Heutzutage werden so viele Marken, Produkte und Dienstleistungen allein in Deutsch-land beworben, dass es unvorstellbar ist sich an jede einzelne zu erinnern. Die Werbun-gen, mit denen ein Konsument tagtäglich konfrontiert wird, werden nur zu einem Bruchteil bewusst wahrgenommen, da es zu einer Informationsüberlastung kommt. Zudem gleichen sich die beworbenen Produkte und Dienstleistungen immer weiter an, sodass eine qualitative Differenzierung kaum noch möglich ist. Um sich von der Kon-kurrenz erfolgreich abzuheben, sind innovative Maßnahmen der Unternehmen nötig. Hinzu kommt, dass die Kunden eine immer größere Abwechslung suchen und in ihrem Alltag Erlebnisse erfahren wollen, die den Einkauf zu etwas Besonderem machen. Der klassische Marketing-Mix genügt nicht mehr, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Aus diesem Grund haben sich weitere Instrumente herausgebildet. Eines davon ist die Integration von Düften.
„Wir atmen 23.000 mal am Tag. Mit jedem Atemzug riechen wir – überwiegend unbewusst – Objekte und Menschen in unserer Umgebung. Wir können unsere Au-gen schließen, uns die Ohren zuhalten, können Berührungen vermeiden, aber wir können nicht aufhören zu atmen … also auch nicht aufhören zu riechen!“
Wie das Zitat zeigt, haben Düfte eine besondere Rolle für unsere Wahrnehmung, da diese eng mit Emotionen verbunden sind und somit auch unseren Erlebnisgrad beein-flussen. Wir können uns den Düften nicht entziehen und nehmen so ständig Gerüche wahr. Die Einsatzmöglichkeiten von Düften sind heute besonders vielfältig und bezie-hen sich nicht nur auf den direkten Produktnutzen, wie z.B. bei Parfüms, sondern kön-nen auch bei solchen Produkten und Dienstleistungen angewandt werden, die norma-lerweise nicht mit diesen in Verbindung stehen. Da Düfte überwiegend unbewusst wahrgenommen werden, sollten sie für das Marketing nicht unterschätzt werden. Schließlich werden unsere Entscheidungen zu 70 – 80% unbewusst und auf emotionaler Ebene getroffen.
Angesichts dieser Tatsachen soll in der vorliegenden Arbeit der Einsatz von Düften als erlebnisorientiertes Instrument genauer vorgestellt werden, da dieser zu einem wichtigen Differenzierungsgrad beitragen kann und somit eine große Relevanz darstellt. Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Fragestellung in welchen Bereichen Unternehmen Düfte anwenden können und worauf sie bei dem Einsatz von Düften achten sollten. Die Ausarbeitung ist als allgemeine Handlungsempfehlung zu verstehen, die Aufschluss über die...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erlebnismarketing unter Einbezug von Düften
- Begriffshinführung zum Erlebnismarketing
- Düfte als Instrument des Erlebens
- Grundlagen über den Geruchssinn für den Marketingeinsatz
- Funktionsweise des menschlichen Geruchssinns
- Physiologische Grundlagen des Riechens
- Riechfunktionen - Emotionen und Erinnerungen
- Faktoren der Geruchswahrnehmung
- Reizintensität
- Reizdauer
- Riechschärfe
- Benennung und Klassifizierung von Düften
- Kulturspezifische Duftpräferenzen
- Düfte als Marketinginstrument
- Marketingziele durch den Einsatz von Düften
- Strategisches und operatives Marketing als Ausgangspunkt für die Einsatzmöglichkeiten von Düften
- Einsatzmöglichkeiten von Düften
- Produktpolitik
- Raumgestaltung
- Kommunikationspolitik
- Corporate Identity
- Kriterien für die Duftauswahl
- Technische Methoden zur Verbreitung von Düften
- Kritik an der Nutzung von Düften
- Manipulation
- Gesundheitliche Gefahren
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht den Einsatz von Düften als Instrument des erlebnisorientierten Marketings. Ziel ist es, Unternehmen aufzuzeigen, wie sie Düfte effektiv einsetzen können, um sich von der Konkurrenz abzuheben und das Kundenerlebnis zu verbessern. Die Arbeit betrachtet die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Düften in der Produktpolitik, Raumgestaltung, Kommunikationspolitik und Corporate Identity.
- Bedeutung des Geruchssinns für die Wahrnehmung und Emotionen
- Einsatzmöglichkeiten von Düften in der Produktpolitik, Raumgestaltung und Kommunikation
- Kriterien für die Auswahl von Düften und deren technische Verbreitung
- Kritikpunkte an der Nutzung von Düften und deren Berücksichtigung
- Potenzial von Düften für die zukünftige Entwicklung des Marketings
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik und zeigt die Bedeutung des Erlebnismarketings und die wachsende Relevanz von innovativen Marketinginstrumenten auf. Kapitel zwei geht auf die Funktionsweise des Geruchssinns ein und beleuchtet die Rolle von Düften bei der Entstehung von Emotionen und Erinnerungen. In Kapitel drei werden die Einsatzmöglichkeiten von Düften im Marketing näher betrachtet, wobei verschiedene Marketingziele und Strategien beleuchtet werden. Kapitel vier präsentiert Kriterien für die Duftauswahl und technische Methoden zur Verbreitung von Düften. Das fünfte Kapitel thematisiert die Kritikpunkte an der Nutzung von Düften, insbesondere die Aspekte der Manipulation und gesundheitlicher Gefahren.
Schlüsselwörter
Erlebnisorientiertes Marketing, Düfte, Geruchssinn, Emotionen, Wahrnehmung, Produktpolitik, Raumgestaltung, Kommunikation, Corporate Identity, Duftauswahl, Duftverbreitung, Kritik, Manipulation, Gesundheitliche Gefahren.
- Citation du texte
- Sina Gerdes (Auteur), 2012, Düfte als Instrument des erlebnisorientierten Marketings, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200785