Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Publish your texts - enjoy our full service for authors
Go to shop › German Studies - Modern German Literature

Ambiguität und Logozentrismus

Eine Studie auf Basis der Überlegungen von Jacques Derrida

Title: Ambiguität und Logozentrismus

Term Paper (Advanced seminar) , 2011 , 25 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Brigitte maier (Author)

German Studies - Modern German Literature
Excerpt & Details   Look inside the ebook
Summary Excerpt Details

Am Anfang war das Wort (gr. Λόγος)
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
(Johannesevangelium 1,1-1,4)

Lógos (gr. Λόγος) steht – wenn es nach dem Johannesevangelium geht- am Anfang der Schöpfung Gottes und damit der Menschheitsgeschichte. Darauf basierend entwickelte sich die abendländische Tradition, wobei die Wurzeln des Ausdruckes über die Geschichte Christentums hinausgehen. Der aus dem Bereich der griechischen Grammatik und Rhetorik stammende Ausdruck verfügt über einen sehr großen Bedeutungsspielraum und bezeichnete zunächst im Bereich der griechischen Grammatik die geschriebene Rede, gleichzeitig jedoch in der Rhetorik die gesprochene Rede und deren Aussagegehalt, welcher über die Grammatik hinausging. Der Ausdruck bezeichnet den Sinn einer Rede, indem er sich auf die der Rede inhärente Vernunft bezieht. Je nach Kontext können dem Lógos weitere spezifische Bedeutungen zugeschrieben werden. Die griechische Philosophie belud den Begriff mit unterschiedlichen Verwendungen, jedoch galt Lógos unter dem Strich als eine die Welt durchwirkende Gesetzmäßigkeit, wobei auch die Darstellung und Erklärung der inneren Zusammenhänge mit dem Begriff umschrieben werden konnte. Im oben zitierten Prolog des Johannesevangelium wird der Ausdruck Lógos mit dem Wort Gottes gleichgesetzt. Damit wird der Begriff eng an den abendländischen Gott gebunden. Dieser war nach Johannesevangelium bereits vor der Erschaffung der Welt existent und stammt folglich direkt aus dem Ursprung. Das Wort ist in diesem Zusammenhang mehr als eine Ansammlung von Buchstaben und Lauten, die auf einen in der Welt existierenden Referenten verweisen. Das Wort des monotheistischen Gottes erschafft sich per Schöpferkraft seine Referenten; Signifikant erschafft sich Signifikat. Der Mensch hingegen vermag mittels seiner Signifikanten nur auf Signifikate zu referieren1. Logos wird daher von Derrida auch als transzendentales Signifikat bezeichnet, dem eine finale Bedeutung zugrunde liegt, die jenseits der Vernunft der Welt liegt und diese Welt regelt, zentriert und organisiert.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Begriffsumrandung: Ambiguität
  • Rhetorik und Philosophie
    • Ambiguitätsansätze in der Klassischen Rhetorik
    • Die Philosophie als scheinbare Gegenbewegung zur Rhetorik
  • Platons Pharmazie
    • Der Teuth-Mythos
    • Das Pharmakon
    • Pharmakos
    • Der Vater des Logos und die Bibia
  • Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Ambiguitäten

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Untersuchung befasst sich mit dem Phänomen der Ambiguität und untersucht dessen Bedeutung im Kontext der abendländischen Philosophie und Rhetorik. Dabei wird der Fokus auf Jacques Derridas Essay "Platons Pharmazie" gelegt, in dem er den Logozentrismus als dominierende Denkweise der westlichen Kultur kritisiert.

  • Die Ambiguität als zentrales Konzept in Derridas Analyse des Logozentrismus
  • Die historische Entwicklung des Ambiguitätsbegriffs in der Rhetorik und Philosophie
  • Die Bedeutung von Ambiguität in der heutigen Gesellschaft
  • Die Verbindung zwischen Ambiguität und dem Konzept der Schriftlichkeit
  • Derridas Dekonstruktivismus als Ansatz zur Analyse von Ambiguität

Zusammenfassung der Kapitel

1. Einleitung

Die Einleitung stellt die zentrale Frage der Untersuchung vor: Wie hat sich der Logozentrismus, also die privilegierte Stellung des Logos im Denken der abendländischen Kultur, auf die Wahrnehmung von Ambiguität ausgewirkt?

2. Begriffsumrandung: Ambiguität

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der komplexen Definition von Ambiguität. Die Autorin untersucht, wie der Begriff in unterschiedlichen wissenschaftlichen Diskursen verwendet wird und stellt fest, dass es keine eindeutige Definition gibt.

3. Rhetorik und Philosophie

Dieser Abschnitt beleuchtet die Ambiguitätsansätze in der klassischen Rhetorik, insbesondere die Bedeutung von Zweideutigkeit in der Argumentation. Zudem wird die Philosophie als scheinbare Gegenbewegung zur Rhetorik dargestellt.

4. Platons Pharmazie

Hier analysiert die Autorin Derridas Essay "Platons Pharmazie" und untersucht, wie Derrida den Logozentrismus und die damit verbundene Verdrängung von Ambiguität kritisiert.

5. Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Ambiguitäten

Dieses Kapitel beleuchtet die Folgen des Logozentrismus für die Wahrnehmung von Ambiguität in der heutigen Gesellschaft. Die Autorin zeigt auf, wie sich die Ambiguitätstoleranz im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Schlüsselwörter

Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Untersuchung sind: Ambiguität, Logozentrismus, Jacques Derrida, "Platons Pharmazie", Dekonstruktivismus, Rhetorik, Philosophie, Schriftlichkeit, Ambiguitätstoleranz.

Excerpt out of 25 pages  - scroll top

Details

Title
Ambiguität und Logozentrismus
Subtitle
Eine Studie auf Basis der Überlegungen von Jacques Derrida
College
University of Tubingen  (Philosophische Fakultät)
Course
Ambiguität
Grade
1,0
Author
Brigitte maier (Author)
Publication Year
2011
Pages
25
Catalog Number
V197749
ISBN (eBook)
9783656239659
ISBN (Book)
9783656240228
Language
German
Tags
Jacques Derrida Ambiguität Logozentrismus Platon Dekonstruktivismus Rhetorik Philosophie Ferdinand Saussurre
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Brigitte maier (Author), 2011, Ambiguität und Logozentrismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197749
Look inside the ebook
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • https://cdn.openpublishing.com/images/brand/1/preview_popup_advertising.jpg
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
  • Depending on your browser, you might see this message in place of the failed image.
Excerpt from  25  pages
Grin logo
  • Grin.com
  • Payment & Shipping
  • Contact
  • Privacy
  • Terms
  • Imprint