Seit jeher ist es das Bestreben des Menschen, seine Visionen zu verfolgen, die ihn betreffenden Probleme zu lösen und neue Ideen zu verwirklichen, um einer aussichtsreichen Zukunft entgegenzugehen. Damit die eigene Zukunft geplant und nach den wünschenswerten Vorstellungen entwickelt werden kann, bedarf es vor allem eines großen Maßes an Phantasie und Kreativität. Darüber hinaus muss dem Menschen auch die Möglichkeit gegeben und das Recht eingeräumt werden, sich selbst aktiv an der Gestaltung seiner Zukunft zu beteiligen, seine Meinungen zu äußern und seine Ideen wirksam in wichtige Entscheidungsprozesse mit einzubringen. Nach diesen Idealen wurde die Zukunftswerkstatt als moderne Workshopmethode entwickelt. Ihre Geschichte „… beginnt in den 60er-Jahren, als Bürgerinnen und Bürger etliche vorgegebene Lebensbedingungen nicht mehr mittragen wollten bzw. Mitbestimmung bei (politischen) Entscheidungen wünschten“ (Rotering-Steinberg 2007, in Grundlagen der Weiterbildung, S. 1). Der Zukunftsforscher, Humanist und Friedenskämpfer Robert Jungk arbeitete zu dieser Zeit an einer Methode, die Menschen an der Gestaltung ihrer eigenen Zukunft beteiligen zu können (vgl. ebd., S. 1). In Zusammenarbeit mit Norbert Müllert entstand so die Zukunftswerkstatt. Das vorrangige Ziel der Zukunftswerkstatt bestand darin, „… Phantasie für nachhaltige, sozial- und umweltverträgliche Lösungen gesellschaftlicher Probleme zu entwickeln“ (Siebert 2010, S. 47). Bezeichnend für die Zukunftswerkstatt ist, dass „… sie eine sehr einfache und leicht umzusetzende Grundstruktur besitzt und ein universelles Werkzeug zur Freisetzung von Kreativität und zur Erfindung wünschenswerter Zukünfte ist, das sich Einzelne, Gruppen und Organisationen zunutze machen können“ (Burow 2000, S. 1). Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Zukunftswerkstatt heutzutage auch in verschiedenen Handlungsfeldern ihren Einsatz findet, so ist sie inzwischen beispielsweise eine etablierte Methode in der Erwachsenen- und Weiterbildung wie auch in der Organisationsentwicklung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakteristika der Zukunftswerkstatt
- Ziele der Zukunftswerkstatt
- Phasen der Zukunftswerkstatt
- Die Kritikphase
- Die Utopie-/Phantasiephase
- Die Realisierungsphase
- Chancen der Zukunftswerkstatt
- Schaffung von visionären sowie konstruktiven Zukunftsentwürfen
- Teilnehmeraktivierung durch enorme Methodenvielfalt
- Grenzen der Zukunftswerkstatt
- Probleme und Hindernisse bei der Durchführung
- Grenzen in den Anwendungsbereichen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Chancen und Grenzen der Zukunftswerkstatt als moderne Workshopmethode. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Ziele und Phasen der Zukunftswerkstatt, der Erörterung ihrer vielfältigen Möglichkeiten und der Identifizierung möglicher Probleme und Hindernisse bei ihrer Durchführung.
- Analyse der Ziele und Phasen der Zukunftswerkstatt
- Bewertung der Chancen der Zukunftswerkstatt in Bezug auf die Schaffung von Zukunftsvisionen und die Aktivierung von Teilnehmern
- Identifizierung von Grenzen der Zukunftswerkstatt in Bezug auf Durchführungsprobleme und Anwendungsbereiche
- Reflexion über die Relevanz und den Einsatzbereich der Zukunftswerkstatt in verschiedenen Handlungsfeldern
- Bewertung des Potenzials der Zukunftswerkstatt für die zukünftige Gestaltung von Veränderungsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen kurzen Überblick über die Entstehung und die Bedeutung der Zukunftswerkstatt als Methode zur Gestaltung der Zukunft. Anschließend werden die Charakteristika der Zukunftswerkstatt beleuchtet, indem die Ziele und Phasen der Methode im Detail erörtert werden. Dabei werden die drei Phasen der Zukunftswerkstatt - die Kritikphase, die Utopie-/Phantasiephase und die Realisierungsphase - anhand ihrer jeweiligen Funktionsweise und Bedeutung im Kontext der Zukunftswerkstatt vorgestellt.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Chancen der Zukunftswerkstatt. Es wird herausgestellt, dass diese Methode sowohl die Schaffung von visionären Zukunftsentwürfen ermöglicht als auch durch ihre vielfältigen Methoden die Aktivierung von Teilnehmern fördert.
Im vierten Kapitel werden die Grenzen der Zukunftswerkstatt aufgezeigt. Dabei werden zunächst die Herausforderungen und Hindernisse bei der Durchführung der Methode beleuchtet. Anschließend werden die Grenzen in Bezug auf die Anwendungsbereiche der Zukunftswerkstatt erläutert.
Schlüsselwörter
Zukunftswerkstatt, Workshopmethode, Zukunftsvisionen, Teilnehmeraktivierung, Kreativität, Problemlösung, Demokratie, Gestaltung der Zukunft, Methodenvielfalt, Durchführungsprobleme, Anwendungsbereiche.
- Arbeit zitieren
- Alexander Schwalm (Autor:in), 2012, Chancen und Grenzen der Zukunftswerkstatt als Methode der Erwachsenenbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198185