Die Arbeit ordnet sich in den Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung ein. Im Fokus dieser Arbeit steht die Entwicklung des Begriffes der Kompetenz und den damit zusammenhängenden didaktischen Konzepten. Um sodann eine handlungsorientierte Didaktik auf Basis von selbstgesteuertem Lernen zu skizzieren.
Die Anforderungen an die Teilnehmer der EB und WB wandeln sich mit der Gesellschaft, dem technologischen Fortschritt, der Wirtschaft und den Erkenntnissen der Geistes- und Sozialwissenschaften, sowie dem Erkenntnisfortschritt der Psychologie. In der Folge ändern sich bildungspolitische Debatten und die dazugehörigen Konzepte. In der vorliegenden Arbeit sollen die Entwicklung der Begriffe Bildung, Qualifikation, Schlüsselqualifikation und Kompetenz umrissen werden. Dabei entwickeln sich nicht nur die Begriffe, sondern auch die damit verbundene Didaktik. So zum Beispiel von der kritischen Bildungstheorie über die Curriculumtheorie bis hin zur Verschmelzung beider Theorien.
Im ersten Abschnitt (2.Kapitel) soll daher die Frage beantwortet werden, wie sich die Konzepte der EB und WB gewandelt haben. Zudem soll dabei die Bedeutung der Begriffe erfassbar gemacht werden.
Aus den theoretischen Grundaussagen, der mit den Begriffen verbundenen Konzepten sollen im darauffolgenden Abschnitt (Kapitel 3) didaktische Merkmale zum Begriff der Handlungskompetenz und dem SGL dargestellt werden. Die Frage ist hierbei, wie sich derartige Seminare gestalten und was deren theoretisches Fundament bildet. Dabei spielen die subjekttheoretischen Betrachtungen von Holzkamp (2004) eine bedeutende Rolle. Ein Forschungsprojekt von Arnold und Milbach (2001) wird dabei den Bezug zwischen Theorie und Praxis bewerten. Zum Schluss sollen die Ergebnisse resümiert und dessen Entwicklungschancen abgeschätzt werden. Bei den Literaturrecherchen ist auffällig, dass der Großteil der Konzepte zur handlungsorientierten Didaktik und SGL auf den Arbeiten von Rolf Arnold basieren. In diversen Sammelbänden (so zum Beispiel auch in: Müller, 2006; Gonon, 1996; Lehmann, 2006; Markert, 1998) skizziert Arnold seine Didaktik und nimmt direkt Bezug auf den Transfer von Handlungskompetenzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Von Bildung über Qualifikation zur (Handlungs-)Kompetenz
- 2.1 Von der Bildung zur Qualifikation
- 2.2 Schlüsselqualifikationen
- 2.3 Kompetenzen
- 2.4 Handlungskompetenzen
- 3. Handlungskompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen
- 3.1 SGL und HU
- 3.2 Subjekttheoretische Grundlagen
- 3.3 Aufbereitung von Lerninhalten
- 3.4 SGL-Studie
- 4. Ausblick und Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Kompetenzbegriffs im Kontext betrieblicher Aus- und Weiterbildung und skizziert eine handlungsorientierte Didaktik basierend auf selbstgesteuertem Lernen. Sie analysiert den Wandel von Bildungs- und Qualifikationskonzepten im Laufe der Zeit und beleuchtet die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen.
- Entwicklung des Kompetenzbegriffs
- Wandel von Bildungs- und Qualifikationskonzepten
- Bedeutung von Schlüsselqualifikationen
- Handlungsorientierte Didaktik und selbstgesteuertes Lernen (SGL)
- Transfer von Handlungskompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt den Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung. Sie benennt die Entwicklung des Kompetenzbegriffs und die damit verbundenen didaktischen Konzepte als zentralen Fokus. Die Arbeit untersucht den Wandel der Anforderungen an die Teilnehmer der Erwachsenenbildung und Weiterbildung im Kontext gesellschaftlicher, technologischer und wirtschaftlicher Entwicklungen. Sie skizziert den geplanten Aufbau der Arbeit, der die Entwicklung der Begriffe Bildung, Qualifikation, Schlüsselqualifikation und Kompetenz nachzeichnet sowie die Entwicklung der damit verbundenen Didaktik von der kritischen Bildungstheorie zur Curriculumtheorie.
2. Von Bildung über Qualifikation zur (Handlungs-)Kompetenz: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung des Kompetenzbegriffs und die Bedeutung der einzelnen Begriffe Bildung, Qualifikation und Schlüsselqualifikation. Es analysiert die Verschiebung vom kulturorientierten Bildungsbegriff hin zum arbeits- und anforderungsbezogenen Qualifikationsbegriff der 1960er und 70er Jahre. Der Wandel wird im Kontext des ökonomisch-utilitaristischen Kontextes der Erwachsenenbildung erläutert. Die Einführung der Curriculumtheorie als Methode zur Entwicklung praxisbezogener Lerninhalte wird beschrieben, ebenso wie die Limitationen der rein fachwissenorientierten und stark situierten Anwendung der Curriculumtheorie, die zu eingeschränkter Übertragbarkeit des Wissens führten.
3. Handlungskompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen: Dieses Kapitel befasst sich mit didaktischen Merkmalen der Handlungskompetenz und des selbstgesteuerten Lernens (SGL). Es untersucht die Gestaltung von Seminaren, die auf dem Transfer von Handlungskompetenzen basieren und deren theoretisches Fundament. Subjekttheoretische Betrachtungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ein Forschungsprojekt wird herangezogen, um den Bezug zwischen Theorie und Praxis zu bewerten. Der Großteil der Konzepte zur handlungsorientierten Didaktik und SGL basiert auf den Arbeiten von Rolf Arnold. Die Kapitel behandelt die Entwicklung und Chancen von Handlungskompetenz und selbstgesteuertem Lernen im Kontext der Erwachsenenbildung.
Schlüsselwörter
Kompetenz, Handlungskompetenz, Kompetenzentwicklung, selbstgesteuertes Lernen (SGL), handlungsorientierter Unterricht (HU), Qualifikation, Schlüsselqualifikationen, Erwachsenenbildung (EB), Weiterbildung (WB), Bildung, Curriculumtheorie, Didaktik, Transfer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Handlungs-Kompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Kompetenzbegriffs im Kontext betrieblicher Aus- und Weiterbildung und skizziert eine handlungsorientierte Didaktik basierend auf selbstgesteuertem Lernen. Sie analysiert den Wandel von Bildungs- und Qualifikationskonzepten und beleuchtet die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen, insbesondere den Transfer von Handlungskompetenzen durch selbstgesteuertes Lernen (SGL).
Welche Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik, Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung, Entwicklung des Kompetenzbegriffs und didaktische Konzepte, Wandel der Anforderungen an die Erwachsenenbildung.
Kapitel 2 (Von Bildung über Qualifikation zur (Handlungs-)Kompetenz): Historische Entwicklung des Kompetenzbegriffs, Bedeutung von Bildung, Qualifikation und Schlüsselqualifikation, Wandel von kulturorientierten Bildungs- zu arbeitsbezogenen Qualifikationskonzepten, Einführung der Curriculumtheorie und deren Limitationen.
Kapitel 3 (Handlungskompetenztransfer durch selbstgesteuertes Lernen): Didaktische Merkmale von Handlungskompetenz und SGL, Gestaltung von Seminaren zum Transfer von Handlungskompetenzen, subjekttheoretische Grundlagen, Forschungsprojekt zur Bewertung des Theorie-Praxis-Bezugs, Entwicklung und Chancen von Handlungskompetenz und SGL in der Erwachsenenbildung.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit behandelt?
Kompetenz, Handlungskompetenz, Kompetenzentwicklung, selbstgesteuertes Lernen (SGL), handlungsorientierter Unterricht (HU), Qualifikation, Schlüsselqualifikationen, Erwachsenenbildung (EB), Weiterbildung (WB), Bildung, Curriculumtheorie, Didaktik, Transfer.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Wandel von Bildungs- und Qualifikationskonzepten im Laufe der Zeit und beleuchtet die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen. Sie analysiert die Entwicklung des Kompetenzbegriffs und skizziert eine handlungsorientierte Didaktik basierend auf selbstgesteuertem Lernen (SGL), mit besonderem Fokus auf den Transfer von Handlungskompetenzen.
Welche Rolle spielt das selbstgesteuerte Lernen (SGL)?
SGL ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit. Es wird untersucht, wie SGL den Transfer von Handlungskompetenzen fördern kann und welche didaktischen Merkmale für die Gestaltung von Seminaren zum Kompetenztransfer relevant sind. Subjekttheoretische Betrachtungen spielen dabei eine wichtige Rolle.
Welche Bedeutung haben Schlüsselqualifikationen?
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Schlüsselqualifikationen im Kontext des Wandels von Bildungs- und Qualifikationskonzepten. Sie untersucht, wie diese Qualifikationen zur Entwicklung von Handlungskompetenz beitragen.
Wie wird die historische Entwicklung des Kompetenzbegriffs dargestellt?
Die Arbeit zeichnet die Entwicklung der Begriffe Bildung, Qualifikation, Schlüsselqualifikation und Kompetenz nach und analysiert die Verschiebung vom kulturorientierten Bildungsbegriff hin zum arbeits- und anforderungsbezogenen Qualifikationsbegriff im Kontext des ökonomisch-utilitaristischen Kontextes der Erwachsenenbildung.
Welche Rolle spielt die Curriculumtheorie?
Die Curriculumtheorie wird als Methode zur Entwicklung praxisbezogener Lerninhalte beschrieben. Die Arbeit beleuchtet jedoch auch die Limitationen der rein fachwissenorientierten und stark situierten Anwendung der Curriculumtheorie, die zu eingeschränkter Übertragbarkeit des Wissens führen können.
- Citation du texte
- Bachelor of Arts Michael Estel (Auteur), 2012, Der Kompetenzbegriff und Kompetenztransfer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200449