Unter dem Motto „Die Post für Deutschland“ wirbt die Deutschen Post AG mit ihrer Vormachtstellung im deutschen Briefmarkt. Diese Vormachtstellung wurde der Post bis vor ca. 15 Jahren auch durch das staatliche Briefmonopol in Deutschland gesichert. Die Bestrebungen der Bundesrepublik und der Europäischen Union (EU) den Wettbewerb zu fördern, führten zu einer sukzessiven Öffnung des Briefmarktes. Ziel ist es seither den Postmarkt in Europa bis 2013 vollständig zu liberalisieren.
Aus diesem Grund wurde von der Europäischen Union 1992 das sogenannte „Grünbuch über die Entwicklung des Binnenmarktes für Postdienste“ herausgegeben. Die Übergangsfrist zur Öffnung des Briefmarktes in Deutschland wurde über Gewichtsgrenzen der Briefe festgesetzt. Der Markt wurde 1998 zum ersten Mal, für Sendungsgewichte über 200 Gramm, für den Wettbewerb freigegeben und bis zum Jahr 2008 wurden alle Sendungsgrößen und –gewichte für andere Konkurrenten zugänglich gemacht. Durch die frühe vollständige Öffnung des Briefmarktes in Deutschland, nimmt die Bundesrepublik eine Vorreiterrolle im liberalisierten Briefmarkt Europas ein.
Wie hat sich die Marktstellung seit der Öffnung des Briefmarktes in Deutschland entwickelt? Diese Frage soll in der Arbeit beantwortet werden. Ob die Öffnung des Marktes zum gewünschten Wettbewerb geführt hat oder ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Briefmarkt den Wettbewerbern zugänglich zu machen, wird hierbei ebenfalls betrachtet.
Um die Leitfrage zu beantworten wird im 2. Kapitel zunächst der relevante Markt, in diesem Fall der Briefmarkt in Deutschland, abgegrenzt und eine allgemeine Definition zur marktbeherrschenden Stellung gegeben.
Danach wird, im 3. Kapitel dieser Arbeit, die Entwicklung der Marktstellung der DPAG vor bzw. im Laufe der Liberalisierung dargestellt und es werden Prognosen zur möglichen Entwicklung des Briefmarktes in den nächsten Jahren gegeben.
Da auch die DPAG nun ein im Wettbewerbsmarkt agierendes Unternehmen ist, wird im 4. Kapitel dargestellt, welche Möglichkeiten von der DPAG genutzt werden, um ihre Marktstellung zu halten. Als Beispiel wird hierbei der Mindestlohn betrachtet, den die DPAG zum Jahr 2010 durchsetzte, der aber mittlerweile vom Bundesverwaltungsgericht als rechtswidrig erklärt wurde. Im 5. Kapitel werden die Ergebnisse noch einmal kurz zusammengetragen, bevor ein Fazit gezogen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Deutsche Post AG im Briefmarkt
- 2.1 Die Theorie des relevanten Marktes
- 2.2 Marktstellung
- 2.3 Das Postgesetz und die staatlichen Regulierungen im Postmarkt
- 3. Entwicklung der Marktstellung der Deutschen Post AG
- 3.1 Entwicklung vor der Liberalisierung des Briefmarktes
- 3.2 Entwicklung nach der Liberalisierung des Briefmarktes
- 4. Maßnahmen der Deutschen Post AG zur Sicherung ihrer Marktstellung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Marktstellung der Deutschen Post AG (DPAG) im deutschen Briefmarkt seit der Liberalisierung des Marktes. Sie analysiert die Entwicklung der Marktstellung der DPAG sowie die Maßnahmen, die die DPAG ergriffen hat, um ihre Position zu sichern und auszubauen. Die Arbeit betrachtet auch die Auswirkungen der Liberalisierung auf den Wettbewerb im Briefmarkt und bewertet, ob die Öffnung des Marktes zu einem gewünschten Wettbewerb geführt hat.
- Entwicklung der Marktstellung der DPAG vor und nach der Liberalisierung des Briefmarktes
- Regulierungen im Briefmarkt und deren Einfluss auf den Wettbewerb
- Strategien der DPAG zur Sicherung ihrer Marktstellung im liberalisierten Markt
- Bewertung der Wettbewerbsintensität im Briefmarkt
- Prognosen zur zukünftigen Entwicklung des Briefmarktes
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas vor und skizziert die Forschungsfrage: Wie hat sich die Marktstellung der DPAG seit der Öffnung des Briefmarktes in Deutschland entwickelt? Zudem werden die Struktur und Methodik der Arbeit erläutert.
Kapitel 2: Die Deutsche Post AG im Briefmarkt
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Theorie des relevanten Marktes und grenzt den Briefmarkt in Deutschland ab. Es definiert die Marktstellung eines Unternehmens und erläutert die Regulierungen im Briefmarkt anhand des Postgesetzes.
Kapitel 3: Entwicklung der Marktstellung der Deutschen Post AG
Kapitel 3 untersucht die Entwicklung der Marktstellung der DPAG sowohl vor als auch nach der Liberalisierung des Briefmarktes. Es werden Daten und Analysen zur Entwicklung des Marktes und der Marktanteile der DPAG sowie ihrer Wettbewerber vorgestellt.
Kapitel 4: Maßnahmen der Deutschen Post AG zur Sicherung ihrer Marktstellung
Dieses Kapitel analysiert die Maßnahmen, die die DPAG ergriffen hat, um ihre Marktstellung zu sichern und auszubauen. Es betrachtet dabei verschiedene strategische Ansätze, z.B. den Einsatz des Mindestlohns und die Einführung des E-Postbriefes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Marktstellung, Wettbewerb, Liberalisierung, Briefmarkt, Regulierung, Deutsche Post AG, Postgesetz, E-Postbrief und Mindestlohn. Die Arbeit untersucht den Einfluss der Liberalisierung des Briefmarktes auf die Marktstellung der DPAG und analysiert die strategischen Maßnahmen des Unternehmens zur Sicherung seiner Marktposition.
- Arbeit zitieren
- Diana Jasiczek (Autor:in), 2011, Die Marktstellung der Deutschen Post AG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203257