Reflexion der empirischen und archetypischen Zugänge zur ökonomischen Psychologie

"homo oeconomicus"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

13 Seiten, Note: 1


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Trennung zwischen Psychologie und Ökonomie

3. Das ökonomische Verhaltensmodell „homo oeconomicus“
3.1. Verhaltensbeeinflussung mit dem Mittel der Anreize
3.2. Einschränkungen im freien Handeln
3.3. Die Individuen sind auf ihren eigenen Vorteil bedacht

4. Grenzen des Verhaltensmodells „homo oeconomicus“ – Treffpunkt zwischen Psychologie und Ökonomie

5. Begegnung zwischen Archetypen und ökonomischer Psychologie Chancen archetypischer Betrachtungsweisen

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Ich möchte mit dieser Arbeit das vermittelte Selbstverständnis im Bezug, Mensch in der Wirtschaft, hinterfragen bzw. darstellen. Wie kann ich anders an das Thema herangehen? Jeder einzelne hat Zugänge die er lebt bzw. erlernt hat oder einfach gewohnt ist. Diese Zugänge zu beleuchten und auch zu hinterfragen kann das Zusammenwachsen zwischen Ökonomie, Wirtschaft und Psychologie fördern.

Es soll in diesem Zusammenhang der gesamte Markt betrachtet werden. Auch im gesamten Markt verhalten sich immer einzelne Menschen, sowie auch in allen anderen sozialen Gefügen. Im Fokus der Arbeit steht der „ homo oeconomicus“.

Fairness ist ein wichtiger Faktor in unseren Motivationen. Fairness in einem Wirtschaftssystem sichtbar und spürbar zu machen ist ein wesentlicher Punkt. Eine Trennung von Ökonomie und Psychologie ist daher meiner Meinung nach, nicht mehr haltbar. Veränderungen sind bereits in der Wirtschaft erkennbar. „Fair Trade – Produkte“ seien hier als Beispiel genannt. Es setzt auch bereits ein gewisser Kontrollmechanismus dieser Labels ein. Der Markt bzw. Konsument will wissen was da genau dahinter steckt und ob die Unternehmen das „verkaufte Versprechen“ auch halten. Der Markt und somit der einzelne ist sehr mächtig – das Problem in dem sich Individuen fangen ist oft der Glaube als einzelner nichts machen zu können. „Da kann ich alleine nichts machen und das ist der Grund warum ich lieber nichts mache.“

Veränderung braucht Konstanz wider Phasen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Impulse zur Veränderung sind immer wieder sichtbar z.B. in Internetforen oder Leserbriefen. Im größeren Sinne auch mit neuen Ökolabels oder in der Finanzwelt, als Beispiele seine hier genannt die sogenannten „Ethikfonds“ oder „grünen Finanzprodukte“.

2. Trennung zwischen Psychologie und Ökonomie

Eine radikale Hinwendung zu einem rein materiell basierten und rationalen Nutzenkonzept vollzog sich in der Ökonomie ab den 1930-er Jahren. Robbins (1932) verneinte die Existenz einer kardinal messbaren Nutzenfunktion, die sich auf subjektive Erfahrungen bezieht, und erklärte damit die direkte Messung von Nutzen als unmöglich. Es sollte demnach nur noch ein ordinales Nutzenkonzept verwendet werden: Nutzen ist nur indirekt über die tatsächlichen Wahlhandlungen von Individuen zwischen verschiedenen Gütern beobachtbar. Er reflektiert sich allein im offengelegten Verhalten („revealed behaviour“) der Menschen. Nach dem zweiten Weltkrieg sind diese Überlegungen im Rahmen der sogenannten „Neue Wohlfahrtsökonomie“ nach und nach zur konventionellen Sicht geworden. Dies hatte durchaus gute und nachvollziehbare Gründe. Erstens sind subjektive Erfahrungen darüber, wie viel Zufriedenheit oder Genuss aus dem Konsum eines Gutes gezogen werden kann, tatsächlich schwierig zu messen. Die an einer exakten Wissenschaft interessierten Ökonomen sind darum skeptisch gegenüber einer direkten Messung von Nutzen geblieben. Zweitens ist ein kardinales Nutzenkonzept nicht notwendig für die ökonomische Theorie. Hicks (1934) und Allen (1934) zeigten, dass die für die Ökonomie zentrale Nachfragetheorie vollständig aus einem ordinalen Nutzenkonzept abgeleitet werden kann. Samuelson (1938) formulierte dann die allgemeinen behavioristischen Grundlagen der noch heute gültigen Standardtheorie. Sie führt Nutzen alleinig auf Wahlentscheidungen zurück. Beobachtetes Verhalten ist damit die einzige Basis, um empirisch etwas über den Nutzen der Individuen zu erfahren.

Dies impliziert zugleich, dass es kein empirisches Wissen über den emotionalen Zustand von Leuten oder ihre subjektive Beurteilung von Erfahrungen braucht, um ihr Konsumverhalten auf dem Markt zu erklären. Damit jedoch der Nutzen tatsächlich im Wahlverhalten reflektiert wird, sind gewichtige Anforderungen an das Entscheidungsverhalten der Individuen gestellt; diese machen den Kern der neoklassischen Verhaltensannahmen aus. Individuen müssen gut (oder sogar vollständig) über die zu Verfügung stehenden Alternativen informiert sein; sie müssen korrekte Erwartungen über die Konsequenzen ihrer Wahlhandlungen bilden; und sie müssen ihre Wünsche – und nur ihre eigenen Wünsche – in logisch konsistenter Weise verfolgen. Diese Bedingungen haben sich auch in anderen zentralen theoretischen Grundlagen der Neoklassik niedergeschlagen, mit denen in der Ökonomie das Verhalten von Menschen im wirtschaftlichen Bereich beschrieben werden. Es von einem rational eigennützigen Entscheidungsverhalten ausgegangen, welches keinen Raum für psychologische Einflussfaktoren lässt. Sie bilden die Grundlage eines entpsychologisierten „homo oeconomicus“.

(vgl. Becker, 1993)

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Reflexion der empirischen und archetypischen Zugänge zur ökonomischen Psychologie
Untertitel
"homo oeconomicus"
Hochschule
Donau-Universität Krems - Universität für Weiterbildung
Veranstaltung
Wirtschafts- und Organisationspsychologie
Note
1
Autor
Jahr
2012
Seiten
13
Katalognummer
V203758
ISBN (eBook)
9783656299387
ISBN (Buch)
9783656299684
Dateigröße
493 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
reflexion, zugänge, psychologie
Arbeit zitieren
Jürgen Krausgruber (Autor:in), 2012, Reflexion der empirischen und archetypischen Zugänge zur ökonomischen Psychologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203758

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