„Heuschrecke oder Honigbiene?“ – bezeichnet diese tierische Metapher die charakteristischen Merkmale, das Wesen einer Private Equity (PE)?
„Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten – sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter.“
- äußerte seinerzeit der damalige SPD Arbeitsminister Franz Münterfering in einem Interview über Private Equity Gesellschaften und schob so eine Debatte an, die von allen politischen Lagern aufgegriffen wurde und unter der „Heuschreckendebatte“ in der Öffentlichkeit geführt wurde.
Der Begriff Private Equity ist seit den 70-er Jahren aus dem angelsächsischen Sprachraum übernommen und bis heute beibehalten worden. Doch die Idee dieser Finanzierungsform hat eine lange Geschichte. Seit Jahrhunderten beteiligen sich Investoren mit Kapital und Beratung an wirtschaftlichen Projekten, um eine Idee zu verwirklichen und dabei selbst Profit zu schlagen. Die Entdeckung Amerikas beispielsweise, wäre kaum möglich gewesen, hätte Christoph Kolumbus nicht mutige Finanziers für seine Reise gefunden, die seine innovative Idee mitgetragen haben.
Es folgt kaum ein Medienbericht in dem seither der Begriff „Heuschrecke“ nicht im Zusammenhang mit Privat Equity Gesellschaften (PE-G) genannt wird. In jüngster Vergangenheit ändert sich die Darstellungsform in den Medien, viele positive Beispiele wie z.B. die Unternehmen Burger King, Takko oder Google, die von Private Equity Gesellschaften finanziert und gelenkt werden, müssen den Gedanken einer Chance statt eines Risikos zulassen. „Heuschrecke oder Honigbiene“ titelte unlängst die Fachpresse, mit der bedauerlichen Feststellung der Analyse einer Weath-Cap-Studie zum gleichen Thema, dass Private Equity Finanzierungen bei Privatanlegern als hochspekulativ und intransparent gelten. Vor allem weil die Anlageform kaum verstanden wird.
In der vorliegenden Arbeit wird zunächst ein Überblick über die allgemeinen Charakteristika von Private Equity Investitionen gegeben. Es werden kurz die Unterschiede zu ähnlichen Finanzierungsformen aufgezeigt. Die verschiedenen Phasen des Wertschöpfungsprozess der Private Equity erläutert, die sich im wesentlichen in dieser Arbeit auf den deutschen Mittelstand beziehen. Gleichzeitig werden die Chancen und Risiken eines durch PE-G finanzierten Unternehmens aus Sicht des Kapitalgebers und des Kapitalnehmers analisiert.[...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Private Equity als Finanzierungsform
- 2.1 Definition von Private Equity
- 2.2 Beteiligten einer Private Equity-Gesellschaft
- 2.3 Abgrenzung zu ähnlichen Beteiligungsformen
- 2.3.1 Venture Capital
- 2.3.2 Hedgefonds
- 2.3.3 Mezzanine Finanzierung
- 2.4 Entwicklung und wirtschaftliche Relevanz
- 3 Private Equity Wertschöpfungsprozess
- 3.1 Pre-Investment-Phase
- 3.1.1 Fundraising
- 3.1.2 Akquise der Portfoliounternehmen
- 3.1.3 Due Diligence Analyse
- 3.2 Investment-Phase
- 3.2.1 Finanzielle Strukturierung
- 3.2.2 Rechtliche Strukturierung
- 3.2.3 Vertragsabschluss
- 3.2.4 Betreuung - Postinvestmentphase
- 3.3 Exit-Phase
- 3.3.1 Trade Sale
- 3.3.2 Secondary Buy-Out
- 3.3.3 Initial Public Offering
- 3.3.4 Buy-Back
- 3.3.5 Liquidation
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Private Equity als Finanzierungsform. Ziel ist es, den Wertschöpfungsprozess von Private Equity-Gesellschaften zu erläutern und die verschiedenen Phasen (Pre-Investment, Investment, Exit) detailliert zu beschreiben. Dabei werden auch die beteiligten Akteure und die Abgrenzung zu ähnlichen Finanzierungsformen betrachtet.
- Definition und Abgrenzung von Private Equity
- Der Private Equity Wertschöpfungsprozess
- Beteiligte Akteure im Private Equity Geschäft
- Verschiedene Exit-Strategien
- Wirtschaftliche Relevanz von Private Equity
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema Private Equity ein und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Sie liefert einen kurzen Überblick über die Bedeutung von Private Equity als Finanzierungsinstrument.
2 Private Equity als Finanzierungsform: Dieses Kapitel definiert Private Equity und beschreibt die beteiligten Akteure. Es grenzt Private Equity von ähnlichen Finanzierungsformen wie Venture Capital, Hedgefonds und Mezzanine-Finanzierung ab und beleuchtet die Entwicklung und die wirtschaftliche Relevanz von Private Equity.
3 Private Equity Wertschöpfungsprozess: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und beschreibt detailliert den Wertschöpfungsprozess von Private Equity-Gesellschaften, unterteilt in die Phasen Pre-Investment, Investment und Exit. Die Pre-Investment-Phase umfasst das Fundraising, die Akquise von Portfoliounternehmen und die Due Diligence Analyse. Die Investment-Phase beinhaltet die finanzielle und rechtliche Strukturierung, den Vertragsabschluss und die Betreuung des Portfoliounternehmens. Die Exit-Phase diskutiert verschiedene Strategien wie Trade Sale, Secondary Buy-Out, IPO, Buy-Back und Liquidation. Jede Phase wird umfassend erläutert, mit Beispielen und Erläuterungen zu den jeweiligen Schritten und Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Private Equity, Venture Capital, Hedgefonds, Mezzanine-Finanzierung, Wertschöpfungsprozess, Fundraising, Due Diligence, Investment, Exit-Strategien, Trade Sale, Secondary Buy-Out, IPO, Buy-Back, Liquidation, Portfoliounternehmen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Private Equity als Finanzierungsform"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über Private Equity als Finanzierungsform. Sie beschreibt detailliert den Wertschöpfungsprozess von Private Equity-Gesellschaften, einschließlich der Phasen Pre-Investment, Investment und Exit. Zusätzlich werden die beteiligten Akteure, die Abgrenzung zu ähnlichen Finanzierungsformen (Venture Capital, Hedgefonds, Mezzanine-Finanzierung) und die wirtschaftliche Relevanz von Private Equity behandelt.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die zentralen Themen umfassen die Definition und Abgrenzung von Private Equity, den vollständigen Wertschöpfungsprozess mit seinen einzelnen Phasen, die beteiligten Akteure im Private Equity-Geschäft, verschiedene Exit-Strategien und die wirtschaftliche Bedeutung von Private Equity.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Private Equity als Finanzierungsform, ein Kernkapitel zum Wertschöpfungsprozess (Pre-Investment, Investment, Exit) und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter erleichtern die Navigation und das Verständnis.
Was wird unter "Pre-Investment-Phase" verstanden?
Die Pre-Investment-Phase umfasst das Fundraising (Kapitalbeschaffung), die Akquise potenzieller Portfoliounternehmen und die Durchführung einer Due Diligence Analyse zur Bewertung des Zielunternehmens.
Was beinhaltet die "Investment-Phase"?
Die Investment-Phase beinhaltet die finanzielle und rechtliche Strukturierung der Beteiligung, den Vertragsabschluss und die laufende Betreuung des Portfoliounternehmens (Post-Investment-Phase).
Welche Exit-Strategien werden besprochen?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Exit-Strategien, darunter Trade Sale (Verkauf an einen strategischen Käufer), Secondary Buy-Out (Verkauf an eine andere Private Equity Gesellschaft), Initial Public Offering (Börsengang), Buy-Back (Rückkauf durch das Management) und Liquidation (Auflösung des Unternehmens).
Wie grenzt sich Private Equity von anderen Finanzierungsformen ab?
Die Seminararbeit erläutert die Abgrenzung von Private Equity zu Venture Capital, Hedgefonds und Mezzanine-Finanzierung, indem sie die jeweiligen Unterschiede in Bezug auf Anlagefokus, Anlagestrategie und Beteiligungsdauer aufzeigt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Private Equity, Venture Capital, Hedgefonds, Mezzanine-Finanzierung, Wertschöpfungsprozess, Fundraising, Due Diligence, Investment, Exit-Strategien, Trade Sale, Secondary Buy-Out, IPO, Buy-Back, Liquidation, Portfoliounternehmen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, den Wertschöpfungsprozess von Private Equity-Gesellschaften detailliert zu erläutern und die verschiedenen Phasen (Pre-Investment, Investment, Exit) zu beschreiben. Zusätzlich sollen die beteiligten Akteure und die Abgrenzung zu ähnlichen Finanzierungsformen betrachtet werden.
- Arbeit zitieren
- Cornelia Blanke (Autor:in), 2012, Private Equity-Analyse einer Finanzierungsform, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199733