Die deutsche Friedensbewegung hat eine lange Tradition. Das besondere Kennzeichen
ihrer Entwicklung ist ihre Kontinuität. Die Geschichte der Friedensbewegung fängt nach
dem zweiten Weltkrieg an. Und besonders stark entfaltet sie ihre Aktivitäten nach dem
Ende des Kalten Krieges und der deutschen Vereinigung. Die deutsche
Friedensbewegung des 3. Golfkrieges erreicht die größte Zahl der Demonstrationen und
der an ihnen Beteiligten, wie es das zuvor im Lande nicht gab.
Die vorliegende Arbeit hat es zum Ziel, die Friedensbewegung in der Bundesrepublik
während der Irak-Krise 2002/2003 zu untersuchen. Dabei handelt es sich in erster Linie
um die Analyse der Presse, die den Irak- Konflikt auf ihren Seiten behandelte. Da es hier
um die Analyse der Zeitschriften und Zeitungen geht, ist die Inhaltsanalyse die Methode
der vorliegenden Arbeit. Als Analyseleitfaden gelten folgende Fragen:
1. Wofür stand die Friedensbewegung?
2. Wie ist das plötzliche Auftreten der Friedensbewegung zu erklären?
3. Wer war die Friedensbewegung?
4. In wieweit unterscheidet sich die Friedensbewegung des 3. Golfkrieges von der
früheren?
5. Wie groß war die politische Resonanz der Friedensbewegung? Was erreichte sie?
Ausgehend von diesen Fragen soll zuerst ein Überblick über die Zahlen und Daten der
deutschen Friedensdemonstrationen gegeben werden. Dies wird in chronologischer
Abfolge dargestellt. Damit soll ein besseres Verständnis des Geschehens in der Irak-
Krise gewonnen werden.
Der zweite Teil gibt einen Einblick in die Besonderheiten der deutschen
Friedensbewegung, die mir während der Recherche der Zeitungen und Zeitschriften
aufgefallen waren. Dabei geht es in erster Linie um den Antiamerikanismus, der angeblich
während der Demonstrationen weit verbreitet war. Man muss nachfragen, ob dies wirklich
in der Bundesrepublik der Fall war. Mit diesem Thema hängt am engsten der Rechts- und
Linksextremismus zusammen, der – wie schon bekannt – durch antiamerikanische
Ressentiments geprägt ist. Anschließend sind auch solche Besonderheiten der deutschen
Friedensbewegung zu analysieren, wie die junge Generation, die an der
Friedensbewegung aktiv teilnahm, und wie die verstärkte Benutzung des Internets. Die inhaltanalytisch gewonnenen Informationen werden im Schluss in Form von Antworten auf
die Fragen gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Chronik - Friedensbewegung in den Medien
- 2.1. Oktober 2002 - Mobilisierungsprobleme der Friedensbewegung
- 2.2. November/Dezember 2002 - Ruheperiode der deutschen Friedensbewegung
- 2.3. Januar 2003 – Die deutsche Friedensbewegung erwacht
- 2.4. Februar 2003 - Die Zahl der Friedenbewegten wächst zunehmend
- 2.5. März 2003 - Friedensbewegung lässt nicht locker
- 2.6. April - Rückgang der Zahl der Demonstranten
- 2.7. Mai/Juni 2003 - Friedensbewegung vor den neuen Herausforderungen
- 3. Versuch einer kurzen Zusammenfassung
- 4. Besonderheiten der deutschen Friedensbewegung in der Irak-Krise: Oktober 2002-Mai 2003
- 4.1. Sind die Demonstrationen in der Bundesrepublik anti-amerikanisch?
- 4.2. Rechts- und Linksextremisten in der Friedensbewegung
- 4.3. Schüler und Schülerinnen als neue politische Kraft
- 4.4. Friedensbewegung im Internet
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die deutsche Friedensbewegung während der Irak-Krise im Jahr 2002/2003. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Presseberichterstattung zu diesem Konflikt. Die Arbeit untersucht die Ziele und die Entwicklung der Friedensbewegung, analysiert die beteiligten Akteure und die Besonderheiten der Bewegung im Vergleich zu früheren Protestbewegungen.
- Die Entwicklung und Mobilisierung der deutschen Friedensbewegung während der Irak-Krise
- Die wichtigsten Themen und Argumente der Friedensbewegung
- Die Rolle der Medien in der Berichterstattung über die Friedensbewegung
- Besondere Merkmale der deutschen Friedensbewegung, wie zum Beispiel der Antiamerikanismus, der Einfluss von Rechts- und Linksextremismus und die Rolle der jungen Generation
- Die Bedeutung des Internets für die Organisation und Kommunikation der Friedensbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die deutsche Friedensbewegung und ihrer Geschichte. Sie stellt die Ziele der Arbeit und die Methode der Inhaltsanalyse vor. Anschließend wird die Entwicklung der Friedensbewegung in der Bundesrepublik Deutschland von Oktober 2002 bis Juni 2003 chronologisch dargestellt. Die Analyse der Presseberichte beleuchtet die Mobilisierungsprobleme der Friedensbewegung im Oktober 2002, die Ruhephase im November/Dezember 2002, das Erwachen der Bewegung im Januar 2003 und die stetige Zunahme der Proteste im Februar 2003. Außerdem werden der Rückgang der Demonstranten im April 2003 und die neuen Herausforderungen für die Friedensbewegung im Mai/Juni 2003 beschrieben.
Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit den Besonderheiten der deutschen Friedensbewegung in der Irak-Krise. Sie untersucht den Antiamerikanismus in der Friedensbewegung, die Rolle von Rechts- und Linksextremisten sowie die Bedeutung der jungen Generation und des Internets. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse und Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die deutsche Friedensbewegung, den Irakkrieg, die Medienanalyse, die Inhaltsanalyse, die Mobilisierung, Antiamerikanismus, Rechts- und Linksextremismus, die junge Generation und das Internet.
- Citation du texte
- Elvira Nafikova (Auteur), 2003, Deutsche Friedensbewegung in der Irak-Krise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19793