... Wie PISA und andere Untersuchungen zeigten, haben in den Schulen die Mädchen die Nase vorn. Sie sind es, die die besseren Noten haben, seltener sitzenbleiben, in größerer Zahl die höheren Schulen besuchen und letztendlich auch höhere Bildungsabschlüsse erlangen. In den vergangenen Jahren fanden sich in den Medien immer wieder Titel wie „Arme Jungs“, „Die Jungenkatastrophe“, „Schlaue Mädchen, Dumme Jungen“ oder „Jungen in der Krise“. Das Thema macht Deutschland zu schaffen. Aber wie lassen sich die Ergebnisse von PISA und Co. erkären? Welche Gründe gibt es für das schlechtere Abschneiden der Jungen? Zieht unser heutiges gendersensibles Bildungssystem infolge der langjährigen intensiven Förderung der Mädchen schlicht und einfach eine Benachteiligung und eine Vernachlässigung der Jungen mit sich? Was muss sich tun, damit die Jungen ihren Rückstand wieder aufholen? Wie kann man sie im Laufe des Schullebens unterstützen? Was können wir als angehende Lehrer tun?
Mit diesen und ähnlichen Fragen setzt sich die folgende Arbeit auseinander. Zunächst einmal sollen mögliche Gründe für das schlechtere Abschneiden der Jungen gegenüber den Mädchen im deutschen Bildungssystem angeführt werden. Im Anschluss daran soll eine eigene empirische Studie vorgestellt werden, die am Göttinger Otto-Hahn-Gymnasium durchgeführt wurde. Hierbei wurden Schülerinnen und Schüler u.a. dazu befragt, ob sie selbst Ungerechtigkeiten im Hinblick auf ihr Geschlecht erleben und wie sie sich und das jeweils andere Geschlecht im Schulkontext beurteilen würden. Abschließend sollen aktuelle Fördermaßnahmen für Jungen vorgestellt und weitere Vorschläge dazu gemacht werden, wie man sie in der Schule besser motivieren könnte, bevor im Fazit eine Zusammenfassung der Ergebnisse präsentiert und dabei eine persönliche Einschätzung vorgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie lässt sich die Krise der Jungen erklären?
- Wie erleben Schüler die Heterogenität der Geschlechter?
- Eine Studie am Otto-Hahn-Gymnasium in Göttingen
- Fördermaßnahmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des schlechteren Abschneidens von Jungen im deutschen Bildungssystem im Vergleich zu Mädchen. Sie analysiert mögliche Ursachen für diese Entwicklung, untersucht die Wahrnehmung von Geschlechterrollen im Schulkontext und stellt aktuelle sowie zukünftige Fördermaßnahmen für Jungen vor.
- Analyse der Ursachen für das schlechtere Abschneiden von Jungen im Bildungssystem
- Untersuchung der Rolle von Stereotypen und Erwartungen in Bezug auf Geschlechterrollen
- Bewertung der Auswirkungen gendersensibler Bildungspolitik auf Jungen
- Präsentation und Diskussion von Fördermaßnahmen zur Unterstützung von Jungen in der Schule
- Zusammenführung der Ergebnisse und Formulierung von Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die aktuelle Debatte um die „Krise der Jungen“. Das zweite Kapitel analysiert mögliche Gründe für das schlechtere Abschneiden von Jungen im Vergleich zu Mädchen, wobei die Rolle von Stereotypen, Erwartungen und der „Feminisierung von Schule“ im Mittelpunkt stehen. Das dritte Kapitel präsentiert eine empirische Studie am Otto-Hahn-Gymnasium in Göttingen, die die Wahrnehmung von Geschlechterrollen im Schulkontext untersucht.
Das vierte Kapitel befasst sich mit aktuellen Fördermaßnahmen für Jungen und stellt weitere Vorschläge zur Verbesserung der Unterstützung von Jungen im Bildungssystem vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Geschlechterrollen, Bildungssystem, PISA-Studie, Stereotypen, Erwartungen, Förderung von Jungen, gendersensible Bildung, empirische Forschung, Schulkontext.
- Quote paper
- Alexandra Griesing (Author), 2011, Haben wir ein neues schwaches Geschlecht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197335