„Ist andere beim Warten zu beobachten nicht noch langweiliger als das Warten selbst?“, wurde ich gefragt, als ich einem Freund mitteilte, welches Forschungsgebiet ich mir für meine Ethnographie ausgesucht hatte. Eine merkwürdige Frage. Spätestens seit dem legendären Theaterstück „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett sollte man doch wissen, dass es höchst unterhaltsam sein kann, anderen beim Warten zuzuschauen. Und ich schaue ja auch nicht nur zu. Mein Ziel war es herauszufinden, ob es bestimmte, wiederkehrende Muster im Warteverhalten verschiedener Personengruppen gibt. Wie wartet wer und was tut dieser Jemand dabei? Wie vertreibt man sich die Zeit? Wie kommunizieren Menschen miteinander, wenn sie gezwungen sind gemeinsam an einem neutralen Ort zu warten? Wartet man alleine anders als in einer Gruppe? Die Absicht dieser Arbeit ist genau dies detailliert zu beschreiben und einen Überblick darüber zu liefern, was wir alles tun, während wir angeblich ja untätig sind. Diese Arbeit befasst sich mit den Arten des Wartens.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Warten, bis es losgeht!
- Die Feldauswahl - „Warum ausgerechnet da?“
- Das Feld - Bushaltestelle Meißnerstraße
- Die Arten des Wartens
- Kommunikation
- Eine Gruppe aus Freunden
- Oberflächliche Bekanntschaften
- (Orts-)Fremde
- Zeitvertreib
- Beschäftigung mit Medien
- Den Temperaturen trotzen
- Fazit - Die Bushaltestelle als gesellschaftlicher Mikrokosmos
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit verfolgt das Ziel, das Warten als allgegenwärtiges Phänomen zu analysieren und zu verstehen, welche Tätigkeiten während des Wartens stattfinden. Die Studie konzentriert sich auf die ethnografische Beobachtung von Warteverhalten an einer Bushaltestelle.
- Die Bedeutung von Kommunikation und Interaktion im Kontext des Wartens
- Die verschiedenen Formen des Zeitvertreibs während des Wartens
- Die soziale Dynamik und die Interaktionen zwischen verschiedenen Personengruppen an der Bushaltestelle
- Die Bushaltestelle als Mikrokosmos des gesellschaftlichen Lebens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung - Warten, bis es losgeht!: Die Einleitung stellt das Phänomen des Wartens vor und beleuchtet dessen Allgegenwärtigkeit in verschiedenen Lebensbereichen. Es wird die Frage nach den Tätigkeiten während des Wartens aufgeworfen.
- Die Feldauswahl - „Warum ausgerechnet da?“: Dieses Kapitel beschreibt die Auswahl der Bushaltestelle als Feld für die ethnografische Studie. Es werden verschiedene Orte und deren Eignung für die Beobachtung von Warteverhalten diskutiert.
- Das Feld - Bushaltestelle Meißnerstraße: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung der ausgewählten Bushaltestelle in Koblenz, einschließlich ihrer Lage, ihrer Umgebung und ihrer Bedeutung im lokalen Kontext.
- Die Arten des Wartens: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Arten des Wartens, die an der Bushaltestelle beobachtet wurden. Es analysiert sowohl die Kommunikation zwischen den Wartenden als auch die Formen des Zeitvertreibs.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Arbeit sind: Warten, Ethnographie, Bushaltestelle, Kommunikation, Zeitvertreib, soziale Interaktion, gesellschaftlicher Mikrokosmos. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Arten des Wartens und deren Bedeutung im Kontext sozialer Interaktion und gesellschaftlicher Strukturen.
- Arbeit zitieren
- Lukas Lohmer (Autor:in), 2012, Ethnografie - Die Arten des Wartens an einer Bushaltestelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200748