Wie erlernen wir das sprachliche System? Und wie funktioniert es schließlich? – Das sind Fragen, die trotz regen Forschens noch nahezu unbeantwortet sind. Die meisten Herangehensweisen sind auch eher philosophischer Natur und daher schwer verifizierbar oder falsifizierbar. Aus diesem Grunde liegt es nahe, sich über den neurokognitiven Weg an dieses Thema heranzutasten, um objektivierbare Kenntnisse um bestimmte Funktionsweisen zu erlangen. Unterstützt wird diese Vorgehensweise im Folgenden durch Arbeiten der (kognitiven) Entwicklungspsychologie. Da der Gegenstand der Linguistik im Zentrum steht, werden natürlich die Grundlagen aus dieser Disziplin als Basis verwendet. Nach der Betrachtung der Muttersprache soll der Bogen zu weiteren Sprachen gespannt werden, wobei differenziert wird, ob jene simultan oder konsekutiv erlernt werden. Diese Ausweitung der Thematik ist unverzichtbar, weil es heutzutage immer unwahrscheinlicher ist, im mentalen Lexikon nur eine Einzelsprache gespeichert vorzufinden. Daher werden diese Überlegungen auch für andere Wissenschaftsbereiche, wie z. B. die Fremdsprachendidaktik, immer relevanter, denn sobald man über die Wirkungsweise des Spracherwerbs genauer Bescheid weiß, lässt sich dieser evtl. auch nachvollziehen, beeinflussen und optimieren.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Spracherwerb: Die Muttersprache
1.1 Forschungshintergrund
1.2 Die Entwicklung des Sprechens und Lesens
1.3 (Neuro-)kognitive Befunde zur Lokalisation von Sprache im Gehirn
1.4 Organisation: Das mentale Lexikon
2 Bilingualismus – neurolinguistische Betrachtungen
2.1 Simultaner Früh-Bilingualismus
2.2 Konsekutiver Bilingualismus
3 Fazit und Ausblick
Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Sandra Ilg (Autor:in), 2011, Neurokognitive und entwicklungspsychologische Überlegungen zum Thema Zweitsprachenerwerb, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202346