Die 48er-Revolution setzt einen Meilenstein in der Geschichte Deutschlands. Ihr Gedankengut findet seinen Ursprung in der Französischen Revolution, welches sich nur einige Jahre später in ganz Europa wieder fand. Der Ruf und innerliche Drang nach einer
demokratisch verfassten und einheitlichen Nation, fand Anklang in den Ohren des europäischen Bürgertums. So dauerte es auch nicht lange, bis der Ruf nach einem deutschen Nationalstaat laut wurde. Dieses Bestreben ist der ideelle und gleichzeitig politische
Kernpunkt der 48er-Revolution. Sie war das erste Aufbegehren der unteren Stände der Bevölkerung, welche aber an den Reformen von „oben“ gescheitert ist. Der Adel und der Staat kamen dem aufrührerischen Bürgertum jedoch zuvor, indem sie dem unzufriedenen
Bauern, welcher der eigentliche Krisenherd und das Druckmittel der Revolutionäre war, Zugeständnisse machte und ihm zugunsten Gesetze und Reformen erlies. So scheiterte die 48er-Revolution zwar auf ideeller Basis, doch es stellt sich nun die Frage, ob sie aus sozialer Hinsicht auch gescheitert ist, oder vielmehr doch als erfolgreich angesehen werden kann und sollte, denn eines ihrer Früchte ist die sogenannte „Bauernbefreiung“. Diese Überlegung soll an Hand von Literaten, wie Peter Eitel und Christof Dipper und
anderen zeitgenössischen Quellen8 erörtert und dargelegt werden. Dabei soll vorweg erst einmal ein kurzer Abriss über die Vorgeschichte der Bauernbefreiung, also die Zustände der
damaligen Zeit, einen Einblick in die Thematik gewähren. Danach soll der Prozess der Bauernbefreiung, mit einem spezifischen Blick auf Oberschwaben, aufgezeichnet werden. Fehlen sollte dabei auch nicht der Widerstand von oben, welcher den Prozess teilweise stark
ins Stocken brachte oder gar lahm legte. Auch die Kehrseite der Bauernbefreiung und die darauf folgenden Gegenmaßnahmen sollen hier erörtert werden. Als letzter, thematischer Punkt soll der Durchbruch der Bauernbefreiung in der Revolution 1848/49 aufgearbeitet werden, um ein abschließendes Resümee und auch eine Antwort auf die vorangehende Fragestellung zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte der Bauernbefreiung
- Prozeß der Bauernbefreiung
- Erste Schritte
- Widerstand von ,,oben"
- Kehrseite der Bauernbefreiung
- Durchbruch 1848/49
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bauernbefreiung im Kontext der 48er-Revolution in Oberschwaben. Sie untersucht die Vorgeschichte der Bauernbefreiung, analysiert den Prozess der Bauernbefreiung und beleuchtet die Widerstände, die dieser Prozess erfuhr. Zudem betrachtet die Arbeit die Kehrseite der Bauernbefreiung und den Durchbruch dieser Entwicklung während der Revolution von 1848/49. Im Fokus steht die Frage, ob die Bauernbefreiung als ein Erfolg der 48er-Revolution betrachtet werden kann, obwohl die Revolution selbst auf ideeller Basis scheiterte.
- Die Vorgeschichte der Bauernbefreiung und die prekären Lebensbedingungen der Leibeigenen
- Der Prozess der Bauernbefreiung und die verschiedenen Schritte, die zu ihrer Umsetzung führten
- Der Widerstand von oben gegen die Bauernbefreiung und die Gründe dafür
- Die Kehrseite der Bauernbefreiung und die Folgen für die Bauern
- Der Durchbruch der Bauernbefreiung während der Revolution 1848/49
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Bauernbefreiung im Kontext der 48er-Revolution ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Kann die Bauernbefreiung als ein Erfolg der 48er-Revolution angesehen werden, obwohl die Revolution selbst auf ideeller Basis scheiterte? Die Arbeit wird mit Hilfe von Literaten wie Peter Eitel und Christof Dipper sowie weiteren zeitgenössischen Quellen untersucht.Vorgeschichte der Bauernbefreiung
Dieses Kapitel befasst sich mit den Lebensbedingungen der Bauern im 18. und frühen 19. Jahrhundert, die durch die Leibeigenschaft geprägt waren. Es wird die symbiotische Beziehung zwischen Bauern und Grundherrn sowie die Pflichten und Rechte beider Parteien erläutert.Prozeß der Bauernbefreiung
Dieses Kapitel zeichnet den Prozess der Bauernbefreiung mit einem spezifischen Blick auf Oberschwaben nach. Es werden die ersten Schritte der Befreiung, die Widerstände von oben und die daraus resultierenden Verzögerungen des Prozesses thematisiert.Kehrseite der Bauernbefreiung
In diesem Kapitel werden die negativen Folgen der Bauernbefreiung für die Bauern und die Gegenmaßnahmen erörtert, die auf diese Entwicklung folgten.Durchbruch 1848/49
Dieses Kapitel beleuchtet den Durchbruch der Bauernbefreiung während der Revolution von 1848/49. Es werden die Ereignisse und Faktoren untersucht, die zu diesem Durchbruch führten.Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der 48er-Revolution, Bauernbefreiung, Leibeigenschaft, Grundherrschaft, Frondienste, Oberschwaben, Widerstand und dem Wandel der gesellschaftlichen Verhältnisse im 19. Jahrhundert. Die zentralen Begriffe sind: Leibeigenschaft, Frondienste, Zehnt, Manumisionsgeld, Grundherrschaft, Bauernbefreiung, Revolution 1848/49.- Quote paper
- Bettina Weishaupt (Author), 2012, Die Bauernbefreiung - Die Spuren der 48er-Revolution und weshalb sie doch nicht gescheitert ist, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199753