Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem honor imperii, der Ehre des Reichs zur Regierungszeit von Kaiser Friedrich II. Die zentrale These der Hausarbeit ist, dass die Formel vom honor imperii eine universal einsetzbare, aber auch die Handlungsfähigkeit des Kaisers einschränkende, Kriegsrechtfertigung ist. Zunächst wird betrachtet, was honor überhaupt für einen Adeligen im Mittelalter bedeutet. In diesem Zusammenhang muss ebenfalls erwähnt werden, dass Ehrverletzungen Kon-sequenzen hatten. Denn Ehre war einer der zentralen Ordnungsfaktoren im Mittelal-ter. Nachdem die Bedeutung des persönlichen honor geklärt ist, wird auf den honor imperii eingegangen. Hierbei muss zunächst geklärt werden was dieses imperium, dieses Reich, überhaupt ist. Es ist allgemein bekannt, dass das Heilige Römische Reich kein Nationalstaat war und schon gar keinen zentralistischen Charakter hatte. Im dritten Kapitel wird folglich kurz dargestellt wie dieses Reich aussah, um darauf-hin aufzuzeigen was honor imperii bedeutet. Im darauf folgenden Kapitel wird diese Bedeutung anhand des Konflikts Friedrichs II. mit dem Lombardenbund genauer erläutert. In diesem Kapitel wird verdeutlicht wie der Kaiser den honor imperii als Rechtfertigung benutzte, um sich schließlich in einen schwer lösbaren Konflikt zu begeben, da seine Handlungsfähigkeit durch den honor imperii beschränkt war. Zur Quellenlage lässt sich sagen, dass Friedrich II. in seinen Briefen oft über die erlitte-nen Beleidigungen durch die Lombarden eingeht. Zu finden sind einige Briefe Fried-richs bei Jean-Louis-Alphonse Huillard-Bréholles in dessen „Historia diplomatica Friderici secundi“. Übersetzt findet man einige dieser Briefe in Klaus Heinschs Werk „Kaiser Friedrich II. in Briefen und Berichten seiner Zeit“. Desweiteren sind in der „Monumenta Germanicae Historica“ ebenfalls Briefe Friedrichs zu finden. In den 1960er Jahren hat sich Peter Rassow als erster mit dem honor imperii auseinandergesetzt, honor aber mit Recht übersetzt. Beschäftigt man sich mit der mittelalterlichen Auffassung von Ehre, kommt man zu dem Schluss, dass honor mit Ehre übersetzt werden muss. Mit dem honor imperii hat sich vor allem Knut Görich in zahlreichen Aufsätzen und im Fall Friedrichs I. auch in einem Buch auseinandergesetzt. Zur mit-telalterlichen Auffassung von Ehre haben vor allem Gerd Althoff und Knut Görich publiziert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Adelige Ehre und Ehrverletzungen im Mittelalter
- Die Bedeutung des Honor Imperii
- Der Honor Imperii am Beispiel des Konflikts mit dem Lombardenbund
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den „honor imperii“, die Ehre des Reichs während der Regierungszeit von Kaiser Friedrich II. Sie argumentiert, dass die Formel vom „honor imperii“ eine universell einsetzbare Kriegsrechtfertigung war, die jedoch auch die Handlungsfähigkeit des Kaisers einschränkte.
- Die Bedeutung von Ehre für Adelige im Mittelalter
- Die Rolle von Ehrverletzungen und ihre Folgen
- Die Definition und Bedeutung von „honor imperii“
- Die Anwendung des „honor imperii“ im Konflikt mit dem Lombardenbund
- Die Auswirkungen des „honor imperii“ auf die Handlungsfähigkeit des Kaisers
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These der Hausarbeit vor, nämlich dass der „honor imperii“ eine universell einsetzbare Kriegsrechtfertigung war, die jedoch auch die Handlungsfähigkeit des Kaisers einschränkte. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die wichtigsten Quellen.
- Adelige Ehre und Ehrverletzungen im Mittelalter: Dieses Kapitel erklärt die Bedeutung von Ehre für den Adel im Mittelalter und zeigt auf, wie Ehrverletzungen zu Konflikten führten. Es geht insbesondere auf die Genugtuung (satisfactio) als Mittel zur friedlichen Konfliktlösung ein.
- Die Bedeutung des Honor Imperii: Dieses Kapitel definiert den Begriff „honor imperii“ als die Ehre des Reiches und erläutert seine Bedeutung im Kontext des Heiligen Römischen Reiches. Es betont die Rolle der Fürsten als Stütze des Reiches und die Bedeutung der Kommunikation zwischen Kaiser und Fürsten für die Wahrung des „honor imperii“.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: „honor imperii“, Ehre, Adel, Mittelalter, Ehrverletzungen, Genugtuung, Konfliktlösung, Heiliges Römisches Reich, Kaiser Friedrich II., Lombardenbund, Handlungsfähigkeit.
- Arbeit zitieren
- Stephan Budde (Autor:in), 2011, Der Honor Imperii zur Regierungszeit Friedrichs II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200420