Burnout-Prophylaxe


Term Paper, 2012

35 Pages, Grade: 1,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Stress
1.1 Stress: Formen, Phasen und Stressoren
1.2 Stressbeschwerden

2. Der Begriff Burnout
2.1 Die sieben Phasen des Burnout
2.2 Die alternative Idee: Burnout als eine individuelle Sucht

3.Burnout- eine volkswirtschaftliche Katastrophe?

4.Wachkoma mit Ritalin

5.Bestandsaufnahme der Arbeitssituation von Pflegekräften
5.1 Pflegekräfte im Krankenhaus
5.2 Pflegekräfte in der Altenpflege
5.3 Pflegekräfte in der ambulanten Pflege

6. Mission/ Vision Teamcheck- Pflegedienstleitungen in der Pflicht
6.1 Selbstführung- Motiviert zu motivieren...
6.2 Ist Burnout ansteckend?.

7. Burnout im „out“ – Pflegedienstleitungen in der Prophylaxe- Arbeit
7.1 Schaffung von Rahmenbedingungen
7.2 Prävention in der innerbetrieblichen Aktion
7.2.1 Führungskonzepte
7.2.2 Selbstführung
7.2.3 Zeitmanagement
7.2.4 Mitarbeitermotivation
7.3 Prävention und Prophylaxe im Detail..
7.3.1 Mitarbeitergespräche.
7.3.2 Supervision
7.3.3 Mitarbeiterbefragungen.
7.3.4 Literaturangebote und Fortbildungen

8. Schlusswort

Literaturverzeichnis

Einleitung

Der strukturelle Wandel im Gesundheitswesen hat multifunktionale Auswirkungen auf das Berufsbild der in der Pflege tätigen. Veränderte Unternehmenskulturen haben weitreichende

inner- und außerbetriebliche Wirkungsmechanismen. „Unternehmenskultur kann als das System grundlegender Überzeugungen und der damit verbundenen Werte und Normen verstanden werden, die das sichtbare Verhalten der Beschäftigten in einem Unternehmen bestimmen, bzw. als dominante Verhaltensweisen des Unternehmens erscheinen.“[1] „Dimensionen der Kultur, die sich hier als besonderes relevant zeigten, sind: Mitarbeiterorientierung, Kundenorientierung, Qualitätsorientierung, Leistungsorientierung, Stärke der Unternehmenskultur und Anpassungsfähigkeit.“[2] Die größte Gruppe in der Unternehmenskultur Gesundheitswesen stellt nach wie vor die Pflege dar. Auch hier hat sich das Arbeitsumfeld verändert. Ansteigende Anforderungen, höhere Arbeitsdichte und immer mehr Schwerstkranke prägen das Bild (unsere Hochleistungsmedizin produziert dadurch, dass fast alles operiert wird, jährlich ca. 12- 15.000 Schwerstpflegefälle). Durch die Einführung der Fallpauschalen bis zu 01.01.2003 § 17b Krankenhausgesetz (DRG) werden die von den Krankenkassen zur Verfügung gestellten Gelder völlig neu verteilt „Die Diagnosis Related Groups beschreiben einen stationären Patientenfall und summieren alle Ressourcenverbräuche vom Eintritt ins das Krankenhaus bis zum Verlassen der Institution. Die DRG sind ein vollständiges, leistungsgewichtetes Fallgruppensystem (synonym Patientenklassifikationssystem) basierend auf Diagnosen und durchgeführten Operationen.“[3] Dies bedeutet, dass tatsächlich entstandene Kosten irrelevant sind. Durch diese Änderung sind unweigerlich Krankenhäuser, welche sich auf Krankheitsbilder spezialisieren bei denen Gewinne möglich sind im Vorteil. Weitere Konsequenzen dieser Politik sind die Überlegungen um den „rentablen Patienten“, um den Kostensenkungswettbewerb, Stellenstreichungen und um kostengünstiges Personal. Öffentliche Träger von Krankenhäusern sehen die Lösung Ihrer Notlagensituation oftmals nur noch im Verkauf. Private Krankenhausketten kaufen diese Häuser auf und geben der Krankenversorgung- und Behandlung ein ganz neues Gesicht. Gesundheit als Geschäft mit dem Ziel die betriebswirtschaftliche Kennzahl Umsatzrendite ständig zu steigern. In einer Studie des Statistischen Bundesamtes (1996- 2006) wird dargestellt, dass sich die Patientenzahlen in Krankenhäusern in diesem Zeitraum um 4,1% erhöht haben, die Verweildauer sich um 21,3 % verringerte, das Pflegepersonal um 14,3% reduziert wurde und die Fälle pro Pflegekraft sich um 21,6% erhöhten. Demgegenüber klingt es fast höhnisch, wenn über massenhafte Fortbildungsangebote in allen Bereichen der Pflege gesprochen wird. Institute zur Fort- und Weiterbildung schießen wie Pilze aus dem Boden und lassen sich ihre Angebote teuer bezahlen. Die sich qualifizierte Pflegefachkraft darf jedoch auch weiterhin fast nichts ohne den Arzt entscheiden. In keinem anderen Beruf wird – „ helfen wollen, gebraucht werden, etwas zurück bekommen, etwas Gutes tun“, so häufig in Zusammenhang mit der Berufswahl gebracht. Auch die unprofessionelle Benennung einer Pflegefachkraft mit dem Wort „Schwester“, was den Bereichen der Pflege durchaus üblich ist prägt dieses Berufsbild. Diese allseits übliche Benennung hat sich durch die Gesetzesänderung vom 1.Janunar 2004, in der Krankenschwestern und Krankenpfleger künftig Gesundheits- und Krankenpfleger/in bezeichnet werden, nicht verändert.

Die Idee Nähe zu schaffen und Barrieren abzubauen wird oft in Verbindung mit der

vertrauensvollen Definition „Schwester“ gebracht. Dass Nähe und Vertrauen mit Fachkompetenz, Freundlichkeit und einer guten Kommunikation gewonnen wird, hat die Pflege, wohl auch durch historisch geschichtliche und erlernt verfestigte Verhaltensweisen noch nicht umsetzen können. Indem die Bundesregierung per Gesetz die Schwester zu Pflegerin gemacht hat (der Pfleger ist geblieben) wurde für die Fachkraft nichts gewonnen, ganz im Gegenteil. Pflegeberufe haben wenig Anerkennung. Nach wie vor sind die geduldigen Zuarbeiter der Ärzte ohne Kompetenz und schlecht bezahlt. Der Gesundheits- und Krankenpfleger[4] verdient im Schnitt 34.000 Euro im Jahr (dies beinhaltet Wechselschicht, Nachtwache, Wochenend- und Feiertagsdienste). Ein Altenpfleger hat ein Jahresgehalt von 24.000 Euro. Ein Assistenzarzt (Neueinsteiger) verdient ab 50.000 Euro und ein Oberarzt ab 140.000 Euro. Eine Krankenschwester, welche im Verwaltungsbereich arbeitet, verdient dagegen ab 41.000 Euro pro Jahr.

Um sich etwas besser zu fühlen übernehmen Pflegefachkräfte sehr gerne ärztliche Tätigkeiten, deren Gelder für die Arbeitsleistung jedoch an die Ärzte ausbezahlt werden, oder ins Ärztebudget fließen. Im Rahmen der Burnout- Prophylaxe sind diese Betrachtungen wichtig, um in die Arbeitssituation der Pflege auch exogene Wirkungs- und Strukturmechanismen mit einzubeziehen. Indem Menschen gepflegt werden, wird kein Vermögen vermehrt und bezahlt wird das Ganze aus Körperschaften des öffentlichen Rechts, die ihre Gelder aus Mitgliedsbeiträgen beziehen. In diese Diskussion fließt auch die Überlegung mit ein, wie wertvoll diese Dienstleistungen angesehen werden im Verhältnis zu anderen Sachen die man sich mit Geld kaufen kann. Durch diese aktuellen exogenen Faktoren werden die Berufsgruppen der Pflegenden in Verbindung mit den geschichtlichen Hintergründen zu einem Spannungsfeld zwischen Geschichte, Tradition und Moderne. Diese Hausarbeit beleuchtet den Bereich der Burnout- Prophylaxe, die sich als präventive und prophylaktische Maßnahme zur Gesunderhaltung in Pflegeberufen in einem multidimensionalen Geschehen versteht.

1 Stress

Der Begriff Stress stammt aus dem Englischen und bedeutet „Druck, Zwang, Anspannung“.

Das lateinische Wort stringere bedeutet „anspannen“. „Der österr./ kanadische Mediziner Hans Selye entwickelte in den 30- er Jahren die Grundlagen für die Lehre vom Stress und vom allgemeinen Adaptionssyndrom. Man nennt dieses Syndrom auch Selye- Syndrom.“[5]

Selye definiert Stress als unspezifische Reaktion des Körpers auf äußere Reize.

Cannons Stresstheorie[6], die im Jahre 1932 veröffentlicht wurde, besagt dass ein enger Zusammenhang zwischen dem „alten Gehirn“ (Reptiliengehirn) des Menschen und der Stressentstehung besteht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.kalkus.at/

Im Zusammenhang mit der Gehirnforschung über die die Auswirkungen des Reptiliengehirns und Stress schreibt der Hirnforscher

Gerhard Roth: „Dass das "alte Reptilien-Gehirn" (Nachhirn) in bestimmten Stresssituationen die völlige, lähmende und negative Kontrolle über uns einnimmt. Wann immer unser limbisches Gehirn und unsere Großhirnrinde in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind - sei es durch Alkohol, Drogen, Stress, Krankheit, Alter, einen starken Glauben, eine feste Überzeugung oder übermäßige Verliebtheit - geraten unsere Seelenhaltung und unser Verhalten unter den Einfluss unseres reptilischen Erbes.“[7]

Den aktuellen Stand der Stressforschung beschreibt das:

Mit der zweiten Bewertung wird geprüft, ob die Situation zu bewältigen ist. Hier wäre zu bemerken, dass es wichtig ist daran zu denken, dass jeder Mensch unterschiedlich Bewältigungsstrategien besitzt.“[8]

1.1 Stress: Formen, Phasen und Stressoren

Stress wird zumeist in Verbindung mit Überforderung gebracht. Jedoch werden die Stressformen in zwei Stressarten klassifiziert:

Eu – Stress: Positiver und motivierender Stress. Die Vorsilbe wird vom Griechischen abgeleitet

und bedeutet: „gut“. Eustress fordert heraus und regt Körper und Geist an.

Dieser positive Stress fördert die persönliche Motivation, hilft dem Immunsystem sich gegen Krankheiten zu wehren, kann begeistern und sogar zu einem Überlegenheitsgefühl führen. Jedoch ist auch der positive Stress längerfristig belastend und ungesund.

Dis- Stress: Negativer, belastender Stress. Die lateinische Vorsilbe „Dis“ steht für das Wort „schlecht“. Wird Disstress ignoriert oder nicht erkannt, führt er längerfristig zu körperlichen, geistigen und seelischen Symptomen und in Folge zu Krankheiten. Disstress kann äußerliche und selbst auferlegte Ursachen haben, wie zum Beispiel: Zeitdruck, Leistungsdruck, persönliche Erwartungshaltung, Angst zu versagen und Bemühungen ohne Ergebnis.

Stressphasen

Die Alarmphase

Stress löst zuerst Alarm aus. Dies äußert sich psychisch und physisch durch inneren Druck und Anspannung. Die Ausschüttung der Hormone Adrenalin und Noradrenalin erhöhen den Blutdruck und steigern den Muskeltonus. Scheinbar unnötige Körperfunktionen werden reduziert, wie zum Beispiel: Verdauung, es entsteht entweder Verstopfung oder Durchfall (Reizdarm), die Immunabwehr wird geschwächt und die kognitiven Leistungen lassen nach.

Die Resistenzphase

In dieser Phase befindet sich der Körper pausenlos im Modus der Energiemobilisierung. Diese aktvierte Energie kann jedoch nicht verbraucht werden. Eine kontinuierliche Schwächung des Immunsystems und Schädigungen des endokrinen Systems[9] sind nur einige Folgen. Konzentrationsschwierigkeiten, Magengeschwüre, Infarktrisiken und Arteriosklerose kennzeichnen das Stadium der Resistenz.

Die Erschöpfungsphase

In der Erschöpfungsphase chronifizieren sich die Symptome. Der Organismus kann keine Energie mehr zur Verfügung stellen. Der Körper kann nicht mehr zwischen positivem und negativem Stress unterscheiden. Nicht selten kommt es in dieser Phase zu Depressionen und zum Burnout.

Bei allen Stressphasen gilt jedoch: Je gesünder der Körper, desto länger können Stressphasen ertragen werden.

Die Stressoren

Stressoren sind Stressfaktoren, die alle inneren und äußeren Reiz- Ereignisse bezeichnen, welche eine adaptive Reaktion erfordern. Stressoren werden in vier Klassen aufgeteilt.

1. Körperliche Stressoren wie Hitze, Kälte, Lärm, Hunger, Krankheit und Schlafentzug
2. Psychische Stressoren wie Unsicherheit, Arbeit, Karriere, Angst, Zeitdruck, Beschleunigung der Arbeitsprozesse
3. Soziale Stressoren wie Konflikte, Meinungsverschiedenheiten, Mobbing, Verlust
4. Chemische Stressoren wie Nikotin, Alkohol, Drogen, Chemikalien ( auch konventionelle, mit
Erdöl belastete Körperpflegeprodukte und Kosmetik)

1.2 Stressbeschwerden

Stressbeschwerden lassen sich in folgende Teilbereiche untergliedern:

a) den Körper betreffend: Kopfschmerzen, Diarrhö[10] oder Obstipation[11] , Herzrasen,

Schwindelgefühl, Infektanfälligkeit, schlechte Wundheilung, prämenstruelle

Beschwerden, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetesneigung, erhöhtes Cholesterin

b) Beschwerden im Bereich der Vitalität: Unruhe, Hypersensibilität im Bereich der

Sinneswahrnehmungen ( laute Geräusche, Lärm, Lichtwahrnehmungen, Gerüche),

Interessenverlust – Passivität vor dem Bildschirm, Nachlassen der Merkfähigkeit,

Verlust der Aktivität wird ausgeglichen durch: Kaffee, Nikotin, Alkohol. Schmerz- und

Schlafmittel, frühzeitiges Ermüden

c) Beschwerden im Bereich Erleben und Emotion: negative Gedanken überlagert

positives Denken, Panikattacken, Versagensangst, sich Situationen entziehen (am

Arbeitsplatz), erhöhte Reizbarkeit, Schuldgefühle, Verletzung des Selbstbilds (ich bin

der, für den ich mich halte, das was ich mir erdenke, wer ich bin)

d) Beschwerden im Bereich der Steuerung und Motivation: Humorlosigkeit, Verlust von

Motivation und Begeisterung, Kreativitätsverlust, „ die Notbremse nicht mehr finden

können“, Weiterentwicklungsangst, Zynismus, suizidale Gedanken

2 Der Begriff Burnout

Burnout wird folgendermaßen definiert:

„Burnout wird in der „Internationalen Klassifikation der Erkrankungen“ (ICD-10) als „Ausgebrannt sein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst.“[12]

„Burnout bezeichnet einen besonderen Fall berufsbezogener chronischer Erschöpfung und wurde 1974 erstmalig von Herbert Freudenberger und Christina Maslach definiert. Synonym wird der Begriff Erschöpfungssyndrom gebraucht. Das zusammengesetzte Wort Burnout-Syndrom weist darauf hin, dass es mehrere Symptome dafür geben kann, die auch nicht unbedingt dieselben Ursachen haben müssen und immer in Wechselwirkungen zueinander stehen.“[13]

„Nach Cherniss (1980) ist Burnout das Resultat eines transaktionalen Prozesses, der sich aus Arbeitsbelastungen, Stress und psychologischer Anpassung zusammensetzt, …“[14]

„Nach Burisch (1994) tritt das Burnout- Syndrom nicht nach einzelnen hoch belastenden Ereignissen auf, sondern als Folge eines chronisch schleichenden Prozesses. Burnout steht am Ende einer Kette von:

- frustrierten Erwartungen
- misslungenen Plänen und
- ausgebliebenen Belohnungen.“[15]

Prof. Matthias Burisch ist einer der anerkanntesten Burnout-Experten.

In einem Interview mit der Münchner Stiftung MyHandicap äußerte er sich zum Burnout folgendermaßen:

„Es gibt Dutzende von Definitionen, die aber alle nicht überzeugen. Ich werde da keine weitere hinzufügen. Einigermaßen Einigkeit besteht über die folgenden Punkte:

- Burnout ist ein krisenhafter Prozess. So etwas bricht nicht von einem Tag auf den anderen aus.
- Burnout ist im Kern etwas Emotionales, das gleichwohl Körper und Geist in Mitleidenschaft ziehen kann.
- Burnout kann zu völliger Arbeitsunfähigkeit, aber auch zum Suizid führen.
- Burnout verursacht bei den Betroffenen (und den ihnen Nahestehenden) Leid, aber auch beträchtliche Betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten.
- Meine eigene Theorie besagt, dass Burnout-Prozesse dann beginnen, wenn Dauerstress in Fallensituationen zu einem chronischen Gefühl der Hilflosigkeit geführt hat.“

Blickt man nochmals auf den Diagnoseschlüssel der internationalen Klassifikation der Erkrankungen, so wird dort im Abschnitt Z73 Burnout definiert als: „ Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung.

Nach dieser Einstufung ist der Burnout eine Rahmen- oder Zusatzdiagnose und keine Behandlungsdiagnose, die zum Beispiel eine Einweisung in ein Krankenhaus nach sich

zieht!“[16] Die Frage, die sich hier stellt ist die, ob Burnout tatsächlich als Rahmen- oder Zusatzdiagnose gesehen werden darf, oder ob die Lebens- und Arbeitsbedingungen hier eine völlig neue und kulturell bedingte Krankheit geschaffen haben. Durch die individuellen und komplexen Symptome ist natürlich eine Klassifizierung, Beurteilung und Einstufung von Burnout schwierig. Das Verlieren des „normale Lebens“ ist vielleicht viel mehr als eine Krankheit. Burnout als beschädigender Prozess von körperlicher und geistiger Kraft, von Menschenwürde, gegenseitigem Verständnis und doch so normalen menschlichen Emotionen. Ein Prozess der emotionalen Demontage mit Verlust des gewachsenen Selbstbildes. Ein Prozess von Entpersonalisierung an der eigenen Existenz.

2.1 Die sieben Phasen des Burnout

Die Burnout- Symptomatik wird von Professor Dr. Matthias Burisch in sieben Phasen beschrieben und unterschieden:

1. Warnsignale ( Anfangsphase)

Diese Phase ist primär gekennzeichnet durch einen überhöhten Energieeinsatz wie zum Beispiel: Hyperaktivität, freiwillige, unbezahlte Mehrarbeit, das Gefühl zu haben unentbehrlich zu sein, das Gefühl keine Zeit zu haben, die Verleugnung der eigenen Bedürfnisse, Reduzierung der sozialen Kontakte auf die zu Pflegenden.

Sekundär zeigt sich in diesem Stadium: Erschöpfung, Energiemangel, Unausgeschlafenheit und das Gefühl nicht Abschalten zu können

2. Reduziertes Engagement

In der Arbeit mit den zu Pflegenden:

Der Verlust des positiven Gefühls, größere Distanz, höhere Akzeptanz von Kontrollmitten wie zum Beispiel in der Vergabe von Sedativa oder Tranquilizern, Dehumanisierung[17] und Schuldzuweisungen- der Kranke/ Patient ist schuld.

Im Umgang mit Kollegen:

Verlust der Empathie, Verständnislosigkeit, Schwierigkeiten anderen zuzuhören, Gefühlskälte

In der Arbeit:

Desillusionierung, negative Einstellung zur Arbeit, zu spät kommen, Fehlzeiten, Widerstand täglich zu Arbeit zu gehen

[...]


[1] http:// www.unternehmerverband.de/angebote/.../kurzergebnis.doc zit. nach Edgar H. Schein (Professor für Organisationspsychologie und Management), 1985; 2004).

[2] http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/forschungsbericht

[3] http://pflegewirt-mueller.de/

[4] Die männliche Form schließt immer die weibliche mit ein, sowie auch die weibliche die männliche mit einschließt

[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Selye

[6] Walter Bradford Cannon ( 1871- 1945) US- amerikanischer Physiologe

[7] einfachso.jimdo.com/einfach-so/

[8] Myers 2005, 669, zit. nach Lummer, 2011, S. 58

[9] Das endokrine System ist eine Bezeichnung für alle Organe und Gewebe, die Hormone produzieren .

[10] von griechisch diárrhoia –„Durchfall“

[11] lateinisch ob, „zu“, „entgegen“ und stipare, „vollstopfen“, „dicht zusammendrängen“,

[12] de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom

[13] http://www.pflegewiki.de/wiki/Burnout

[14] http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/arbpsych/media/lehre/ws0708/12671/burnout_ueberarbeitung.pdf

[15] Christine Roth Dip. Psych. Script F + U 2009 vgl. Burisch 1994

[16] http://derburnouthelfer.wordpress.com/tag/diagnoseschlussel-z73-0/

[17] Entmenschlichung

Excerpt out of 35 pages

Details

Title
Burnout-Prophylaxe
College
University of Cooperative Education Heidelberg
Grade
1,0
Author
Year
2012
Pages
35
Catalog Number
V200211
ISBN (eBook)
9783656344278
ISBN (Book)
9783656345091
File size
1377 KB
Language
German
Keywords
burnout-prophylaxe
Quote paper
Annemarie Hagenlocher (Author), 2012, Burnout-Prophylaxe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200211

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