Der Übergang von der Kutsche zur Eisenbahn war ein gravierender Einschnitt nicht nur für das Transportwesen, sondern auch für das menschliche Empfinden von Raum und Zeit. Die neue Geschwindigkeit war ein Schock und der Eintritt in eine neue Beschleunigungsdimension. Der Reisende gab sich der Gewalt einer unsichtbaren Macht hin, die er nicht nachvollziehen konnte. Start und Ziel prallten aufeinander und eliminierten die Reisezeit als Zwischenraum. Eine neue Form des Reisens entwickelte sich, die nun nichtmehr mimetisch entlang der Natur verlief. Auch das Sehen und der menschliche Bezug zur Landschaft veränderten sich. Neue Konzepte für die Parameter Raum und Zeit mussten geschaffen werden. Die Eisenbahn läutete eine neue Epoche ein.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
Warum über die Wahrnehmungsveränderungen im 19. Jahrhundert nachdenken?
2. Von der Pferde- zur Dampfkraft
2.1 Die Kutsche als Symbol des Zeitalters der Bremsung
2.2 Die Eisenbahn als Symbol des Zeitalters der Beschleunigung
3. Die Neukonzeption von Raum und Zeit
3.1 Die Vernichtung von Zwischenräumen
3.2 Das panoramatische Sehen
3.3 Die kopernikanische Wende
4. Die Auswirkungen auf Mensch und Natur
4.1 Die Eisenbahn als Medium
4.2 Die Veränderung des Reisens
4.3 Der Bahnhof als Nicht-Ort
4.4 Die Landschaft verliert ihre Aura
5. Vom Schock zur Gewöhnung
6. Ausblick
7. Fazit
8. Quellenverzeichnis
Abbildungen
Internet
Literatur
- Citation du texte
- Bachelor of Arts Elisabeth Mandl (Auteur), 2010, Der Duft der Pflaume ist weg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/197912