Der Kompetenzbegriff und Kompetenztransfer

Kompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen und handlungsorientierter Didaktik


Hausarbeit, 2012

19 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Von Bildung über Qualifikation zur (Handlungs-)Kompetenz
2.1 Von der Bildung zur Qualifikation
2.2 Schlüsselqualifikationen
2.3 Kompetenzen
2.4 Handlungskompetenzen

3. Handlungskompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen
3.1 SGL und HU
3.2 Subjekttheoretische Grundlagen
3.3 Aufbereitung von Lerninhalten
3.4 SGL-Studie

4. Ausblick und Schlussbetrachtungen

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Modell der aufgabenorientierten Didaktik

Abbildung 2: Wirkungen von SGL auf die Teilnehmer :

Abbildung 3: Voraussetzungen für SGL im Seminar :

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die folgende Arbeit nimmt Bezug auf das Seminar Didaktische Handlungskompetenz in der betrieblichen Weiterbildung. Demnach ordnet sich die Arbeit in den Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung ein. Im Fokus dieser Arbeit steht die Entwicklung des Begriffes der Kompetenz und den damit zusammenhängenden didaktischen Konzepten. Um sodann eine handlungsorientierte Didaktik auf Basis von selbstgesteuertem Lernen zu skizzieren.

Die Anforderungen an die Teilnehmer der EB und WB wandeln sich mit der Gesellschaft, dem technologischen Fortschritt, der Wirtschaft und den Erkenntnissen der Geistes- und Sozialwissenschaften, sowie dem Erkenntnisfortschritt der Psychologie. In der Folge ändern sich bildungspolitische Debatten und die dazugehörigen Konzepte. In der vorliegenden Arbeit sollen die Entwicklung der Begriffe Bildung, Qualifikation, Schlüsselqualifikation und Kompetenz umrissen werden. Dabei entwickeln sich nicht nur die Begriffe, sondern auch die damit verbundene Didaktik. So zum Beispiel von der kritischen Bildungstheorie über die Curriculumtheorie bis hin zur Verschmelzung beider Theorien.

Im ersten Abschnitt (2.Kapitel) soll daher die Frage beantwortet werden, wie sich die Konzepte der EB und WB gewandelt haben. Zudem soll dabei die Bedeutung der Begriffe erfassbar gemacht werden.

Aus den theoretischen Grundaussagen, der mit den Begriffen verbundenen Konzepten sollen im darauffolgenden Abschnitt (Kapitel 3) didaktische Merkmale zum Begriff der Handlungskompetenz und dem SGL dargestellt werden. Die Frage ist hierbei, wie sich derartige Seminare gestalten und was deren theoretisches Fundament bildet. Dabei spielen die subjekttheoretischen Betrachtungen von Holzkamp (2004) eine bedeutende Rolle. Ein Forschungsprojekt von Arnold und Milbach (2001) wird dabei den Bezug zwischen Theorie und Praxis bewerten. Zum Schluss sollen die Ergebnisse resümiert und dessen Entwicklungschancen abgeschätzt werden. Bei den Literaturrecherchen ist auffällig, dass der Großteil der Konzepte zur handlungsorientierten Didaktik und SGL auf den Arbeiten von Rolf Arnold basieren. In diversen Sammelbänden (so zum Beispiel auch in: Müller, 2006; Gonon, 1996; Lehmann, 2006; Markert, 1998) skizziert Arnold seine Didaktik und nimmt direkt Bezug auf den Transfer von Handlungskompetenzen.

2. Von Bildung über Qualifikation zur (Handlungs-)Kompetenz

Im folgenden Kapitel soll die historische Entwicklung des Kompetenzbegriffes skizziert werden. Ziel soll es sein, die Bedeutung der einzelnen Begriffe darzustellen, um Kompetenz erfassbar zu machen. Nicht zuletzt wandelt sich mit den Begriffen auch die Didaktik der EB und WB.

2.1 Von der Bildung zur Qualifikation

Anfang der 1970er hatte die bildungssoziologische Forschung festgestellt, dass der Begriff Bildung zwar eine hohe Wertschätzung in der Bevölkerung erfährt, bei den bildungsfernen Schichten hingegen rief jener Begriff eher Vermeidungsreaktionen hervor und hatte einen geringen Aufforderungscharakter. Zudem wurde Bildung als zweckfreie Persönlichkeitsentwicklung verstanden. Bildung passte somit nicht mehr in den ökonomisch-utilitaristischen Kontext der Erwachsenenbildung (vgl. Siebert, 2011, S. 39).

„Der Begriff der Qualifikation ist ein Produkt der ´realistischen Wende´ der Erwachsenenpädagogik der 1960er und 1970er Jahre. Er löste den eher auf das Subjekt und seine Potenzialentwicklung gerichteten Begriff ´Bildung´ ab und drückt demgegenüber eine verstärkte Orientierung auf ökonomischen und gesellschaftlichen Bedarf aus“ (Arnold, 2010, S. 251).

Während Bildung also kulturorientiert konzipiert ist, ist Qualifikation arbeits- und anforderungsbezogen und daher enger ausgerichtet als der Bildungsbegriff (vgl. Siebert, 2011, S. 39). Lerninhalte werden nun nicht mehr aus der Bildungstheorie generiert, sondern mit Hilfe der Curriculumtheorie von Robinsohn (1972) erarbeitet. Durch die Analyse der konkreten Verwendungssituation werden Bewältigungsstrategien erarbeitet und in Curricula manifestiert. Im letzten Schritt folgt die stetige Evaluation und Revision der Lerninhalte (vgl. Robinsohn, 1972, S. 45). Die Curriculumtheorie war von nun an für die Erwachsenenbildung von besonderer Bedeutung. Durch Orientierung an die Situation des Lernenden wiesen die Lerninhalte einen hohen Praxisbezug auf und waren kompatibel mit der konkreten Lebenssituation. Jene situierte Kognition hatte lernfördernde Effekte zur Folge (Weinert, 1997, S. 368).

Durch die gestiegene Weiterbildungsbereitschaft der Bevölkerung und der steigenden betrieblichen Weiterbildungssnotwendigkeit hat die Qualifizierung einen beträchtlichen Aufschwung erfahren (vgl. Sieber, 2011, S. 40).

Doch die Anwendung der Curriculumtheorie wandelte sich in eine Operationalisierung von Lernzielen mit instrumentellen Lerntests. Die Lerninhalte wurden demnach auf das fachliche Wissen reduziert und waren stark situiert. Die Übertragbarkeit und damit die Verwendbarkeit von Wissen wurde somit stark eingeschränkt (vgl. Siebert, 2011, S. 40). Traditioneller Frontalunterricht und fremdgesteuertes Lernen zur Vermittlung von Fachwissen stieß zunehmend an seine Grenzen (vgl. Gudjons, 2008, S. 29). In einer Zeit von schneller gesellschaftlicher und technischer Entwicklung muss dieser Problematik eine besondere Bedeutung zugemessen werden.

2.2 Schlüsselqualifikationen

1974 veröffentliche Dieter Mertens einen Artikel in „Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“(1974) über die besondere Bedeutung von Schlüsselqualifikationen, die die Qualifikationen erweitern sollten. Schlüsselqualifikationen, wie zum Beispiel logisches, analytisches, kontextuelles Denken, Wissen über die Persönlichkeit und gesellschaftliches Verhalten sollten der Veralterung von Bildungsinhalten entgegenwirken. Im Mittelpunkt steht demnach die Transferfähigkeit von Wissen (vgl. Mertens, 1974, S. 36). Doch auch hier ist Transfer von Wissen nur möglich, wenn die Situation vergleichbar und entsprechende formale Fähigkeiten vorhanden sind. Schlüsselqualifikationen implizieren, dass mit denselben Fähigkeiten auch andere Probleme lösbar sind, doch die Benennung und Ermittlung konkreter Schlüsselqualifikationen sowie die Antizipation aller möglichen Situationen erweist sich als schwierig (vgl. Kaiser, 2010, S. 260). Müller und Arnold (2006) beschreiben Schlüsselqualifikationen gar als schwer verortbare und „geheimnisumwitterte fliegende Holländer“ (S. 7). Im Kontext der boomenden Fachqualifikationen bis in die 1990er waren die Schlüsselqualifikationen die „vergessenen Qualifikationen. [...] Hinzu kommt noch die sicherlich unstrittige didaktische Sperrigkeit und Vagheit von Schlüsselqualifikationen“ (Müller, 2006, S. 7).

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Der Kompetenzbegriff und Kompetenztransfer
Untertitel
Kompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen und handlungsorientierter Didaktik
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg  (Professur für Allgemeine Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung der Berufs- und Betriebspädagogik)
Veranstaltung
Didaktische Handlungskompetenz in der betrieblichen Weiterbildung
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
19
Katalognummer
V200449
ISBN (eBook)
9783656266501
ISBN (Buch)
9783656267775
Dateigröße
966 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Selbstgesteuertes Lernen, Handlungsorientierter Untericht, Kompetenz, Qualifikation, Schlüsselqualifikation, Holzkamp, Subjekttheorie, Arnold, Weiterbildung, SGL
Arbeit zitieren
Bachelor of Arts Michael Estel (Autor:in), 2012, Der Kompetenzbegriff und Kompetenztransfer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200449

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