Der Untergang der DDR in den 1980er Jahren wurde bereits vielfach erforscht. Die vorliegende Hauptseminararbeit geht der Frage nach, inwiefern die Perestrojka Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegungen in der DDR hatte. Der Aufbau der Arbeit ist chronologisch: Dabei wird zuerst analysiert, wie es dem autoritären System der DDR über mehrere Jahrzehnte zunächst gelungen war, keine nennenswerten Protestbewegungen aufkommen zu lassen; anschließend wird die Situation der Warschauer Pakt Staaten in ihrem letzten Jahrzehnt ausgewertet, um schließlich auf die Perestrojka einzugehen. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei darauf, wie diese von der DDR-Führung einerseits, aber andererseits aber auch vom „gemeinen Volk“ und somit auch von Dissidenten andererseits empfunden wurde. Dabei wird auch die Rolle der Bürgerrechtsbewegungen in anderen ost- und mitteleuropäischen Staaten skizziert und der Frage nachgegangen, inwiefern sich diese von denen in der DDR unterschieden. Der Schlussteil der Arbeit beleuchtet vor allem die Entstehung der Massenproteste in der DDR, wobei auch hier die Rolle Gorbatschows immer wieder zur Sprache gebracht wird. Am Ende steht dabei das Abdanken des SED-Regimes im Zuge der friedlichen Revolution. Der Prozess der Wiedervereinigung wird aufgrund der Fragestellung nicht behandelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Opposition in der DDR bis 1985
- Zur politischen Lage in den Warschauer Pakt Staaten in den 1980er Jahren
- Die UdSSR und die Perestrojka
- Die Reaktionen in der DDR auf die Perestrojka
- Die Situation in der DDR während der 1980er Jahre
- Die UdSSR und die Perestrojka
- Die Entwicklung der DDR-Opposition in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre
- Beweggründe der Oppositionellen
- Opposition und Perestrojka
- Außerkirchliche Protestbewegungen am Beispiel der IFM
- Das Jahr 1989
- Zur Entstehung von breiteren Protestbewegungen
- Der Sturz des SED-Regimes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hauptseminararbeit befasst sich mit dem Einfluss der Perestrojka auf die Bürgerrechtsbewegungen in der DDR. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie die von Michail Gorbatschow initiierte Reformpolitik sowohl von der DDR-Führung als auch von der Bevölkerung und Dissidenten wahrgenommen wurde. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung der Opposition in der DDR vor dem Hintergrund der politischen Lage in den Warschauer Pakt Staaten in den 1980er Jahren.
- Die Entwicklung der Opposition in der DDR bis 1985
- Die Auswirkungen der Perestrojka auf die DDR
- Die Rolle der Bürgerrechtsbewegungen in der DDR
- Die Entstehung von Massenprotesten in der DDR
- Der Einfluss Gorbatschows auf die Ereignisse von 1989
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik und den chronologischen Aufbau der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte der DDR-Opposition in den ersten drei Jahrzehnten ihres Bestehens und zeigt, wie die DDR-Führung es zunächst gelang, nennenswerte Protestbewegungen zu verhindern. Kapitel 3 analysiert die politische Lage in den Warschauer Pakt Staaten während der 1980er Jahre und widmet sich insbesondere der Perestrojka in der Sowjetunion unter Michail Gorbatschow.
Kapitel 4 untersucht die Entwicklung der DDR-Opposition in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre, wobei die Beweggründe der Oppositionellen, der Einfluss der Perestrojka und die Rolle außerkirchlicher Protestbewegungen wie der IFM im Vordergrund stehen. Kapitel 5 beleuchtet die Entstehung von Massenprotesten in der DDR im Jahr 1989 und den Sturz des SED-Regimes. Die Rolle Gorbatschows wird dabei immer wieder zur Sprache gebracht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen DDR-Opposition, Perestrojka, Bürgerrechtsbewegungen, Protestbewegungen, SED-Regime, friedliche Revolution, Glasnost, Warschauer Pakt, Staatsicherheit, Umweltbewegung, Friedensbewegung, Kirchen, und Dissidenten.
- Arbeit zitieren
- Jakob Knab (Autor:in), 2012, Der Einfluss der Perestroika auf die Protestbewegungen der DDR in den 1980er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200149