Totalitäre Regime bedürfen einer politischen Elite zur Erlangung, Ausübung und Konsolidierung ihrer Macht. Im nationalsozialistischen Sinn wurde unter Elite die Gefolgschaft Hitlers verstanden, die sich durch seine besonders glühende Verehrung und die Treue bis zum Tod auszeichnete. Wie zu zeigen sein wird, war der Elitegedanke im NS auf rassischer Grundlage aufgebaut.
Nationalpolitische Bildungsanstalten stellten eine typische Form nationalsozialistischer Elitebildung dar. Dabei wurde alles auf die Idee von Führer und Gefolgschaft zentriert. Sie waren für den nationalsozialistischen Führerstaat ein Instrument zur Auslese von geeignetem Nachwuchs für Führungspositionen in den zivilen Bereichen der Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung, in den freien Berufen und für das Militär.
Im Folgenden soll nun untersucht werden, wie sich diese Elitenbildung in den Nationalpolitischen Erziehungsanstalten vollzog.
Zunächst soll im Kapitel "Historischer Rahmen" dargestellt werden, unter welchen historischen Bedingungen sich diese Anstalten entwickelten und wie es zu der enormen Einflussnahme Adolf Hitlers auf die nationalsozialistische Wirklichkeit im Allgemeinen und auf die Erziehungswirklichkeit im Besonderen kommen konnte.
Auslese bildet das zentrale Prinzip bei der Bildung einer Elite. Im Nationalsozialismus standen die Auslesekriterien auf einer besonderen Grundlage, weshalb diesem Thema hier ein gesondertes Kapitel gewidmet werden soll – "Auslese als Prinzip der Elitenbildung".
Kern dieser Arbeit bildet das darauf folgende Kapitel "Erziehungsziele und Erziehungswirklichkeit", in welchem die Ziele der Erziehung in Nationalpolitischen Erziehungsanstalten und ihre Umsetzung in der Ausbildungspraxis beleuchtet werden sollen.
Die strukturellen Gegebenheiten dieser Eliteinternate hatten einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung seiner Schüler. In dem Kapitel "Merkmale totaler Institutionen" erfolgt eine Auseinandersetzung mit diesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Historischer Rahmen
- 2. Auslese als Prinzip der Elitenbildung
- 3. Erziehungsziele und Erziehungswirklichkeit
- 4. Merkmale totaler Institutionen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bildung der Elite in Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Napolas) im Dritten Reich. Der Fokus liegt auf der Analyse der Erziehungsziele, der Auslesemechanismen und der strukturellen Gegebenheiten, die diese Einrichtungen zu totalen Institutionen machten.
- Die historische Entwicklung der Napolas und die Rolle Adolf Hitlers
- Das Prinzip der Auslese und die rassistischen Kriterien der nationalsozialistischen Elitenbildung
- Die Erziehungsziele und ihre Umsetzung in der Praxis, z.B. die Indoktrination und die Förderung von Führerverehrung
- Die Merkmale totaler Institutionen und deren Einfluss auf die Entwicklung der Schüler
- Die Bedeutung von Zeitzeugenberichten und die Problematik der Historiografie im Umgang mit subjektiven Perspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Elitenbildung im nationalsozialistischen Staat und stellt die Napolas als ein Instrument zur Produktion von „idealen NS-Menschen“ vor. Die Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung der Erziehungsziele, der Auslesemechanismen und der strukturellen Gegebenheiten dieser Einrichtungen.
1. Historischer Rahmen
Dieses Kapitel untersucht die historischen Bedingungen, die zur Entstehung der Napolas führten. Es wird die nationalsozialistische Weltanschauung und die Rolle Adolf Hitlers als zentrale Figur in der Ausformung der Erziehungspolitik im Dritten Reich beleuchtet.
2. Auslese als Prinzip der Elitenbildung
Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Auslese der Schüler für die Napolas. Es werden die rassistischen Kriterien und die Ideologie der nationalsozialistischen Elitenbildung untersucht.
3. Erziehungsziele und Erziehungswirklichkeit
Dieses Kapitel analysiert die Erziehungsziele der Napolas und ihre Umsetzung in der Praxis. Dabei wird die Indoktrination der Schüler, die Förderung von Führerverehrung und der Fokus auf körperliche und geistige Fitness untersucht.
4. Merkmale totaler Institutionen
Dieses Kapitel analysiert die strukturellen Gegebenheiten der Napolas und deren Einfluss auf die Schüler. Es werden die Merkmale totaler Institutionen, wie z.B. die strikte Kontrolle und die Isolierung von der Außenwelt, untersucht.
Schlüsselwörter
Nationalpolitische Erziehungsanstalten, Napolas, Elitenbildung, Nationalsozialismus, Adolf Hitler, Führerverehrung, Auslese, Rassenideologie, Erziehungsziele, totale Institutionen, Zeitzeugenberichte, Historische Pädagogik, Erving Goffman.
- Citation du texte
- Antoinette Fuchs (Auteur), 2010, Die Bildung der Elite in Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199426