Die Irak-Krise 2002/2003 in der deutschen und polnischen Presse


Thesis (M.A.), 2003

201 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Verzeichnis der Abbildungen

Verzeichnis der Tabellen

Verzeichnis der Tabellen

Verzeichnis der Abkürzungen

Einleitung

1 Das Framing-Konzept als theoretische Grundlage
1.1 Ursprung und zentrale Begriffe
1.2 Abgrenzung zu anderen kommunikationswissenschaftlichen Konzepten
1.3 Zusammenfassung und Übertragung auf die vorliegende Untersuchung

2 Die Genese der Irak-Krise 2002/2003
2.1 Die Position der Bundesrepublik Deutschland
2.2 Die Position der Republik Polen

3 Anlage der Untersuchung
3.1 Forschungsfrage und Hypothesen
3.2 Forschungsdesign
3.2.1 Die analysierten Zeitungen
3.2.1.1 Frankfurter Allgemeine Zeitung
3.2.1.2 Süddeutsche Zeitung
3.2.1.3 Rzeczpospolita
3.2.1.4 Gazeta Wyborcza
3.2.2 Datenquellen und Stichprobe
3.2.3 Auswahl- und Analyseeinheiten
3.2.4 Kategoriensystem
3.2.5 Datenerhebung
3.2.6 Reliabilität, Validität, Reproduzierbarkeit und Generalisierbarkeit

4 Analyse
4.1 Formale Merkmale der Berichterstattung
4.1.1 Zahl der Artikel
4.1.2 Platzierung der Artikel
4.1.3 Stil der Artikel
4.1.4 Quelle der Artikel
4.2 Überprüfung der Hypothesen
4.2.1 Schwerpunkthypothese
4.2.1.1 Thematische Ausrichtung auf Beitragsebene
4.2.1.2 Thematische Ausrichtung auf Aussageebene
4.2.1.3 Zusammenfassung
4.2.2 Bewertungshypothese
4.2.2.1 Bewertung auf Aussageebene
4.2.2.2 Bewertung auf Beitragsebene
4.2.2.3 Zusammenfassung
4.2.3 Akteurshypothese
4.2.3.1 Urheber der Aussagen
4.2.3.2 Akteure der Aussagen
4.2.3.3 Zusammenfassung
4.2.4 Differenzhypothese

Schlussbetrachtung

Anhang

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Verzeichnis der Abbildungen

Abbildung 1: Prozessmodell der Framing-Forschung nach Scheufele

Abbildung 2: Frames und thematische Felder

Abbildung 3: Grafische Darstellung der Zahl der Artikel pro Zeitung

Abbildung 4: Grafische Darstellung der Zahl der Artikel pro Tag und Zeitung

Abbildung 5: Grafische Darstellung der Artikel pro Seite in Prozent

Abbildung 6: Grafische Darstellung der Stilformen der Artikel (gesamt)

Abbildung 7: Grafische Darstellung der Stilformen (nach Zeitung)

Abbildung 8: Grafische Darstellung der Quelle der Artikel (gesamt)

Abbildung 9: Grafische Darstellung der Quelle der Artikel (nach Zeitung)

Abbildung 10: Grafische Darstellung der Themenfelder aller Artikel (nach Zeitung)

Abbildung 11: Grafische Darstellung der Themenfelder im Zeitverlauf

Abbildung 12: Grafische Darstellung des Verhältnisses von kriegsbefürwortenden zu kriegsablehnenden Aussagen in Meldungen und Kommentaren

Abbildung 13: Grafische Darstellung der Mittelwerte der Aussagenbewertung in Berichten und Kommentaren

Abbildung 14: Screenshot des Eingabeformulars für Daten auf Beitragsebene

Abbildung 15: Screenshot des Eingabeformulars für Daten auf Aussageebene

Verzeichnis der Tabellen

Tabelle 1: Artikellängen nach Zeitungen

Tabelle 2: Stilformen nach Seite

Tabelle 3: Artikellänge in Zeichen nach Stil

Tabelle 4: Artikel aus dem Themenfeld „Innenpolitik“

Tabelle 5: Artikel aus dem Themenfeld „Diplomatie“

Tabelle 6: Artikel aus dem Themenfeld „Irak-Krise allgemein“

Tabelle 7: Artikel aus dem Themenfeld „Militärische Aspekte“

Tabelle 8: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Zeitungen für alle Artikel

Tabelle 9: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Zeitungen für alle Artikel nach Stilformen

Tabelle 10: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Zeitungen in Meldungen

Tabelle 11: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Zeitungen in Kommentaren

Tabelle 12: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Zeitungen in Abdrucken

Tabelle 13: Urheber von Aussagen in Abdrucken

Tabelle 14: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Zeitungen in Analysen

Tabelle 15: Aussagen nach Themenfeldern in allen Artikeln

Tabelle 16: Aussagen nach Themenfeldern und Stil

Tabelle 17: Aussagen nach Themenfeldern in Meldungen

Tabelle 18: Aussagen nach Themenfeldern in Analysen

Tabelle 19: Legitimierende und delegitimierende Aussagen für Antikriegs- und Kriegsframe

Tabelle 20: Legitimierende und delegitimierende Aussagen in Kommentaren für Antikriegs- und Kriegsframe (Ländervergleich)

Tabelle 21: Legitimierende und delegitimierende Aussagen in Berichten für Antikriegs- und Kriegsframe (Ländervergleich)

Tabelle 22: Legitimierende und delegitimierende Aussagen von Kriegsbefürwortern und Kriegsgegnern in Berichten

Tabelle 23: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen für alle Artikel nach Einbeziehung der Bewertung

Tabelle 24: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen in Kommentaren nach Einbeziehung der Bewertung

Tabelle 25: Wertende Aussagen nach Stärke der Bewertung in allen Artikeln

Tabelle 26: Mittelwerte der Aussagenbewertung in allen Artikeln

Tabelle 27: Wertende Aussagen nach Stärke der Bewertung in Kommentaren

Tabelle 28: Wertende Aussagen nach Stärke der Bewertung in Berichten

Tabelle 29: Beitragstendenzen nach Zeitungen für alle Artikel mit Tendenz

Tabelle 30: Beitragstendenzen nach Zeitungen für Kommentare mit Tendenz

Tabelle 31: Beitragstendenzen nach Zeitungen für Analysen mit Tendenz

Tabelle 32: Urheber von Aussagen nach Befürwortern und Gegnern in allen Artikeln

Tabelle 33: Urheber von Aussagen nach Befürwortern und Gegnern in allen Artikeln (ohne Abdrucke)

Tabelle 34: Kriegsablehnende und kriegsbefürwortende Aussagen von Nichtjournalisten (ohne Abdrucke)

Tabelle 35: Artikel mit Tendenz nach Quelle (Journalist – Gastautor)

Tabelle 36: Wertende Aussagen in Artikeln von Journalisten und Gastautoren

Tabelle 37: Akteure nach Kriegsgegnern und Kriegsbefürwortern in allen Artikeln

Tabelle 38: Akteure nach Kriegsgegnern und Kriegsbefürwortern in Kommentaren

Tabelle 39: Akteure nach Kriegsgegnern und Kriegsbefürworten in Analysen

Tabelle 40: Meistgenannte Akteure differenziert nach Zeitungen

Tabelle 41: Zusammenhangsstärken für die durchgeführten Untersuchungen

Tabelle 42: Artikellänge nach Stil und Medium

Tabelle 43: Themenfelder auf Beitragsebene

Tabelle 44: Themenfelder auf Beitragsebene (Ländervergleich)

Tabelle 45: Themenfelder im Zeitverlauf

Tabelle 46: Artikelzahl nach Themenbereichen und Zeitungen am 19.3.

Tabelle 47: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen in allen Artikeln (Ländervergleich)

Tabelle 48: Themenfelder der Aussagen in Analysen

Tabelle 49: Aussagen nach Themenfeldern (vor Zusammenfassung)

Tabelle 50: Aussagen nach Themenfeldern in Meldungen (Ländervergleich)

Tabelle 51: Aussagen in Kommentaren nach Themenfeldern

Tabelle 52: Aussagen in Kommentaren nach Themenfeldern (Ländervergleich)

Tabelle 53: Aussagen von Gastautoren nach Stil

Tabelle 54: Legitimierende und delegitimierende Aussagen für Antikriegs- und Kriegsframe (Ländervergleich)

Tabelle 55: Häufigkeiten wertender Aussagen nach Stil

Tabelle 56: Urheber von Aussagen in Berichten nach Kriegsbefürwortern und Kriegsgegnern

Tabelle 57: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Aussagen nach Einbeziehung der Bewertung nach Stil

Tabelle 58: Mittelwerte der Aussagenbewertung in Kommentaren

Tabelle 59: Mittelwerte der Aussagenbewertung in Berichten

Tabelle 60: Artikel mit Tendenz nach Stilform

Tabelle 61: Kriegsbefürwortende und kriegsablehnende Akteure nach Stil

Tabelle 62: Aufteilung der Kriegsgegner und Kriegsbefürworter

Verzeichnis der Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einleitung

“Some newspaper articles give us a flavour of risks we may face. One can find there more criticism of the US than of Saddam as well as a simplistic interpretation of the EU candidate countries’ position on Iraq. Mass media together with politicians bear a great responsibility due to their influence on public opinion.“[1]

(Włodzimierz Cimoszewicz, polnischer Außenminister, am 12. März 2003)

Die Irak-Krise stellte im Februar und März des Jahres 2003 das Thema Nummer eins in den Medien dar. Der drohende Krieg und die diplomatischen Verwerfungen im Vorfeld beherrschten die Titelseiten. In diesen Zeitraum fällt obiges Zitat des polnischen Außenministers. Die Kriegskoalition rund um die USA sah sich einer weltweiten Opposition aus kriegsablehnenden Regierungen und gegen den Krieg demonstrierenden Bürgern gegenüber. Auch die polnische Regierung gehörte der Gruppe der Staaten um die USA, Großbritannien und Spanien an. Die polnische Bevölkerung allerdings sprach sich klar gegen einen Krieg aus. Nicht wenige sahen den Grund für die Haltung der Öffentlichkeit in einer antiamerikanischen und den Irak bzw. Saddam Hussein verharmlosenden Berichterstattung durch die Massenmedien. So sah es ganz offensichtlich auch der polnische Außenminister.

Dass Massenmedien eine Verantwortung hinsichtlich ihres Einflusses auf die öffentliche Meinung haben, ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. In dieser Verantwortung liegt aber auch eine ihrer Aufgaben, die Vermittlung von politischen Inhalten. Richtig ist dabei auch, dass dies möglichst ohne einseitige Einflussnahme geschehen soll. Ist aber der Vorwurf der Einseitigkeit durch Cimoszewicz berechtigt? Kann man in der Tat von einer einseitigen Berichterstattung der Medien sprechen? Zugespitzt ausgedrückt: Kann man bei Medien ähnlich wie bei amerikanischen Politikern von „Tauben“, Friedensstiftern, und „Falken“, Kriegstreibern, sprechen?

Die vorliegende Arbeit will genau diese Fragen untersuchen. Dazu wurde ein Zeitraum von zwei Wochen vor Ausbruch des Krieges herausgegriffen, der den Höhepunkt der diplomatischen Bemühungen um eine friedliche Lösung darstellt. Denn in diesem Zeitraum bildeten sich die Positionen der beiden Lager von Kriegsgegnern und Kriegsbefürwortern heraus und die Begründungen für die Positionen wurden deutlich. Als Medien wurden exemplarisch je zwei polnische und deutsche Tageszeitungen ausgewählt, die das Spannungsfeld zwischen einem ablehnenden und befürwortenden Staaten sehr gut zu repräsentieren scheinen. Die Berichterstattung dieser vier Tageszeitungen soll hinsichtlich der Tatsache untersucht werden, ob und welche Positionierung zur Irak-Krise zu erkennen ist. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, ob die Zeitungen unterschiedliche Formen der Berichterstattung aufweisen und ob sich daher Charakteristika herausarbeiten lassen, die die einzelnen Zeitungen kennzeichnen.

Als methodisches Instrument zur Überprüfung der aufgeworfenen Fragen bedient sich diese Arbeit der Inhaltsanalyse. Die theoretische Grundlage der Betrachtungen ist das Framing-Konzept, das im ersten Kapitel dieser Arbeit zunächst vorgestellt und auf die Zielsetzung dieser Arbeit bezogen wird. Dazu erfolgt ein Überblick über die Entstehung des Konzeptes sowie eine Wiedergabe der unterschiedlichen Forschungsrichtungen und des gegenwärtigen Forschungsstandes.

Das zweite Kapitel setzt sich mit der Entstehung des Irak-Konfliktes auseinander. Da sich die Untersuchung auf die diplomatischen Prozesse vor den eigentlichen Kriegshandlungen beschränkt, soll auch hier nur auf den Zeitraum vor Ausbruch des Kriegs eingegangen werden. Neben einer allgemeinen Beschreibung der Entwicklung bis zum März 2003, liegt das Augenmerk auf einer Beleuchtung der Position der deutschen und polnischen Regierung.

Eine ausführliche Beschreibung der methodischen Vorgehensweise erfolgt in Kapitel drei. Hier werden zum einen die Hypothesen entwickelt, die der Auswertung der Inhaltsanalyse zu Grunde liegen, zum anderen wird der Aufbau des Erhebungsinstrumentes, die Auswahl der Daten und die allgemeine methodische Vorgehensweise beschrieben. Außerdem werden hier die untersuchten Zeitungen im einzelnen vorgestellt.

Kapitel vier beschäftigt sich mit der eigentlichen Untersuchung des erhobenen Datenmaterials und gliedert sich dabei in zwei Abschnitte. Zunächst werden formale Kriterien der erhobenen Artikel ausgewertet und dann die oben beschriebene Fragestellung an Hand der in Kapitel drei erarbeiteten Hypothesen untersucht.

1 Das Framing-Konzept als theoretische Grundlage

In den letzten Jahren hat das Framing-Konzept zusehens an Popularität gewonnen und diente zahlreichen Untersuchungen als theoretische Grundlage. Darüber hinaus kam es zu einigen empirischen Überprüfungen der Annahmen, die diesem Konzept zu Grunde liegen. In den beiden folgenden Kapiteln soll das Konzept anhand der zentralen Begriffe vorgestellt und von anderen kommunikationswissenschaftlichen Konzepten abgegrenzt werden.

1.1 Ursprung und zentrale Begriffe

Das Framing-Konzept hat seinen Ursprung in der Psychologie und Soziologie. Anschließend wurde es in annähernd alle Sozialwissenschaften übertragen. Der soziologische Zweig des Framing-Konzeptes hat sich insbesondere aus den Arbeiten von Erving Goffman[2] und Todd Gitlin[3] entwickelt. Während Goffmans Buch „Rahmen-Analyse“ noch rein soziologisch ausgerichtet ist, konzentriert sich Gitlin in „The Whole World is watching“ bereits auf Frames in Bezug auf Medien. Die endgültig kommunikationswissenschaftliche Ausrichtung geht auf Gamson zurück, der die Idee des Frames im medienwissenschaftlichen Sinne weiterentwickelte.[4] Heute stellt das Framing-Konzept in der Publizistikwissenschaft dank seiner Anwendbarkeit auf mehreren Ebenen eine Schnittstelle zwischen der Forschung zur Nachrichtenauswahl und der Wirkungsforschung dar.

Trotz einer umfassenden Anwendung besteht weiterhin ein Nebeneinander von verschiedenen Verständnissen des Konzeptes. So ist es bisher zu keiner allgemeingültigen Definition von Frames gekommen. Je nach Sichtweise findet man eine offenere oder geschlossenere Definition. Daher bedarf es bei der Erläuterung des Konzeptes an erster Stelle auch eines Überblicks über die verschiedenen Ansätze. Abschließend soll eine Festlegung auf eine Herangehensweise erfolgen, die den weiteren Überlegungen dieser Arbeit zu Grunde liegt.

Die anschaulichste und zugleich auch einfachste Erklärung eines Frames liefert Tuchman. Er setzt eine Nachricht einem Fenster zur Welt gleich. Durch den Fensterrahmen hindurch erfährt der Rezipient etwas über einen bestimmten Sachverhalt. Aber wie das Bild, das sich durch den Blick aus einem Fenster ergibt, je nach Größe des Fensters unterschiedlich und vom Standpunkt des Beobachters abhängig ist, so ist auch der Blick auf die Nachricht von verschiedenen Faktoren abhängig.[5]

Goffman setzt Rahmen mit Interpretationschemata gleich. Seiner Definition nach dienen Frames dazu, „einen sonst sinnlosen Aspekt einer Szene zu etwas Sinnvollem“[6] zu machen. Beim Erkennen eines Ereignisses greift der Beobachter damit auf bereits vorhandenes Wissen zurück, um das Ereignis einzuordnen. Im Weiteren unterscheidet Goffman zwischen natürlichen und sozialen Rahmen. Während sich natürliche Rahmen auf natürliche Ereignisse beziehen und nicht weiter verarbeitet werden, liefern soziale Rahmen einen „Verständnishintergrund für Ereignisse, an denen Wille, Ziel und steuerndes Eingreifen einer Intelligenz, eines Lebewesens, in erster Linie des Menschen, beteiligt sind“[7].

Ähnlich offen argumentieren Hertog und McLeod. Sie sehen den Ursprung von Frames in der Kultur: „Frames (…) are cultural structures with central ideas and more peripheral concepts – and a set of relations that vary in strength an kind among them.“[8] Ihrer Ansicht nach bilden also Mythen, Metaphern und Erzählungen den Kern von Frames.[9] Solch eine kultursoziologische Sichtweise kann der vorliegenden Arbeit nicht als Grundlage dienen. Es bedarf einer genaueren und medienwissenschaftlicheren Sichtweise.

Die wohl unter Gesichtspunkten der Kommunikationswissenschaft genaueste Definition von Frames findet sich bei Ghamen. Aufbauend auf die Überlegungen zahlreicher anderer Autoren beschreibt Ghanem Frames wie folgt: „The attributes of an object are the set of perspectives or frames that journalists and the public employ to think about each object.”[10] Demnach ergeben sich für ein Thema unterschiedliche Perspektiven, die von Journalisten zur Beschreibung und Illustration eines Themas gewählt werden können, aber auch von den Rezipienten wahrgenommen werden. Durch diese doppelte Funktion von Frames entsteht die bereits oben erwähnte Verbindung zwischen Nachrichtenauswahlkonzepten und der Wirkungsforschung.

Scheufele hat in einem Aufsatz 1999 versucht, die verschiedenen Ansätze zum Framing-Konzept in der Kommunikationswissenschaft zu ordnen. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass bei fast allen Untersuchungen jene Wirkung von Frames auf zwei Ebenen vorzufinden ist. Er unterscheidet daher alle Untersuchungen danach, ob sie sich mit Frames auf Seiten der Medien, media frames, oder mit Frames auf Seiten der Rezipienten, individual frames, beschäftigen.[11] Scheufele entwickelt anhand dieser Unterscheidung und der Frage, welche Größe als abhängige bzw. unabhängige Variable dient, eine Matrix, die es ermöglicht, unterschiedliche Studien hinsichtlich ihrer Zielsetzung zu unterscheiden und somit einen Überblick über die bisherige Forschung zu gewinnen.

Die Begrifflichkeiten media-frame und individual-frame gehen allerdings nicht auf Scheufele zurück. Bereits 1987 unterschieden Gamson und Modigliani diese beiden Typen von Frames. Als media frame bezeichnen sie „a central organizing idea or story line that provides meaning to an unfolding strip of events (…) The frame suggests what the controversy is about, the essence of the issue”[12]. Damit geben sie bereits die Funktion von media frames vor. Media-Frames sollen einen Sachverhalt einordnen und schneller verständlich machen, so dass der Rezipient einen besseren und schnelleren Zugang dazu findet.[13] Wichtig ist dabei festzuhalten, dass Frames entweder bewusst oder unbewusst von Journalisten angewandt werden können. Entman schreibt, dass Journalisten als Kommunikatoren bei der Frage, was sie vermitteln wollen, stets auf Frames als Entscheidungsgrößen zugreifen. Dieser Prozess muss den Journalisten dabei nicht bewusst sein.[14]

Individual-frames sind auf der zweiten Ebene, der Ebene der Rezipienten, angesiedelt. Sie helfen den Rezipienten Informationen zu verarbeiten bzw. einzuordnen. Entman bezeichnet sie daher als „mentally stored principles for information processing“[15]. Frames dienen somit auch hier der Strukturierung und Verarbeitung von Sachverhalten und Informationen.

Frames bewirken stets, dass manche Aspekte eines Themas stärker hervorgehoben werden als andere. Welche Aspekte dabei betont werden, ist davon abhängig für welches Frame sich der Journalist entscheidet.[16] Ein Begriff, der dabei immer wieder auftaucht ist „salience“. Gemeint ist damit die Hervorhebung eines bestimmten Gesichtspunktes einer Information.[17] Dieses kann durch verschiedene Mittel wie Wiederholung, Betonung oder auch der Tatsache, dass überhaupt darüber berichtet wird, erreicht werden.[18] In der Konsequenz beschreibt das Verb „to frame“ also als den Prozess der Auswahl von Aspekten und ihrer Hervorhebung. „To frame is to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in a communication text, in such a way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and/or treatment recommendation for the item described.”[19]

1.2 Abgrenzung zu anderen kommunikationswissenschaftlichen Konzepten

Zahlreiche kommunikationswissenschaftliche Theorien behandeln ebenso wie das Framing-Konzept die Praxis der Nachrichtenauswahl. Bereits oben wurde dokumentiert, dass sich Framing insofern von diesen abgrenzt, als das es eine Schnittstelle zur Wirkungsforschung bietet. Im Folgenden soll im Einzelnen eine Abgrenzung des Framing-Konzeptes von den bekanntesten Modellen der Nachrichtenauswahl durchgeführt werden.

Der bekannteste Zweig der Forschung zur Nachrichtenauswahl ist sicherlich die Agenda-Setting-Forschung. Framing wird häufig als zweite Ebene (second level) des Agenda-Settings bezeichnet.[20] In der Tat weisen die beiden Konzepte zahlreiche Gemeinsamkeiten auf. Der entscheidende Unterschied besteht jedoch darin, dass beim Agenda-Setting überprüft wird, welche Themen Erwähnung auf der Medien- und Publikumsagenda finden, Framing sich dagegen die Frage stellt, welche Aspekte eines bereits gesetzten Themas behandelt werden. Zugespitzt formuliert kann man sagen, dass das Agenda-Setting der ersten Ebene dem Rezipienten vorgibt, was er denken soll, das Agenda-Setting der zweiten Ebene jedoch, wie er darüber denken soll.[21] Somit ist die Bezeichnung second-level agenda-setting für das Framing durchaus berechtigt.

Während zwischen dem Framing-Konzept und dem Agenda-Setting-Ansatz eine inhaltliche Nähe, gar eine methodische Verbindbarkeit bestand und eine Abgrenzung aber klar beschreibbar war, fällt dies beim Vergleich mit der Schema-Theorie wesentlich schwieriger. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Begriffe Frame und Schema häufig synonym gebraucht werden. So stellt auch Entman, der ansonsten klare Definitionen liefert, eine direkte Verbindungen zwischen Frames und Schemata her: „ (…) guided by frames (often called schemata) that organize their belief systems.“[22] Der Grund für die auffallend häufige gleichwertige Verwendung liegt in der Definition der Begriffe. Fiske und Taylor sehen ein Schema als „a cognitive structure that represents knowledge about a concept or type of stimulus, including its attributes and the relations among those attributes.”[23] Diese Beschreibung demonstriert die Nähe zum Framing-Konzept. Zudem beansprucht auch das Schema-Konzept für sich, dass Schemata der Verarbeitung von Informationen dienen. Die Nähe zum Framing-Konzept ist hier extrem groß. Zahlreiche Autoren geben daher an, dass sich die beiden Konzepte auf gemeinsame Grundlagen berufen.[24] Erst bei einer genaueren Betrachtung der Überlegungen zu Schemata tut sich ein kleiner Unterschied auf. Während das Schema-Konzept davon ausgeht, dass Schemata auf der psychologischer Struktur eines Individuums aufbauen, stellt das Framing-Konzept dagegen eine Verbindung zu den von außen vorgegeben Strukturen, dem Medieninhalt, her.[25]

Auch beim Priming-Konzept handelt es sich um ein Modell kognitiver Medieneffekte, das mit den beiden vorgenannten Ansätzen und dem Framing-Konzept in enger Verbindung steht und daher auch häufig in einem Atemzug mit diesem genannt wird. Aber auch hier bestehen deutliche Unterschiede. Bezogen auf die Medien (Medien-Priming) stellt Priming einen Prozess dar, „in dem (1) massenmedial vermittelte Informationen (als Primes) im Gedächtnis des Rezipienten verfügbarer Wissenseinheiten (2) temporär leichter zugänglich machen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, (3) dass die nunmehr leichter zugänglichen Wissenseinheiten auch (...) eher aktiviert und benutzt werden (...)“.[26] In einem zweistufigen Prozess werden die Informationen damit im ersten Schritt leichter zugänglich gemacht und finden dann im zweiten Schritt bei den Rezipienten eher Anwendung. Damit ist Priming dem Agenda-Setting erster und zweiter Ebene nachgelagert. Man kann das „primen“ von Informationen als Effekt der beiden vorgenannten Medieneffekte sehen. Erst durch das Setzen von Themen und die Betonung bestimmter Sachverhalte dieser Themen kommt es dazu, dass Informationen bei Individuen kognitiv präsenter sind.

Eine große Nähe des Framings besteht auch zum Bias-Konzept, das das Verhältnis zwischen der Ausrichtung, dem Hang (engl. bias), eines Mediums und der Auswirkung auf die Rezipienten bzw. Journalisten untersucht. Das Bias-Konzept nimmt an, dass den Medien eine prinzipielle Verzerrung innewohnt. Es wird davon ausgegangen, dass Journalisten dadurch, dass ihnen nur ein bestimmter Raum oder eine bestimmte Zeit zur Verfügung steht, um etwas zu vermitteln, selektieren, dabei Informationen weglassen und andere hervorheben. Somit sind Biases, Verzerrungen, allgegenwärtig.[27] Ghanem bezeichnet das Framing als eine Form des Bias, es handele sich um ein strukturelles Bias, das durch den Selektionsprozess der Medien entstehe. Ergebnis sei eine systematische, nicht zufällige Verzerrung.[28]

1.3 Zusammenfassung und Übertragung auf die vorliegende Untersuchung

Mit dem Framing liegt dieser Arbeit ein Konzept zu Grunde, das einen zweidimensionalen Ansatz, hinsichtlich Nachrichtenauswahl und Medienwirkung für die medienwissenschaftliche Forschung bietet. Von Bedeutung in dieser Arbeit sind nur die Überlegungen zur Nachrichtenselektion. Das Framing-Konzept ist deshalb besonders für die in dieser Arbeit angestrebte Untersuchung geeignet, da es die Frage wie oder unter welchen Aspekten bestimmte Themen behandelt werden, ins Zentrum des Interesses rückt. Auf diese Weise könnten auch im Sinne einer Diskursanalyse Argumente der verschiedenen Agenden miteinander verglichen werden.[29]

Dem Prozessmodell der Framing-Forschung von Scheufele (siehe Abbildung 1) folgend beschäftigt sich diese Arbeit ausschließlich mit der ersten Ebene des Framings. Gegen-stand des Interesses sind die Medien-Frames. Ziel ist es, die Berichterstattung deutscher und polnischer Printmedien zum diplomatischen Prozess vor Ausbruch des Irak-Kriegeses auf Framing-Effeket hin zu untersuchen. In dieser Arbeit werden also die Outcomes zweier Frame-building-Prozesse miteinander verglichen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 : Prozessmodell der Framing-Forschung nach Scheufele

Als Grundlage für alle weiteren Aussagen und Untersuchungen dient die oben angeführte Definition von Ghanem für Frames allgemein[30] und die von Gamson / Modigliani für Medien-Frames[31]. Als Schlüsselbegriffe verwenden Gamson und Modigliani “central organizing idea” und „issue”. Überträgt man diese auf die hier vorliegende Untersuchung, so bildet der diplomatische Prozess vor dem Irak-Krieg das „issue“, das Thema. Die “central organizing idea”, die ein Frame darstellt, sind alle Aspekte die eine bestimmte Sichtweise auf diesen Prozess stützen. So wäre zum Beispiel die Thematisierung der Leiden der irakischen Bevölkerung unter der Herrschaft Saddam Husseins ein kriegsbefürwortender Aspekt, der zusammen mit anderen, ähnlichen Aspekten ein kriegsbefürwortendes Frame bildet. Es ergibt sich somit entsprechend Ghanems Worten ein „set of perspectives“. Analog dazu lässt sich ein kriegsablehnendes Frame aufweisen, das sich aus thematischen Attributen wie „Stärkung des Terrors durch einen Krieg“ zusammensetzt.

2 Die Genese der Irak-Krise 2002/2003

Versucht man die Entwicklung der jüngsten Irak-Krise nachzuzeichnen, so reicht es nicht, nur die dem Krieg unmittelbar vorangegangenen Monate zu betrachten. Nicht erst ab dem Moment, ab dem das Thema offen in den Medien diskutiert wurde, war es Bestandteil der internationalen Diplomatie und insbesondere der US-amerikanischen Außenpolitik. Der Keim des Konfliktes ist, wie in der Retrospektive viele Analytiker annehmen, in den Anschlägen des 11. Septembers zu sehen. Gehörte das Thema in der Zeit unmittelbar nach den Attentaten und dem Krieg gegen das Taliban-Regime in Afghanistan auch nicht zu den bestimmenden Themen, so gab es jedoch immer wieder Anzeichen, die auf die Pläne der US-Regierung hinwiesen.

So wird davon berichtet, dass Teile der US-Regierung, namentlich Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und sein Stellvertreter Paul Wolfowitz, bereits schon einen Tag nach dem 11. September 2001 in einer Sitzung der sicherheitspolitischen Elite der USA einen Waffengang gegen den Irak in Erwägung zogen.[32] Erst in den vergangenen Monaten wurde bekannt, dass Bush bereits am 17. September 2001 dem Militär den Befehl gab, Szenarien für einen Krieg gegen den Irak auszuarbeiten.[33] Bis zum Januar des darauffolgenden Jahres kursierte das Thema Irak nur noch in Insiderkreisen Washingtons. Erst mit George W. Bushs Rede zur Nation am 28. Januar 2002 wurde das Thema wieder öffentlich diskutiert und fand mit der Äußerung Bushs über die „Achse des Bösen“ neue Nahrung. Der amerikanische Präsident stellte den Irak in eine Reihe mit dem Iran und Nordkorea und betonte, dass diese Länder eine „ernste und wachsende Gefahr“[34] darstellten. Der Irak brüste sich mit seiner Feindschaft gegenüber Amerika und unterstütze den Terror, den Amerika gemeinsam mit seinen Partnern bekämpfe. Für viele Journalisten und Analytiker deutete insbesondere die Versicherung Bushs nicht erst weitere Ereignisse abzuwarten, sondern gegen Länder vorzugehen, die die USA bedrohten, auf eine aktive Irakpolitik hin.[35] Zudem bekundete Bush, dass mit dem Kampf gegen den Terror in Afghanistan erst der Anfang gemacht sei. Auch die Stimulierung eines Feindbildes, dass von zehntausend gefährlichen Killern in der ganzen Welt, „wie tickende Zeitbomben, die ohne Vorwarnung explodieren können“[36], eine Gefahr für die USA ausgehe, schuf gemeinsam mit der Verbindung des Iraks mit dem Terror und der Behauptung, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze, einen Argumentationskomplex, der noch ein Jahr später als Legitimation für einen Krieg ins Feld geführt werden sollte.

Nach Bushs Rede zur Nation verging ein halbes Jahr bis das Thema Irak abermals öffentlich diskutiert wurde. Am 28. und 29. Juli 2002 beschäftigte sich der US-Senat mit der Irak-Frage. Zahlreiche nationale und internationale Experten stellten ihre Ansichten über einen möglichen Angriff, dessen Folgen und die Reaktionen Bagdads dar. Die Mehrheit der Fachleute warnte dabei vor einem Krieg, da die Unwägbarkeiten zu hoch seien. Präsident Bush gab jedoch an, dass die USA sich alle Optionen offen halten würden.[37] Mit dieser Senatssitzung im Juli 2002 begann die öffentliche Diskussion um einen Irak-Krieg.

Gut einen Monat nach der Debatte im Senat äußerte sich Richard Cheney, der amerikanische Vizepräsident, als erstes Regierungsmitglied deutlich zu den Plänen der US-Regierung. In einer Rede vor Veteranen in Nashville nannte Cheney den Irak eine „tödliche Gefahr“[38] und sprach von der Entschlossenheit der Bush-Regierung einen Regimewechsel in Bagdad auch mit Gewalt herbeizuführen.[39] Cheney beschuldigte den Irak in dieser Rede auch chemische und biologische Waffen zu besitzen und an nuklearen zu forschen. Zugleich vertrat er die Meinung, dass eine Rückkehr der Waffeninspektoren weder wünschenswert noch hilfreich sei. Später wurde vom Weißen Haus bestätigt, dass Cheneys Auffassung auch die der US-Regierung sei.[40] Mit dieser Rede erfuhr die Irak-Diskussion eine Wende. Neben dem Argument, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze, wurde von US-Seite ein Krieg nun auch damit begründet, die irakische Bevölkerung von Saddam Hussein befreien zu wollen.

Am 12. September 2002 sprach Präsident Bush vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Er rief darin die UN auf, die Resolutionen, die in den vergangenen Jahren in Sachen Irak erlassen wurden, durchzusetzen, denn der Irak habe gegen zahlreiche dieser Resolutionen verstoßen. Bush erklärte, dass das Eingreifen der UN gefordert sei, da hier ihre Durchsetzungsfähigkeit in Frage gestellt würde. Handelten die UN nicht, so überlasse man Sicherheitsratsbeschlüsse der Beliebigkeit.[41] Bush erklärte die Bereitschaft der USA mit den UN zu kooperieren, versicherte aber auch, dass, falls die UN ihre Aufgaben nicht wahrnehmen würden, diese von jemand anderem übernommen würden. Damit spielte Bush den Ball den UN zu und setzte sie unter Zugzwang.[42]

Der Druck der USA auf die UN zeigte Wirkung. Am 8. November 2002 stimmte der UN-Sicherheitsrat der Resolution mit der Nummer 1441 zu, dank derer in der Folge eine Rückkehr der Waffeninspektoren in den Irak erzwungen wurde. Die Resolution kam nach zweimonatigem Ringen zu Stande und wurde vom Sicherheitsrat einstimmig angenommen. Sie sah vor, dass der Irak mit „ernsthaften Konsequenzen“[43] zu rechnen habe, falls er die vom Sicherheitsrat aufgestellten Bedingungen nicht erfüllen sollte. Zu diesen Bedingungen gehörte die Forderung nach einer sofortigen Rückkehr der Inspektoren, die mit einem stärkeren Mandat ausgestattet sind als während ihrer Mission bis 1998, sowie die Aufforderung an den Irak binnen 30 Tagen eine Übersicht seiner Produktion chemischer, biologischer und nuklearer Waffen vorzulegen.[44] Dem Irak wurde mit der Resolution 1441 eine letzte Chance gegeben, „seinen Abrüstungsverpflichtungen nach den einschlägigen Resolutionen des Rates nachzukommen.“[45] Frankreich und Russland konnten zwar durchsetzen, dass der Sicherheitsrat hätte noch einmal zusammenkommen müssen, um die ernsthaften Konsequenzen einzuleiten, falls der Irak den Forderungen nicht nachkommen sollte. Es blieb aber offen, was der Terminus ernsthafte Konsequenzen konkret bedeutet.

Die irakische Führung erklärte sich, wie von der Resolution 1441 gefordert, innerhalb von sieben Tagen dazu bereit, den Forderungen des Sicherheitsrates nachzukommen, so dass bereits am 25. November 2002 die ersten Inspektoren nach Bagdad reisten, um nach vierjähriger Unterbrechung mit erneuten Inspektionen zu beginnen.[46] Auch der Auflage einen vollständigen Waffenbericht abzuliefern, kam der Irak nach. Am 8. Dezember präsentierte die irakische Führung in Bagdad fast 12.000 Seiten und zahlreiche CD-Roms mit Daten zu ihren Wirtschaftsprogrammen, die in den darauffolgenden Tagen an den Sicherheitsrat übergeben wurden. Gleichzeitig entschuldigte sich der Irak offiziell bei den Einwohnern Kuweits für die Invasion 1990.[47]

Eine entscheidende Wendung im diplomatischen Prozess zur Irak-Krise brachte die Sicherheitsratssitzung vom 20. Januar 2003. Der französische Außenminister Dominique de Villepin beantragte, statt Terror das Thema Irak zu behandeln und verursachte durch seine Rede gegen ein verschärftes Vorgehen gegen Bagdad, dass alle Vetomächte außer Großbritannien mehr Zeit für die Waffeninspektionen forderten.[48] „Nichts rechtfertigt heute einen Kriegsbeginn“[49], so Villepin. Noch bevor der Chef der UN-Waffenkontrolleure Hans Blix seinen Inspektionsbericht vorstellen konnte, begann die unterschiedliche Auffassung der Sicherheitsratsmitglieder offenkundig zu werden und deutete bereits auf eine politische Konfrontation im Sicherheitsrat hin, zumal de Villepin im Anschluss an die Sitzung ein Veto Frankreichs gegen eine Kriegsresolution androhte.[50]

In den darauffolgenden Tagen bezog auch Deutschland eindeutig Stellung in der Irakfrage und lehnte einen Krieg ab.[51] Diese Tatsache verleitete den amerikanischen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 22. Januar zu der Unterscheidung zwischen „altem und neuem Europa“. Er spielte damit auf den Umstand an, dass die amerikanischen Pläne in den Staaten Mittel- und Osteuropas akzeptiert wurden, in Frankreich und Deutschland dagegen nicht.[52] Rumsfelds Bemerkung ließ die bisher eher lockere Koalition zwischen Deutschland und Frankreich enger werden. Während der Feierlichkeiten zum 40. Jahrestages des Elysée-Vertrages rückten Schröder und Chirac noch näher zusammen.[53] Doch auch im übrigen Europa fand der Vergleich der „beiden Europas“ seinen Nachhall. Nur acht Tage nach Rumsfelds Äußerungen veröffentlichten acht Staats- und Regierungschef europäischer Staaten in zwölf Zeitungen einen offenen Brief an George W. Bush, der diesem die Unterstützung der Unterzeichnerstaaten in Sachen Irak versicherte. Mit diesem Brief wurde die innereuropäische Spaltung in der Irak-Frage manifestiert. Dabei wurde in Paris und Berlin nicht die Tatsache, dass andere europäische Staaten anderer Meinung waren, als eigentliches Problem gesehen, sondern die Art und Weise, wie die Beistandsbekundung zu Stande gekommen war.[54] Als treibende Kräfte hinter dem Brief wurden der britische Premier Tony Blair und besonders der spanische Ministerpräsident José Maria Aznar gesehen. Man nahm an, dass das Schreiben auch als Reaktion auf die deutsch-französische Haltung der letzten Wochen zu sehen war, da die beiden Staaten eine Art Sonderrolle innerhalb der EU für sich beansprucht hatten.[55]

Am 5. Februar nahm Außenminister Colin Powell an der Sitzung des Sicherheitsrates teil und präsentierte Satellitenfotos und Tonbandaufnahmen, die das Gremium davon überzeugen sollten, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt und diese vor den Kontrolleuren der UN versteckt. Keiner der angeführten Beweise war jedoch so aussagekräftig, um zweifelnde Staaten wie Frankreich und Deutschland zu überzeugen. Sie forderten vielmehr eine Verstärkung der Zahl der Inspekteure.[56] Wochen später, Anfang Mai, stellte sich heraus, dass Powells „Beweise“ lediglich Indizien waren und teilweise auf gefälschten Dokumenten beruhten.[57]

Mit dem Beitritt Russlands zum deutsch-französischem Anti-Kriegsbündnis am 9. Februar 2003 begann eine weitere Phase der diplomatischen Krise. Die USA sahen sich nun einer Opposition aus drei Mitgliedern des Sicherheitsrates, darunter zwei Vetomächte, gegenüber. Die drei Länder forderten eine Intensivierung und Verlängerung der Waffeninspektionen und lehnten einen Krieg als nicht gerechtfertigt ab.[58]

Der 24. Februar 2003 brachte eine weitere Konfrontation der nun geformten Blöcke im Sicherheitsrat. Die Kriegsbefürworter, die USA, Großbritannien und Spanien, brachten einen Entwurf für eine zweite Resolution ein, der den Bruch der UN-Resolutionen durch den Irak entgültig feststellen sollte. US-Außenminister Powell betonte aber zugleich, dass ein Militärschlag auch ohne eine zweite Resolution autorisiert sei.[59] Die Gruppe Frankreich, Deutschland, Russland legte dagegen ein Memorandum vor, das mehr Zeit für die Inspektoren und die Festlegung einer konkreten Frist forderte, sowie bestimmte Auflagen an den Irak stellte. Die Gegnerländer lehnten den Resolutionsentwurf der Kriegesbefürworter ab, da aus ihrer Sicht keine Notwendigkeit für eine weitere Resolution bestünde. Als Begründung führten sie an, dass durch die Resolution ein Krieg legitimiert würde und die Mehrheit des Sicherheitsrats einen solchen ablehne. Auch China schloss sich der Gruppe um Frankreich an.[60]

Nachdem der Irak am 1. März damit begonnen hatte Raketen zu vernichten[61], die aufgrund ihrer Reichweite gegen die Auflagen der UN verstießen, bescheinigte der Chef der Waffeninspektoren Hans Blix dem Irak am 7. März 2003 vor dem Sicherheitsrat Fortschritte bei der Abrüstung und eine gute Kooperation mit den Inspektoren. Dessen ungeachtet kündigten die USA, Großbritannien und Spanien an, dem Irak ein Ultimatum bis zum 17. März einräumen zu wollen.[62]

Als Bush, Blair, Aznar und Portugals Ministerpräsident Barosso am 16. März zu einem Gipfeltreffen zusammenkamen, bereitete US-Vizepräsident Cheney die Nation bereits auf einen Krieg vor: man müsse in „wenigen Tagen eine sehr schwierige und wichtige Entscheidung“[63] treffen, sagte Cheney im Fernsehen und antwortete auf die Frage, ob eine zweite Resolution notwendig sei mit „Nein“.[64] Bush bezeichnete auf den Azoren den kommenden Tag (Montag, 17. März) als den Augenblick der Wahrheit und setzte den UN eine Frist. Sollten diese nicht in der Lage sein, die Beschlüsse der Resolution 1441 durchzusetzen, so seien die USA mit ihren Partner gewillt dies alleine durchzuführen.[65]

Bereits am Nachmittag des darauffolgenden Tages, Montag 17. März, zeigte sich, dass alle diplomatischen Mittel endgültig erschöpft waren. Die UN-Botschafter der USA, Großbritanniens und Spaniens zogen den zweiten Resolutionsentwurf vor der Sitzung des Sicherheitsrates zurück. UN-Generalsekretär Annan ließ die Waffeninspektoren aus dem Irak abziehen und zahlreiche Länder riefen ihre Botschafter aus Bagdad zurück.[66] Noch am selben Abend wandte sich Bush in einer Fernsehansprache an die Nation und setzte Saddam Hussein und seinen Söhnen ein letztes Ultimatum von 48 Stunden, um den Irak zu verlassen. Sollte dies nicht geschehen, komme es zu einer militärischen Auseinandersetzung.[67]

Nachdem Hussein das Ultimatum zurückgewiesen hatte, begann die Koalition um die US-Truppen in der Nacht vom 19. auf den 20. März mit der Bombardierung Bagdads. In der ersten Nacht fand nur ein kurzer Angriff statt, der wohl ausschließlich dem vermeintlichen Aufenthaltsort Saddam Husseins galt.[68]

2.1 Die Position der Bundesrepublik Deutschland

Ebenso wie es für die Beschreibung der Genese des Konfliktes notwendig war weit zeitlich zurückzugreifen, so bedarf es auch bei der Entwicklung der deutschen Position, die durch die Bundesregierung vertreten wurde, eines längeren Blickes zurück. Der Herbst 2002 war vom Wahlkampf zur Bundestagswahl geprägt und das Thema Irak spielte neben der Flutkatastrophe und ihren Folgen eine tragende Rolle im Wahlkampf der Regierung. Die Gerüchte um einen Irak-Krieg im Sommer des Jahres wurden auch in Berlin aufmerksam registriert. Zwei Tage nach Cheneys deutlichen Äußerungen vor Veteranen in Nashville bezog Bundeskanzler Gerhard Schröder erstmals Stellung: "Wir haben nach dem 11. September letzten Jahres bewiesen, dass wir besonnen und im Interesse der Sicherheit unserer Menschen handeln, mit der Staatengemeinschaft, mit den Freunden in den Vereinigten Staaten, dass wir aber für Abenteuer nicht zur Verfügung stehen, und dabei bleibt es."[69] Damit war die Position der Regierung festgelegt und der Irak-Konflikt stand zugleich als Wahlkampf-Thema fest.

In den darauffolgenden Tagen wurde die deutsche Position mit einem Schlagwort belegt: „deutscher Weg“. Am 05. August war die Irak-Krise bereits zentrales Element in Schröders Rede zum Wahlkampfauftakt der SPD in Hannover.[70] Prompt erfolgten die ersten Beschuldigungen aus den Reihen der Opposition, dass Schröder die Irak-Frage zu Wahlkampfzwecken instrumentalisiere.[71] Ab Mitte August formten sich Begründungen für die Anti-Kriegspolitik der Regierung heraus. Am 30. August bekräftigte der Kanzler seine ablehnende Haltung gegenüber einem Krieg und kritisierte zugleich die US-Regierung. Diese hatte zuvor einen Begründungswechsel für einen Krieg vorgenommen. Nicht mehr die Tatsache, die Inspektoren wieder in den Irak zu bringen, war zum vorrangigen Ziel geworden, sondern ein Regimewechsel. Vom Irak ging Schröders Meinung nach keine Bedrohung aus.[72] Auch Bundesaußenminister Fischer brachte jetzt Argumente gegen den Krieg in die Diskussion ein. Er wies auf die Gefahr der Destabilisierung des Nahen Ostens hin und der Friedensprozess würde keinesfalls gefördert.[73]

Zum Jahrestag des 11. Septembers nahm Schröder nochmals deutlich Stellung zur Haltung der Bundesregierung und brachte dabei Gründe vor, die zum Grundstein für die weitere Argumentation der Regierung wurden. Erstens griff er Fischers Argument von der Destabilisierung des Nahen Ostens auf, zweitens führte er an, dass durch eine Intervention im Irak die Koalition im Kampf gegen den Terror geschwächt würde und drittens sei der Kampf gegen den internationalen Terrorismus noch nicht beendet und der Krieg gegen das Taliban-Regime noch nicht gewonnen.[74]

In seiner Rede vor der 57. UN-Generalversammlung am 14. September 2002 machte Fischer auf die Folgen eines Irak-Krieges aufmerksam. Zentrales Element dabei war wiederum, welche Auswirkungen ein solcher Konflikt auf den Nahen Osten habe. Außerdem zweifelte Fischer erstmals vorsichtig die Rechtfertigung einer Drohkulisse an.[75] Er betonte zwar, dass auch Deutschland die Entwaffnung des Irak befürworte, man aber keinen „Automatismus hin zur Anwendung militärischer Zwangsmaßnahmen“[76] wolle. Diese Aussage vom Automatismus des Kriegs spielte in den folgenden Monaten noch eine zentrale Rolle.

Bereits einen Tag zuvor hatte Bundeskanzler Schröder in einer Rede vor dem Bundestag auf Bushs Rede vor der Generalversammlung der UN reagiert. Darin stimmte er dem Präsidenten der USA zwar prinzipiell zu, dass die Waffeninspektoren wieder in den Irak müssten, lehnte gleichzeitig aber einen Regimewechsel vehement ab, griff die US-Politik gar an, indem er davon sprach, dass Bush die UN zwar zur Mitarbeit aufgefordert habe, es aber sicher schwierig werde, die Entscheidungsgewalt alleine beim Sicherheitsrat zu behalten.[77] Zum wiederholten Male lehnte Schröder eine deutsche Beteiligung unter seiner Führung ab.[78] Ähnlich äußerte sich auch Fischer in seiner Rede vor dem Bundestag. Er warf die Frage auf, ob man, wenn man dem Irak drohe, in der Konsequenz auch allen anderen nicht demokratischen Regimen drohen müsse, die Massenvernichtungswaffen besäßen.[79]

Nach seiner Wiederwahl bekräftigte Schröder in seiner Regierungserklärung am 29. Oktober die Zustimmung der Bundesregierung zu der Forderung nach einer Rückkehr der Inspektoren in den Irak und äußerte die Annahme, dass noch eine Chance bestünde, einen Krieg gegen den Irak abzuwenden.[80] In diesem Sinne begrüßte Schröder die Verabschiedung der Resolution 1441 am 8. November 2002 durch den Sicherheitsrat.[81]

Am 27. November 2002 schien etwas Beruhigung in die angespannten deutsch-amerikanischen Beziehungen einzukehren. Die Bundesregierung gewährte den USA und der NATO Überflug- und Transitrechte für den Fall eines Militäreinsatzes gegen den Irak. Schröder betonte aber gleichzeitig, dass eine deutsche Beteiligung an einer Intervention ausgeschlossen sei. Es müsse außerdem erst einmal festgestellt werden, ob der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Erst dann könne man über weitere Schritte nachdenken.[82]

Doch ab Mitte Januar 2003 kam es zu einer abermaligen direkten Konfrontation zwischen den USA und Deutschland. Bundeskanzler Schröder nutzte in Goslar abermals eine Wahlkampfveranstaltung im Rahmen des niedersächsischen Landtagswahlkampfes, um die Haltung seiner Regierung zu verkünden. Er lehnte eine Resolution, die kriegslegitimierend wirkt, ab und kündigte ein deutsches Nein zu solch einer Resolution im Sicherheitsrat an.[83] Er schwenkte damit auf die Politik der französischen Regierung ein, die der französische Außenminister Dominique de Villepin einen Tag zuvor vor dem Sicherheitsrat vertreten hatte.[84]

Die deutsch-französischen Beziehungen kamen auch in den darauffolgenden Wochen zu besonderer Bedeutung. Bereits zwei Tage nach der Rede Schröders in Goslar kamen Chirac und Schröder bei den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag des Elysèe-Vertrages zusammen und bekräftigen die gemeinsame Position. Deutschland und Frankreich bildeten damit eine feste Koalition gegen die Gruppe der Länder um die USA.[85]

Am 9. Februar 2003 kam der russische Präsident Wladimir Putin nach Berlin und besprach mit Schröder die Irak-Krise. Auch Russland plädierte im Anschluss daran für eine Fortsetzung der Waffeninspektionen und sah keinen Grund für eine Gewaltanwendung.[86] Bereits am darauffolgenden Tag verabschiedete die nun um Russland erweiterte Anti-Kriegs-Koalition eine gemeinsame Erklärung. Titel der Erklärung: „Es gibt noch Alternativen zum Krieg“[87].

Das Argumentationsgebäude, das die Bundesregierung zur Begründung ihrer Anti-Kriegshaltung aufgebaut hatte, lässt sich an der Rede Fischers vor dem Sicherheitsrat am 7. März und der Regierungserklärung Schröders am 13. Februar ablesen. Beide sahen in dem Bericht der Waffeninspektoren Fortschritte hinsichtlich der Kooperation des Iraks in der Abrüstungsfrage. Daher gebe es keine Notwendigkeit für eine Intervention. Darüber hinaus reiche die Resolution 1441 völkerrechtlich nicht als Grundlage für einen Kriegsbeginn aus.[88] Als Gründe für die Anti-Kriegshaltung wurden von Schröder und Fischer auch die möglichen Folgen eines Irak-Krieges angeführt. Beide thematisierten die mögliche Destabilisierung des Nahen Ostens, ein eventuelles Anschwellen von Terrorattentaten weltweit und das Leiden der irakischen Zivilbevölkerung unter einem Krieg. Beide forderten daher eine Verlängerung der Inspektionen und formulierten noch einmal die Verweigerung einer deutschen Beteiligung.[89]

Die endgültige Positionierung Deutschlands erfolgte im Zusammenschluss mit Frankreich und Russland am 5. März 2003. Die Außenminister der drei Staaten erklärten, dass ihre Länder keine Resolution unterstützen werden, die einen Automatismus zum Krieg bedeuten würde.[90]

Die beiden letzten aus deutscher Sicht interessanten Ereignisse vor Kriegsausbruch bestätigten und unterstrichen noch einmal die Haltung der Bundesrepublik, die Schröder und Fischer zuvor schon geäußert hatten. So äußerte Schröder in seiner Regierungserklärung vom 14. März zwar noch einmal seine Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konfliktes, eine Veränderung der Position erfolgte allerdings nicht mehr.[91] Und auch die Erklärung des Trios Frankreich, Russland und Deutschland am 15. März war nur die logische Schlussfolgerung aus der vorherigen Erklärung. Die Außenminister betonten darin, dass eine friedliche Entwaffnung weiterhin möglich und ein gewaltsames Vorgehen daher nicht gerechtfertigt sei.[92]

In einer Fernsehansprache am 18. März 2003 richtete Kanzler Schröder diese Überzeugungen an die deutschen Bürger und kritisierte die Entscheidung den Abrüstungsprozess abzubrechen. Er wies darauf hin, dass seine Regierung jede sich auftuende Chance auf Frieden nutzen werde.[93]

Somit kann festgehalten werden, dass die Position der Bundesregierung und damit auch Deutschlands schon sehr früh feststand und auch nicht mehr geändert wurde. Im Laufe der Monate entwickelte die Regierung Schröder einen Argumentationskomplex, mit dem sie nicht nur die eigene Haltung rechtfertigte, sondern ab Mitte Januar auch an einer Koalition gegen die Kriegsbefürworter beteiligt war. Die kriegsablehnende Haltung stützte sich dabei im Wesentlichen auf zwei Pfeiler: einen politischen (keine Bedrohung durch den Irak, Chance auf eine friedliche Lösung der Krise, Zunahme des Terrors, Destabilisierung des Nahen Ostens) und einen humanitären (Auswirkungen eines Krieges auf die Bevölkerung im Irak, generelle Ablehnung von Kriegen).

2.2 Die Position der Republik Polen

Im Gegensatz zur deutschen Regierung nahm die polnische einen eindeutig proamerikanischen Standpunkt ein, beteiligte sich aktiv an den Kriegshandlungen und ist eine der Besatzungsmächte im Irak. Zwar war auch die Haltung der polnischen Regierung von Beginn an klar, wurde jedoch nicht so offensiv und deutlich vertreten wie die deutsche. Erst mit dem Brief der acht europäischen Staats- und Regierungschefs an Präsident Bush war die polnische Position unumwunden festgelegt.[94]

Bei der Analyse der polnischen Position tritt zwangsläufig der polnische Staatspräsident, Aleksander Kwaśniewski, in den Vordergrund, da er laut polnischer Verfassung der Träger der außenpolitischen Verantwortung ist und somit die Richtlinien vorgibt.[95] In der außenpolitischen Kompetenz folgt dem Staatspräsidenten der Außenminister, zur Zeit Włodzimierz Cimoszewicz, nach. Der Premierminister, gegenwärtig Leszek Miller, spielt eine untergeordnete Rolle.

So ist nicht verwunderlich, dass es der Präsident war, der als erster deutlich Stellung zur polnischen Position zum Irak-Konflikt nahm. Ähnlich wie sein amerikanischer Kollege stellte er von Beginn an, wenn auch noch ohne den Irak direkt zu nennen, eine Verbindung zwischen dem Irak und dem internationalen Terrorismus her. So zum Beispiel bereits am 6. September 2002 in einem Radiointerview mit dem ersten Programm des polnischen, öffentlich-rechtlichen Rundfunks (RP1).[96] Kwaśniewski zeigte sich davon überzeugt, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Er sprach von „zehn Milliarden Dosen Milzbrand“[97], für die eindeutige Beweise existierten. Auf die Frage, ob Polen an einem militärischen Einsatz teilnehmen würde, wich der Präsident zu diesem Zeitpunkt noch aus und verwies lediglich auf das Engagement des polnischen Militärs in Afghanistan und bei anderen internationalen Einsätzen, so dass die Leistungsfähigkeit der polnischen Truppen ausgereizt sei.[98]

Da die polnische Position kaum Veränderungen unterlag und sich zudem stets an der der USA ausrichtete, ergaben sich nur wenige Ereignisse, die hier als ausschlaggebend oder richtungsweisend bezeichnet werden könnten. Da zudem die proamerikanische Haltung, wie oben bereits erwähnt, von Beginn an deutlich war, drehte sich das öffentliche Interesse in Polen hauptsächlich um die Frage, ob Polen sich militärisch beteiligen solle und später um die Beziehungen zu Deutschland und Frankreich.

Hinsichtlich der militärischen Teilnahme Polens äußerte sich Kwaśniewski Ende September 2002 deutlicher in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung „Der Tagesspiegel“. Er sagte, Polen werde im Rahmen seiner Möglichkeiten an einer militärischen Operation teilnehmen.[99] Wenige Tage später unterfütterte Kwaśniewski diese Meinung mit Argumenten. Auch hier tauchte der bereits oben erwähnte Argumentationsstrang wieder auf. Die polnische Teilnahme an einem bewaffneten Einsatz rechtfertige vor allem die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus. Die Welt stehe vor einer „ernsthaften Bedrohung“[100], so der Präsident. Die Attentate vom 11. September 2002 seien kein einmaliges Ereignis gewesen, sondern hätten gezeigt, dass ein internationales Terrornetzwerk bestehe.

Auch in den nächsten Wochen vertrat der polnische Präsident immer wieder diese Auffassung und versuchte mit weiteren Argumenten und dem Aufbau einer Bedrohungskulisse ein straffes Vorgehen gegen den Irak zu rechtfertigen. Alle Interviews und Äußerungen Kwaśniewskis in den Wochen bis zum Jahreswechsel waren davon bestimmt.[101] So betonte er auch in seiner Neujahrsansprache die Bedrohung durch den Terrorismus. Die sich wiederholenden Anschläge zeigten, „dass wir uns nicht sicher fühlen können“[102]. Der Präsident begrüßte zwar die Arbeit der Inspektoren im Irak, fügte aber an, dass man auf das Äußerste vorbereitet sein müsse. Außerdem stellte er erstmals eine Verbindung zur polnischen Geschichte her. Polen wisse genau, was es bedeute, wenn eine Bedrohung nicht ernstgenommen werde.[103]

Ebenfalls am 31.12.2002 veröffentlichte die größte polnische Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ ein Interview mit dem Präsidenten, in dem der Versuch des Aufbaus einer Drohkulisse noch deutlicher wurde. Kwaśniewski sprach von dem Guten und dem Schlechten, das auf der Welt existiere. Gegen das Schlechte müsse man kämpfen und zum Schlechten gehöre der Terrorismus, al Kaida, der Irak und Massenvernichtungswaffen.[104]

Mitte Januar schaltete sich auch der polnische Außenminister Włodzimierz Cimoszewicz in die Diskussion um den Irak-Konflikt ein. In seiner Rede vor dem polnischen Parlament, dem Sejm, vertrat er die Haltung seines Präsidenten: Hoffnung auf eine friedliche Lösung, aber auch Vorbereitung auf einen bewaffneten Konflikt.[105] Bei Cimoszewicz wurde zudem ein leichtes Anzweifeln der Problemlösungsfähigkeit der UN laut. Häufig seien die Erwartungen an die UN höher gewesen als ihre effektive Fähigkeit ein Problem zu lösen.[106]

Auch nachdem Hans Blix seinen Waffenbericht präsentiert hatte, änderte sich die Auffassung der polnischen Politiker nicht. Bis zum Beginn des Krieges benutzte Kwaśniewski die bereits schon angeführten Argumente, die sowohl den Anschluss an die Gruppe um die USA als auch einen polnischen Militäreinsatz legitimieren sollten.[107]

Erst nach dem Gipfeltreffen auf den Azoren und nach dem Ablauf des Ultimatums an Saddam Hussein erfolgte eine umfangreiche Stellungnahme des polnischen Präsidenten und der polnischen Regierung. In einer Pressekonferenz gaben Kwaśniewski und Premierminister Miller bekannt, dass man sich gemeinsam für die Entsendung von 200 Soldaten entschlossen habe. Als Begründung für diese Entscheidung führte der Präsident noch einmal alle Argumente an, die bereits in den Monaten zuvor schon genannt worden waren: a) der Irak besitzt Massenvernichtungswaffen, b) der Krieg gegen den Terror ist notwendig, c) Polen weiß aus seiner Geschichte, dass die Bedrohung durch andere Staaten ernst genommen werden muss und d) Frieden ja, aber nicht um den Preis Massenvernichtungswaffen und Terrorismus akzeptieren zu müssen.[108] Kwaśniewski wurde während dieser Pressekonferenz auch mit dem Argument, dass die öffentliche Meinung in Polen keine Teilnahme polnischer Soldaten an einem Krieg unterstütze, konfrontiert. Er wies dieses Argument damit zurück, dass es Situation gäbe, in denen Politiker eine Entscheidung ohne Rücksicht auf die öffentliche Meinung fällen müssten.[109]

Am 20. März ergänzte Außenminister Cimoszewicz das Argumentationsgefüge des Präsidenten noch dadurch, dass man auch das Los der irakischen Bevölkerung in Betracht ziehen müsse, die unter der Herrschaft von Hussein gelitten habe. Der Krieg sei auch eine Befreiung für sie.[110]

Abschließend lässt sich festhalten, dass die polnische Position zum Irak-Konflikt sich im Laufe der Zeit nicht geändert hat. Von Beginn an Stand eine proamerikanische Haltung fest. Die Entscheidung, dass polnische Soldaten aktiv am Einsatz teilnehmen, bahnte sich an, wurde aber erst kurz vor Kriegsausbruch offiziell bekannt gegeben. Die Begründung der polnischen Regierung für ihre Haltung zum Irak-Konflikt weist im Gegensatz zur deutschen einen Aspekt mehr auf. Übereinstimmend mit der deutschen Regierung argumentiert sie politisch (militärische und terroristische Gefahr, die vom Irak ausgeht) und humanitär (Leiden der irakischen Bevölkerung unter Saddam Hussein). Bei der polnischen Regierung kommt außerdem noch eine geschichtliche Perspektive (Erfahrung Polens mit übermächtigen Staaten) hinzu.

3 Anlage der Untersuchung

3.1 Forschungsfrage und Hypothesen

Wie das vorausgegangene Kapitel gezeigt hat, nahmen die Regierungen Deutschlands und Polens in der Irakfrage eine grundsätzlich verschiedene Position ein, die beiden Staaten gehörten unterschiedlichen Lagern an. Im Gegensatz zu den Regierungen stimmte die Bevölkerung in Sachen Irak-Konflikt in Polen und Deutschland überein. In beiden Staaten sprach sich die Mehrheit der Bürger gegen ein militärisches Vorgehen aus. Im März äußerten sich in Polen, unabhängig davon, welche Ergebnisse die Kontrollen der Waffeninspektoren zu Tage fördern, 61 Prozent der Bevölkerung gegen einen Krieg. Einen Monat zuvor waren es noch 13 Prozent weniger, die einen Krieg ablehnten.[111] Noch stärker als in Polen war die Kriegsablehnung in Deutschland. Hier lehnten ganze 84 Prozent das Vorgehen der Amerikaner gegen den Irak ab.[112]

In der Agenda-Setting-Forschung hat man sich immer wieder der Frage gewidmet, welche Agenda (Medien-Agenda, Publikums-Agenda und Parteien- bzw. Politiker-Agenda) die jeweils andere hinsichtlich der Themensetzung beeinflusst.[113] Da davon auszugehen ist, dass das Thema Irak-Konflikt sowohl in Deutschland als auch in Polen unmittelbar vor Kriegsausbruch die führende Position auf allen Agenden eingenommen hat, verspricht die Frage der gegenseitigen Beeinflussung hinsichtlich der Themensetzung kaum einen Zuwachs an wissenschaftlicher Erkenntnis. Interessant ist vielmehr die Überlegung, welche Haltung die einzelnen Akteure zu diesem Thema einnahmen. Die Position der Regierungen und der Bevölkerungen ist durch die obigen Beschreibungen bekannt. Offen ist jedoch, welchen Standpunkt die Medien einnahmen. Orientieren sie sich an der Auffassung der Regierung oder der Bevölkerung? Versuchen sie neutrale Vermittler zu sein? Gerade im Falle Polens birgt diese Frage viel Spannung, da sich Bevölkerungs- und Regierungsmeinung diametral gegenüberstehen.

Das Framing-Konzept geht davon aus, dass unterschiedliche Blickwinkel auf ein Thema möglich sind. Hinsichtlich der Irak-Frage bedeutet dies, dass man entweder einen kriegsbefürwortenden oder einen kriegsablehnenden Zugang zu dem Thema haben kann. Dies gilt auch für Medien. Entscheidend ist, welche Aspekte der Irak-Debatte wiedergegeben bzw. wie sie beurteilt werden. In der vorliegenden Arbeit soll genau dies untersucht werden. Sind bei der Analyse der polnischen und deutschen Tageszeitungen Unterschiede hinsichtlich des Blickwinkels auf die Irak-Krise sichtbar? Werden unterschiedliche Aspekte behandelt? Findet ein Framing statt?

Aus der oben formulierten Forschungsfrage lassen sich vier Hypothesen ableiten, die das Fundament für die nachfolgenden Analysen bilden: die Akteurs-, Bewertungs-, Schwerpunkt- und Differenzhypothese. Grundannahme für alle Hypothesen ist, dass deutsche Zeitungen eine eher kriegsablehnende Position einnehmen, polnische eine eher kriegsbefürwortende.

Zunächst wird angenommen, dass hinsichtlich des Auftretens von Akteuren, die im Rahmen des Irak-Konfliktes eine Rolle spielen, eine unterschiedliche Behandlung stattfindet. Die Akteurshypothes e geht davon aus, dass die deutschen Zeitungen, in Übereinstimmung mit ihrer angenommenen kriegsablehnenden Haltung, häufiger Akteure zu Wort kommen lassen, die eine kriegsablehnende Position vertreten. Im Gegensatz dazu wären im Sinne der Hypothese in der polnischen Presse mehr Kriegsbefürworter zu finden. Diese Annahme wird durch die Überlegung gestützt, dass die kriegsbefürwortenden polnischen Akteure wahrscheinlich einen großen Umfang in der Berichterstattung einnehmen.

Darüber hinaus ist zu vermuten, dass hinsichtlich der Bewertung der Aussagen Unterschiede zwischen deutscher und polnischer Presse festzustellen sind. In deutschen Artikeln werden kriegsbefürwortende Argumente sicher eher negativ beurteilt und kriegsablehnende dagegen eher positiv. Von solch einer Bewertung ist in den polnischen Artikeln nicht auszugehen. Hier wird sicher eher umgekehrt bewertet. Die Bewertungshypothese geht also davon aus, dass sich die Zeitungen auch bei der Bewertung von Aussagen stimmig mit ihrer angenommenen Gesamtposition verhalten haben. Daher ist zu vermuten, dass die polnischen Zeitungen mehr Artikel veröffentlichen, die eine kriegsbefürwortende Tendenz aufweisen als die deutschen Blätter, die sich in ihren Artikel gegen einen Krieg aussprechen.

Die Schwerpunkthypothese impliziert, dass die Zeitungen unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb ihrer Berichterstattung zur Irak-Frage setzen. Angenommen wird dabei, dass die Zeitungen je nach Position häufiger Aussagen über kriegsablehnende bzw. kriegsbefürwortende Inhalte publizieren. Außerdem wird vermutet, dass deutsche Zeitungen eher über die diplomatischen Bemühungen um eine friedliche Lösung berichten werden, polnische hingegen mehr zur möglichen militärischen Vorgehensweise der Koalitionstruppen, der Stationierung von Truppen oder anderen militärischen Aspekten des Krieges publizieren.

Die letzte Hypothese, die Differenzhypothese, bezieht sich auf alle vorgenannten Hypothesen. Darin wird angenommen, dass sich die eventuell auftretenden Unterschiede bezüglich der oben genannten Hypothesen nicht entlang der politischen Ausrichtung der Zeitungen entwickeln, sondern entlang der nationalen Zugehörigkeit. Dies meint, dass die Differenzen zwischen den beiden Zeitungen eines Landes stets kleiner sind als die zwischen Zeitungen aus unterschiedlichen Ländern. Stellt sich diese Hypothese als gegeben heraus, so ist davon auszugehen, dass die Unterschiede auf die nationale Zugehörigkeit zurückzuführen sind.

3.2 Forschungsdesign

Die aufgestellte Forschungsfrage soll mit Hilfe einer Inhaltsanalyse je zweier deutscher und polnischer Tageszeitungen durchgeführt werden. Bei der Auswahl der Medien wurde darauf geachtet, dass sie sowohl hinsichtlich der politischen Ausrichtung als auch hinsichtlich des Bedeutungsgrades in etwa vergleichbar sind. Für Deutschland wurden die beiden führenden überregionalen Qualitätszeitungen „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) und „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) ausgewählt. Sie finden in Polen in der „Rzeczpospolita“ (RZ) und der „Gazeta Wyborcza“ (GW) die größte Entsprechung.[114] Als zu analysierender Zeitraum wurden die beiden Wochen vor Kriegsausbruch (5.3. – 19.3.2003) festgelegt, da hier der diplomatische Prozess zum drohenden Irak-Krieg, insbesondere um die Diskussion einer zweiten Resolution, seinen Höhepunkt hatte.

In diesem Kapitel soll der methodische Aufbau der Studie dargestellt werden. Hierzu erfolgt zunächst eine kurze Beschreibung der analysierten Tageszeitungen.

3.2.1 Die analysierten Zeitungen

In diesem Kapitel sollen die vier Tageszeitungen, deren Inhalte in der vorliegenden Arbeit analysiert werden, vorgestellt werden. Zum einen soll dem Leser ein möglichst umfassendes Bild von jeder Zeitung vermittelt werden. Zum anderen soll dargestellt werden, warum gerade diese vier Zeitungen für die Analyse ausgewählt wurden. Ziel bei der Auswahl war es in beiden Ländern Zeitungen zu finden, die sich hinsichtlich formaler Kriterien, wie Auflage und Reichweite, aber auch der Bedeutung für den jeweiligen Pressemarkt miteinander vergleichen lassen. Das Augenmerk gilt dabei den polnischen Zeitungen, da diese dem Leser weniger bekannt sein dürften.

Grundsätzlich ist aber zu sagen, dass solche Zeitungen ausgewählt wurden, die als Qualitätszeitungen des jeweiligen Landes zu betrachten sind, d.h. Zeitungen, die eine überregionale Verbreitung vorweisen sowie einen hohen Stellenwert genießen. Dies bedeutet auch, dass sie als Leitmedien im jeweiligen Land fungieren. Erkennbar ist dies z.B. daran, dass im Fall der SZ und der FAZ, deutsche Journalisten angeben, diese beiden Zeitungen regelmäßig und als Quelle für Ideen und Anregungen zu nutzen.[115] Diese Printmedien haben demnach eine entscheidende Bedeutung im Sinne des Meinungsführerkonzeptes, das davon ausgeht, dass in jeder Gesellschaft Personen existieren, die mit ihrer Meinung als Multiplikatoren andere Personen beeinflussen.[116] Die Zeitungen können daher auch als Leitmedien bezeichnet werden. Gleiches gilt für die polnischen Zeitungen, die beide insbesondere die Elite der Bevölkerung ansprechen.

3.2.1.1 Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die FAZ ist die deutsche Qualitätszeitung, die nach der SZ die größte Auflagenstärke vorweisen kann. Ihre verbreitete Auflagenstärke betrug im ersten Quartal 2003 durchschnittlich 406 279 Exemplare pro Ausgabe.[117] Dabei erzielte sie eine Reichweite von 1,7 Prozent und ist damit nach formalen Gesichtspunkten die zweitwichtigste deutsche Zeitung.[118]

Wie bereits aus der Kopfzeile der Titelseite („Zeitung für Deutschland“) zu erkennen, erhebt die FAZ einen überregionalen Anspruch, verfügt aber zugleich über einen Lokalteil für das Rhein-Main-Gebiet. Der inhaltliche Schwerpunkt der Zeitung liegt auf den Ressorts Politik und Wirtschaft. Dass der Wirtschaftsteil der Zeitung besonders ausgeprägt ist, geht auf die Neugründung der Zeitung nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1949 zurück.[119] Einer ihrer Gründungsherausgeber, Erich Welter, war emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mainz und hatte entscheidenden Einfluss auf das erste Erscheinungsbild der Zeitung.[120] So verfügte die FAZ seit jeher nicht nur über einen sehr ausgeprägten Wirtschaftsteil, sondern gab bis 1998 zusätzlich den „Blick durch die Wirtschaft“ heraus, ein Blatt das spezielle Wirtschaftsinformationen bereithielt.

Die strukturelle Besonderheit der FAZ liegt darin, dass sie über keinen Chefredakteur verfügt. Die Leitung der Zeitung obliegt einem fünfköpfigen Herausgeber-Kollegium, das eine Art Chefredaktion darstellt. Hinzu kommen noch zwei Geschäftsführer.[121] Diese Konstruktion hebt sie deutlich von anderen Zeitungen ab. Der Charakter der Zeitung wird als eher konservativ bezeichnet. Dies drückt sich nicht nur im Inhalt, sondern auch im äußeren Erscheinungsbild aus. Bilder auf der Titelseite sucht man vergebens und auch die gotischen Buchstaben auf der Titelseite blieben über die Jahre erhalten.[122] Dieses äußere Bild geht mit einer eher konservativen, redaktionellen Linie einher. Im politischen Teil wird der Zeitung eine Nähe zur CDU/CSU zugeschrieben, im Wirtschaftsteil zu den Arbeitgebern.[123] Inhaltsanalysen haben ergeben, dass die Position der FAZ auf einem links-rechts Spektrum leicht rechts der Mitte zu lokalisieren ist. Sie befindet sich links von der WELT und rechts der SZ.[124] Ihre Linie ist damit als „gemäßigt rechts“[125] zu bezeichnen.

Die FAZ bezeichnet sich selbst als „Zweitzeitung“. Dies meint, dass man den Inhalt der Zeitung als Ergänzung zur Nachrichtenberichterstattung sieht. Man geht davon aus, dass der Leser bereits über ein anderes Medium die Grundlagen der Nachrichtenberichterstattung vermittelt bekommen hat. Dementsprechend setzt sich die FAZ nicht das Ziel, Nachrichten zu vermitteln, sondern Hintergründe und Interpretation anzubieten.[126] Dieses Ziel soll insbesondere dadurch erreicht werden, dass man auf ein sehr umfangreiches Korrespondentennetz in der ganzen Welt zurückgreift und Materialien von Nachrichtenagenturen nur dann nutzt, wenn es unbedingt notwendig ist.[127]

3.2.1.2 Süddeutsche Zeitung

Die Süddeutsche Zeitung, die ihren Hauptsitz in München hat, ist die Zeitung, die als erste nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien. Sie erhielt die erste von den Amerikanern in ihrer Besatzungszone vergebene Lizenz. Im Oktober 1945 erschien die erste Ausgabe der SZ.[128] Ebenso wie bei der FAZ ist das Verbreitungsgebiet der SZ überregional. Doch auch sie verfügt über einen Lokalteil, der auf den Großraum München ausgerichtet ist.[129]

Die SZ ist die populärste deutsche Qualitätszeitung, die mit einer Reichweite von 2,2 Prozent rund 1,4 Millionen Leser erreicht.[130] Ihre Auflagenstärke liegt noch über der der FAZ und betrug im ersten Quartal dieses Jahres durchschnittlich 447 505 Exemplare pro Ausgabe.[131]

Das Besondere, das die SZ von anderen überregionalen Zeitungen abhebt, findet sich auf Seiten eins und drei.[132] Es handelt sich dabei um das „Streiflicht“, das zum festen Bild des Blattes gehört und einen heiteren Blick auf ein oder mehrere aktuelle Geschehnisse wirft. Das „Streiflicht“ ist zusammen mit der Seite drei, der Reportageseite, zum Markenzeichen der SZ geworden. Bei der Seite drei handelt es sich um ein Element der Zeitung, das die unterhaltende Form des Journalismus betont. In Reportagen werden hier Themen aus dem aktuellen Nachrichtengeschehen mit einem emotionalen Zugang für den Leser aufgearbeitet.

Auch die Süddeutsche Zeitung verfügt nicht über nur einen Chefredakteur. Bei ihr setzt sich die Chefredaktion aus einem sechsköpfigem Chefredakteur-Kollegium zusammen, das aber nicht zugleich auch Herausgeber-Kollegium wie bei der FAZ ist.[133] Wichtig im Zusammenhang mit der Ausrichtung der Zeitung ist das Redaktionsstatut. Es legt fest, dass die SZ eine unabhängige Tageszeitung ist, die die demokratischen Grundrechte anstrebt und verteidigt. Eine besondere Betonung kommt im Statut darüber hinaus der Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit zu.[134] Aus dieser Festlegung wird häufig eine liberale Grundhaltung der SZ abgeleitet, die den Redakteuren sehr viel Freiräume zur Äußerung ihrer eigenen Meinung bietet.[135] In der Tat wurde auch durch Inhaltsanalysen solch eine Haltung bestätigt. Kepplinger ordnet die SZ auf dem links-rechts Spektrum leicht links der Mitte ein und bezeichnet sie als „gemäßigt links“[136].

3.2.1.3 Rzeczpospolita

Bei der Rzeczpospolita handelt es sich um die am zweithäufigsten gelesene überregionale polnische Qualitätszeitung.[137] Sie erreichte im Jahr 2003 eine durchschnittliche Auflage von 264 833 Exemplaren pro Ausgabe.[138] Dies verschafft ihr eine Reichweite von rund 4,5 Prozent zwischen Oktober 2002 und März 2003.[139]

Um die Struktur des polnischen Pressemarktes und damit auch die Position der einzelnen Zeitungen verstehen zu können, bedarf es eines Rückblicks in den Zeitraum der politischen Wende in Polen. In den frühen 90-er Jahren wurden im Zuge der Transformation des Mediensektors die Grundlagen für die heutige Form des Zeitungsmarktes geschaffen. Generell ist in diesem Zusammenhang zwischen Zeitungen zu unterscheiden, die neu entstanden und solchen, die weiterexistierten. Die Rzeczpospolita gehört zu letzterer Gruppe.

Rzeczpospolita galt in den Zeiten der polnischen Volksrepublik bis 1989 als das Pendant der russischen Izwiestija. Sie war das Parteiorgan der polnischen Arbeiterpartei (PZPR).[140] Darauf deutet bereits auch der Titel der Zeitung hin. Rzeczpospolita bedeutet im Deutschen „Republik“ und galt als Synonym für die offizielle Bezeichnung der polnischen Republik (Rzeczpospolita Polska). Der erste frei gewählte Ministerpräsident, Tadeusz Mazowiecki, initiierte ein Loslösen der Zeitung von der Regierung, die sich zu 100 Prozent in der Hand des „Staatlichen Verlages Rzeczpospolita“ (PPW „Rzeczpospolita“) befand.[141] Im Jahr 1990 suchte man für die Zeitung aufgrund enormer finanzieller Probleme einen Investor. Die Wahl fiel dabei auf die französische Verlagsgruppe Hersant. Es wurde eine Herausgebergesellschaft mit dem Namen „Press Publica“ gegründet, an der Hersant einen Anteil von 49 Prozent hielt. PPW „Rzeczpospolita“ verfügte mit 51 Prozent weiterhin über die Mehrheit an der Zeitung. Im Laufe der 90-er Jahre wurde zunächst der Anteil der PPW „Rzeczpospolita“ in ein staatliches Ein-Personen-Unternehmen umgewandelt. Im Jahr 1996 wechselte der Anteil von Hersant zum dänischen Medienunternehmen Orkla.[142] Der staatliche Anteil blieb also bis heute erhalten.

So wurde der Rzeczpospolita lange Zeit eine Regierungsnähe nachgesagt, was nicht zuletzt auch daraus resultierte, dass sie bis Anfang der 90-er Jahre einen besonderen Status genoss. Der damalige Chefredakteur, Dariusz Fikus, war als einziger Journalist bei Sitzungen des Ministerrates zugelassen. Dies änderte sich jedoch mit dem teilweisen Verkauf der staatlichen Anteile.[143] Trotz der staatlichen Anteile und der Herausgebergesellschaft, gilt die Rzeczpospolita heute als „in großem Maße von der Regierung unabhängig“[144] und hat als einzige von drei überregionalen Qualitätszeitungen aus der Zeit vor 1989 ihren Status erhalten können.[145]

Der Schwerpunkt der Zeitung liegt in der Wirtschafts- und Politikberichterstattung. Zudem widmet sie sich sehr stark juristischen Fragen.[146] Die einzelnen Ressorts sind dabei durch unterschiedliche Papierfarben gekennzeichnet. Aufgrund dieser Ausrichtung bezieht die Zeitung den überwiegenden Anteil ihrer Leser aus dem Bereich der Bildungs- und Führungselite. Über die Hälfe aller Leser besitzt einen Hochschulabschluss, weist ein überdurchschnittlich hohes Einkommen auf und lebt in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern.[147]

Aufgrund dieser Beschreibungen ist die Rzeczpospolita am besten mit der FAZ in Deutschland zu vergleichen. Sie richtet sich an einen eher elitären Kreis von Lesern, genießt hohes Ansehen und weist sich durch einen komplexen bis komplizierten Sprachduktus aus.

3.2.1.4 Gazeta Wyborcza

Die Gazeta Wyborcza gehört zu der Gruppe der Zeitungen die mit der politischen Wende neu entstanden. Ihr Ursprung liegt in den Verhandlungen des Runden Tisches 1989. Ihr Name, Wahlzeitung, lässt auf ihre eigentliche Bestimmung schließen. Sie sollte als alternatives Informationsorgan zu den „freien“ Wahlen 1989 dienen. Dazu wurde vom Bürgerkomitee unter der Führung des späteren polnischen Präsidenten, Lech Wałęsa, ein dreiköpfiges Leitungsteam der Zeitung ins Leben gerufen. Darunter befand sich auch der populäre Intellektuelle der Bürgerbewegung, Adam Michnik, der bis heute Chefredakteur der Zeitung ist. Als Herausgeber fungierte von Beginn an eine Gesellschaft namens „Agora“. Zu ihren prominenten Mitgliedern gehörte unter anderem der Filmregisseur Andrzej Wajda.[148]

Die Verbindung der Gazeta Wyborcza zur Bürgerbewegung „Solidarność” bestand bis in das Jahr 1990.[149] Seitdem gilt die Zeitung als parteilos und unabhängig. Über einige Jahre hinweg wurde ihr allerdings eine Nähe zur liberalen polnischen Partei „Demokratische Union“ (UD), später „Freiheitsunion“ (UW), nachgesagt.[150] Dieser Vorwurf wurde von Verantwortlichen der GW aber immer wieder zurückgewiesen.[151]

Die GW nimmt im polnischen Pressesektor eine Vormachtstellung ein. Sie erreicht eine Auflage von durchschnittlich 580 433 Exemplaren pro Ausgabe.[152] Darüber hinaus wird sie von 18 Prozent der polnischen Bevölkerung über 15 Jahren gelesen. Damit liegt sie an Stelle eins der polnischen Zeitungen noch vor dem Boulevardblatt „Super Express“.[153] Der Erfolg der Zeitung ist zum einen darauf zurückzuführen, dass sie die erste unabhängige Zeitung in Polen war und von Beginn an mit der siegreichen „Solidarność“ in Verbindung gebracht wurde. Zum anderen zeichnet sie sich jedoch auch durch ein inhaltliches Konzept aus, das unterschiedliche Zielgruppen anspricht. Sie stellt einen Mix aus einer überregionalen und regionalen Zeitung dar.[154] Denn sie verfügt über insgesamt 20 Lokalausgaben im ganzen Land, die als gemeinsamen Nenner den Mantelteil haben und um Innenteile zum lokalen bzw. regionalen Geschehen ergänzt werden.[155] Darüber hinaus bietet sie sowohl sehr anspruchsvolle Texte wie zum Beispiel aus dem Bereich Kultur und Literatur, aber auch sensationell-informative Texte.[156] Demnach verbindet die GW im Grunde drei Zeitungsformen in einer: eine überregionale Qualitätszeitung, eine Regionalzeitung und in geringen Teilen ein Boulevardblatt. Diese Kombination ist nicht nur für Polen einzigartig. Ihre Leserschaft ist damit im Gegensatz zur RZ nicht so homogen. Sie erreicht Bürger aus allen sozialen Schichten und mit allen Interessen, doch auch bei ihr überwiegen Leser mit einer höheren Bildung und höherem Einkommen.[157]

Auch wirtschaftlich gesehen nimmt die GW eine besondere Position ein. Aufgrund ihrer hohen Reichweite zieht sie den Löwenanteil des Werbeaufkommens an sich. Mit rund 42 Millionen US-Dollar Einnahmen aus Werbung zwischen Juni 2002 und Juni 2003 nimmt sie nicht nur Platz eins unter den polnischen Zeitungen und Zeitschriften ein, sondern damit ist ihr Werbeeinkommen auch um das sechsfache höher als bei ihrem direkten Konkurrenten Rzeczpospolita, die auf Platz zwei folgt.[158] Außerdem besitzt Agora neben Gazeta Wyborcza noch 16 Magazine und vier kostenlos vertriebene Zeitungen und ist damit zum größten polnischen Medienunternehmen geworden.[159]

Für die GW lässt sich aufgrund ihrer Mischform kaum ein deutsches Pendant finden. Da sie aber vornehmlich als Qualitätszeitung zu charakterisieren ist und zudem über einen solch großen Einfluss auf dem polnischen Pressemarkt verfügt, ist es unumgänglich sie in die Analyse aufzunehmen. Man kann davon ausgehen, dass bei Betrachtung des Themas Irak-Krise nur Artikel publiziert wurden, die den überregionalen Qualitätsteil der Zeitung betreffen. Daher ist eine Aufnahme in die Untersuchung und ein Vergleich mit den deutschen Qualitätszeitungen berechtigt und sinnvoll.

[...]


[1] Außenministerium der Republik Polen: "Future of the common foreign and security policy" - Lecture by the Minister of Foreign Affairs of Poland Włodzimierz Cimoszewicz at the Friedrich Ebert Foundation, Berlin, March 12th 2003, http://www.msz.gov.pl/start.php (28.09.2003).

[2] Vgl. Goffman, Erving: Rahmen-Analyse, Frankfurt a.M. 1989.

[3] Vgl. Gitlin, Todd: The Whole World is Watching, Berkley / Los Angeles / London, 1980.

[4] Vgl. Pan, Zhongdang/ Kosicki, Gerald M.: Framing Analysis. An Approach to News Discurse, in: Political Communication 10 (1993), Nr. 1, S. 57.

[5] Vgl. Tuchman, Gaye: Making News, New York 1978, S. 1.

[6] Goffman: a.a.O., S. 31.

[7] Ebenda, S.32.

[8] Hertog, James K. / McLeod, Douglas M.: A Mulitperspectival Approach to Framing Analysis. A Field Guide, in: Reese, Stephen D. / Gandy, Oscar H. jr. / Grant, August E. (Hrsg.): Framing Public Life, Mahwah / London 2001, S. 141.

[9] Vgl. ebenda.

[10] Ghanem, Salma: Filling in the Tapestry. The Second Level of Agenda Setting, in: McCombs, M. / Shaw, D.L. / Weaver, D. (Hrsg.): Communication and Democracy, Mahwah / New Jersey 1997, S. 5.

[11] Vgl. Scheufele, Dietram A.: Framing as a Theory of Media Effects, in: Journal of Communication 49 (1999), Nr. 1, S. 106.

[12] Gamson, William A. / Modigliani Andre: The changing culture of affirmative action, in: Braungart, Richard G. / Braungart, Margaret M. (Hrsg.): Research in political sociology, Vol. 3, Greenwich, CT 1987, S. 143.

[13] Vgl. Valkenburg, Patti M. / Semetko, Holli A. / de Vreese, Claes H.: The Effects of News Frames on Readers´ Thoughts an Recall, in: Communication Research 26 (1999), Nr. 5, S. 550.

[14] Vgl. Entman, Robert M.: Framing: Toward Clarification of a Fractured Paradigm, in: Journal of Communication 43 (1993), Nr. 4, S. 52.

[15] Entman, Robert M.: Framing U.S. Coverage of International News. Contrasts in Narratives of the KAL and Iran Air Incidents, in: Journal of Communication 41 (1991), Nr. 4, S. 7.

[16] Vgl. Entman (1993): a.a.O., S. 53.

[17] Vgl. ebenda.

[18] Vgl. Entman (1991): a.a.O., S. 7.

[19] Entman (1993): a.a.O., S. 52. (Hervorhebung im Original).

[20] Vgl. Scheufele: a.a.O., S. 103.

[21] Vgl. Ghanem: a.a.O., S. 8 und Pan / Kosicki: a.a.O., S. 70.

[22] Entman (1993): a.a.O., S. 52.

[23] Fiske, Susan T. / Taylor, Shelley E.: Social Cognition, New York [u.a.] 21991, S. 98.

[24] Vgl. Wicks, Robert: Schema Theory and Measurement in Mass Communication Research. Theoretical and Methodological Issues In News Information Processing, in: Communication Yearbook 15 (1992), S. 116.

[25] Vgl. Ghanem: a.a.O., S. 8.

[26] Peter, Jochen: Medien-Priming - Grundlagen, Befunde und Forschungstendenzen, in: Publizistik 47 (2002), Nr. 1, S. 22.

[27] Vgl. Ghanem: a.a.O., S. 9.

[28] Vgl. ebenda.

[29] Vgl. Pan / Kosicki: a.a.O., S. 65.

[30] Siehe dazu Seite 12.

[31] Siehe dazu Seite 13.

[32] Vgl. Kornelius, Stefan: Chronik eines angekündigten Krieges, in: Süddeutsche Zeitung, 24.03.2003, S. 10.

[33] Vgl. Sponeck, Hans von / Zumach, Andreas: Irak. Chronik eine gewollten Krieges, Köln 62003, S. 20.

[34] o.V.: Die Rede im Wortlaut, in: Die Welt, 31.01.2002, S. 6.

[35] Vgl. ebenda und Vgl. Sponeck / Zumach: a.a.O., S. 20.

[36] o.V.: Bush stimmt USA auf langen Anti-Terror-Kampf ein, in: Süddeutsche Zeitung, 31.01.2002, Seite 1.

[37] Vgl. o.V.: Warnungen vor einem Krieg gegen Saddam Hussein, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.08.2002, S. 1

[38] o.V.: Cheney bezeichnet Irak als „tödliche Gefahr“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.08.2002, S. 1.

[39] Vgl. ebenda.

[40] Vgl. ebenda.

[41] Vgl. o.V. Bush ruft zu UNO-Aktion gegen den Irak auf, in: Neue Züricher Zeitung (internationale Ausgabe), 13.09.2002, S. 1.

[42] Vgl. ebenda.

[43] Vereinte Nationen: Resolution 1441 (2002) verabschiedet auf der 4644. Sitzung des Sicherheitsrates am 8. November 2002, S. 5, http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_02/sr1441.pdf (12.07.2003).

[44] Vgl. ebenda, S. 3ff und o.V.: Sicherheitsrat verlangt Abrüstung des Irak, in: Süddeutsche Zeitung, 09.11.2002, S. 1.

[45] Vereinte Nationen: Resolution 1441 (2002) verabschiedet auf der 4644. Sitzung des Sicherheitsrates am 8. November 2002, S. 3. http://www.un.org/Depts/german/sr/sr_02/sr1441.pdf (12.07.2003).

[46] Vgl. o.V.: Waffeninspektoren kehren in den Irak zurück, in: Süddeutsche Zeitung, 26.11.2002, S. 8.

[47] Vgl. o.V.: Waffenkontrollen im Irak: Die Vereinten Nationen erhalten den Bericht über ABC-Waffen, die US-Armee in Position, in: Süddeutsche Zeitung, 09.12.2002, S. 9.

[48] Vgl. o.V.: Im diplomatischen Zangengriff, in: Süddeutsche Zeitung, 22.01.2003, S. 4 und o.V.: Widerstand gegen die USA wächst, in: Süddeutsche Zeitung, 22.01.2003, S. 1.

[49] o.V.: Widerstand gegen die USA wächst, in: Süddeutsche Zeitung, 22.01.2003, S. 1.

[50] Vgl. ebenda.

[51] Siehe in diesem Zusammenhang Kapitel 2.1.

[52] Vgl. o.V.: Berlin und Paris empört über Rumsfeld, in: Süddeutsche Zeitung, 24.01.2003, S. 1.

[53] Vgl. ebenda.

[54] Vgl. o.V.: Der Graben durch Europa, in: Die Welt, 31.01.2003, S. 3.

[55] Vgl. ebenda, S. 3.

[56] Vgl. o.V.: Powell: Genug ist genug „Irak versteckt Massenvernichtungswaffen“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.02.2003, S. 1.

[57] Vgl. o.V.: Ein schwieriges Puzzle für die westlichen Geheimdienste, in: Neue Züricher Zeitung (internationale Ausgabe), 09.05.2003, S. 3.

[58] Vgl. o.V.: Dreier-Vorstoß für weitere Irak-Kontrollen, in: Neue Züricher Zeitung (internationale Ausgabe), 11.02.2003, S. 1.

[59] Vgl. o.V.: Bush und Blair drängen Sicherheitsrat zur Eile, in: Süddeutsche Zeitung, 25.02.2003, S. 1.

[60] Vgl. o.V.: Schröder und Chirac: Kein Grund für neue Resolution, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.02.2003, S. 5.

[61] Vgl. o.V.: Bagdad vernichtet vier Raketen, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 02.03.2003., S. 1.

[62] Vgl. o.V.: Blix: Der Irak hat substanziell abgerüstet, in: Süddeutsche Zeitung, 08.03.2003, S. 1.

[63] o.V.: Washington bereitet baldigen Kriegsbeginn vor, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2003, S. 1.

[64] Vgl. ebenda.

[65] Vgl. ebenda.

[66] Vgl. o.V.: Das letzte Ultimatum, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.2003, S. 1.

[67] Vgl. Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik: Ansprache des amerikanischen Präsidenten, George W. Bush, vom 17. März 2003 an die Nation zum Irak-Ultimatum, http://www.dgap.org/IP/ip0305/bush170303.htm (17.6.2003).

[68] Vgl. o.V.: Schnell, massiv und präzise, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.03.2003, S. 3.

[69] Zitiert nach: o.V.: SPD macht Kriegspläne gegen den Irak zum Wahlkampf-Thema, in: Süddeutsche Zeitung, 03.08.2002, S. 1.

[70] Vgl. o.V.: Schröders deutscher Weg, in: Die Welt, 06.08.2002, S. 3.

[71] Vgl. o.V.: Die SPD im Wahlkampf auf einem „deutschen Weg“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.08.2002, S. 1.

[72] Vgl. Bundeskanzleramt: Bundeskanzler Schröder: Keine Beteiligung an möglicher Intervention, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.435605/Bundeskanzler-Schroeder-Keine-Beteiligung-an-moe...htm?suche=irak&Thema=&startDate=&endDate= (17.06.2003).

[73] Vgl. ebenda.

[74] Vgl. Bundeskanzleramt: Bundeskanzler Schröder: Unser Nein zu einer Intervention ist wohl begründet, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.436575/Bundeskanzler-Schroeder-Unser-Nein-zu-einer-Inte...htm?suche=irak&Thema=&startDate=&endDate= (17.06.2003).

[75] Vgl. Auswärtiges Amt: „Für ein System globaler kooperativer Sicherheit“ - Rede von Bundesaußenminister Fischer vor der 57. Generalversammlung der Vereinten Nationen am 14. September 2002 in New York, http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/infoservice/presse/presse_archiv?archiv_id=3532 (17.06.2003).

[76] Ebenda.

[77] Vgl. Bundeskanzleramt: Rede von Bundeskanzler Schröder vor dem Deutschen Bundestag am 13. September 2002, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.440810/Rede-von-Bundeskanzler-Schroeder-vor-dem-Deutsch...htm (17.06.2003).

[78] Vgl. ebenda.

[79] Vgl. Auswärtiges Amt: Beitrag von Bundesaußenminister Fischer in der 253. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 13. September 2002 u.a. zum Jahrestag des 11.09. und zum Thema Irak (Auszüge), http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/infoservice/presse/presse_archiv?archiv_id=3540 (17.06.2003).

[80] Vgl. Bundeskanzleramt: Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder vor dem deutschen Bundestag am 29. Oktober 2002 in Berlin, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.446416/Regierungserklaerung-von-Bundeskanzler-Gerhard-S...htm (17.06.2002).

[81] Vgl. Bundeskanzleramt: Bundeskanzler Gerhard Schröder begrüßt Irak-Resolution des Sicherheitsrates, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.448500/Bundeskanzler-Gerhard-Schroeder-begruesst-Irak-R...htm (17.06.2002).

[82] Vgl. Bundeskanzleramt: Bundesregierung gewährt USA und NATO Überflug- und Transitrechte für möglichen Militäreinsatz gegen den Irak, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.451588/Bundesregierung-gewaehrt-USA-und-NATO-Ueberflug-...htm?suche=irak&Thema=&startDate=&endDate= (17.06.2003).

[83] Vgl. o.V.: Schröder schließt Kriegsresolution aus, in: Süddeutsche Zeitung, 22.01.2003, S. 1.

[84] Siehe dazu Kapitel 2, Seite 22.

[85] Vgl. Bundeskanzleramt: Schröder: Krieg darf nie unausweichlich sein, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.463949/Schroeder-Krieg-darf-nie-unausweichlich-sein.htm (17.06.2003).

[86] Vgl. Bundeskanzleramt: Schröder und Putin bekräftigen gemeinsame Haltung in der Irak-Frage, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.466387/Schroeder-und-Putin-bekraeftigen-gemeinsame-Halt...htm (17.06.2003).

[87] Bundeskanzleramt: Es gibt noch Alternativen zum Krieg, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.466570/Es-gibt-noch-eine-Alternative-zum-Krieg.htm (17.06.2003).

[88] Vgl. Bundeskanzleramt: „Unsere Verantwortung für den Frieden“ Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder vor dem deutschen Bundestag zur aktuellen internationalen Lage am 13. Februar 2003, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.466959/Unsere-Verantwortung-fuer-den-Frieden-Regierungs...htm (17.06.2003) und Bundesregierung: Rede von Bundesaußenminister Fischer in der öffentlichen Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen zur Situation in Irak und Kuwait, New York, 07.03.2003, http://www.bundesregierung.de/Nachrichten-,417.470876/Rede-von-Bundesaussenminister-.htm (17.06.2003).

[89] Vgl. ebenda.

[90] Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Pariser Erklärung: Pariser Erklärung "Wir sind an einem Wendepunkt", http://www.faz.net/s/Rub0FD2A01780F049ABBF1810273C0524C3/Doc~E78056B3629F84F878CD80B296A23DB99~ATpl~Ecommon~Scontent.html (17.06.2003).

[91] Vgl. Bundeskanzleramt: Regierungserklärung von Bundeskanzler Schröder am 14. März 2003 vor dem Deutschen Bundestag. http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.472179/Regierungserklaerung-von-Bundeskanzler-Schroeder...htm (17.06.2003).

[92] Vgl. Bundeskanzleramt: Französisch-russisch-deutsche Erklärung zum Irak, http://www.bundeskanzler.de/Kanzler-Aktuell-.7718.472472/Franzoesisch-russisch-deutsche-Erklaerung-zum-Irak.htm (12.06.2002).

[93] Vgl. Bundeskanzleramt: Erklärung von Bundeskanzler Schröder am 18. März 2003 zur aktuellen Lage in Bezug auf den Irak, http://www.bundeskanzler.de/Reden-.7715.472828/Erklaerung-von-Bundeskanzler-Schroeder-am-18.-Ma...htm?suche=irak&Thema=&startDate=&endDate= (17.06.2003).

[94] Siehe dazu auch Seite 23.

[95] Vgl. Sejm der Republik Polen: Konstytucja Rzeczypospolitej Polskiej z dnia 2 kwietnia 1997 r. [Verfassung der Republik Polen vom 2. April 1997], Artikel 126 – 135, http://www.sejm.gov.pl/prawo/konstytucja/kon1.htm (20.07.2003) und Vgl. Widmaier, Ulrich / Gawrich, Andrea / Becker, Ute: Regierungssysteme Zentral- und

Osteuropas, Opladen 1999, S. 122.

[96] Vgl. Amt des Präsidenten der Republik Polen: Sens Szczytu Ziemi w Johannesburgu [Der Sinn des Gipfeltreffens in Johannisburg], Interview mit Aleksander Kwaśniewski in der Radiosendung „Sygnały Dnia” am 06.09.2002, http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=4698& (18.06.2003).

[97] Ebenda.

[98] Vgl. ebenda.

[99] Vgl. Amt des Präsidenten der Republik Polen: Kto rządzi Europą, Panie Kwaśniewski? [Wer regiert Europa, Herr Kwaśniewski?], Interview mit Aleksander Kwaśniewski in „Der Tagesspiegel“ am 29.09.2002, http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=4810& (18.06.2003).

[100] Amt des Präsidenten der Republik Polen: Interview Aleksander Kwaśniewski mit der polnischen Nachrichtenagentur PAP am 11.10.2002, http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=4892& (18.06.2003).

[101] Vgl. z.B.: Amt des Präsidenten der Republik Polen: Interview Aleksander Kwaśniewski mit dem Programm „Gość Jedynki” im öffentlich-rechtlichen Fernsehen am 21. November 2002, http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=5050& (18.06.2003).

[102] Amt des Präsidenten der Republik Polen: Orędzie noworoczne Prezydenta RP Aleksandra Kwaśniewskiego [Neujahrsansprache des Präsidenten der Republik Polen Aleksander Kwaśniewski], http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=5332& (18.06.2003).

[103] Vgl. ebenda.

[104] Vgl. Amt des Präsidenten der Republik Polen: Interview Aleksander Kwaśniewski mit der Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ am 31.12.2002, http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=5330& (18.06.2003).

[105] Vgl. Sejm der Republik Polen: Rede des polnischen Außenministers Włodzimierz Cimoszewicz vor dem Sejm am 02.01.2003, http://ks.sejm.gov.pl:8009/search97cgi/vtopic?action= (18.06.2003).

[106] Außenministerium der Republik Polen: Wypowiedź Ministra Spraw Zagranicznych Włodzimierza Cimoszewicza w dn. 17 lutego 2003 r. podczas spotkania z korespondentami zagranicznymi [Rede des Außenministers Włodzimierz Cimoszewicz am 17.2.2003 während eines Treffens mit Auslandskorrespondenten], http://www.msz.gov.pl/start.php (18.06.2002).

[107] Vgl. Amt des Präsidenten der Republik Polen: Interview Aleksander Kwaśniewski im dritten Programm des polnischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens am 6. März 2003, http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=5546& (18.06.2003).

[108] Vgl. Amt des Präsidenten der Republik Polen: Konferencja prasowa Prezydenta RP i Premiera [Pressekonferenz des Präsidenten der Republik Polen und des Premierministers], http://www.prezydent.pl/ser/index.php3?tem_ID=5707& (18.06.2003).

[109] Vgl. ebenda.

[110] Vgl. Außenministerium der Republik Polen: Zapis spotkania Ministra SZ RP Włodzimierza Cimoszewicza z polskimi dziennikarzami akredytowanymi na Ukrainie [Mitschrift des Treffens des Außenminister der Republik Polen Włodzimierz Cimoszewicz mit in der Ukraine akkreditierten Journalisten], http://www.msz.gov.pl/start.php (18.06.2003).

[111] Vgl. Centrum Badania Opinii Społecznej [Zentrum für Meinungsforschung]: Wzróst nastrojów antywojennych [Anstieg der Antikriegsstimmung], http://www.cbos.pl/SPISKOM.POL/2003/K_051_03.PDF (19.06.2003).

[112] Vgl. Zweites Deutsches Fernsehen: Überwältigende Mehrheit gegen den Irak-Krieg, ZDF-Politbarometer, http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/16/0,1367,POL-0-2039728,00.html (19.06.2003).

[113] Vgl. Schenk, Michael: Medienwirkungsforschung, Tübingen 1987, S. 212ff.

[114] zur näheren Beschreibung der ausgewählten Tageszeitungen siehe Kapitel 3.2.1 ab Seite 38.

[115] Vgl. Weischenberg, Siegfried / Löffelholz, Martin / Scholl, Armin: Merkmale und Einstellungen von Journalisten. in: Media Perspektiven 1994, Nr. 4, S. 163 und Kepplinger, Hans Mathias: Die aktuelle Berichterstattung des Hörfunks, Freiburg i. B., S. 19f.

[116] Vgl. Noelle-Neumann, Elisabeth / Schulz, Winfried / Wilke, Jürgen: Fischer Lexikon Publizistik Massenmedien, Frankfurt a.M. 31997, S. 534.

[117] Vgl. Institut für Demoskopie Allensbach (Hrsg.): Allensbacher Werbeträger Analyse – Medien, Allensbach 2003, S. XIV.

[118] Vgl. ebenda, S. 1c.

[119] Vgl. Korda, Rolf Martin: Für Bürgertum und Buisness, Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, in: Thomas, Michael Wolf (Hrsg.): Porträts der deutschen Presse, Berlin 1980, S. 81.

[120] Vgl. ebenda, S. 85f.

[121] Vgl. Pürer, Heinz / Raabe, Johannes: Medien in Deutschland, Band 1, München 1994, S. 167.

[122] Vgl. Maaßen, Ludwig: Die Zeitung, Heidelberg 1986, S. 83.

[123] Vgl. Meyn, Hermann: Massenmedien in Deutschland, Konstanz 111999, S. 109.

[124] Vgl. Kepplinger: a.a.O., S. 27.

[125] Ebenda.

[126] Vgl. Schönbach, Michael: Trennung von Nachricht und Meinung, Freiburg i. B., S. 74.

[127] Vgl. ebenda und Meyn: a.a.O., S. 108.

[128] Vgl. Pürer / Raabe: a.a.O., S. 167.

[129] Vgl. ebenda.

[130] Vgl. Institut für Demoskopie Allensbach (Hrsg.): a.a.O., S. XIV.

[131] Vgl. ebenda, S. 1c.

[132] Vgl. ebenda und Meyn: a.a.O., S. 108.

[133] Vgl. Dürr, Alfred: Weltblatt und Heimatzeitung. Die „Süddeutsche Zeitung“, in: Thomas (Hrsg.): a.a.O., S. 66f.

[134] Vgl. Maaßen: a.a.O., S. 95.

[135] Vgl. ebenda und Pürer / Raabe: a.a.O., S. 167.

[136] Kepplinger: a.a.O., S. 27.

[137] Insgesamt kann man nur von drei überregionalen Tageszeitungen in Polen sprechen. Dabei handelt es sich um Rzeczpospolita, Gazeta Wyborcza und Super Express. Letztere ist eine Boulevardzeitung im Stile der BILD-Zeitung. Sie entfällt daher als Quelle für die vorliegende Untersuchung. Vgl. Fikus, Dariusz: Rzeczpospolita (1993), in: Słomkowska, Alina (Hrsg.): Dylematy transformacji prasy polskiej (1989 – 1993) [Transformationsdilemmata der polnischen Presse (1989 – 1993)], Warszawa 1994, S. 138.

[138] Vgl. Katalog Mediów Polskich [Katalog der polnischen Medien], http://media.onet.pl/pr_index.asp unter dem Stichwort Rzeczpospolita (21.09.2003).

[139] Vgl. Polskie Badania Czytelnictwa [Polnische Forschungen zur Leserschaft], http://www.pbczyt.pl/wyniki/ (21.09.2003).

[140] Vgl. Pisarek, Walery: Kontinuität und Wandel auf dem Tageszeitungsmarkt. in: Kopper, Gerd G. / Rutkiewicz, Ignacy / Schliep, Katharina (Hrsg.): Medientransformation und Journalismus in Polen 1989 – 1996, Garz bei Berlin 1998, S. 132.

[141] Vgl. Orłowska, Beata: Od Sztandaru Młodych do Rzeczpospolitej [Vom Sztandar Młodych zur Rzeczpospolita], in: Słomkowskiej, Alina (Hrsg.): Pięciolecie transformacji mediów (1988 - 1994) [Fünf Jahre Medientransformation (1989 - 1994)], Warszawa 1995, S. 155f.

[142] Vgl. Mielczarek, Tomasz: Między monopolem a puralizmem [Zwischen Monopol und Pluralismus], Kielce 1998, S. 188f.

[143] Vgl. ebenda, S. 188.

[144] Pisarek: a.a.O., S. 139.

[145] Die übrigen beiden Zeitungen sind Trybuna und Życie bzw. Życie Warszawy. Letztere wurde inzwischen eingestellt und Trybuna gilt nicht als unabhängig und kann außerdem keine Auflagenzahlen bzw. Reichweiten vorweisen, die einer überregionalen Qualitätszeitungen entsprechen. Vgl. Pisarek: a.a.O., S. 136 und Katalog Polskich Mediów [Katalog der polnischen Medienb], http://media.onet.pl/pr_index.asp unter den Stichwörtern Trybuna und Życie (20.09.2003).

[146] Vgl. Katalog Polskich Mediów [Katalog der polnischen Medien], http://media.onet.pl/pr_index.asp unter dem Stichwort Rzeczpospolita (20.09.2003).

[147] Vgl. Rzeczpospolita: Czytelnicy – Dziennik Rzeczpospolita [Leserschaft - Tageszeitung Rzeczpospolita], http://www.rzeczpospolita.pl/czytelnicy.html#czyt (21.09.2003) und Filas, Ryszard: Czasopisma i ich odbiorcy [Zeitschriften und ihre Leser], in: Korytko, Teresa / Czerwiński, Marcin: Kultura przemian w dekadzie przemian [Kultur der Veränderungen in der Dekade der Veränderungen], Warszawa 1999, S. 146.

[148] Vgl. Mielczarek: a.a.O., S. 192.

[149] Vgl. ebenda.

[150] Vgl. Grzybczak, Jarosław: Czytelnictwo prasy a nastroje społeczne [Leserschaft der Presse und gesellschaftliche Überzeugungen], in: Zeszyty Prasoznawcze [Pressehefte] 33 (1992), Nr. 1-2, S. 42.

[151] Vgl. Ciborska, Elżbieta: Pięcolecie Gazety Wyborczej [Fünf Jahre Gazeta Wyborcza], in: Słomkowska (1995): a.a.O., S. 344.

[152] Vgl. Katalog Polskich Mediów [Katalog der polnischen Medien] , http://media.onet.pl/pr_index.asp unter dem Stichwort Gazeta Wyborcza (20.09.2003).

[153] Vgl. Polskie Badania Czytelnictwa [Polnische Forschungen zur Leserschaft], http://www.pbczyt.pl/wyniki/ (21.09.2003).

[154] Vgl. Pisarek: a.a.O., S. 140.

[155] Vgl. Bajka, Zbigniew: Prasa codzienna w Polsce pod koniec lat 90. [Polnische Tagespresse am Ende der 90-er Jahre], in: Zeszyty Prasoznawcze [Pressehefte] 40 (2000), Nr. 3-4, S. 138.

[156] Vgl: Pisarek: a.a.O., S. 140.

[157] Vgl. Filas: a.a.O., S. 146 und Agora: Gazeta Wyborcza I – XII 2002, http://www.agora.pl/im/1471/m1471784.pdf (21.09.2003).

[158] Vgl. Agora Monitoring: Ranking 10 największych tytułów wg uzyskanych wpływów – lipiec 2003 [Ranking der 10 größten Titel nach Werbeeinnahmen – Juli 2003], http://monitoring.gazeta.pl/aktualnosci.htm (21.09.2003).

[159] Vgl. Agora: Press Kit, http://www.agora.pl/agora_pl/1,23127,1372282.html?menu=2 (21.09.2003).

Excerpt out of 201 pages

Details

Title
Die Irak-Krise 2002/2003 in der deutschen und polnischen Presse
College
Johannes Gutenberg University Mainz  (Institut für Publizistik)
Grade
2,0
Author
Year
2003
Pages
201
Catalog Number
V20059
ISBN (eBook)
9783638240543
File size
1358 KB
Language
German
Notes
Mit Hilfe einer Inhaltsanalyse wird die Berichterstattung über die Irak-Krise in den beiden wichtigsten polnischen und deutschen Tageszeitungen (FAZ, SZ, Gazeta Wyborcza, Rzeczpospolita) untersucht. Theoretische Grundlage ist das Framing-Konzept.
Keywords
Irak-Krise, Presse
Quote paper
Daniel Waschow (Author), 2003, Die Irak-Krise 2002/2003 in der deutschen und polnischen Presse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20059

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