Die vorliegende, selbstständige Hausarbeit behandelt in werkimmanenter und rezeptionsästhetischer Methodik das
Thema, welche und wie viele Facetten – entsprechend einem Typus – die fiktive Hauptfigur ‚Jean-Baptiste
Grenouille‘ aufweist. Diese literarische Gestalt ist der Protagonist im 1985 erschienenen, postmodernen Roman ‚Das
Parfum. Die Geschichte eines Mörders‘ des deutschen Schriftstellers Patrick Süskind (* 1949).
Diese Arbeit soll auch ein kritischer Problemaufriss sein. Eine zentrale Frage wird sein: Ist Grenouille der Böse/eine
böse Person in Absolutheit oder hat er ‚lediglich‘ Böses/böse Züge in sich; ist er von Geburt an böse oder machen
ihn, streng genommen, erst und nur seine zukünftigen Erfahrungen und Taten im Laufe der Jahre böse? Denn hierin
liegen Unterschiede. Des Weiteren wird interessant sein, ob und inwiefern man dem auktorialen Erzähler
stellenweise widersprechen kann. Abgesehen von einer theoretisch einführenden, allgemeinen Erklärung zum Begriff
des Bösen, werde ich meine Analyse mit den beiden Hauptmerkmalen (böse und genial) beginnen, allerdings in
kritischer Betrachtung – und es soll dabei deutlich werden, dass diese zwei Merkmale sich konvergent zueinander
verhalten bzw. einen Einfluss aufeinander haben. Auch wird dabei zu klären sein, ob es nicht doch eher Grenouilles
geniale Riechfähigkeit und geniales Duftgespür sind, die ihn erst allmählich im Laufe seiner Zeit zu einem Scheusal
machen – unter dem Aspekt einer Entwicklung und nicht eines Angeboren-Seins. Der dritte und letzte Punkt des
Hauptteils ist die Darstellung weiterer, noch einiger anderer Facetten Grenouilles, einschließlich der, die er in seinem
eigenen Namen trägt. Abschließend wird ein persönliches Fazit erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kurz und allgemein: Zum Begriff des Bösen
- Die zwei Hauptmerkmale Grenouilles: Böse und genial – in kritischer Betrachtung
- Gespenstische Seite
- Monströs-missgebildete Seite
- Teuflische Seite
- Vampirhafte Seite
- Täuschung/Verstellung
- Taufname; Tierisches: Zeck und Frosch
- Persönliches Fazit (Anormalität #Boshaftigkeit; Frage: Wie,gut' kommt Grenouille am Ende hier weg?)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht in werkimmanenter und rezeptionsästhetischer Methodik die facettenreiche Figur Jean-Baptiste Grenouille aus Patrick Süskinds Roman "Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders". Der Fokus liegt auf der Analyse der widersprüchlichen Eigenschaften Grenouilles, insbesondere seiner Genialität und seiner Böse. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Grenouille von Natur aus böse ist oder ob seine Erfahrungen und Taten ihn zu einem "Scheusal" machen.
- Grenouilles ambivalente Persönlichkeit: Genialität und Böse
- Die Rolle von Grenouilles Riechfähigkeit und Duftgespür in seiner Entwicklung
- Grenouilles verschiedene Facetten und ihre Interpretation
- Der Einfluss des auktorialen Erzählers auf die Darstellung von Grenouille
- Die Frage nach Grenouilles "Gutes" im Kontext seiner Taten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und führt in die zentrale Figur Jean-Baptiste Grenouille ein. Das zweite Kapitel bietet einen allgemeinen Überblick über den Begriff des Bösen, während das dritte Kapitel sich mit den beiden Hauptmerkmalen Grenouilles, seiner Genialität und seiner Böse, auseinandersetzt. In kritischer Betrachtung wird die Beziehung zwischen diesen Merkmalen untersucht. Die folgenden Unterkapitel fokussieren auf verschiedene Facetten Grenouilles, wie seine gespenstische, monströs-missgebildete, teuflische und vampirhafte Seite sowie seine Fähigkeiten zur Täuschung und Verstellung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Jean-Baptiste Grenouille, "Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders", Patrick Süskind, Böse, Genialität, Scheusal, Duft, Riechfähigkeit, auktorialer Erzähler, Rezeption, Werkimmanenz, Facetten, Entwicklung, Anormalität, Boshaftigkeit, Moral, Wesen.
- Arbeit zitieren
- B.A. Ann Drechsler (Autor:in), 2011, Das Böse im Genie – das Geniale im Bösen. , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/198467