In der vorliegenden Arbeit soll die Entwicklung des deutschen Rundfunks während der alliierten Besatzung dargestellt werden. Die hier behandelte Zeitspanne erstreckt sich von 1945 bis Anfang der 50er Jahre. Mit der Kapitulation der Deutschen am 08./09.Mai 1945 endet der 2. Weltkrieg und das Nazi-Regime. Gleichzeitig endet damit auch ein großes, wenn auch dunkles Kapitel deutscher Rundfunkgeschichte. Das Radio war das Zentrum Goebbels Propagandaapparates. Es war das Medium schlechthin um Ziele und Kundgebungen des Regimes zu verbreiten. Wie in den Printmedien wurden auch im Rundfunk von den Nazis spezifische Richtlinien etabliert, welche vorschrieben wer am Rundfunk teilnehmen darf. Der Rundfunk war völlig unter zentralistischer staatlicher Kontrolle. Um sich die Reichweite des Radios damals vor Augen zu führen, muss man bedenken, dass sich die Hörer von 1933 bis 1939 von 4,3 Mio auf 10,6 Mio nahezu verdreifacht haben. Es musste somit auf Seiten der Alliierten ein vollkommen neues System nach Kriegsende etabliert werden, um deren politischen und gesellschaftlichen Ziele durchsetzten und damit den sozialen Wandel hin zu demokratischen Grundeinstellung herbeiführen zu können. Inwieweit nun die Kontrolle der Westalliierten im Bereich des Rundfunks Veränderungen mit sich brachten und im Besonderen auch inwieweit deren Umstrukturierungen bis heute in unserem Rundfunksystem verankert sind, soll die vorliegende Arbeit beantworten. Neben der geschichtlichen Entwicklung des Rundfunksystems soll besonderes Augenmerk auf die programmlichen Richtlinien der jeweiligen Besatzungsmacht für den Rundfunk gelegt werden. Da die vorliegende Arbeit den Rundfunk dieser Zeit in Hinblick auf die Transformation Deutschlands hin zur Demokratie betrachtet, wird die sowjetische Besatzungszone samt ihrer Ziele und Struktur ausgeklammert und lediglich die westalliierten Mächte Großbritannien, Frankreich und die USA und ihrer Besatzungszonen unter den oben genannten Aspekten dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konferenz von Jalta
- Kapitulation Deutschlands
- Der Rundfunk
- Ziele der Alliierten
- Das PWD-Handbuch
- Der 3-Stufen-Plan
- Die unterschiedlichen Zonen
- Die amerikanische Zone
- Die britische Zone
- Die französische Zone
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung des deutschen Rundfunks während der alliierten Besatzung von 1945 bis Anfang der 50er Jahre. Sie beleuchtet die Umstrukturierung des Rundfunksystems im Kontext des politischen und gesellschaftlichen Wandels in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
- Die Rolle des Rundfunks in der Nazi-Propaganda
- Die Ziele der Alliierten für den Rundfunk
- Die Auswirkungen der Besatzungspolitik auf den Rundfunk
- Die verschiedenen Programme und Richtlinien der Besatzungszonen
- Der Einfluss des Rundfunks auf den Wiederaufbau Deutschlands
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Ausgangssituation des deutschen Rundfunks vor dem Zweiten Weltkrieg dar, wobei die Rolle des Radios im Nazi-Propagandasystem im Vordergrund steht. Kapitel 2 befasst sich mit der Konferenz von Jalta und den Beschlüssen der Alliierten für die Besatzungspolitik Deutschlands, inklusive der bedingungslosen Kapitulation und der Teilung in Besatzungszonen. Kapitel 3 erläutert die Ziele der Alliierten für den deutschen Rundfunk und stellt das PWD-Handbuch und den 3-Stufen-Plan vor. In Kapitel 4 werden die Unterschiede zwischen den Programmen und Richtlinien der amerikanischen, britischen und französischen Besatzungszonen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Rundfunk, Alliierte Besatzung, Propaganda, Medienpolitik, Deutschland, Nachkriegszeit, Demokratie, Besatzungszonen, PWD-Handbuch, 3-Stufen-Plan.
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- Marie Luedtkes (Autor), 2007, Rundfunk unter alliierter Besatzung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201222