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Warum können Empfindungen für David Hume nicht unvernünftig sein?

Philosophischer Essay

Titel: Warum können Empfindungen für David Hume nicht unvernünftig sein?

Essay , 2012 , 9 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Tobias Schmidt (Autor:in)

Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts
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Einleitung
1. Hume und die „Weiterentwicklung“ der Empirie
2. Warum Vernunft allein nicht handlungsmotivierend sein kann
3. Was mit Vernunft verwechselt wurde
4. Zusammenfassung
Literaturverzeichnis

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Hume und die „Weiterentwicklung“ der Empirie

2. Warum Vernunft allein nicht handlungsmotivierend sein kann

3. Was mitVernunft verwechselt wurde

4. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Die Frage, die ich im Folgenden beantworten möchte, lautet: „Warum können Emp­findungen für Hume nicht unvernünftig sein?“ Dafür ist es meiner Meinung nach hilf­reich, sich einmal über das Wort „(un-)vernünftig“ im Klaren zu werden: Der Begriff „Vernunft“ beschreibt die Fähigkeit, aus den, mit dem Verstand gewonnen Einsichten und Beobachtungen, Zusammenhänge zu erkennen, sich ein Urteil daraus zu bilden und sein Handeln davon abzuleiten - man ist also „vernünftig“, wenn man sein Han­deln von Vernunft leiten lässt.[1]

In dieser Definition gehe ich bewusst nicht auf eine Beteiligung der Empfindungen an Handlungen ein. Führten wir die Überlegung fort, wären also Empfindungen unver­nünftig, so wären sie laut Definition nicht an unseren Handlungen beteiligt. Doch soll Hume’s These die genau vom Gegenteil ausgeht hier erläutert werden: Hume be­schreibt in seiner Argumentation die Empfindungen als Grundlage für unser (morali­sches) Handeln.

Bevor ich mich seines Beweises widme, scheint es mir sinnvoll, mich in groben Zügen in die philosophische Denkweise Humes hinein zu finden.

1. Hume und die „Weiterentwicklung“ der Empirie

David Hume (1711 - 1776) gilt als einer der bedeutendsten Philosophen des eng­lischsprachigen Raums. Die Zeit der Aufklärung war geprägt von dem Glauben an die Empirie. Wobei man von Hume dagegen nicht sagen konnte dass er Empirist gewesen sei, er stand dem Empirismus eher skeptisch gegenüber.

Man kann Hume die Weiterentwicklung der Empirie insofern zuschreiben, als dass er dieser eine psychologische Komponente, die der Empfindungen hinzufügt. Das heißt unsere Wahrnehmungen beruhen nicht allein auf rationalem Beobachten sondern werden zugleich Gefühle in uns ausgelöst, die mit dem Beobachteten in Verbindung gebracht werden und umgekehrt. Zugleich stellt Hume jedoch die „Wahrheit“ dieser Beobachtungen in Zweifel: Nichts ist wirklich sicher, auch vermeintlich empirisch Beweisbares steht im Verdacht auf einem Irrglauben zu beruhen.[2]

2. Warum Vernunft allein nicht handlungsmotivierend sein kann

An dieser Stelle komme ich auf die eigentliche Frage zurück: Warum können Empfin­dungen für Hume nicht unvernünftig sein?

Hume geht in seiner Argumentation von der (bisherigen) These aus, Empfindungen und Vernunft stehen in einem Konkurrenzkampf um die Vorherrschaft über das menschliche Handeln: „Nothing is more usual in philosophy, (...), than to talk of the combat of passion and reason (...)."[3]Es wird behauptet, schreibt er, dass jedes ver­nunftbestimmte Lebewesen seine Handlungen nach der Vernunft richten soll. Ver­nünftig Handeln entspricht nach dieser Auffassung tugendhaftem Handeln. „(...) and if any other motive or principle challenge the direction of his conduct, he ought to oppose it, till it be entirely subdu’d (...)."[4]Der Vernunft wird also ganz klar der Vor- rangvor den Empfindungen gegeben.

Dem widerspricht Hume und gliedert dabei seine These in zwei Teile. (...) first, that reason alone can never be a motive to any action of the will; and secondly, that it can never oppose passion in the direction of the will.“[5]Erstens kann die Vernunft nicht das Motiv des Willens sein und zweitens, wird man die Vernunft niemals einer Emp­findung einen Willen betreffend vorziehen. Wie begründet Hume dies? Seine These stützt Hume seiner Beobachtung über die Tätigkeit des Verstandes. Er geht hierbei von einer „doppelten Tätigkeit“ aus: Mit der „ersten Tätigkeit“ meint Hume die Be­trachtung der abstrakten Beziehungen unserer Vorstellungen - kurz - unsere Gedan­ken. Die beschriebene „erste Tätigkeit“ des Verstandes findet in der Welt der Vorstel­lungen statt. Da aber der Wille immer real ist, können laut Hume bloße Gedanken nicht die Ursache einer Handlung sein.

[...]


[1] http://www.duden.de/rechtschreibung/Vernunft

[2]Lesch, Harald; Vossenkuhl, Wilhelm; Die Großen Denker: Philosophie im Dialog

[3] Hume, David: Treatise of Human Nature, Book 2, Part III, Sect. Ill: Of the influencing motives of the will

[4] Hume, David: Treatise of Human Nature, Book 2, Part III, Sect. Ill: Of the influencing motives of the will

[5] Hume, David: Treatise of Human Nature, Book 2, Part III, Sect. Ill: Of the influencing motives of the will

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Details

Titel
Warum können Empfindungen für David Hume nicht unvernünftig sein?
Untertitel
Philosophischer Essay
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Veranstaltung
Einführung in die praktische Philosophie
Note
1,0
Autor
Tobias Schmidt (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2012
Seiten
9
Katalognummer
V201101
ISBN (eBook)
9783656270492
ISBN (Buch)
9783656271284
Sprache
Deutsch
Schlagworte
David Hume Empirie Empfindungen Vernunft vernünftig unvernünftig Aufklärung Treatise of a Human Nature
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Tobias Schmidt (Autor:in), 2012, Warum können Empfindungen für David Hume nicht unvernünftig sein?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201101
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Leseprobe aus  9  Seiten
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