Der erforderliche Wandel hin zur Prozessorientierung der Unternehmen wird seit mehr als 15 Jahren sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der betrieblichen Praxis intensiv diskutiert. Gerade Geschäftsprozesse und Ihre Steuerungsmöglichkeit geraten heute in wirtschaftlich labilen Zeiten zunehmend in das Zentrum des Handlungsbedarfs. So kann sich auch das BI-Umfeld diesem Wandel hin zur Prozessorientierung nicht mehr verschliessen. Gemäß dem Prinzip „man kann nur managen, was man messen kann“ liefern Prozesskennzahlen entscheidungsrelevante Informationen über den Ablauf und die Ergebnisse von Geschäftsprozessen auf der Basis prozessbezogener Leistungsindikatoren (vgl. KPI). In der Folge gewinnt das Konzept der prozessorientierten BI, also der Einbettung von Techniken und Verfahren der Datenanalyse, Datensammlung, Ereignisverarbeitung und der analytischen Informationsaufbereitung in dem Kontext der Prozessausführung, zunehmend an Bedeutung. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen stehen folgende IT Softwarelösungsbausteine bereit:
• Prozessrekonstruktion: Ex-Post Rekonstruktion von Prozessinstanzen durch Extraktion von nicht-prozessorientiert vorliegenden Bewegungsdaten aus den operativen Informationssystemen in ein Data Warehouse/ Process Mart, z.B. Belegflussanalyse.
• Process Engine: Nutzung der prozessorientiert vorliegenden Meta- und Bewegungsdaten einer Process Engine für Ex-Post Analysen in einem Data Warehouse
• Embedded BI: Direkte Nutzung analytischer Services in operativen Prozessabläufen.
So können beispielsweise mittels eingebetteter Entscheidungs-/Vorhersagemodelle Entscheidungen automatisiert und Fehler vermieden werden.
Die in 2007 begonnene Konsolidierung unter den großen Anbietern in dem stark fragmentieren
Business Intelligence (BI) -Markt ist eine Reaktion auf die zunehmende Verschmelzung von Business Process Management(BPM), BAM und BI.9 Bis heute gibt es keine umfassenden Angebote der Softwarehersteller und Dienstleister welche zum Process Performance Management (PPM)10 zusammengewachsen und Bestandteil eines, bisher von vielen Unternehmen noch mit Widerstand bekämpftes11, übergeordnetes Corporate Performance
Management geworden sind. 12 Dies gilt auch für die im Rahmen der Studie genauer betrachteten BI-Anbieter SAP/Business Objects und IDS Scheer.
Diese Studie liefert die theoretischen Grundlagen prozessorientierter BI, eine Einschätzung
des Status quo von Analysten sowie Chancen, Risiken und Handlungsempfehlungen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Fachliche, organisatorische und technische Voraussetzungen
- Status IT Lösungen
- Positionsbestimmung Markt / Analysten Sichten und Trends
- BARC
- Gartner
- Forrester
- Konkrete IT Lösungen
- SAP/Business Objekts
- IDS Scheer
- Gegenüberstellung
- BI und ZF
- Chancen und Nutzenpotentiale
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Business Intelligence (BI) im Kontext des Business Process Managements (BPM) und untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen der Integration von BI-Technologien in Geschäftsprozesse. Dabei steht die Verbesserung der Prozesssteuerung durch die Bereitstellung relevanter Daten und Analysen im Fokus.
- Prozessorientierte BI
- Integration von BI-Technologien in Geschäftsprozesse
- Prozesssteuerung und Leistungsindikatoren (KPIs)
- Einsatz von BI-Softwarelösungen im BPM-Kontext
- Chancen und Nutzenpotentiale der BI-Integration
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel stellt die Relevanz des Themas "Business Intelligence für Business Process Management" dar und beleuchtet die Herausforderungen der prozessorientierten Unternehmensführung im Kontext der heutigen wirtschaftlichen Lage.
- Fachliche, organisatorische und technische Voraussetzungen: Das Kapitel erläutert die grundlegenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration von BI im BPM-Kontext und beleuchtet den Status quo der IT-Lösungen.
- Positionsbestimmung Markt / Analysten Sichten und Trends: Dieses Kapitel präsentiert unterschiedliche Perspektiven auf den BI-Markt und die aktuellen Trends aus Sicht verschiedener Analystenhäuser wie BARC, Gartner und Forrester.
- Konkrete IT Lösungen: Das Kapitel stellt zwei prominente IT-Lösungen im Bereich von BI und BPM vor, nämlich SAP/Business Objects und IDS Scheer. Es werden die jeweiligen Funktionsweisen und Einsatzmöglichkeiten der Lösungen detailliert dargestellt und verglichen.
- BI und ZF: Dieses Kapitel untersucht die Möglichkeiten und Chancen, die sich durch die Integration von BI-Technologien im Bereich der ZF ergeben. Es werden die relevanten Nutzenpotentiale aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Business Intelligence, Business Process Management, Prozessorientierung, BI-Technologien, KPI, Prozesssteuerung, Datenanalyse, Datensammlung, Prozesskennzahlen, IT-Softwarelösungen, SAP/Business Objects, IDS Scheer, BARC, Gartner, Forrester.
- Quote paper
- Achim Tutschner (Author), 2009, Business Intelligence for Business Process Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200395