Der Bildung latenter Steuern wurde in der Vergangenheit eine eher geringe Bedeutung beigemessen. Dies kann darauf begründet werden, dass in der Bilanzwelt des HGB aktive latente Steuern aufgrund des Wahlrechts eher selten aktiviert wurden. Gesellschaften, die von diesem Recht Gebrauch machten kamen sogar schnell in den Ruf „Luft bilanzieren zu müssen“. Nur Krisenunternehmen machten vereinzelt vom Ansatzwahlrecht Gebrauch um die Aktivseite aufzubessern und um eine höhere Eigenkapitalquote darzustellen. Der Wunsch nicht mit jenen Krisenunternehmen in Verbindung gebracht zu werden hat bei den übrigen Unternehmen die Tendenz zur Nichtbilanzierung verstärkt. Fälle von passiven latenten Steuern kamen aufgrund des auf den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) beruhenden Vorsichtsprinzips selten, ein Überhang über die aktiven latenten Steuern nahezu kaum vor.
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Diese Arbeit geht auf die Grundlagen und die Entstehung latenter Steuern ein. Abgrenzungsverfahren werden nachfolgend erörtert. Weiterhin werden Methoden der Bewertung aufgezeigt, die angewandt werden können, in manchen Fällen auch müssen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Definition latente Steuern
- 2.2 Abgrenzung der Differenzen
- 2.3 Bewertungsverfahren
- 2.4 Saldierung
- 2.5 Gründe für die Entstehung latenter Steuern
- 2.5.1 Aktivseite
- 2.5.2 Passivseite
- 2.6 Berechnung der latenten Steuern anhand von Beispielen
- 2.5.1 Aktive latente Steuern
- 2.5.2 Passive latente Steuern
- 3 Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
- 3.1 Grundlagen
- 3.2 Quasi-Permanente Differenzen
- 3.3 Latente Steuern auf Verlustvorträge
- 4 Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der latenten Steuern im Kontext des Handelsgesetzbuches (HGB), insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG). Sie erläutert die Grundlagen und Entstehung von latenten Steuern, beschreibt verschiedene Abgrenzungs- und Bewertungsverfahren und beleuchtet die Veränderungen, die das BilMoG in diesem Bereich bewirkt hat. Die Arbeit geht insbesondere auf die Bilanzierung von aktiven und passiven latenten Steuern ein.
- Definition und Entstehung latenter Steuern
- Abgrenzung der Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz
- Bewertung und Berechnung latenter Steuern
- Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG)
- Bedeutung latenter Steuern in der Bilanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Themas latente Steuern. Es beschreibt die geringe Bedeutung, die latenten Steuern in der Vergangenheit im HGB hatten und die Gründe für die zögerliche Anwendung der Bilanzierungsvorschriften.
2 Theoretische Grundlagen
Kapitel 2 definiert den Begriff der latenten Steuern und erklärt die Entstehung von Differenzen zwischen der handelsrechtlichen und der steuerrechtlichen Bilanz. Es werden verschiedene Abgrenzungs- und Bewertungsverfahren sowie die Gründe für die Entstehung von aktiven und passiven latenten Steuern erörtert.
3 Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
Dieses Kapitel befasst sich mit den Veränderungen, die das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) im Bereich der latenten Steuern bewirkt hat. Es analysiert die Auswirkungen des BilMoG auf die Bilanzierung von quasi-permanenten Differenzen und latenten Steuern auf Verlustvorträge.
Schlüsselwörter
Latente Steuern, Handelsgesetzbuch (HGB), Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG), Bilanzierung, Bewertung, Abgrenzung, Differenzen, Aktivseite, Passivseite, Steuerabgrenzungsposten, quasi-permanente Differenzen, Verlustvorträge, Vorsichtsprinzip, GoB, IFRS, DRS, Jahresabschluss, Konzernabschluss.
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- Jens Schmitt (Autor), 2009, Latente Steuern nach BilMoG, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200474