„Archaeology makes good storytelling“ , Archäologie liegt im Trend der Medien und dabei handelt es sich nicht um eine vorübergehende Modeerscheinung. Ob die Wissenschaft selbst oder die von ihr erforschte Vergangenheit, das Thema Archäologie scheint die Gesellschaft aus einer fast intrinsischen Motivation heraus anzusprechen und zu begeistern. Archäologie im allgemeinsten Sinne ist „in“ und auf eine bestimmte Art und Weise fest verankert, nach wie vor ist von einem „Boom“ der Archäologie die Rede. Gut vermittelbar scheint Archäologie zu sein und sich der Antike bzw. der Vergangenheit in einer Weise anzunehmen, die sich medial gut umsetzen lässt , um mangelndes Interesse in der Öffentlichkeit muss sie sich jedenfalls nicht sorgen. „Lust auf Archäologie muss bei einem Großteil der Bevölkerung nicht mehr geweckt werden , was als Privileg verstanden werden sollte, denn kaum ein kulturwissenschaftliches Fach erzeugt so viel öffentliches Interesse und ist in den Medien in solcher Weise positiv besetzt wie die Archäologie. Ob volle Sonderausstellungen, Spielfilme, Dokumentarfilme, Sachbücher, Romane, Zeitschriften, Internetforen oder Zeitungsartikel, der Archäologie wird insgesamt ein reges Interesse entgegengebracht.
Einen wesentlichen Beitrag zu der starken Präsenz von archäologischen Themen in der Öffentlichkeit liefert speziell das Medium Fernsehen. Dieses Segment räumt der Archäologie als Massenphänomen regelmäßig einen breiten Raum ein. Fernsehdokumentationen zu archäologisch-historischen Themen sind populär, sie laufen fast täglich und, wenn man den Quoten Glauben schenkt, erfolgreich auf den öffentlich-rechtlichen sowie den privaten Sendern und bestimmen so maßgeblich das öffentliche Bild von Archäologie. Ganz konkret scheint das Gros der Bevölkerung heute überwiegend über das Fernsehen mit Archäologie in Kontakt zu kommen. Archäologische ‚Dauerbrenner‘ prägen unsere Fernsehlandschaft stark, unterschiedlichste Formate und Produktionen können zum Teil in zahlreichen Wiederholungen und zu allen Tages- und Nachtzeiten konsumiert werden. Formate wie Sphinx, Schliemanns Erben, Schätze der Welt - Erbe der Menschheit, Bauwunder der Antike u.v.m. decken das gesamte archäologische Spektrum ab und erreichen regelmäßig und stabil mehrere Millionen Zuschauer.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beschreibung Datenbasis:
- Kompilationsfilm und Hybride Dokumentation
- Beschreibung der Filmbeispiele
- „Karthagos geheime Kolonien“
- „Die Schlacht am Harzhorn“
- „Rätsel Römerschlacht“
- Analyse der Daten
- Filmprotokolle
- Komponenten der Sendungen
- Auswertung der Daten
- Darstellung des „Archäologischen“
- Darstellung von Tätigkeiten und Phasen
- Grabung
- Geländeprospektion
- Fundnachbearbeitung
- Konzeption und Reflexion
- Interdisziplinäres Arbeiten
- Darstellung des Fundes
- Darstellung der Akteure
- Archäologe
- Grabungshelfer
- Team
- Weitere Beteiligte
- Darstellung von Tätigkeiten und Phasen
- Narrative Bausteine
- Visuelle Bausteine
- „Reenactment“
- Integrierte Filmszenen
- Rekonstruktionen
- Bebauungs- und Geländemodellierungen
- Filmische Umsetzung
- Auditive Bausteine
- Kommentar
- Filmmusik
- Klischees und Chiffren
- Aktualisierungen von Vergangenheit
- Visuelle Bausteine
- Verhältnis Wissenschaft - Medien - Öffentlichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Archäologie in archäologischen Fernsehdokumentationen und untersucht, wie diese das öffentliche Bewusstsein und die Vorstellung von Archäologie prägt. Sie analysiert das Bild, das von Archäologie, dem Archäologen und der Vergangenheit gezeichnet wird, und untersucht, wie die archäologische Realität in den Filmen dargestellt und für den Zuschauer interessant und verständlich gemacht wird.
- Analyse der Bildsprache und Darstellungstechniken in archäologischen Fernsehdokumentationen
- Untersuchung der Beziehung zwischen archäologischer Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit
- Bewertung der Rolle von Fernsehdokumentationen bei der Vermittlung von Archäologie an die breite Öffentlichkeit
- Identifizierung von Klischees und Stereotypen, die in der Darstellung von Archäologie in den Filmen vorkommen
- Analyse der Frage, inwiefern die Darstellung von Archäologie in Fernsehdokumentationen die öffentliche Wahrnehmung des Fachgebiets beeinflusst
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Bedeutung von Fernsehdokumentationen für die Vermittlung von archäologischen Inhalten an die Öffentlichkeit. Im zweiten Kapitel werden die Datenbasis der Arbeit beschrieben, darunter Kompilationsfilme und hybride Dokumentationen sowie konkrete Filmbeispiele.
Kapitel 3 behandelt die Analyse der Daten, insbesondere die Filmprotokolle und die Komponenten der Sendungen. Kapitel 4 befasst sich mit der Auswertung der Daten und untersucht die Darstellung des „Archäologischen“, die narrativen Bausteine und die Verwendung von Klischees und Chiffren.
Das Kapitel „Verhältnis Wissenschaft - Medien - Öffentlichkeit“ beleuchtet die Interaktion zwischen Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit im Kontext der archäologischen Fernsehdokumentation.
Schlüsselwörter
Archäologie, Fernsehdokumentation, Medienvermittlung, öffentliches Bewusstsein, Klischees, Stereotype, Reenactment, Filmische Umsetzung, Archäologischer Arbeitsalltag, Wissenschaft und Öffentlichkeit
- Darstellung des „Archäologischen“
- Citation du texte
- Barbara Winkelmann (Auteur), 2012, Archäologie zwischen Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit: Archäologievermittlung in populären TV-Dokumentationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201368