„Die Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Leidenden nach meinem Vermögen und Urteil, mich davon fernhalten, Verordnungen zu treffen zu verderblichen Schaden und Unrecht.“
Dieses Zitat stammt aus dem berühmten Eid des Hippokrates, „von dem heute noch die stärkste normative Kraft ausgeht“2, obwohl er heutzutage von keinem Arzt mehr geleistet werden muss bei Eintritt in den Berufsstand. An dessen Stelle steht nun das Genfer Gelöbnis von 1948.
Trotz allem sind die ethischen Grundgedanken diesen Werkes auch heute noch aktuell und können zur Beurteilung moderner Probleme hinzugezogen werden.
Da viele Menschen heutzutage wegen diverser Krankheiten viele verschiedene Ärzte konsultieren und konservative Behandlungen der Schulmedizin oft fehlschlagen, suchen sie andere Methoden der Heilung. Hierzu ist besonders unter Berücksichtigung des Hippokratischen Eides interessant, welche Methode des Heilens beim Menschen sowohl ethisch als auch physiologisch gesehen am sinnvollsten ist. Dieses soll vor allem unter den zwei gegensätzlichen Prinzipien, Ganzheitlichkeit und Spezialisierung, untersucht werden. Mit Spezialisierung ist die Teilung der Medizin in einzelne Fachbereiche und daher die Behandlung der spezialisierten Ärzte gemeint.
Zu dieser Fragestellung wird der Anfang bei Hippokrates liegen, da bei ihm zuerst von Medizin als Wissenschaft gesprochen wird.
Er vertritt die beiden grundsätzlichen Methoden der Heilung: Heilung durch das Gegensätzliche und Heilung durch das Ähnliche.
Danach soll Hahnemanns klassische Homöopathie bearbeitet werden, dessen Wurzeln auf Hippokrates gründen. Er verspricht Heilung durch das Ähnliche.
Schließlich, nach einer kurzen Vorstellung der Methoden der Schulmedizin, folgt anhand der erarbeiteten Fakten von Hippokrates und Hahnemann eine kritische Gegenüberstellung der relevanten Methoden der Schulmedizin.
Da sowohl die Lehren Hippokrates‘ und Hahnemanns als auch die Methoden der Schulmedizin ein weit umfassendes Thema sind, wird die Konzentration nur auf die für diese Fragestellung relevanten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der drei Subjekte liegen. Diese sind die Ganzheitlichkeit bei Hippokrates und Hahnemann, im Gegensatz zur Spezialisierung und der Betonung einzelner Symptome in der Schulmedizin, und außerdem die grundsätzlichen Heilmethoden aller drei.
Die Beurteilung der Wissenschaftlichkeit der Homöopathie, die viel diskutiert wird, soll ganz außen vor gelassen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Aktualität des Eides des Hippokrates
- 2 Hippokrates, Hahnemann und heutige Heilmethoden: Vergleich und Kritik
- 2.1 Hippokrates
- 2.1.1 kurze Einführung zur Person
- 2.1.2 Grundzüge der hippokratischen Lehre
- 2.1.2.1 Ganzheitlichkeit in der Anamnese
- 2.1.2.2 Natur als einziger Heiler
- 2.1.2.3 Gesetz vom Gegenteil und vom Ähnlichem
- 2.2 Hahnemann
- 2.2.1 kurze Einführung zur Person
- 2.2.2 klassische Homöopathie nach Hahnemann
- 2.2.2.1 Bedeutung der Krankheit und Anamnese
- 2.2.2.2 Simile
- 2.2.2.3 Heilmittel und Potenzierung
- 2.2.2.4 Verlauf der Heilung
- 2.3 Bezug zur Schulmedizin
- 2.3.1 Methoden
- 2.3.1.1 Spezialisierung vs. Ganzheitlichkeit
- 2.3.1.2 Gesetz vom Gegenteil vs. Gesetz vom Ähnlichem
- 2.3.2 Kritik an der Schulmedizin anhand von Hippokrates und Hahnemann
- 2.3.2.1 symptombezogene Medizin
- 2.3.2.2 Unterdrückungssyndrom
- 2.3.1 Methoden
- 2.1 Hippokrates
- 3 Ausblick: Komplimentarität statt Konkurrenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die ethischen und methodischen Grundlagen der Heilkunde, indem sie die Ansätze des Hippokrates, Hahnemanns und der modernen Schulmedizin vergleicht und kritisch bewertet. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von ganzheitlichen und spezialisierten Behandlungsansätzen sowie der Gegenüberstellung des Prinzips der Heilung durch das Gegenteil und des Prinzips der Heilung durch das Ähnliche.
- Die Aktualität des hippokratischen Eides und seine ethische Relevanz für die heutige Medizin.
- Vergleich der ganzheitlichen Ansätze von Hippokrates und Hahnemann mit der spezialisierten Schulmedizin.
- Analyse der Prinzipien "Heilung durch das Gegenteil" und "Heilung durch das Ähnliche".
- Kritik an der modernen Schulmedizin im Lichte der hippokratischen und homöopathischen Prinzipien.
- Ausblick auf eine mögliche komplementäre Zusammenarbeit verschiedener Heilmethoden.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Die Aktualität des Eides des Hippokrates: Die Arbeit beginnt mit einer Auseinandersetzung mit dem hippokratischen Eid, dessen ethische Prinzipien – trotz des heutigen Genfer Gelöbnisses – nach wie vor relevant sind. Der Fokus liegt auf der ethischen Beurteilung unterschiedlicher Heilmethoden angesichts der zunehmenden Spezialisierung der Medizin und der Suche nach Alternativen zur Schulmedizin. Der Eid dient als Ausgangspunkt für die Untersuchung der Frage, welche Heilmethoden sowohl ethisch als auch physiologisch am sinnvollsten sind, besonders im Spannungsfeld von Ganzheitlichkeit und Spezialisierung. Die Arbeit kündigt die folgenden Vergleiche von Hippokrates, Hahnemann und der Schulmedizin an.
2.1 Hippokrates: Dieses Kapitel bietet eine kurze Einführung in das Leben und die Lehre des Hippokrates. Es betont die unsichere Quellenlage und konzentriert sich auf gesicherte Daten und relevante Aspekte seines Lebens und Wirkens. Hippokrates' Reisen und sein Bestreben nach ganzheitlichem Wissen werden hervorgehoben. Die Arbeit beschreibt seine beiden zentralen Heilmethoden: die Heilung durch das Gegenteil und die Heilung durch das Ähnliche. Diese werden als grundlegende Prinzipien vorgestellt, die im weiteren Verlauf der Arbeit im Vergleich mit Hahnemanns Homöopathie und der Schulmedizin analysiert werden.
2.2 Hahnemann: Dieses Kapitel widmet sich der klassischen Homöopathie nach Hahnemann. Nach einer kurzen Einführung in sein Leben, wird die Bedeutung von Krankheit und Anamnese in der Homöopathie erläutert. Das zentrale Prinzip der "Simile" (Ähnliches mit Ähnlichem heilen) wird detailliert dargestellt, zusammen mit den Aspekten der Heilmittel und ihrer Potenzierung sowie dem Verlauf der Heilung. Die Wurzeln von Hahnemanns Ansatz in der Lehre des Hippokrates werden deutlich gemacht. Das Kapitel legt den Grundstein für den späteren Vergleich mit der Schulmedizin.
2.3 Bezug zur Schulmedizin: Dieses Kapitel stellt die Methoden der Schulmedizin den Ansätzen von Hippokrates und Hahnemann gegenüber. Der Vergleich konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen Spezialisierung und Ganzheitlichkeit sowie zwischen dem Prinzip der Heilung durch das Gegenteil und dem Prinzip der Heilung durch das Ähnliche. Es wird Kritik an der Schulmedizin geübt, unter anderem an der symptomorientierten Medizin und dem möglichen Auftreten von Unterdrückungssyndromen. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung der verschiedenen Ansätze und deren Stärken und Schwächen. Die wissenschaftliche Diskussion um die Homöopathie wird bewusst ausgeklammert.
Schlüsselwörter
Hippokrates, Hahnemann, Homöopathie, Schulmedizin, Ganzheitlichkeit, Spezialisierung, Heilung durch das Gegenteil, Heilung durch das Ähnliche, Anamnese, Ethische Prinzipien, Medizinische Methoden, Kritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Hippokrates, Hahnemann und die Schulmedizin
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die ethischen und methodischen Grundlagen der Heilkunde im Vergleich der Ansätze des Hippokrates, Hahnemanns und der modernen Schulmedizin. Der Schwerpunkt liegt auf dem Vergleich ganzheitlicher und spezialisierter Behandlungsansätze sowie der Prinzipien „Heilung durch das Gegenteil“ und „Heilung durch das Ähnliche“.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Aktualität des hippokratischen Eides, vergleicht die ganzheitlichen Ansätze von Hippokrates und Hahnemann mit der spezialisierten Schulmedizin, analysiert die Prinzipien „Heilung durch das Gegenteil“ und „Heilung durch das Ähnliche“, übt Kritik an der modernen Schulmedizin im Licht der hippokratischen und homöopathischen Prinzipien und gibt einen Ausblick auf eine mögliche komplementäre Zusammenarbeit verschiedener Heilmethoden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Kapitel 1 befasst sich mit der Aktualität des hippokratischen Eides. Kapitel 2 vergleicht die Ansätze von Hippokrates und Hahnemann und setzt sie in Beziehung zur Schulmedizin. Kapitel 3 bietet einen Ausblick auf eine komplementäre Zusammenarbeit verschiedener Heilmethoden.
Was wird im Kapitel über Hippokrates behandelt?
Das Kapitel über Hippokrates bietet eine kurze Einführung in sein Leben und seine Lehre, konzentriert sich auf gesicherte Daten und relevante Aspekte seines Wirkens, beschreibt seine Reisen und sein Bestreben nach ganzheitlichem Wissen und erläutert seine zentralen Heilmethoden: die Heilung durch das Gegenteil und die Heilung durch das Ähnliche.
Was wird im Kapitel über Hahnemann behandelt?
Das Kapitel über Hahnemann widmet sich der klassischen Homöopathie. Es umfasst eine kurze Einführung in sein Leben, die Bedeutung von Krankheit und Anamnese in der Homöopathie, das Prinzip der „Simile“ (Ähnliches mit Ähnlichem heilen), die Aspekte der Heilmittel und ihrer Potenzierung sowie den Verlauf der Heilung. Die Wurzeln von Hahnemanns Ansatz in der Lehre des Hippokrates werden ebenfalls beleuchtet.
Wie wird die Schulmedizin in der Arbeit behandelt?
Das Kapitel über die Schulmedizin vergleicht deren Methoden mit den Ansätzen von Hippokrates und Hahnemann. Es konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen Spezialisierung und Ganzheitlichkeit sowie zwischen den Prinzipien „Heilung durch das Gegenteil“ und „Heilung durch das Ähnliche“. Es enthält Kritik an der Schulmedizin, insbesondere an der symptomorientierten Medizin und dem möglichen Auftreten von Unterdrückungssyndromen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hippokrates, Hahnemann, Homöopathie, Schulmedizin, Ganzheitlichkeit, Spezialisierung, Heilung durch das Gegenteil, Heilung durch das Ähnliche, Anamnese, Ethische Prinzipien, Medizinische Methoden, Kritik.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit plädiert für eine komplementäre Zusammenarbeit verschiedener Heilmethoden anstatt einer Konkurrenz, was im Ausblick auf eine mögliche komplementäre Zusammenarbeit verschiedener Heilmethoden deutlich wird.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für Personen bestimmt, die sich akademisch mit den ethischen und methodischen Grundlagen der Heilkunde auseinandersetzen möchten, insbesondere mit dem Vergleich verschiedener Therapieansätze.
- Citar trabajo
- Franziska Huber (Autor), 2011, Hippokrates, Hahnemann & heutige Heilmethoden - Vergleich und Kritik zwischen Schulmedizin und Homöopathie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200466