräuche bereichert. Dabei werden „die alten Deutungen nur mehr auswählend übernommen und schöpferisch weiterentwickelt“ (Hellstern 2000, S.7). Zuweilen geht sein ursprünglicher Sinn dabei verloren: „Die Menschen gehen durch die Straßen und fühlen von dem Weihnachtsfest in der Regel kaum mehr, als dass es ein Fest der Geschenke ist“ (Steiner 1992, S.8).

Trotz unterschiedlicher Intentionen Weihnachten zu feiern, haben unterschiedliche Gruppen immer eine gemeinsame Basis gefunden. So feiern die so genannten Kirchenchristen die Geburt von Jesus Christus, die Basischristen entdecken im Feiern das soziale Engagement für Arme und die Kulturchristen sehen den Prozess der eigenen Menschwerdung als Schwerpunkt an (vgl. Hellstern 2000, S.7). Stets aber bildet „die Erinnerung an unsere eigene Kindheit, unsere eigene Geburt und Menschwerdung“ (Hellstern 2000, S.7) den Mittelpunkt des Festes.

Die Kinder stehen immer im Zentrum des Familienfestes Weihnachten. Die Eltern versuchen, den Kindern die geheimnisvolle Stimmung des Festes möglichst lange zu erhalten. Für die Kinder ist die mystischste Person der Weihnachtszeit der Weihnachtsmann.

Zu dieser Arbeit wurden wir durch unser Studienfach Evangelische Religionslehre inspiriert. Wir stellten fest, dass es zwar vielfältige Literatur zu den Bräuchen und Riten des Weihnachtsfestes und zu allgemeinen Fragen des Feierns gibt, aber nur wenig Literatur zum Weihnachtsfest aus der Sicht des Kindes. Zudem existieren nur einzelne ältere empirische Untersuchungen zum Weihnachtsfest. Dadurch motiviert wählten wir dieses Thema.

2 Konzeption

Diese Arbeit beschäftigt sich mit Weihnachten aus der Sicht des Kindes. Diese Sichtweisen sollen empirisch und psychologisch analysiert werden. Das Ziel unserer Examensarbeit besteht darin, herauszufinden, welche Vorstellungen Kinder mit dem Weihnachtsfest heute verbinden. Kernpunkte unserer Arbeit sind einerseits herauszuarbeiten, in welcher Art und Weise Weihnachten traditionell gefeiert wird und andererseits, gestützt auf unsere empirische Untersuchung, festzustellen, wie heutzutage wirklich gefeiert wird. Zudem wollen wir versuchen Wege aufzuzeigen, um weihnachtliche Werte wieder zu entdecken. Wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist die Frage, welchen Stellenwert das Weihnachtsfest im Leben der Kinder einnimmt. Sind es die Geschenke allein oder gibt es noch andere Aspekte die Kinder auf Weihnachten neugierig machen und die für sie bedeutungsvoll sind? Wie wichtig ist Weihnachten für Kinder und welche Erfahrungen haben sie bereits gesammelt?

Wir wollen im ersten Teil dieser Arbeit theologische, soziologische, psychologische und pädagogische Aspekte des Weihnachtsfestes betrachten.

Die theologischen Aspekte verbergen sich in der „Sehnsucht nach einem heilen Anfang, nach dem Paradies“ (Grün 1999, S.7). Dahinter verbirgt sich der Gedanke, dass sich viele Menschen in der Weihnachtszeit an ihre Kindheit erinnern. In wieweit erfahren Kinder die Erlösung und auf welche Weise können weihnachtliche Riten dabei helfen? Diese Traditionen arbeiten wir auf, indem wir die wichtigsten Bräuche der Advents- und Weihnachtszeit vorstellen. Vorher klären wir den Begriff Weihnachten, stellen seine zeitliche Festlegung dar und wollen seine theologische Intention begreifbar machen.

Aus soziologischer Sicht steht besonders der Familiencharakter des Festes im Mittelpunkt. Hier spielen Geschenk- und Gesangskultur eine besondere Rolle beim Begehen des Festes. Die Frage, ob Weihnachten wirklich nur noch ein Fest der Geschenke ist, begleitet diese Arbeit durchgängig. Das Gleiche gilt für die Frage, ob Weihnachten nur ein gesellschaftliches oder immer noch ein religiöses Fest ist? Deswegen beschäftigen wir uns mit der Frage, welchen Platz Feste in unserer Welt haben. Sind sie nur bloße Zierde oder sind sie „eine unersetzliche Stelle im seelischen Haushalt des Einzelnen [...] (zur) Bewältigung der Wirklichkeit“ (Gebhardt 1987, S.11). Auch ist es zu untersuchen, ob die Gesangskultur zum Charakter eines familiären Weihnachtsfestes gehört.

Vor allem die Psychologie des Weihnachtsfestes hat eine große Bedeutung. Weihnachten produziert wie kaum ein anderes Fest positive und negative Emotionen. Manche Menschen erfahren tiefste Depressionen, sind betroffen von Einsamkeit oder erleben Streitigkeiten in der Familie. Anderen Menschen beschert Weihnachten Freude und Glück.

Im Sinne der Pädagogik betrachten wir insbesondere die Rolle des Weihnachtsmannes als Erziehungsgehilfe der Eltern. Interessant ist dabei auch seine Entwicklung über die Jahrhunderte.

Damit schließt der erste Abschnitt unserer Arbeit.

Der zweite Abschnitt unserer Arbeit umfasst die empirische Untersuchung.

Als Untersuchungsgruppe haben wir Kinder im Alter von sechs bis sechzehn Jahren ausgesucht, da wir eine Entwicklung vom Erstklässler, der von gesellschaftlichen Stereotypen noch weitgehend unbelastet ist, bis hin zum gesellschaftlich geprägten Jugendlichen aufzeigen möchten. Die befragten Kinder kommen aus Köln und aus dem Kreis Kleve.

Bei der Befragung wollten wir feststellen, auf welche Weise Weihnachten gefeiert wird. Interessant erschien uns auch die Frage, ob es nur eine Art des Weihnachtenfeierns geben kann? Oder ist Weihnachten trotz einheitlichen Brauchtums ein Fest, in dem es vor allem auf individuelle familiäre Traditionen ankommt? Um diese Fragen beantworten zu können, haben wir eine quantitative Befragung durchgeführt. Wir entwickelten einen Fragebogen, in dem die Kinder Antworten über ihr persönliches Weihnachtsfest geben sollen. Wir wählten die Methode des Fragebogens, um möglichst viele Kinder befragen zu können. Durch die Anonymität dieser Methodik sollte eine möglichst authentische Beantwortung der Fragen erreicht werden. Trotzdem ist nicht sicher, in wieweit die Antworten wahrheitsgemäß sind oder ob die Kinder sich nur um eine gesellschaftlich korrekte Antwort bemühten. Außerdem konnten die Kinder dadurch, dass sie nicht aus dem Klassenverband herausgelöst wurden, in einer ihnen bekannten Atmosphäre arbeiten.

Um individuelle Sichtweisen der Kinder stärker und genauer berücksichtigen zu können, haben wir einzelne Kinder mit Hilfe von Interviews nochmals befragt. Persönliche Meinungen und Vorlieben konnten durch diese qualitative Methode besser zum Ausdruck gebracht werden. Die Vorteile liegen zudem darin, dass die Befragten ihre subjektiven Meinungen in größeren Zusammenhängen offen legen können und das Verständnis der Frage überprüfbar wird. (vgl. Mayring 1993, S.47)

Im dritten Abschnitt der Arbeit stellen wir aus den gewonnenen Ergebnissen Aussagen auf. Diese werden unter Beachtung der befragten Gruppe analysiert, mit der Theorie des ersten Abschnittes korreliert und ihre Problematik diskutiert. Zudem zeigen wir einige Lösungsansätze auf, wie Weihnachten seinem Sinn entsprechend gefeiert werden kann.

3 Hintergrund des Weihnachtsfestes

In den folgenden Kapiteln berichten wir über die historische und kulturelle Entstehung sowie Entwicklung des Weihnachtsfestes und dessen Bräuche. Zunächst gehen wir auf Feste im Allgemeinen ein und legen deren soziologische Bedeutung dar. Danach erfolgt eine spezielle Betrachtung des Weihnachtsfestes. Seine Begrifflichkeit, die Festlegung des Datums sowie seine Bedeutung werden hier aufgezeigt. Dieser Abschnitt endet mit einem Überblick über die verschiedenen Advents- und Weihnachtsbräuche, deren Entstehung und Verbreitung.

3.1 Feste im Allgemeinen

Feste und Feiern existieren seit Menschengedenken. Von der Antike über das Mittelalter bis hin zur Gegenwart standen meist religiöse oder staatliche Feste im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Die Anlässe änderten sich mit der Zeit. Es gibt aber auch „die - sozusagen zeitlosen - Feste und Feiern der Menschen: die sonntäglichen Gottesdienste, die großen, über das Jahr verteilten Kirchenfeste, Gedenktage und Jubiläen, die Feste und Feiern von Gruppen, Vereinen und Betrieben, den Karneval und die öffentlichen Volksfeste“ (Gebhardt 1987, S.35). Darüber hinaus sind unter anderem als individuelle Anlässe Geburtstage, Taufen, Kommunions- oder Konfirmationsfeiern, Schul- und Ausbildungsabschlüsse, Hochzeiten und Beerdingungen bekannt.

Es gibt aber auch Festlichkeiten, die nicht eines besonderen Anlasses bedürfen, wie zum Beispiel eine Party, die nur zum Vergnügen dient.

Was bewegt Menschen zu feiern und was bringen Feiern den Menschen? Viele Wissenschaftler haben sich mit diesem Thema befasst. In vielen Bereichen der Psychologie, Philosophie, Soziologie, Theologie und der Pädagogik wurde versucht „allgemeingültige und umfassende Aussagen über das Wesen, die Bedeutung und die Funktion dieser Phänomene zu erarbeiten“ (Gebhardt 1987, S.36). Diese Untersuchungen aus der Perspektive unterschiedlicher Fachbereiche führten zu einer Vielzahl von Aussagen. Da eine allgemeingültige Aussage dadurch nicht möglich ist, beschränkt man sich in der Wissenschaft auf einige bedeutende Thesen, die sich in vier Gruppierungen einordnen lassen.

Die erste Gruppe begreift das Fest „als Exzess, als Flucht aus der Wirklichkeit“ (Gebhardt 1987, S.37). Das Fest findet seinen Ausdruck als Ausbruch aus dem Alltäglichen und dient als Möglichkeit der persönlichen und gemeinschaftlichen Erholung von der Eintönigkeit des Lebens. So bezeichnet Freud (1972) das Wesen eines Festes als „feierlicher Durchbruch eines Verbotes (, bei dem) die festliche Stimmung [...] durch die Freigebung des sonst Verbotenen erzeugt“ wird (S. 157). Nicht das Fest an sich ist die Motivation, sondern das Überwinden alltäglicher Regeln und Normen. Weitere Vertreter dieser These sind unter anderem der Soziologe Emile Durkheim sowie der Soziologe und Philosoph Roger Caillois.

Nach Meinung der zweiten Gruppe wird das Wesen des Festes in der Ruhe und in der Muße repräsentiert. Der ungarische Religionswissenschaftler Karl Kerenyi sieht laut Gebhardt (1987) im Fest „eine besondere Form der menschlichen Daseinsbewältigung, weil in ihm die Menschen ihre alltägliche Ordnung als sinnvoll erfahren und sie so in ihrem Bestand bestätigen“ (S.40).

Auch Joseph Pieper widerspricht der Deutung des Festes als Exzess. Vielmehr stellt er die Besinnung in den Mittelpunkt des Festes. Der Mensch durchbricht dabei die Grenzen des gewöhnlichen Trotts. Die Welt zeigt sich ihm durch den Gegensatz zum Alltag als lebenswert. Die Gegenwärtigkeit alltäglicher Sorgen und Nöte wird durch das Fest zurückgelassen. (vgl. Gebhardt 1987, S.40)

Dietrich Rössler bezeichnet „die Gewinnung individueller Selbstgewissheit“ (Gebhardt 1987, S.41) als zentrales Thema des Festes. Diese Selbstgewissheit sei nötig, um in der heutigen gesellschaftlichen Anonymität zu überleben. Sie wird in dem individuellen Akt der Feier ausgedrückt.

Während die erste Gruppe den Charakter des Festes als Flucht vor dem Alltag sieht, stellt die zweite Gruppe die Sinngebung für den Alltag als Wesen des Festes dar. Die dritte Gruppe stützt sich auf die ersten beiden Theorien, zieht aber einen anderen Schluss. Die protestantischen Theologen Gerhard Martin und Harvey Cox sehen im Fest die „Aufhebung und Umkehrung der sozialen Ungerechtigkeiten alltäglicher Ordnungen“ (Cox 1977, S.35). Es kritisiert durch seinen Kontrast zum Alltag die bestehenden Strukturen und schafft paradiesische Zustände. Unter Ernst Bloch wird die in den vorangegangen Theorien unterstellte Trennung von Alltag und Fest aufgehoben. Sie sollen sich zum „festlichen Alltag“ (Gebhardt 1987, S.43) vereinigen. Schließlich dient das Fest dem Alltag als stetes schlechtes Gewissen.

Durch die vierte Gruppe erhält die These vom festlichen Alltag einen pragmatisch-empirischen Schub. Dadurch bekommt sie einen politischen Charakter. Wegen Horkheimers und Adornos Annahme, Feste seien zu Machtwerkzeugen der Führungsschicht geworden, ist ihr zentraler Forschungsbereich die kritische Betrachtung heutiger Feste unter dem Einfluss des Kapitalismus. Roland Narr resümiert seine empirische Untersuchung zur Tradition des Kinderfestes folgendermaßen: „Die Tradition des Kinderfestes, [...] besteht aber darin, dass diese kleine Gruppe der Bevölkerung unter dem Vorwand gemeinsamen Feierns eigene Interessen verfolgt. Die Kontinuität, die im Bewahren von Privilegien [...], im Verfolgen wirtschaftlicher Interessen und Reglementierung anderer Gruppen besteht, ist ungebrochen“ (Narr 1974, S.104). Diese Kritik an den durch die Wirtschaft beeinflussten Festen führt zu zwei möglichen Konsequenzen: entweder muss die Befreiung vom Fest in Form seiner Abschaffung oder eine Rückbesinnung auf den alten traditionellen Sinn erfolgen, d.h. das Fest soll dem Menschen wieder Selbstbestimmung und Bedürfnisverwirklichung ermöglichen. Wie auch bei der dritten Gruppe sind Fest und Alltag zu einer Einheit verschmolzen.

3.2 Das Weihnachtsfest

Der Begriff Weihnachten stammt aus dem Mittelhochdeutschen und ist im zwölften Jahrhundert erstmals belegt. Wihenaht bedeutet geweihte und heilige Nacht (vgl. Everding 1996, S.90ff.). Diese Bezeichnung gibt es allerdings nur im deutschen und skandinavischen Raum. Sie ist auf das Wintersonnenwendenfest der Germanen zurückzuführen. Im Englischen bezieht sich der Begriff christmas auf Christus (ähnlich niederländisch kerstmis). Bei den romanischen Sprachen spricht man vom dies natalis und betont damit den Geburtstag Jesu.

Es stellt sich nun die Frage, warum Weihnachten auf den 25. Dezember festgelegt wurde.

Problematisch hierbei ist, dass das Geburtsdatum Jesu Christi nicht bekannt ist. In den ersten drei Jahrhunderten wurde der Geburtstag Jesu von den Christen nicht gefeiert. Vielmehr Beachtung als seine Menschwerdung erfuhr sein Tod und seine Auferstehung, deren Feier zunächst jeden Sonntag begangen wurde und an Ostern seinen Höhepunkt erreichte. So ist es auch zu erklären, dass Ostern im Vergleich zu Weihnachten das theologisch wichtigere Fest ist. Der Todestag war bei den frühen Christen traditionell Anlass für einen Feiertag. Geburtstagsfeiern waren höchst verpönt und wurden als heidnisch betrachtet. Cullmann (1991) zitiert dazu einen Schriftsteller aus dem dritten Jahrhundert, der über Geburtstagsfeiern schreibt, dass „in der Bibel [...] nur Heiden und Gottlose ihren Geburtstag gefeiert (haben): Pharao und Herodes“ (S.21).

Wie ist es nun zu erklären, warum das Weihnachtsfest als Geburtstag Jesu Christi trotzdem eine solche Bedeutung erlangte?

Zum einen damit, dass unsere heutige Zeitrechnung mit der Geburt Jesu beginnt, obwohl diese nicht im Jahre 0 stattfand, sondern bereits einige Jahre zuvor. Zum anderen gründet sich die Bedeutung darauf, dass Jesus weit mehr als ein Märtyrer und Apostel ist. Er gilt als der Erlöser der Menschheit bei den Christen. „Sein Eintreten in die Welt musste doch als Heilsgeschehen ersten Ranges aufgefasst werden“ (Cullmann 1991, S.21). Dadurch erklärt sich auch theologisch die Wichtigkeit seines Geburtstages. Paulus von Tarsus begründet die Erlöserrolle Jesu damit, dass dieser durch seinen Tod am Kreuz den göttlichen Schöpfer versöhnt und die Menschen von ihrer Grundschuld befreit habe. Die frühen Christen waren überzeugt, dass die Menschen die Sünde von Adam und Eva geerbt haben und deswegen Böses tun. Jesus habe den Menschen das Gute gebracht. Die Lehre Jesu verspreche ein ewiges und glückliches Leben. (vgl. Hellstern 2000, S.65) Eltern können die Lehre Jesu an Weihnachten ihren Kindern erfahrbar machen und diese dazu befähigen, Mitgefühl und Nächstenliebe auszuüben. Kindern wird die Bedeutung von Hilfsbereitschaft und Liebe vermittelt. Dies sind in jeder Form des Zusammenlebens wichtige Voraussetzungen für friedvolles Miteinander.

Weiter ungeklärt bleibt, warum gerade der 25. Dezember als Geburtstag gefeiert wird. Alternativ bietet sich der 6. Januar (Epiphaniasfest) an, da dieser Tag laut Clemens von Alexandrien als mögliches Taufdatum Jesu Christi gilt. Man nahm an, „der göttliche Christus sei erst im Augenblick der Taufe auf Erden in dem Menschen Jesus erschienen“ (Cullmann 1991, S.22). Eine eindeutige Antwort auf die Frage, warum nun gerade der 25. Dezember gewählt wurde, ist unter den Gelehrten immer noch umstritten. Man geht aber davon aus, dass am Ende des 4. Jahrhunderts in Rom der 25. Dezember als Geburtstag Christi festgelegt wurde. Die Kaiser von Rom bezeichneten sich selbst bis dahin als Sonnengott (sol invictus) und ließen sich daher als Sohn Gottes verehren. Erst Kaiser Konstantin der Große, ein Förderer des Christentums und späterer Christ, setzte den Feiertag des Sonnengottes, nämlich den 25. Dezember, als Geburtstag Jesu ein, um damit „Sonnenkult und Christenkult (zu) verbinden“ (Cullmann 1991, S.33). Der römische Sonnenkult feierte die Siegerin Sonne. Die römische Kirche hatte also ein Anliegen, diesem Kult „ihr eigenes Lichtfest, das Fest der Geburt Christi [...], als das Licht, das die Völker erleuchten wird, dem heidnischen Naturkult entgegenzustellen“ (Cullmann 1991, S.35). Man bezog sich hier auf die Weissagung auf Christus in Maleachi 3,20: „Aufgehen wird euch die Sonne der Gerechtigkeit.“

Die Christen feiern am 25. Dezember den eigentlichen Gottessohn. Im Osten wird zum Teil heute noch am 6. Januar gefeiert, aber sichergestellt ist nur, dass die Christen „nicht ein Datum (feiern), sondern eine für die christliche Kirche wichtige Tatsache, die nicht an den Tag gebunden ist, (nämlich) dass Christus auf Erden erschienen ist“ (Cullmann 1991, S.43).

Zur Weihnachtszeit gehört nicht nur der Heilige Abend und die beiden folgenden Weihnachtsfeiertage, sondern auch die vorweihnachtliche Zeit: die Adventszeit.

Advent wird die Vorbereitungszeit auf Weihnachten genannt. Advent heißt im Lateinischen Ankunft. Auf Weihnachten bezogen, bezeichnet die Adventszeit die Warte- und Vorbereitungszeit auf die Geburt Jesu. Dabei erwarten die Christen nicht nur die Geburt des Herrn, sondern auch sein Erscheinen, „welches das Ende der Zeiten bedeutet“ (Pöllath 1993, S.318). Deshalb ist die Adventszeit eine Zeit der Buße. Ersichtlich ist dies anhand einiger Bibeltexte unter anderem bei Lukas (Lk 5,32; 13,3; 15,7). Anders als die Fastenzeit vor Ostern, die auf das Sterben Jesu zurückgeht und eine Zeit der Buße darstellt, ist die Adventszeit durch das Erwarten der Geburt positiv geprägt. Die Adventszeit hat ihren Ursprung im Osten um 400 n. Chr., und taucht im Abendland erstmals im Jahre 600 n. Chr. auf. Durch Papst Gregor den Großen (ca. 540-604 n.Chr.) wurde die Adventszeit auf vier Sonntage festgelegt.

Der erste Adventsonntag ist der vierte Sonntag vor dem 25. Dezember. Die Dauer dieser Vorbereitungszeit orientiert sich an der alttestamentarischen 40er Zahl. 40 Jahre wanderte Moses mit dem Volk durch die Wüste, 40 Tage fastete Jesus in der Wüste.

40 Tage Fastenzeit sind dem Osterfest vorangestellt. Zählt man die 40 Tage nach dem ersten Adventstag weiter, so kommt man auf den 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, auch das Fest der Heiligen Drei Könige genannt. Dies ist noch heute das eigentliche Weihnachtsfest der Ostkirche. In vielen südlichen und östlichen Ländern wird erst an diesem Tag der Brauch des Geschenkeverteilens begangen. Grundsätzlich ist festzustellen, dass Weihnachten am 25. Dezember gefeiert wird, da durch eine Kalenderreform von Filokalus im Jahre 354 n. Chr. der 25. März, der tagundnachtgleich ist, als erster Schöpfungstag festgesetzt wurde. „Wenn Jesus nun die neue Schöpfung ist, dann war an diesem Tag auch seine Empfängnis“ (Everding 1996, S.91). Damit wäre die Geburt Jesu neun Monate später, am 25. Dezember. Dazu kam noch der oben erwähnte Feiertag des Sonnengottes, den die Christen durch Jesus ersetzten. Der 25. Dezember setzte sich von Rom aus im ganzen Abendland als Weihnachtsfeiertag durch. Der Weihnachtsfeiertag wird eingeleitet durch den Heilig Abend, da es ein alter Brauch war, den „Festtag bereits um 18 Uhr des Vortages“ (Everding 1996, S.91) zu beginnen. Heutzutage gilt der Heilig Abend als der populärste Feiertag.

3.3 Weihnachtsbrauchtum

In diesem Kapitel geht es um die Weihnachtsbräuche. Hier soll behandelt werden, welche Bräuche existieren, wie sie entstanden sind und welche von ihnen heute noch gebräuchlich sind. Im Besonderen wird auf die Entstehungsgeschichte eingegangen, da diese bei den meisten Bräuchen heute unbekannt ist. Häufig sind diese Bräuche nicht christlichen, sondern heidnischen Ursprungs.

Zunächst werden die wichtigsten Adventsbräuche und anschließend die Weihnachtsbräuche vorgestellt.

3.3.1 Adventsbrauchtum

- Adventsspiele: In den Adventsspielen werden Szenen der Bibel, wie z.B. die Kindheitsgeschichte Jesu mit „Verkündigung, Herbergsuche (und) Geburt“ (Kirchhoff 1984, S.26). nachgespielt. Mit diesen Spielen soll auf Weihnachten vorbereitet werden. Sie entstanden um 1100 n. Chr. und sind im deutschen Raum seit dem 14. Jahrhundert bekannt. „Solche Spiele hatten eine dreifache Intention: Aufruf zur Umkehr, Katechetisierung und Bescherung“ (Pöllath 1993, S.319). Ihren Höhepunkt fanden diese Spiele im Barock. Heute sind sie deutlich seltener zu finden. Einzig das Spiel der Herbergssuche ist immer noch bekannt. Diese wird in Form von Krippenspielen häufig aufgeführt.
- Rorate-Messen: Das „Rorate-Amt oder Engelamt ist die volkstümliche Bezeichnung für eine feierliche Messe“ (Perler 1977, S.10). Rorate-Messen gibt es seit dem Mittelalter und wurden besonders in der Barockzeit etabliert. (vgl. Kirchhoff 1984, S.25) Neben den Adventssonntagen werden Wochentage in römisch-katholischen Gemeinden noch besonders durch diese Messen hervorgehoben. Rorate ist das Anfangswort des Eingangsverses (Rorate coeli -Tauet, ihr Himmel; Jes 45,8). Rorate-Messen werden an den Samstagen oder täglich in der Zeit vom 17. bis 24. Dezember gefeiert. (vgl. Everding 1996, S.82) Besonders beliebt waren sie beim einfachen Volk, da man mit ihnen neben einer besonderen „Segenskraft für Lebende und Tote (und die Fruchtbarkeit des Jahres)“ auch emotionelle Elemente des Weihnachtsfestes, wie „der Gang durch die (oft frostklirrende) Nacht zur Kirche, die frühe Stunde des Morgens, die Lichter, die der einzelne vor sich auf die Betbank stellte, der Weihrauch (und) die festlichen Gesänge (in Verbindung) mit der Vorfreude auf das Fest“ (Kirchhoff 1984, S.25) verbunden hat.

Die Texte nehmen besonderen Bezug auf Maria. Sie werden als O-Antiphonen gebetet oder gesungen. Die O-Antiphonen wenden sich an den kommenden Messias. Antiphonen sind Gebetsverse. Sie beginnen jeweils mit "O" und haben daher ihren Namen.

Dadurch, dass 1969 ein Messbuch eingeführt wurde, in dem jeder Tag eigene Texte erhalten hat, sind die Rorate-Messen als besondere Frömmigkeitsübung im Advent zurückgegangen. (vgl. Everding 1996, S.82)

- Frauentragen: „Ein weniger bekannter Adventsbrauch ist das Frau(en)tragen, bei dem ein Marienbild jeden Tag zu einer anderen Familie gebracht wird“ (Everding 1996, S.84). Dies geschieht in den letzten neun Tagen der Adventszeit. Am jeweiligen Verweilort des Bildes kommen Freunde und Nachbarn zu einer Andacht zusammen. Aus dem Alpenland (Salzburg, Tirol) stammend, soll dieser alte Brauch an die Herbergssuche erinnern. Durch die Aufnahmebereitschaft des Bildes soll eine Wiedergutmachung für die vergebliche Herbergssuche der Maria symbolisiert werden. (vgl. Perler 1977, S.13)
- Adventskranz: Ein vergleichsweise junger Brauch ist der Adventskranz. Heute zählt er zu den populärsten Bräuchen. Schon vor Bekanntwerden des Adventskranzes holten die Leute aus den Wäldern grüne Zweige und hingen sie in den Wohnungen auf, um böse Geister zu vertreiben. Dieser Brauch geht auf die Germanen zurück.

Der heutige Adventskranz verdankt sein Dasein dem Hamburger Pastor Johann Hinrich Wichern (1808-1881). Wichern hängte um 1860 in einer Kapelle einen Holzreifen auf, den er mit Tannenzweigen schmückte. Jeden Sonntag versah er ihn mit einer brennenden Kerze. Dieser Brauch verbreitete sich rasch und galt lange als evangelischer Brauch. Seit 1930 werden die Kränze auch in katholischen Gegenden angewandt. Heute wird dieser Brauch konfessionsübergreifend akzeptiert.

Der Kranz ist ein sehr altes Symbol. Er kennzeichnet Götter, Sieger und hält böse Kräfte ab. Zudem soll er auch an die Dornenkrone Jesu bei der Kreuzigung erinnern. Der Kranz als Ring ist ursprünglich ein heidnisches Symbol. So hat man im alten magisch-heidnischen Verständnis Ringe um die Häuser gezogen, um alles Böse und Widerwärtige abzuhalten und das Glück im Haus zu behalten. Der Kranz wurde so zu einem Sinnbild des Segens für den Menschen. Das Gebinde aus immergrünen Zweigen steht für das ewige, unvergängliche Leben. Der Adventskranz ist Symbol für die Sonne und für den Erdkreis. Das Segnungsbuch der katholischen Kirche beschreibt ihn auch als Bild für die Ewigkeit und Gott. Die vier Kerzen stehen für die Adventssonntage und weisen auf das Licht hin, das der Menschheit an Weihnachten mit der Geburt Christi geschenkt wird. (vgl. Paulus 2002, http://home.t- online.de/home/DM.Paulus/ advent.htm, vgl. Kirchhoff 1984, S.19ff.)

- Adventskalender: Den Adventskalender gibt es wohl erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch er stellt eine zeitliche Gliederung der Adventszeit dar. Er besteht aus 24 Feldern, die die 24 Tage vom 1. Dezember bis zum Heiligen Abend abdecken. Jeden Tag darf ein Türchen geöffnet werden. Zunächst waren dahinter Bilder, meist mit biblischem Bezug. Nachdem er sich schnell verbreitete, fiel er der Geschäftemacherei zum Opfer und hat seinen „religiösen Bezug völlig verloren“ (Everding 1996, S.84). Seine Gestaltung lässt viele Variationsmöglichkeiten offen: Goldnusskette, Schachtelkette, Adventsuhr oder Adventshaus. Außer dem Adventskalender sind in vielen Fenstern auch sogenannte Adventstransparente zu sehen. Sie werden meist durch Kerzenlicht erhellt. Dies symbolisiert das Licht der Ewigkeit.
- Adventsstern: Mit dem Advent ist auch der Brauch verbunden, einen Adventsstern in der Kirche und zu Hause aufzuhängen. Der Adventsstern erinnert an den Stern, der die Weisen aus dem Morgenland zum Stall nach Bethlehem führte. Dieser Stern ist aber nicht nur ein Symbol des Sternes von Bethlehem, des Leitsternes, sondern auch für Jesus als Morgenstern. In der Johannes Offenbarung 22,16b heißt es dazu: „Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.“ Erst am Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitete sich der Adventsstern. Der Morgenstern jedoch wurde viel früher verwendet, u.a. zur Ausschmückung des Kirchturmes. (vgl. Everding 1996, S.84)
- Adventssingen, Adventsblasen, Adventsumz üge: Weit verbreitet ist das Adventssingen. Durch die Lieder soll zum Denken über das Kommen des Heilands angeregt werden. Posaunenchöre pflegen schon seit dem 17. Jahrhundert das sogenannte Adventsblasen. Sie ziehen mit ihren Instrumenten
am Morgen der Adventssonntage durch die Straßen. Noch älter sind die Adventsumzüge. Sie dienten vor allem in Oberbayern ursprünglich dem Vertreiben von bösen Geistern und Dämonen. Sie haben also mit dem Christentum eigentlich nichts zu tun. (vgl. Everding 1996, S.85)
- Sankt Nikolaus: Der Brauch des Nikolaus geht zurück auf den Bischof von Myra. Myra liegt in der heutigen Türkei. Er lebte im vierten Jahrhundert und gilt als Schutzheiliger „der Schüler, der Kinder, der Schiffer, der Jungfrauen, der Bäcker, der Kaufleute, der Apotheker, der Juristen, der Gefangenen (also) auch der Spitzbuben“ (Kirchhoff 1984, S.41). Ihm wurden viele Kirchen und Kapellen geweiht. Der Nikolauskult wurde ab 1087 n. Chr. durch die Überführung seiner Gebeine nach Bari im ganzen Abendland verbreitet. Heute befinden sich diese in Köln.

Er wurde schon zu Lebzeiten verehrt, „weil er ein rechtschaffendes Leben führte“ (Emmendörfer-Brößler 2000, S.180). Als Feiertag dient sein wahrscheinlicher Todestag am sechsten Dezember. An diesem Tag wird der „älteste vorweihnachtliche Brauch des Schenkens“ (Baasner 1999, S.21) durchgeführt. Die Kinder stellen ihre Schuhe vor die Tür oder hängen Strümpfe an den Kamin. Diese werden nachts heimlich vom Nikolaus gefüllt.

Der Nikolaus wird seit dem Mittelalter in einem Gewand dargestellt, „das an die feierliche Kleidung eines katholischen Bischofs erinnert: einen roten Mantel, die Bischofsmütze (Mitra) und den Bischofsstab“ (Baasner 1999, S.19). Es ranken sich viele Legenden um ihn. Verschiedene Begleiter zeigen sich an seiner Seite. Mit Ausnahme einiger weiblicher Begleiterinnen, wie dem Nikoloweibl im Berchtesgadener Brauchtum oder der Heiligen Barbara im Rheinland, findet man zumeist „mehr oder weniger Schreckgestalten, die sich von der Güte des Bischofs abheben und die unter vielen Namen und in vielfacher Eigenart auftreten“ (Kirchhoff 1984, S.43). Die bekannteste Schreckgestalt an seiner Seite ist der Knecht Ruprecht. Dieser ist regional verschieden auch unter den Namen Krampus, Hans Muff, Pelznickel oder auch Pelzebub bekannt.

Die Hauptaufgabe des Nikolaus ist das Bescheren. Allerdings erhalten nur die braven Kinder von ihm ein Geschenk. Den bösen Kindern droht „Knecht Ruprecht mit seiner Rute“ (Emmendörfer-Brößler 2000, S.181). Der Nikolaus kann aber auch „allein [...] die Dopplung von Schenken und Strafen repräsentieren“ (Baasner 1999, S.20). So hat der Nikolausbrauch eher disziplinierenden Charakter. Ungehorsamen Kindern wird damit gedroht, dass der Nikolaus sie mitnimmt. Das Kind wird also einer Prüfung unterzogen. In der heutigen Zeit ist der Nikolaus fast gänzlich verweltlicht. In seiner Darstellung ist die Bischofsmütze verschwunden. Er „trägt [...] nur noch einen weiten Kapuzenmantel oder einen Mantel mit roter Zipfelmütze“ (Baasner 1999, S.21). Außerdem „wird der Heilige Nikolaus (heute) meist Weihnachtsmann genannt“ (Emmendörfer-Brößler 2000, S.181). Sein Auftreten hat sich verändert. Er kommt alleine und ist oft in Kindergärten, auf Weihnachtsmärkten oder im Fernsehen und nicht mehr alleine im heimatlichen Wohnzimmer zu sehen. In diese Figur sind nun auch die Eigenschaften des Knecht Ruprechts eingegangen (vgl. Baasner 1999, S.24).

3.3.2 Weihnachtsbrauchtum

- Weihnachtsbaum: Ursprünglich war das Aufstellen eines immergrünen Baumes oder das Aufhängen ebensolcher Zweige ein heidnischer Brauch zur Wintersonnenwende, um böse Geister und Dämonen zu vertreiben. Seit rund 450 Jahren gehört ein Weihnachtsbaum in jeder Familie zur obligatorischen Weihnachtsdekoration. Zuerst erwähnt wurde der Weihnachtsbaum 1539 in Straßburg. Die Sitte, an Weihnachten „immergrüne Gehölze als Schmuck in die Wohnung“ (Everding 1996, S.93) zu bringen, hängt mit den Barbarazweigen zusammen. Diese werden am vierten Dezember zu Ehren der heiligen Barbara aufgehängt. Die heilige Barbara steht symbolisch für Ausländer. Damit drücken die Christen ihr Bewusstsein aus: „Wir kommen aus einer anderen Welt“ (Grün 1999, S.35). Die Barbarazweige werden auch Liebeszweige genannt, da die Legende um die heilige Barbara zeigt, „dass die Liebe stärker ist als der Tod“ (Grün 1999, S.35). Die winterliche Kälte wird symbolisch durch die blühenden Zweige aufgebrochen. Stellt man am 4. Dezember die Barbarazweige ins Wasser, dann blühen sie am 25. Dezember. Im Winter bietet sich der immergrüne Tannenbaum an. Theologisch wird dieser als Baum des Lebens verstanden, weil er durch seine auch im Winter grünen Zweige „ein altes Symbol für die göttliche Kraft des Lebens“ (Grün 1999, S.99) darstellt. Von dem Baum des Lebens können in dieser paradiesischen Vorstellung die Früchte des Lebens geerntet werden. Deswegen wurden die Weihnachtsbäume mit Äpfeln und Nüssen geschmückt. Später werden sie durch Christbaumkugeln, „die (auch) ein Bild für das Ganze und Heile des Paradieses sind“ (Grün 1999 S.99), ersetzt. Der Apfel als Christbaumschmuck kann auch „an die Messiasweissagung aus dem Buch Jesaja (erinnern:) Aus dem Stamm Jesse wird ein Baum hervorgehen, der Frucht tragen soll“ (Everding 1996, S.94).

Der Baumschmuck erweiterte sich rasch. Neben Äpfeln und Nüssen wurden zunehmend auch Papierrosen, Lametta, Papierketten, Sterne und die Christbaumspitze verwendet. Papierrosen spiegeln die Marienlegende wider, wonach die Mutter Jesu Dornenbüsche in Rosensträucher verwandeln konnte. Lametta symbolisiert die Schätze der Weisen aus dem Morgenland. Die Papierketten stehen für unsere Befreiung von den Ketten der Schuld und des Todes durch Jesus. Die Sterne bzw. die Christbaumspitze weisen auf den Weihnachtsstern als Wegweiser hin. Seit dem 18. Jahrhundert zählen auch Kerzen zum Weihnachtsschmuck. Zum Einen liegt hier das heidnische Fest der Wintersonnenwende zugrunde und zum Anderen deutet man sie auf Christus, der in Joh. 8,12 sagte: „Ich bin das Licht der Welt“. (vgl. Everding 1996, S.94ff.)

Anfangs wurde der Weihnachtsbaum von der katholischen Kirche als heidnisch verurteilt, so dass sich dieser in protestantischen Regionen schneller durchsetzte. Während der Freiheitskriege gegen Napoleon (1812-1815) wurde der Baum zum Symbol „des Deutschtums und unabhängig von der Glaubensrichtung als Bestandteil des Weihnachtsfestes anerkannt“ (Moeller 2002, http://www.Weihnachts page.de/gebraeucheinl.html). Von Deutschland aus verbreitete sich die Sitte in Europa und Amerika.
- Krippe: Eine sehr lange Tradition haben die Weihnachtskrippen. Schon im zweiten Jahrhundert fand man Fresken in den Priscilla-Katakomben in Rom. Auf frühchristlichen Sarkophagen wird die Weihnachtsgeschichte abgebildet. Aus dem sechsten Jahrhundert sind Abbildungen im heutigen Istanbul bekannt, die das Jesuskind in einer Futterkrippe darstellen. Eine erste figürliche Darstellung einer Krippe stammt von 1289 aus der römischen Kirche Santa Maria Maggiore. Sie besteht aus Maria, Josef, dem Kind sowie einem Ochsen und einem Esel. Die Anwesenheit der Tiere wird folgendermaßen gedeutet: „Der Ochse galt als Opfertier, der Esel als Lastträger. Christus hat sich geopfert und die Last der Sünde für die Menschen getragen“ (Everding 1996, S.95).

Nach Thomas Perler (1977, S.15) hat Franziskus von Assisi bereits 1223 in seiner Behausung eine Christusfigur aufgestellt. Lebende Ochsen und Esel komplettierten die Krippendarstellung, die viele Bewunderer anzog und somit eine weite Verbreitung besonders in Italien und Süddeutschland fand (vgl. Moeller 2002, http://www.weihnachtspage.de /gebraeucheinl.html). Krippen gehören eher zu katholischen Bräuchen. Besonders der Jesuitenorden trug zu deren Verbreitung bei. Aus protestantischen Gegenden hingegen waren Krippen im 16. Jahrhundert fast völlig verbannt. Eine bildliche Darstellung Jesu war verpönt.

In Kirchen dienten die Krippen zur Anbetung und Meditation. Ihre Darstellungen wurden immer größer, so dass aus einem Stall ganze Landschaften wurden. Bis zur Aufklärung fand man Krippen nur in Kirchen. Während der Aufklärung wurde eine öffentliche Darstellung der Geburt Jesu verboten, weshalb sich die Tradition entwickelte, zu Hause eine Krippe aufzustellen. (vgl. Everding 1996, S.95f.)

- Bescherung: Das gegenseitige Beschenken ist ein sehr alter Brauch. In Rom geschah dies an Neujahr, „im Mittelalter war es entweder der Nikolaustag oder aber Weihnachten, an dem vor allem der Gutsherr seinen Angestellten Lebensmittel schenkte“ (Grün 1999, S.104). Daraus ist auch unser heutiges Weihnachtsgeld entstanden. „Die Herren (in der Feudalzeit) ließen ihren zumeist bitterarmen Bauern und Arbeitern zu Weihnachten eine milde Gabe zukommen, damit diese es wenigstens an den Festtagen etwas leichter haben.“ (Everding 1996, S.99). In unserer Zeit liegt die Funktion des Weihnachtsgelds darin, den Geschäftsumsatz vor Weihnachten in die Höhe zu treiben. Für Kinder ist der wahrscheinlich wichtigste Brauch an Weihnachten die Bescherung. Dabei geht es aber nicht nur um das Geschenkebekommen, sondern auch um das Schenken. In der heutigen Zeit wird dieser Brauch unter Einfluss des Konsumdenkens häufig in einem negativen Licht gesehen. Eigentlich ist es aber ein schöner Brauch, der sich theologisch folgendermaßen begründet: „Gott hat uns in seinem Sohn ein Geschenk gemacht; darüber freuen wir uns und geben diese Freude weiter, indem wir andere beschenken“ (Everding 1996, S.97). Als ein anderer Ursprung werden die Gaben der Heiligen Drei Könige genannt, die so die Ankunft des Erlösers ehrten. Berking bezieht sich bei der Erklärung des Ursprungs der weihnachtlichen Bescherung auf Friedrich Gedikes Abhandlung über den Ursprung der Weihnachtsgeschenke (1784). Dieser benennt die damalige Tradition, den älteren Kinder bei der Geburt eines neuen Kindes etwas zu schenken, damit diese eine stärkere geschwisterliche Liebe empfinden, als Quelle für den Brauch. Kinder sollen stärker an Jesus gebunden werden, indem sie an Weihnachten ein Geschenk erhalten. Gedike selbst zweifelt allerdings die Wertigkeit dieser Tradition an, da die Gefahr bestehe, dass Kinder so frühzeitig lernen, sich ihre Liebe mit Geschenken abkaufen zu lassen. (vgl. Berking 1996, S.34ff.)

Zunächst wurde der Nikolaus als Bescherer gefeiert, dann kam das Christkind. In katholisch geprägten Regionen bringt meist weiterhin der Nikolaus oder der Weihnachtsmann die Geschenke. Der alte Brauch des Wichtelns, also das heimliche Schenken, feiert heutzutage seine Auferstehung.

Ein der Bescherung vorhergehender Brauch ist das Schreiben von Wunschzetteln. Weihnachtsmanngläubige Kinder schreiben ihre Wunschzettel direkt an den Weihnachtsmann. Eine beliebte Adresse hierfür ist der Ort Himmelsthür in Hildesheim. Die Frankfurter Rundschau meldet am 02.12.1991, dass das Postamt Himmelsthür „acht Beamte zur Vorweihnachtszeit die Briefe von Kindern aus aller Welt an den Weihnachtsmann“ (in: Rohrer 1993, S.110) beantworten lässt. Im Jahr 1993 wurde mit rund 300.000 Briefen und Wunschzetteln gerechnet. Da der Glaube an den Weihnachtsmann mit zunehmenden Alter jedoch schwindet, sind die Empfänger der Wunschzettel meist die Eltern.

Mit sogenannten Weihnachtsgl ückw ünschen, meist selbstgemalte Bilder oder ähnliches, bedanken sich Kinder bei ihren Eltern für die Geschenke. In unserer heutigen kommerziellen Welt gibt es Glückwunschkarten zu kaufen. Diese werden außer an Weihnachten zu allen möglichen Anlässen, wie Geburtstag, Taufe oder Hochzeit verwendet.

- Weihnachtsessen: Eine besondere Stellung im Ablauf der Feiertage nimmt das Weihnachtsessen ein. In fast jeder Familie kommt etwas Besonderes auf den Tisch. Meist ist das Essen mit einer Tradition verbunden. Der Weihnachtskarpfen z.B. symbolisiert den Fisch als Zeichen der Christen. Der Auferstandene aß mit seinen Jüngern Brot und Fisch. Die Weihnachtsgans steht als Opfertier für das Opfer, welches Christus für die Menschheit gebracht hat. Oft gibt es aber auch ein familieninternes traditionelles Festtagsgericht, das keine christliche Symbolik beinhalten muss, jedoch innerhalb der Familie eine hohe Bedeutung besitzt.

Wichtig sind zur Weihnachtszeit auch die verschiedenen Weihnachtsgebäcke. Sie sind mit einer besonderen Symbolik verbunden. So steht der Spekulatius für den Nikolaus. Der Christstollen symbolisiert das in eine Windel gewickelte Kind. „Die steinförmigen Backwaren (Dominosteine, Spitzkuchen, Printen usw.) haben ihren Platz am 26. Dezember, dem Stephanustag“ (Everding 1996, S.98). Stephanus war der erste christliche Märtyrer und wurde durch Steinigung hingerichtet. Der Evangelist Johannes wurde während der Christenverfolgung in siedendes Öl geworfen, daran erinnern die in Fett gebackenen Pfannkuchen. Weihnachtsgebäck gibt es heute in fast jedem Haushalt, jedoch ist uns die ursprüngliche Bedeutung meist nicht mehr bewusst. Oftmals wird nicht mehr selbst gebacken, sondern gekauft.

3.4 Familiencharakter des Weihnachtsfestes

Weihnachten gilt als das Familienfest. Dieses Kapitel soll Aufschluss darüber geben, was Weihnachten zum Fest der Familie macht, welche Eigenschaften dazu nötig sind. Weihnachten wird im engsten Kreis der Familie begangen. Manchmal sind noch Großeltern geladen, aber mit der im 19. Jahrhundert einsetzenden Sozialform der Kleinfamilie ist dies seltener der Fall. In der heutigen, schnelllebigen und hektischen Zeit kommt dem Weihnachtsfest die Funktion eines Ruhepols zu. „Zu Weihnachten ist das Familienleben intakt, alle haben sich der festlichen Stimmung, dem Bedürfnis nach Gemütlichkeit, Versöhnung und Frieden unterzogen“ (Baasner 1999, S.82). Man besinnt sich auf Werte, den Zusammenhalt der Familienmitglieder, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft gegenüber Notleidenden sowie die Toleranz gegenüber Anderen. Ausdruck findet der Familiencharakter auch in gemeinsamen Vorbereitungen, wie Plätzchen backen, Weihnachtsbaum schmücken oder im gemeinsamen Feiern, wie dem gemeinschaftlichen Essen, dem Austausch von Geschenken, dem Singen von Liedern oder dem Kirchgang.

Gerade für Kinder ist das Weihnachtsfest oft eine der wenigen Gelegenheiten, an denen beide Elternteile ihnen mit Zeit und Ruhe begegnen können. Freilich erst nachdem der vorweihnachtliche Stress überwunden ist. Die Vorbereitungen, wie Geschenke einkaufen, Baum besorgen, das gemeinsame Essen organisieren oder das Verschicken von Weihnachtskarten an Freunde und Verwandte, lösen bei den Eltern Stress aus, der sich auch auf die Kinder auswirkt. Schlechte Stimmung ist oft die Folge, umso schöner, wenn sie sich am Heiligen Abend in Wohlgefallen auflöst. Oft genug wird aber gerade an solchen Tagen gestritten, weil man dann Zeit hat sich miteinander zu befassen.

Bei Scheidungskindern kann das Weihnachtsfest anders aussehen. Häufig wandern diese an den Festtagen zwischen ihren Eltern hin und her oder feiern gar nur mit einem Elternteil. Hier stellt sich die Frage nach dem Familiencharakter des Weihnachtsfestes erneut.

Der Familiencharakter wird bewahrt, denn eine Familie existiert auch, wenn sie nicht mehr ganz komplett ist. Denn auch die heute vermehrt existierenden Singles feiern. Wenn sie nicht innerhalb ihrer elterlichen Familie feiern, so geschieht dies doch meist in Gemeinschaft mit Freunden. Eine Art Ersatzfamilie sorgt also für das Ambiente des Festes als Familienfest.

Weihnachten zeigt sich immer noch als das charakteristische Familienfest, denn „selbst wer den christlichen Sinngehalt dieses kirchlichen Hochfestes kaum mehr kennt und als Bürger und Konsument nur noch den äußeren religiösen Dekor in Kauf nimmt, weiß immer noch den Familien-, Kultur- und Freizeitwert von Weihnachten zu schätzen“ (Berg 1978, S.51). Als Beweis gilt hier gerade auch die Wirtschaft, die ihre Weihnachtswerbung immer auf die Familie abzielt (Abb.1). Als typisches Beispiel sei hier die Werbung von Coca Cola genannt. „Gerade bei der Werbung ist es auffällig, wie geschickt sich die Werbemanager der traditionellen Motive bedienen [...]. An erster Stelle steht natürlich der dekorative gemütliche Weihnachtsmann“ (Weber-Kellermann 1978, S.84).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Coca-Cola Weihnachtswerbung

(in: http://www.fortunecity.com/millennium/hibiscus/121/cokesanta.html)

An der historischen Entwicklung des Feierns von Weihnachten ist bemerkenswert, dass der Schwerpunkt des Feierns nicht mehr allein Angelegenheit der Kirche ist, sondern die Bedeutung des häuslichen, familieninternen Feierns zugenommen hat. Im Allgemeinen ist festzustellen, dass der Kirchgang der letzten 30 Jahre (Abb.2) zwar konstant zwischen 5,5% und 4,4% der Kirchenmitglieder ist, aber im Vergleich zur starken Steigerung des Gottesdienstbesuches am Heilig Abend doch nachlässt. Dies lässt darauf schließen, dass viele Gottesdienstbesucher nur noch an Weihnachten in die Kirche gehen, was dafür spricht, dass man nicht um des Gottesdiensteswillen in die Kirche geht, sondern nur noch, weil es Sitte und Brauch an Weihnachten ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: Vergleich des Gottesdienstbesuches am Sonntag und Heilig Abend

Ablesbar an dieser Tendenz scheint, dass das Feiern innerhalb der Familie wichtiger ist als das Beisammensein innerhalb der Gemeinschaft der Christen, welches zudem nur noch als weihnachtliche Pflichterfüllung erscheint.

Wie wichtig Weihnachten auch in atheistischen Gesellschaften war, zeigt, dass in der ehemaligen DDR der christlich und dort kapitalistisch besetzte Begriff Weihnachten sogar durch den Namen „Fest der Familie“ (Weber-Kellermann 1978, S.86) ersetzt wurde.

3.5 Geschenkkultur zu Weihnachten

In diesem Kapitel wird der zentrale Brauch des Weihnachtsfestes, das Schenken, untersucht. Weihnachten gilt „als der unbestrittene Höhepunkt bürgerlicher Schenkkultur“ (Berking 1996, S.34). Im folgenden wird diese Schenkkultur näher beleuchtet. Was ist ein Geschenk? Wie geht der Vorgang des Schenkens vonstatten? Was wird in ein Geschenk intendiert?

Es stellt sich die Frage, was man unter einem Geschenk versteht. Laut Bürgerlichem Gesetzbuch ist mit einer Schenkung „eine unentgeltliche Zuwendung“ (Berking 1996, S.26) gemeint. Ein Geschenk besteht aus einem Sachgegenstand, der beim Schenken in ein symbolisches Gut umgewandelt wird. Ein allgemeiner Gegenstand wird individualisiert. Er bekommt eine persönliche Bedeutung, die der Geber intendiert. Diese Intention orientiert sich sowohl an dem Selbstbild des Gebers als auch an dem Bild, das der Geber von dem Nehmer hat. Dabei können neben Sympathien auch Aggressionen eine Rolle spielen. (vgl. Berking 1996, S.16-28) Ob das Geschenk glückt, hängt davon ab, ob der Nehmer die Intention des Gebers versteht. Vergleichbar ist dieses Modell mit dem Kommunikationsmodell (Vier-Ohren-Modell) von Friedemann Schulz von Thun (1998). Somit stellt das Schenken auch eine Form der Kommunikation zwischen dem Geber und dem Nehmer, die Sender und Empfänger repräsentieren, dar.

Mit seinem Geschenk macht der Geber die Bedeutung seiner Beziehung zum Beschenkten deutlich.

Das Schenken setzt sich aus den Handlungen Geben und Nehmen zusammen. Ursprünglich verstand man unter Schenken das Einschenken eines Getränks, um einen eintreffenden Gast zu ehren. Gleichermaßen steht das Schenken für das Schaffen einer Bindung zwischen den beiden handelnden Personen. Mit dem Schenken ist hier zunächst kein wechselseitiger Gabentausch gemeint, d.h. der Nehmer ist zwar aufgefordert, sich erkenntlich zu zeigen, aber dieses Gegengeschenk kann im zeitlichen Abstand erfolgen (vgl. Hellmuth 1984, S.282ff.). Allerdings ist der Nehmer durch die Annahme sozial verpflichtet, auf diese Gabe angemessen zu reagieren. So entsteht eine reziproke Beziehung, in deren Verlauf sich die Partner gegenseitig hochschaukeln. Es ist eine Frage der Ehre, da bei einem Unterbrechen des Kreises ein Gesichtsverlust droht. (vgl. Rost 1994, S.36ff.)

Weihnachten bildet zum gewöhnlichen Schenken eine Ausnahme, da hier „das Zeitintervall zugunsten der Gleichzeitigkeit von Geben und Nehmen und Nehmen und Geben“ (Berking 1996, S.34) gestrichen wird. Es erhält also nicht nur eine Person ein Geschenk, sondern es kommt zu einem Austausch der Geschenke zwischen allen Anwesenden.

Die enorme Bedeutung der Weihnachtsgeschenke lässt sich an deren finanziellen Volumen ablesen. Theodore Caplow gibt in einer Studie über Middletown, USA, an, dass 1982 3,1% des jährlichen Familieneinkommens für Weihnachten verwand wurde. Dies stellt ca. 66% des Geldes dar, das jährlich in die Geschenkökonomie fließt. Clausen gibt für die Bundesrepublik im Jahre 1984 an, dass „die Ausgaben für Sachgeschenke an Dritte je nach Haushaltstypus zwischen DM 300 und 600 und die Einnahmen zwischen DM 250 und 900 lagen“ (Berking 1996, S.39). Darin sind allerdings keine familieninternen Geschenke enthalten. Berking vermutet, ohne genauere Zahlen anzugeben, dass sich diese Werte Mitte der 90er Jahre verdreifacht haben. Eine weitere vergleichbare Studie liegt von David Cheal vor. Nach dieser machen Weihnachtsgeschenke in Kanada „80% aller Geschenke aus und beanspruchen 70% des Geldvolumens, das insgesamt in die Geschenkökonomie geht“ (Berking 1996, S.43).

Immer wieder kommt Kritik an der Geschenkflut zu Weihnachten auf. Weber-Kellermann (1978) wirft die Frage auf: „Wo ist die Grenze zwischen dem Schenken als Freudebereiten und der Epidemie des Schenkens, die als unversiegliche Flut der Gegenseitigkeit die Weihnachtszeit überschwemmt“ (S.86)? Sie kritisiert, dass Schenken nur noch als Statussymbol und Prestigeobjekt verstanden wird bzw. ein sozialer Zwang zum Schenken führt. Zudem nütze es alleine der Geschenkindustrie, wenn Schenken das Abbauen eines schlechten Gewissens als Motiv besitzt. Trotzdem hält Weber-Kellermann (1978) eine totale Konsumverweigerung nicht für angemessen, sondern fordert: „Auch das Schenken will gelernt und verstanden sein“ (S.86). Kurz gesagt, die Intention eines Geschenkes sollte höher angesiedelt sein als dessen Preis. Die Höhe der Ausgaben für Weihnachtsgeschenke lässt den hohen Stellenwert dieses Weihnachtsbrauchtums insbesondere für Kinder erkennen.

3.6 Gesangskultur zu Weihnachten

Das folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem weihnachtlichen Liedgut. Geschichte, Repertoire und Funktion der Weihnachtslieder werden zunächst betrachtet. Anschließend wird näher auf eines der bekanntesten deutschen Weihnachtslieder Stille Nacht, Heilige Nacht eingegangen.

Seit dem Mittelalter existieren Weihnachtslieder. Zunächst waren sie in lateinischer bzw. halblateinischer Sprache verfasst. Gesungen wurden sie nach Überlieferung nur als Teil der Liturgie der Mitternachtsmesse. Die Weihnachtsfeier galt „anfangs (als) ein außerhäusliches frommes Fest der Gemeinde im Kirchenraum“ (Weber-Kellermann 1978, S.46). Die häusliche Feier bestand lediglich aus einer festlichen Mahlzeit. Ob daheim auch gesungen wurde, ist nicht überliefert.

Die ersten Lieder waren Wechselgesänge zwischen den Priestern und den Laien. Später entstanden aus den Krippenspielen Hirten- und Krippenlieder, „die in oft rührender Einfalt das Weihnachtserlebnis in die eigene heimatliche Welt der Sänger transponierten und bis heute zum bevorzugten Bestand des Weihnachtsliedgutes gehören“ (Weber-Kellermann 1978, S.46). Bekannt sind aus dieser Zeit Lieder wie Kommet ihr Hirten oder Vom Himmel hoch ihr Englein kommt.

Erst Martin Luther schuf mit neuen deutschen Texten Weihnachtschoräle, die den Kirchenbesucher mitbeteiligten, da sie nun singen durften. Eines der bekanntesten Lieder dieser Zeit ist noch heute ein wesentlicher Bestandteil der evangelischen Weihnachtsliturgie: Vom Himmel hoch, da komm ich her.

Nach der Reformation fanden die Weihnachtslieder nicht mehr nur innerhalb der Kirche Anwendung, sondern setzten sich auch in den häuslichen Feiern durch. Dies hatte allerdings nicht den Geist familiärer Hausmusik, sondern diente der religiösen Einkehr. Neben den so genannten Kurrendesängern, die in der Weihnachtszeit durch die Städte liefen und mit Liedern Gaben erbettelten, gab es auch noch das Quempassingen. Die Quempaslieder gründen sich auf eine halblateinische Hymne auf die Geburt Christi: „Quem pastores lauda vere - den die Hirten lobten sehre“ (Weber Kellermann 1978, S.47). Diese Gesänge fanden in der Christmettenfeier statt und dauerten oft mehrere Stunden. Da sie oft in Tumulten endeten, wurden sie des öfteren verboten. „Der Dampf von Wachsstöcken, Talglichtern und Kohlenbecken habe die Kirche erfüllt und den Prediger als den nahezu einzigen nüchternen Mann fast erstickt.

Das führte mehrfach zu obrigkeitlichen Verboten“ (Weber-Kellermann 1978, S.47) des Quempassingens. Trotzdem gelang es nicht, die Gesänge völlig zu verhindern bzw. abzuschaffen. In gewissen Gebieten der Mark Brandenburg und der Altmark existierte das Quempassingen bis in das 20. Jahrhundert. Die Texte der Quempaslieder befassen sich mit der Darstellung der Geburt Jesu, der Hirten auf dem Felde sowie des Eintretens der heiligen drei Könige in Jerusalem.

Im 19. Jahrhundert entstand ein bürgerliches Liedgut, das „weder an Schönheit in Text und Melodie noch an innerlicher Gemütstiefe mit den alten Krippenliedern, den Quempasgesängen und den Liedern der Reformationszeit vergleichbar ist“ (Weber-Kellermann 1978, S.50). Jedoch waren diese Lieder in allen Bevölkerungsschichten sehr viel beliebter, so dass sie noch heute im Mittelpunkt der kirchlichen und familiären Weihnachtsfeier stehen. Als Beispiele seien hier Stille Nacht, Heilige Nacht, Ihr Kinderlein kommet, Oh du fröhliche oder auch S üß er die Glocken nie klingen genannt.

Zum Wechsel vom 18. zum 19. Jahrhundert wurde es immer populärer, als Höhepunkt des familiären Heiligen Abends die Kinder Weihnachtslieder vorspielen zu lassen. Gefördert wurde dies durch die aufkommende Serienfabrikation des Klaviers und anderer industrieller Musikinstrumente. Musizieren gehörte nun zur standesgemäßen Erziehung des Kindes. Das Weihnachtsliedrepertoire erhielt man durch Transformierung mehrstimmiger Kirchenchoräle zu Sololiedern mit Klavierbegleitung. In dieser Entwicklung wurden auch zahlreiche neue Lieder komponiert, „die den Charakter des Weihnachtsfestes als glücklicher Kinderbescherung entsprachen und all jene Rollen und Erwartungen widerspiegelten, die Eltern an Kinder und Kinder an Weihnachten stellten“ (Weber-Kellermann 1978, S.51). Die nun weit verbreitete weihnachtliche Hausmusik ist ein Zeichen für die typische Besinnung auf die Kleinfamilie des 19. Jahrhunderts.

Im Laufe der Zeit verlor die weihnachtliche Hausmusik immer mehr an religiöser Bedeutung und sorgte vielmehr für allgemeine festliche Stimmung. Das gemeinsame Singen und Musizieren am Weihnachtsabend steht für Harmonie, Liebe und Frieden innerhalb der Familie. In kirchlichen Weihnachtsgottesdiensten kann man oft beobachten, dass gerade ältere Menschen beim Erklingen von Weihnachtsliedern von der Erinnerung an die eigene Kindheit und Familie tief betroffen sind. Dies hat seine Ursache in der vorherrschenden Sozialform der Kleinfamilie. Alte und Alleingebliebene werden sich gerade hier ihrer Einsamkeit bewusst. Im 20. Jahrhundert feierten zunächst die alten Krippenlieder eine Renaissance. Nach dem ersten Weltkrieg war es die Jugend, die mit der häuslichen Weihnachtsmusik nichts mehr anfangen konnte. Neben den Krippenliedern gelang nur wenigen neuen Liedern, wie z.B. den Kinderliedern von Carola Wilke (Bald nun ist Weihnachtszeit), der Durchbruch. Aber bereits nach dem zweiten Weltkrieg ersetzten die zuvor abgelehnten Lieder des 19. Jahrhunderts wieder die Krippenlieder. Ein Grund dafür war deren Diffamierung durch den Nationalsozialismus.

Im Laufe der Jahre entdeckte die Wirtschaft das Weihnachtslied als Verkaufsmittel. Eine durch Radio, Schallplatten und später Fernsehen zunehmende Verbreitung der Massenmedien sorgte dafür, dass „das familiäre Musizieren alten Stils [...] als festem Teil des Heiligen Abends die zusätzliche Funktion einer Rettung alter Werte erhielt“ (Weber-Kellermann 1978, S.53). Es galt als Pflege echter Kultur, wenn Weihnachtsmusik nicht aus dem Radio oder von Schallplatten erklang, sondern selbst gespielt wurde. In der heutigen Zeit ist der Einsatz von CD´s durchaus üblich. Als Ort weihnachtlicher Musik ist nicht mehr nur das eigene Haus oder die Kirche vorgesehen, sondern sie erklingt an allen öffentlichen Plätzen wie z.B. Einkaufzentren oder Bahnhöfen.

Diese Omnipräsenz führt bei vielen Menschen zum Überdruss an Weihnachtsliedern. Zwanghaftes Mitsingen macht auch das Schöne unerträglich. Weber-Kellermann ist der Ansicht, dass gemeinsames Singen von Weihnachtsliedern innerhalb der Familie stark an Bedeutung und Ausführung verloren hat (vgl. Weber-Kellermann 1978, S.54). Aufschluss darüber, ob dies tatsächlich der Fall ist, soll Abschnitt 4 Empirische Untersuchung dieser Arbeit geben.

Als das berühmteste und am weitesten verbreitete deutsche Weihnachtslied gilt: Stille Nacht, Heilige Nacht. An diesem Lied kann man beispielhaft die Sozialgeschichte der Weihnachtslieder nachvollziehen.

Ursprünglich auf einem lateinischen Text beruhend schrieb der Dichter und spätere Vikar Joseph Mohr (1792-1848) 1818 ein Gedicht, welches von Franz Gruber (1787-1863) vertont wurde. Die Intention Mohrs war es, „den an seinem Pfarrort üblichen derben Mundartliedern einen hochdeutschen Text gegenüberstellen zu können“ (Weber-Kellermann 1978, S.55). Diese Dichtung war die erste Verfremdung eines geistlichen Textes ins Hochdeutsche.

Auch die Verbreitung des Liedes lässt sich rückblickend gut zurückverfolgen. Ein Orgelbauer namens Karl Mauracher hörte beim Reparieren der Orgel dieses neue Lied und fertigte eine Abschrift an, die er ohne Benennung des Verfassers einer Folkloregruppe übergab, die im Zuge ihrer Handelsreisen als Handschuhmacher Konzerte in verschiedenen Orten gaben. So gelang das Lied 1832 nach Leipzig, wo sie „auf einem volkstümlichen Konzert zur Aufbesserung ihrer Verkaufseinnahmen zum ersten Mal das neue Weihnachtslied gesungen haben“ (Weber-Kellermann 1978, S.56). 1833 erschien sogar ein erstes Faltblatt der Folkloregruppe Die Geschwister Strasser. Fortan nahmen auch andere Sängergruppen Stille Nacht, Heilige Nacht in ihren Liederbestand auf, so dass eine weitere Verbreitung stattfand. 1854 war das Lied bis nach Berlin zur Königlichen Hofkapelle durchgedrungen. Diese wandte sich mit der Bitte um Abschrift an das Benediktinerstift Sankt Peter in Salzburg. Dort konnte der Sohn des Komponisten Gruber die wirklichen Verfasser benennen. Er sandte die Abschrift samt eines aufklärenden Briefes nach Berlin. Dieser Brief ermöglichte es den Ursprung des Liedes genau nachzuvollziehen.

1893 war die Verbreitung des Liedes auf dem vorläufigen Höhepunkt angelangt. Es wurde in Schorers Familienblatt veröffentlicht, damit war es zugleich kirchlich und überregional eingeführt. Als nun bürgerlich-weihnachtliches Lied errang Stille Nacht schnell die Spitzenstellung unter den Weihnachtsliedern.

Inzwischen wird es nicht mehr nur in Familienkreisen, sondern auch auf Schul- und Betriebsfeiern, in Radio und Fernsehen, in Fußgängerzonen und Einkaufszentren gesungen. Sogar in der Kirche ist es Bestandteil der weihnachtlichen Liturgie. Beim Absingen werden die Lichter am Baum entzündet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Versuch unternommen, „das allzu beliebte Musikstück einer bürgerlich-christlichen Gesellschaft“ (Weber-Kellermann 1978, S.57) umzudichten, da ein Verbot nicht durchzusetzen war. Trotzdem konnte sich der neue Text Hohe Nacht der klaren Sterne dem Status des Originalliedes nichts anhaben, da sogar in Gauleiterfamilien das Original zu Weihnachten gesungen wurde.

Heute ist nicht nur die Höhe der deutschen Auflage nicht mehr zählbar, sondern auch die Anzahl der Übersetzungen in andere Sprachen kaum schätzbar. (vgl. WeberKellermann 1978, S.57)

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Excerpt out of 270 pages

Details

Title
Weihnachten aus der Sicht des Kindes - Eine empirisch-psychologische Untersuchung
College
University of Cologne  (Institut für Psychologie)
Grade
sehr gut
Authors
Year
2002
Pages
270
Catalog Number
V19726
ISBN (eBook)
9783638237796
ISBN (Book)
9783656519386
File size
1528 KB
Language
German
Keywords
Weihnachten, Sicht, Kindes, Eine, Untersuchung
Quote paper
Michael Hinkel (Author)Jörn Diercks (Author), 2002, Weihnachten aus der Sicht des Kindes - Eine empirisch-psychologische Untersuchung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19726

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