Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Zielformulierung der Studie
2 Zielfragen der Untersuchung
3 Mind Map zum Begriff Mobbing
4 Begründung der Themenwahl
5 Theoretischer Bezugsrahmen
5.1 Gewalt
5.2 Mobbing
5.3 Konflikt
5.4 Prävention
5.5 Intervention
6 Methodisches Vorgehen
7 Zeitplanung für die Masterarbeit
8 Vorläufige Gliederung der Masterarbeit
9 Literaturverzeichnis des Exposés
10 Vorläufiges Literaturverzeichnis der Masterarbeit
1 Zielformulierung der Studie
Im meiner geplanten Masterarbeit zu dem Thema „Mobbing in der Grundschule – Bestandsaufnahme und Analyse ausgewählter Präventions- und Interventionskonzepte“ werden ausgewählte präventive und interventive Mobbingkonzepte im deutschsprachigen Raum dargestellt und untersucht. Es handelt sich hierbei um eine Literaturarbeit, das heißt, es handelt sich um eine theoretisch angelegte Studie. Innerhalb der Arbeit wird die Literatur dahingehend untersucht, welche aktuellen Präventions- und Interventionskonzepte es für Mobbing in der Grundschule gibt. Das Ziel der Masterarbeit besteht schließlich darin, Grundschullehrern[1] mithilfe eines selbst entwickelten Kriterienrasters ein Auswahlinstrument an Präventions- und Interventionskonzepten gegen Mobbing in der Grundschule zur Verfügung zu stellen, das ihnen ermöglicht, das richtige Programm entsprechend der eigenen Bedürfnisse und Ressourcen auswählen zu können.
2 Zielfragen der Untersuchung
Innerhalb der Masterarbeit sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden:
1. Was genau ist Mobbing?
2. Wie verbreitet ist Mobbing an Schulen und im Speziellen an Grundschulen?
3. Was sind die Ursachen für Mobbing?
4. Was sind die Auswirkungen von Mobbing auf den verschiedenen Ebenen (à Täter, Opfer, Klasse, Schule)?
5. Gelingt es mir ein Kriterienraster für die ausgewählten Präventions- und Interventionskonzepte gegen Mobbing zu entwickeln?
6. Was resultiert aus der Untersuchung? Inwiefern unterscheiden sich die ausgewählten Konzepte?
3 Mind Map zum Begriff Mobbing
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4 Begründung der Themenwahl
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Mobbing in der Schule und hierbei vor allem die Beschäftigung mit präventiven und interventiven Konzepten gegen Mobbing, ist seit einer bundesweiten Befragung, welche vom Institut für pädagogische Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München unter der Leitung von Mechthild Schäfer im Jahr 2007 durchgeführt wurde, umso bedeutender geworden. Laut dieser Befragung wird jeder siebente Schüler an der Oberschule gemobbt, was wiederum bedeutet, dass wöchentlich 500.000 Schüler Opfer von Mobbinghandlungen sind. Hierbei wird angesichts der hohen Anzahl von schulischen Mobbingvorfällen Mobbing als eine Art Volkssport bezeichnet. Präventionsprogramme nehmen dabei eine wesentliche Rolle ein. Um Mobbing entgegenwirken zu können, muss einerseits das zivilcouragierte Verhalten an der Schule gefördert und andererseits ein Bewusstsein für diese Problematik geschaffen werden, damit beim Mobbing nicht zugeschaut wird. Denn laut Schäfer würde Mobbing gar nicht existieren, wenn die „Zuschauer“, das heißt die Lerngruppe und der Lehrer, nicht nur zuschauen, sondern handeln würden.
Dass mit der Prävention gegen Mobbing bereits in der Grundschule begonnen werden sollte, wird durch den Fakt verstärkt, dass die gesamten Forschungen über Gewalt an Schulen ergaben, dass sich Opfer- und Täterrollen schon in Grundschule beginnen zu festigen. Interventionsprogramme sind selbstverständlich ebenso essentiell, damit der Lehrer so schnell wie möglich agieren und auf diese Weise den Mobbingprozess abwenden kann, wenn es bereits zu Mobbing gekommen ist.
Ein weiterer Grund, weshalb die Auseinandersetzung mit Präventions- und Inventionskonzepten gegen Mobbing in der Grundschule von so großer Relevanz ist, liegt einer Studie zur Verbreitung von Mobbing in den jeweiligen Schulformen zugrunde. Diese Studie hat ergeben, dass nicht an den Oberschulen, sondern an den Grundschulen Mobbing am Häufigsten vorkommt. So ergab diese Untersuchung, dass 13 Prozent der Schüler an der Grundschule ein- bis mehrmals wöchentlich gemobbt werden, was beispielsweise mehr als doppelt so oft als an Gymnasien ist.
5 Theoretischer Bezugsrahmen
In diesem Kapitel gehe ich kurz auf Begrifflichkeiten ein, die essentiell für die Masterarbeit sind. Zunächst gehe ich auf den Begriff Gewalt ein, weil Mobbing eine spezifische Form von Gewalt darstellt und dementsprechend zunächst geklärt werden sollte, was unter Gewalt zu verstehen ist. Im Folgenden werde ich auf den Begriff Mobbing sowie in Abgrenzung dazu auch auf den Begriff Konflikt eingehen. Schließlich werde ich noch auf die Begriffe Prävention und Intervention Bezug nehmen, da ich in der Masterarbeit Präventions- und Interventionskonzepte untersuchen werde.
5.1 Gewalt
In der Wissenschaft, aber auch in der Alltagssprache, gibt es keine einheitliche Definition des Begriffs „Gewalt“. Im Gegenteil: Oftmals wird der Begriff mit inhaltlich verwandten Begrifflichkeiten wie Aggressivität, Aggression, Mobbing, Vandalismus und Kriminalität gleichgestellt, um nur einige zu nennen.
Zumindest herrscht Einigkeit darüber, dass Gewalt eine „absichtsvolle Schädigung von Menschen durch Menschen“[2] ausdrückt. Die Schädigung kann hierbei sowohl psychisch als auch physisch auftreten. Obwohl in der Wissenschaft Gewalt als eine Teilmenge von Aggression bezeichnet wird und zwar in der Form, dass es eine extreme Aggressionsform darstellt, werden die Begriffe immer mehr synonym gebraucht.
Inzwischen werden spezifische Erscheinungen schulischer Gewalt, sowohl in der Wissenschaft als auch in der öffentlichen Diskussion, mit dem Begriff Mobbing oder Bullying bezeichnet
[...]
[1] Im Folgenden wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit die maskuline Form der themenspezifischen Substantive, wie Schüler, Lehrer usw. verwendet. Dabei meint diese stets
die feminine Form in gleicher Weise.
[2] Schubarth 2010: 16.