Argentinien ist in Lateinamerika neben Brasilien und Mexiko die drittstärkste Nation. Mit 2,8 Millionen Quadratkilometern Fläche ist die Andenrepublik achtmal so groß wie Deutschland und das bei rund 40,9 Millionen Einwohnern, also gut der Hälfte Deutschlands.
Das Land ist die wichtigste spanischsprachige Volkswirtschaft des Kontinents. Zu den Exportschlagern Argentiniens zählen Agrarrohstoffe und Nahrungsmittel, besonders Tierfutter, Fleisch und Soja.
Bedeutende Erdölvorkommen wie auch Gold, Kupfer, Mineralerze und Silber gehören zu den Bodenschätzen. Der industrielle Abbau dieser Rohstoffe ist jedoch mit 1,4 Prozent, gemessen an den anderen Wirtschaftssektoren, der kleinste Bereich.
Nach mehreren Jahren einer Militärdiktatur ist Argentinien seit 1983 eine Demokratische Republik, die eine sehr starke Machtbündelung auf den jeweiligen Präsidenten erlaubt.
Während die goldene Sonne am blauen Himmel strahlt, kommt es in den Straßen Argentiniens im Dezember 2001 zu Massenunruhen und Straßenschlachten, ausgelöst durch Proteste der Menschen gegen die Regierung des damaligen Präsidenten de la Rúa und gegen die stetig wachsende Armut. Bilanz dieses Aufstandes sind 28 Tote und über 200 Verletzte. Im Unterschied zu vorangegangen Volksauständen blieb das Militär diesmal in den Kasernen.
Doch wie konnte es dazu kommen? Wie kann es sein, dass ein Land wie Argentinien mit seinen reichen Rohstoffvorkommen und dem Vorhandensein von sämtlichen Produktionsfaktoren derart in Schieflage gerät? Die vorliegende Arbeit fokussiert sich bei der Beantwortung auf wirtschaftliche Aspekte. Natürlich erlebte das Land in den 1990’er Jahren auch drastische Wandlungen in politischen, sozialen und kulturellen Bereichen. Diese zu beleuchten würde den Rahmen der Seminararbeit sprengen. Die folgenden Kapitel sollen die Umstände der Entstehung und Auswirkungen der Argentinienkrise beleuchten sowie die wirtschaftliche Entwicklung des Landes bis zum heutigen Tage aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die argentinische Wirtschaftskrise und ihre Ursachen
- 2.1 Das Konvertibilitätsgesetz
- 2.2 Das Currency Board System
- 2.3 Die Staatsverschuldung
- 2.4 Die Aufhebung des Currency Board und die Situation der Banken
- 2.5 Der Internationale Währungsfond
- 3. Die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Zusammenbruch
- 3.1 Der Weg aus der Krise
- 3.1.1 Néstor Kirchner und die Umschuldung
- 3.1.2 Der zarte Aufschwung und der Mercosur
- 3.2 Die aktuelle Wirtschaftslage Argentiniens
- 3.2.1 Wirtschaftswachstum und Armutsrate
- 3.2.2 Der Außenhandel
- 3.2.3 Die Arbeitslosenrate und das Bruttoinlandsprodukt
- 3.2.4 Der Haushalt
- 3.2.5 Umschuldung der Altverbindlichkeiten aus dem dept swap
- 4. Zukünftige Herausforderungen
- 4.1 Der Pariser Club
- 4.2 Inflationsbekämpfung
- 4.3 Die Energiepolitik
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die argentinische Wirtschaftskrise der Jahre 2000 bis heute. Ziel ist es, die Ursachen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs zu analysieren und die darauffolgende wirtschaftliche Entwicklung aufzuzeigen. Die Arbeit konzentriert sich auf ökonomische Aspekte, wobei politische, soziale und kulturelle Faktoren nur am Rande betrachtet werden.
- Einführung des Konvertibilitätsgesetzes und des Currency Board Systems
- Auswirkungen der festen Währungskursbindung an den US-Dollar
- Die Rolle der Staatsverschuldung und des Internationalen Währungsfonds
- Der Weg Argentiniens aus der Krise und die aktuelle Wirtschaftslage
- Zukünftige Herausforderungen für die argentinische Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt Argentinien als drittstärkste Nation Lateinamerikas vor und beschreibt kurz seine wirtschaftliche und politische Situation. Sie führt in die argentinische Wirtschaftskrise von 2001 ein, die durch Massenproteste und Unruhen gekennzeichnet war, und kündigt die Fokussierung der Arbeit auf die wirtschaftlichen Aspekte der Krise an.
2. Die argentinische Wirtschaftskrise und ihre Ursachen: Dieses Kapitel analysiert die Ursachen der argentinischen Wirtschaftskrise. Es erklärt den Begriff "Wirtschaftskrise" und vergleicht die argentinische Situation mit anderen Krisen, z.B. der europäischen Staatsschuldenkrise. Es wird detailliert auf das Konvertibilitätsgesetz und das Currency Board System eingegangen, die zwar kurzfristig die Inflation senkten, aber langfristig zu einer Überbewertung des Pesos und zu Problemen im Außenhandel führten. Die Rolle der Staatsverschuldung und des Internationalen Währungsfonds wird ebenfalls beleuchtet.
3. Die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Zusammenbruch: Dieses Kapitel befasst sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Argentiniens nach dem Zusammenbruch von 2001. Es beschreibt die Maßnahmen von Präsident Néstor Kirchner zur Umschuldung und den anschließenden Aufschwung, unter Berücksichtigung der Rolle des Mercosur. Die aktuelle Wirtschaftslage Argentiniens wird anhand von Indikatoren wie Wirtschaftswachstum, Armutsrate, Arbeitslosenquote und Bruttoinlandsprodukt analysiert, mit besonderer Berücksichtigung der Umschuldung der Altverbindlichkeiten.
4. Zukünftige Herausforderungen: Das Kapitel skizziert die zukünftigen Herausforderungen für die argentinische Wirtschaft. Es thematisiert die Bedeutung des Pariser Clubs für die Umschuldung, die Notwendigkeit der Inflationsbekämpfung und die Rolle der Energiepolitik für die zukünftige Entwicklung des Landes. Diese Herausforderungen zeigen die andauernden Anstrengungen Argentiniens, seine Wirtschaft langfristig zu stabilisieren.
Schlüsselwörter
Argentinien, Wirtschaftskrise, Konvertibilitätsgesetz, Currency Board System, Staatsverschuldung, Internationaler Währungsfond, Inflation, Außenhandel, Wirtschaftswachstum, Armut, Arbeitslosigkeit, Umschuldung, Mercosur, Néstor Kirchner, Pariser Club, Energiepolitik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Argentinische Wirtschaftskrise
Was ist der Hauptfokus dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert die argentinische Wirtschaftskrise von 2001 bis heute. Der Schwerpunkt liegt auf den ökonomischen Aspekten des Zusammenbruchs und der darauffolgenden wirtschaftlichen Entwicklung. Politische, soziale und kulturelle Faktoren werden nur am Rande betrachtet.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt ausführlich das Konvertibilitätsgesetz und das Currency Board System, die Rolle der Staatsverschuldung, die Intervention des Internationalen Währungsfonds (IWF), die Maßnahmen von Präsident Néstor Kirchner zur Umschuldung, den wirtschaftlichen Aufschwung und die aktuelle Wirtschaftslage Argentiniens (Wirtschaftswachstum, Armutsrate, Arbeitslosenquote, Außenhandel, Haushalt). Zusätzlich werden zukünftige Herausforderungen wie die Inflationsbekämpfung, die Energiepolitik und die Rolle des Pariser Clubs diskutiert.
Welche Ursachen für die argentinische Wirtschaftskrise werden identifiziert?
Die Ursachen der Krise werden in der Überbewertung des Pesos durch die feste Währungskursbindung an den US-Dollar (Konvertibilitätsgesetz und Currency Board System), der hohen Staatsverschuldung und den daraus resultierenden Problemen im Außenhandel gesehen. Die Rolle des IWF bei der Bewältigung der Krise wird ebenfalls kritisch beleuchtet.
Wie beschreibt die Arbeit den Weg Argentiniens aus der Krise?
Die Arbeit beschreibt die Maßnahmen von Präsident Néstor Kirchner zur Umschuldung als entscheidenden Schritt zur Bewältigung der Krise. Der anschließende wirtschaftliche Aufschwung wird im Kontext der Rolle des Mercosur betrachtet. Die aktuelle Wirtschaftslage wird anhand verschiedener Indikatoren analysiert, einschließlich der Umschuldung der Altverbindlichkeiten aus dem "debt swap".
Welche zukünftigen Herausforderungen werden für die argentinische Wirtschaft genannt?
Zukünftige Herausforderungen umfassen die weitere Umschuldung im Rahmen des Pariser Clubs, die Bekämpfung der Inflation und die Entwicklung einer nachhaltigen Energiepolitik. Diese Herausforderungen unterstreichen die anhaltenden Bemühungen Argentiniens um langfristige wirtschaftliche Stabilität.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Die argentinische Wirtschaftskrise und ihre Ursachen, Die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Zusammenbruch, Zukünftige Herausforderungen und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Themen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Argentinien, Wirtschaftskrise, Konvertibilitätsgesetz, Currency Board System, Staatsverschuldung, Internationaler Währungsfond (IWF), Inflation, Außenhandel, Wirtschaftswachstum, Armut, Arbeitslosigkeit, Umschuldung, Mercosur, Néstor Kirchner, Pariser Club, Energiepolitik.
Für wen ist diese Seminararbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich akademisch mit der argentinischen Wirtschaftskrise auseinandersetzen möchten. Sie bietet eine strukturierte und umfassende Analyse der ökonomischen Aspekte der Krise und ihrer Folgen.
- Citar trabajo
- Dirk Karminovski (Autor), 2011, Argentiniens große Krise, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200036