Es ist Aufgabe des Lehrers im Fremdsprachenunterricht, für die richtige Mischung zwischen Phonetik, Wortschatz, Pragmatik, Landeskunde und Grammatik zu sorgen, denn nur Grundkenntnisse in jedem dieser Gebiete erlauben dem Sprachlerner, also im gymnasialen Kontext dem Schüler, sich in der Fremdsprache verständlich und normgerecht auszudrücken.
Die aktuelle Tendenz zur Mündlichkeit wird deutlich, wenn man die Lehrpläne betrachtet: Im neuen G8-Lehrplan für die achte Klasse, in der Spanisch als dritte Fremdsprache erlernt wird, ist bspw. als erstes Lernziel aufgeführt, dass die Schüler „die kommunikativen Fertigkeiten und sprachlichen Mittel zur elementaren Sprachverwendung entsprechend der Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens“ erwerben sollen. Eine ähnliche Formulierung ist auch an oberster Stelle bei anderen Klassenstufen zu finden. Man sieht hier bereits sehr deutlich, dass die Pragmatik und der Wortschatz die Grammatik vom „Thron“ zu drängen scheinen. All dies wirft die Frage auf, inwieweit dieser Weg gegangen werden kann, ohne dass die Sprachkompetenzen der Schüler darunter leiden.
Diese Frage und der Stellenwert der Grammatik im Fremdsprachenunterricht sollen im Folgenden näher erörtert und vor dem Hintergrund des didaktischen Forschungskontextes betrachtet werden. Hierbei soll natürlich auch die Praxis der Grammatikvermittlung nach neuesten Erkenntnissen miteinbezogen und in einem Unterrichtsentwurf dargestellt werden.
Aus dem Grund, dass Spanisch erst in neuerer Zeit eine so große Verbreitung an den Gymnasien erfährt und noch wenige fachdidaktische Werke vorliegen, soll in dieser Arbeit auch auf aktuelle Literatur aus der Didaktik anderer Fremdsprachen zurückgegriffen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grammatik im Spanischunterricht
- 2.1. Der Grammatikunterricht im Allgemeinen
- 2.2. Planung des Grammatikunterrichts
- 2.3. Methoden des Grammatikunterrichts
- 2.4. Struktur des Grammatikunterrichts
- 2.5. Grammatikübungen
- 2.6. Schwierigkeiten beim Grammatikunterricht
- 3. Unterrichtsentwurf
- 3.1. Datenteil und Klassensituation
- 3.2. Die Unterrichtsstunde
- 3.3. Didaktische Analyse und methodische Überlegungen
- 3.4. Detailplanung des Unterrichtsverlaufs
- 4. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Stellenwert der Grammatik im Spanischunterricht, insbesondere im Kontext des gymnasialen Unterrichts, und setzt sich mit den Herausforderungen auseinander, die sich aus aktuellen didaktischen Entwicklungen und der Fokussierung auf mündliche Sprachkompetenz ergeben. Dabei werden verschiedene Ansätze zur Grammatikvermittlung im Unterricht vorgestellt und kritisch beleuchtet, und es wird ein Praxisbeispiel in Form eines Unterrichtsentwurfs präsentiert.
- Die Rolle der Grammatik in der aktuellen Fremdsprachendidaktik
- Herausforderungen und Chancen der Grammatikvermittlung im Spanischunterricht
- Analyse verschiedener Methoden und Ansätze zur Grammatikvermittlung
- Anwendung theoretischer Erkenntnisse in einem konkreten Unterrichtsentwurf
- Bedeutung von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung thematisiert die Bedeutung des Grammatikunterrichts im Kontext der verschiedenen Bereiche des Fremdsprachenlernens wie Phonetik, Wortschatz, Pragmatik und Landeskunde. Kapitel 2 beleuchtet den Grammatikunterricht aus verschiedenen Perspektiven, unter anderem hinsichtlich seiner negativen Konnotationen bei Schülern und seiner Bedeutung für Lehrer. Es werden verschiedene Ansätze zur Verbesserung des Grammatikunterrichts diskutiert, sowie unterschiedliche Methoden und Phasenmodelle zur Grammatikvermittlung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Grammatik, Spanischunterricht, Fremdsprachenlernen, didaktische Ansätze, Unterrichtsplanung, Unterrichtsentwurf, Methoden der Grammatikvermittlung, Sprachkompetenz, Pragmatik, Lernmotivation, aktuelle Forschung.
- Citation du texte
- Sandra Ilg (Auteur), 2009, Grammatik im Spanischunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202349