Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung des Wortschatzes im Kindergartenalter. Dabei stehen vor allem mehrsprachig aufwachsende Kinder im Zentrum der Betrachtung.
Der erste Teil gibt Einblick in die Theorie des Erst- und Zweitspracherwerbs, den besonderen Stellenwert der Lexik sowie der Organisation des mentalen Lexikons.
Der zweite Teil stellt konkrete Umsetzungsmöglichkeiten zur Wortschatzförderung im Kindergarten vor. Neben der theoretischen Darstellung sowie der Auswertung einer im Zuge der Arbeit erhobenen empirischen Untersuchung stellt das vorliegende Werk eine Vielfalt an Materialien bereit.
Die Bedeutung sprachlicher Kompetenz ist in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus bildungstheoretischer wie pädagogischer Aufmerksamkeit geraten. Man ist sich inzwischen einig, dass Sprache nicht nur Kommunikationsmedium ist, sondern darüber hinaus den Schlüssel zum Wissen und damit zum Bildungserfolg darstellt. Die Grundlage dafür lieferten die Erkenntnisse aus den beiden PISA Studien aus den Jahren 2000 und 2009, bei denen der Schwerpunkt auf die Lesekompetenz von Jugendlichen im Alter von 15 Jahren gesetzt wurde.
Schülerinnen und Schüler , die in Deutschland getestet wurden, zeigten in beiden Untersuchungen durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Leseleistungen. Diese drückten sich in der mangelnden Kompetenz aus, aus Texten Informationen zu entnehmen, die für das Verstehen erforderlich sind. Fast ein Viertel dieser Schüler konnte 2000 lediglich auf einem elementaren Niveau lesen (ebd.), im Jahr 2009 waren es immerhin noch 18%. Wenn man bedenkt, dass jegliches Wissen in der Schule in Form von Texten vermittelt wird, werden die weitreichenden Konsequenzen dieser Ergebnisse deutlich: Schülern mit mangelnder Lesekompetenz bleibt der Zugang zu neuem Wissen verwehrt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wortschatzerwerb
- Wortschatz und Wissen
- Die Bedeutung symbolischer Prozeduren für das sprachliche Handeln
- Die Organisation des mentalen Lexikons
- Handlungsorientierte und mehrdimensionale Wortschatzarbeit: Ein Projekt zum Thema „Körper“ mit mehrsprachigen Kindern einer Kindertagesstätte in Dortmund
- Projektziel
- Zielgruppe
- Thema des Projekts
- Der zu erwerbende Wortschatz
- Didaktisch-methodische Überlegungen
- Zusammensetzung der Lerngruppe
- Grundprinzipien
- Vorwissen aktivieren – Motivierend planen
- Vom Einfachen zum Komplexen
- Mediales Lernen
- Wertschätzung
- Methodische Überlegungen
- Wortschatz und Bewegung
- Wortschatz und Musik
- Einbezug der Eltern
- Material
- Lernszenarien
- Voraussetzungen zur Durchführung und struktureller Rahmen der
- Anlage der empirischen Untersuchung
- Planung des methodischen Vorgehens - Die Tests
- Erhebungsverfahren
- Gütekriterien
- Datenaufbereitung
- Auswertung der Daten
- Einzelfallanalyse Arvid
- Einzelfallanalyse Onur
- Gesamtauswertung der Testergebnisse und des Projekts
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Sprachförderung, insbesondere mit der Wortschatzarbeit im Elementarbereich. Sie untersucht, inwiefern der Wortschatz von Kindern mit Migrationshintergrund im Zuge handlungsbegleitender und mehrdimensionaler Lernszenarien verändert werden kann und somit zu sprachlicher Handlungskompetenz positiv beitragen kann.
- Die Bedeutung von Wortschatz für den Erwerb sprachlicher und allgemeiner Wissenskompetenzen
- Die Herausforderungen des Wortschatzerwerbs für Kinder mit Migrationshintergrund
- Die Wirksamkeit von handlungsorientierten und mehrdimensionalen Lernszenarien zur Förderung des Wortschatzes
- Die Rolle der Sprachförderung im Elementarbereich für den schulischen Erfolg
- Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Eltern, pädagogischen Fachkräften und Schulen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung sprachlicher Kompetenz für den Bildungserfolg und stellt die Ergebnisse der PISA-Studien dar, die auf die mangelnde Lesekompetenz von Jugendlichen in Deutschland hinweisen.
- Das zweite Kapitel bietet einen wissenschaftlichen Überblick über den Wortschatzerwerb und behandelt Themen wie die Beziehung zwischen Wortschatz und Wissen, die Rolle symbolischer Prozeduren für das sprachliche Handeln sowie die Organisation des mentalen Lexikons.
- Im dritten Kapitel wird ein handlungsorientiertes und mehrdimensionales Projekt zum Thema „Körper“ mit mehrsprachigen Kindern einer Kindertagesstätte in Dortmund vorgestellt. Hierbei werden das Projektziel, die Zielgruppe, das Thema, der zu erwerbende Wortschatz, didaktisch-methodische Überlegungen, die Einbindung der Eltern, das verwendete Material und die Lernszenarien beschrieben.
- Kapitel 4 befasst sich mit der Anlage der empirischen Untersuchung, der Planung des methodischen Vorgehens, den Erhebungsverfahren, den Gütekriterien, der Datenaufbereitung und der Auswertung der Daten, wobei die Einzelfallanalysen von Arvid und Onur im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sprachförderung, Wortschatzerwerb, Mehrsprachigkeit, Migrationshintergrund, Elementarbereich, handlungsorientiertes Lernen, mehrdimensionale Lernszenarien, Kindertagesstätte, empirische Untersuchung, Einzelfallanalyse, sprachliche Handlungskompetenz.
- Quote paper
- Nadine Schmickler (Author), 2012, Wortschatzförderung mehrsprachiger Kindergartenkinder. Theoretische und praktische Anregungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200339