Zentrale Frage dieser Arbeit ist, wie Musik zur Verherrlichung der nationalsozialistischen Ideologie im Dritten Reich eingesetzt und missbraucht werden konnte.
Musik hatte innerhalb der NS-Diktatur einen sehr hohen Stellenwert. Die Frage, warum gerade Musik so wichtig für die Umsetzung nationalsozialistischer Ideologien war, lässt sich beantworten, wenn man das Wesen der Musik genauer betrachtet: In fast allen Formen menschlicher Gesellschaft ist sie ein integraler Faktor, d.h. indem Singen ein körperliches Wohlgefühl darstellt, kann sie sowohl auf die Psyche, also die Innenwelt eines Menschen, als auch auf die Außenwelt, z.B. das Geschehen innerhalb der Gesellschaft, wirken. Musik kann so identitätsfördernd und -stiftend sein und stellt somit in seiner alltäglichen Verwendung ein geeignetes Mittel zur Verbreitung von Ideologien dar.
Diese Funktionalität nützten und missbrauchten die Nationalsozialisten, um die von ihnen formulierten Ziele eines NS-Staates zu verwirklichen. Nun stellt sich die Frage: Wie konnte die in der heutigen Zeit meist nur aus Gründen der Unterhaltung konsumierte Musik auf politische Ziele umgedeutet und als sog. Machtinstrument verwendet werden und dabei auch die ihr eigene Vielfältigkeit verlieren?
Inhaltsverzeichnis
- Musik in ihrem Wesen als sinnvolles Mittel der NS-Propaganda
- Musikmissbrauch im Dritten Reich
- Politische Organisation des Musikwesens im Dritten Reich
- Reichsmusikkammer als größte Einzelkammer der Reichskulturkammer
- Stellung der Musik innerhalb der nationalsozialistischen Politik
- Merkmale der deutschen Tonkunst
- Kennzeichen der Vertonung
- Merkmale der textlichen Gestaltung
- Entartete Musik: Ansatzlose Unterdrückung durch die NS-Diktatur
- Beantwortung der Frage: Was war entartete Musik
- Umgang mit entarteter Musik und deren Künstlern
- Die Rolle des Bayreuther Festspielhauses in der NS-Zeit
- Funktion der Musik hinsichtlich Ausübung der NS-Ideologie
- Aufstellen von Hierarchien und gesellschaftlichen Rollenverteilungen
- Unterdrückung und Ausschaltung von Andersartigem
- Vermittlung einer Volksgemeinschaft
- Enge Verzahnung von Musik und Politik seit der Antike
- Die Bedeutung von Musik als integraler Faktor in allen Gesellschaften
- Die Nutzung und der Missbrauch von Musik zur Verbreitung von Ideologien
- Die politische Organisation des Musikwesens im Dritten Reich durch die Reichsmusikkammer
- Die Merkmale der deutschen Tonkunst und ihre Rolle in der NS-Propaganda
- Die Unterdrückung der entarteten Musik und die Folgen für Künstler
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Musik im Dritten Reich als Instrument der NS-Propaganda und dem Missbrauch von Musik zur Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie. Sie untersucht die politische Organisation des Musikwesens, die Merkmale der deutschen Tonkunst, die Unterdrückung der sogenannten entarteten Musik und die Rolle der Musik bei der Vermittlung der NS-Ideologie.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Wesen von Musik und ihrer Bedeutung als Mittel der Propaganda. Es wird erläutert, wie Musik in der Lage ist, sowohl die Psyche als auch die Außenwelt zu beeinflussen und somit als identitätsförderndes und -stiftendes Werkzeug eingesetzt werden kann.
Kapitel zwei analysiert den Musikmissbrauch im Dritten Reich. Dabei werden die politische Organisation des Musikwesens, die Stellung der Musik innerhalb der nationalsozialistischen Politik und die Merkmale der deutschen Tonkunst beleuchtet. Es wird deutlich, wie die NS-Musikpolitik darauf zielte, die Begeisterung des Volkes für Musik zu wecken und gleichzeitig die deutsche Musik wieder zur Weltgeltung zu verhelfen.
Kapitel drei beleuchtet den Einfluss der nationalsozialistischen Musikpolitik auf die Musiklandschaft. Es werden die Kennzeichen der Vertonung und die Merkmale der textlichen Gestaltung der Musik im Dritten Reich vorgestellt. Zudem wird die Unterdrückung der sogenannten entarteten Musik thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen NS-Propaganda, Musikmissbrauch, Reichsmusikkammer, deutsche Tonkunst, Entartete Musik, Volksgemeinschaft, Musikpädagogik, Musik und Politik. Sie untersucht den Einfluss der Nationalsozialisten auf die Musik und die Folgen für Künstler und die Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Fabian Halbig (Autor:in), 2010, Musikmissbrauch im Dritten Reich. Musik als NS-Propaganda, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/202373