Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Auswirkungen von Basel II auf private Kapitalflüsse in die Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas am Beispiel Polens. Nach genauer Auswertung der vorhandenen Literatur zu diesem Thema und einer abschließenden Expertenbefragung der strategischen Kreditrisikomanagement-Abteilung eines international tätigen Bankinstituts ist folgende Konklusion zu ziehen: Basel II und der EU-Beitritt zehn neuer Mitgliedstaaten sind zwei parallel laufende Prozesse.
Wenn Basel II schließlich im Jahr 2007 in Kraft tritt, werden einige der neuen EU-Mitgliedstaaten bereits möglicherweise die gemeinsame Währung, den Euro, eingeführt haben. Folglich lautet die Antwort auf die Leitfrage dieser Arbeit: Basel II kann private Kapitalflüsse in die Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas in den meisten Fällen sogar positiv beeinflussen. Executive Summary Aus heutiger Sicht erscheinen positive Auswirkungen von Basel II auf private Kapitalflüsse in die Beitrittsländer von 2004 am wahrscheinlichsten.
Die beiden Prozesse, sowohl jener der Kapitalmarktregulierung als auch jener der EU-Erweiterung, seien mit Spannung abzuwarten und zu beobachten. Etwaige negative Implikationen von Basel II, z.B. Währungskrisen werden durch das Eingreifen der EZB im Rahmen der WWU größtenteils gedämpft bzw. sogar verhindert werden. Im Moment besteht kein aktueller Handlungsbedarf. Um weitere Empfehlungen abgeben zu können, sollen die Ergebnisse der derzeit laufenden Studie QIS III abgewartet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Methode
- 1.2 Daten
- 1.3 Theoretischer Hintergrund
- OLI-Konzept
- Value at Risk
- Neue Institutionenökonomie
- Markets in Transition
- 2. Analyse
- 2.1 Basel II und der EU Beitritt 2004
- 2.2 IRB Ansatz
- 2.3 Standardisierter Ansatz
- 2.4 Mögliche negative Auswirkungen von Basel II
- 2.5 Abschließende Konklusion
- 3. Diskussion
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Auswirkungen von Basel II auf private Kapitalflüsse in die Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas, insbesondere in Polen. Die Arbeit analysiert die potenziellen Auswirkungen von Basel II im Kontext des EU-Beitritts und der Euro-Einführung, um zu beurteilen, ob und inwieweit die neuen Regulierungen private Kapitalflüsse beeinflussen werden.
- Der Einfluss von Basel II auf die Kreditvergabe an Unternehmen in den Beitrittsländern.
- Die potenziellen Auswirkungen von Basel II auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beitrittsländer.
- Die Relevanz des IRB-Ansatzes und des standardisierten Ansatzes im Kontext von Basel II.
- Die Rolle der EZB im Rahmen der WWU zur Dämpfung möglicher negativer Implikationen von Basel II.
- Die Bewertung der Auswirkungen von Basel II auf die Investitionstätigkeit in Polen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die Brisanz der Thematik Basel II und führt in die Problematik der Risikoevaluierung ein. Es erläutert die Relevanz des Basler Komitees und dessen Einfluss auf die „Risk-Based Capital Standards“ der Federal Reserve Bank in den USA. Kapitel 1 stellt zudem die Methode der Arbeit sowie den Fokus auf Polen als Beispiel für einen Beitrittskandidaten dar.
Kapitel 2 analysiert die Auswirkungen von Basel II auf den EU-Beitritt 2004 und beleuchtet insbesondere die beiden Ansätze IRB und Standard. Es erörtert mögliche negative Auswirkungen von Basel II und liefert eine abschließende Konklusion.
Kapitel 3 widmet sich der Diskussion der Ergebnisse der Arbeit und analysiert die gewonnenen Erkenntnisse im Detail.
Kapitel 4 fasst die zentralen Ergebnisse und Argumente der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Basel II, EU-Beitritt, Mittel- und Osteuropa, Polen, Kapitalflüsse, Kreditrisikomanagement, IRB-Ansatz, Standardisierter Ansatz, Euro-Einführung, EZB, WWU, Risikoevaluierung, Investitionstätigkeit.
- Citation du texte
- Marta Agnieszka Marciniak (Auteur), 2003, Wird Basel II private Kapitalflüsse in die Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas beeinträchtigen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19769