"Bellum omnium contra omnes."? (nach Hobbes, "De cive" 1, 12)
Ein altes chinesisches Sprichwort lehrt uns, dass eine Generation die Straße baut, auf der die nächste fährt. Womit pflastern wir unsere Straße? Sind unsere Pflastersteine skrupellose Anschläge, die Tausende das Leben kostet; 100000 Kinder in Afghanistan, die durch Krieg verhungern; Kriege im Kampf gegen den Terror; Neuordnung der Welt im Sinne der Stärksten und Mächtigsten? Sollte sich unsere Zeit als Zeit des Schreckens erweisen? Bauen wir an einer Zukunft des Schreckens? Mit den Terroranschlägen auf das World Trade Center vom 11.September 2002 sollte die Welt eine hochdramatische Entwicklung einschlagen. Das militärische und wirtschaftliche Zentrum der USA, das Symbol amerikanischer Größe, Macht und Stärke, des ewigen Fortschritts war angegriffen worden und der Angriff bestätigte, dass auch "Gods own country" verwundbar war. Eine Reaktion auf den Terror sollte nicht lange auf sich warten lassen.. Anti-Terror-Koalitionen wurden gegründet und gegen Terroristen gerüstet. Der Feind stand schnell fest: Bin Laden und Afghanistan, das Land des Taliban-Regimes, der Hort des Bösen. Die USA verkündeten den Kampf gegen den Terror und riefen alle Staaten der Welt auf, sich ihnen anzuschließen. Präsident George W. Bush hatte erst vor kurzem sein Amt im Weißen Haus angetreten, zeitlich gesehen in der Endphase einer Depression. Es musste und sollte etwas geschehen, dass sich die Lage in den USA wieder verbesserte.
Der 11.September 2001 lieferte Anlass zur Durchsetzung der Ziele einer mächtigen wirtschaftlichen Gruppe, die durch Präsident Bush ein Sprachrohr in der Politik gefunden hatte - der Neokonservativen. Nun hatten sie eine Chance bekommen, ihre seit 1991 bekannten Pläne bezüglich der Neuordnung der Welt umzusetzen. Der Krieg gegen den Irak folgte, der der amerikanischen Ölwirtschaft wieder zum Aufschwung verhelfen sollte. Skrupellos und unter Missachtung der Interessen der Weltgemeinschaft agieren ungebremst die Neokonservativen. Wer steht hinter den Neokonservativen? Von welchen Ideen werden sie geleitet? Welche wahren Absichten stehen hinter ihrem Handeln? Zur Beantwortung dieser Fragen betrachte ich die heutige Stellung und das Agieren der USA in der Welt und den in zunehmenden Maße sich herauskristallisierenden Neokonservatismus, dessen Ideengeber, seine Organisation und seine außenpolitische Strategie. Dabei rückt der Irakkrieg in den Mittelpunkt der Betrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- USA als Hypermacht in einer unipolaren Welt?
- Der Neokonservatismus
- Ideengeber
- Die Entwicklung der Neokonservativen
- Organisation der Neokonservativen
- Außenpolitische Strategie
- Irakkrieg
- Geschichte des Verhältnisses Irak USA
- Gründe für den Irakkrieg
- Vorgehen der USA im Irakkrieg
- Folgen des Irakkrieges
- Schlussfolgerung
- Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Aufstieg des Neokonservatismus im Kontext der USA als einzige Supermacht nach dem Ende des Kalten Krieges. Sie befasst sich mit der Entwicklung des Neokonservatismus, seinen Ideengebern und Zielen, sowie dessen Einfluss auf die außenpolitische Strategie der USA. Der Irakkrieg steht im Mittelpunkt der Betrachtung, wobei die historischen Bezüge zwischen Irak und USA, die Beweggründe für den Krieg, das Vorgehen der USA im Irakkrieg und die Folgen des Konflikts analysiert werden.
- Die USA als Hypermacht in einer unipolaren Welt nach dem Ende des Kalten Krieges
- Der Aufstieg des Neokonservatismus und seine ideologische Ausrichtung
- Die außenpolitische Strategie der Neokonservativen
- Der Irakkrieg und seine Ursachen
- Die Folgen des Irakkrieges
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik des Neokonservatismus und seine Relevanz in der heutigen Zeit vor. Sie bezieht sich auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 und deren Einfluss auf die amerikanische Politik. Dabei wird die Bedeutung des Neokonservatismus als einflussreiche Gruppe innerhalb der Bush-Administration hervorgehoben.
USA als Hypermacht in einer unipolaren Welt?
Dieses Kapitel analysiert die Stellung der USA als einzige Supermacht in der Welt nach dem Ende des Kalten Krieges. Es beleuchtet die Veränderungen in der Außenpolitik der USA unter George W. Bush und den Wandel von einem „assertive multilateralism“ hin zu einem „distinctly American internationalism“. Die Missachtung internationaler Abkommen und Organisationen durch die Bush-Administration wird kritisch betrachtet.
Der Neokonservatismus
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Neokonservatismus als einer einflussreichen Ideologie. Er beleuchtet die Entwicklung des Neokonservatismus, seine wichtigsten Ideengeber und die Organisation der Neokonservativen. Darüber hinaus wird die außenpolitische Strategie der Neokonservativen, die auf eine militärische Dominanz der USA und die Durchsetzung ihrer Interessen in der Welt zielt, vorgestellt.
Irakkrieg
Dieser Abschnitt behandelt den Irakkrieg als zentralen Punkt der Analyse. Er beleuchtet die Geschichte der Beziehungen zwischen Irak und USA, die Gründe für den Irakkrieg und das Vorgehen der USA während des Krieges. Der Abschnitt untersucht auch die Folgen des Krieges, die über den militärischen Konflikt hinausgehen.
Schlüsselwörter
Neokonservatismus, Hypermacht, Unipolare Welt, Außenpolitik, USA, George W. Bush, Irakkrieg, Militärstrategie, Hegemonie, Internationales Recht, Weltordnung.
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- Anne Piegert (Autor), 2003, Neokonservatismus - Schrecken unserer Zeit?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20383