Dezember 2008 - ich sitze relativ weit vorne in der Trauerhalle des Friedhofes. Der Raum ist gefüllt mit Verwandten, Freunden und Bekannten, mit Christen, Adventisten und Atheisten. Der Tod verbindet. Da zählen die Unterschiede in den religiösen Ansichten nicht mehr. Alle sind da um sich von meiner Oma zu „verabschieden“. Der Gottesdienst beginnt. Der Prediger öffnet seine Bibel, es geht um Hoffnung, um die Hoffnung auf die neue Erde, um die Hoffnung das alles anders sein wird, er ließt Jesaja 65,17. Der Text bewegt mich, ich muss an die Offenbarung denken, an die Worte Jesus wie er sprach: „Ja, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5) - was für ein versprechen! Was für ein Gott! Er ließt weiter. Vers 21, dann folgten die Verse 24-25. Was für ein Bild! Was für eine Hoffnung! So also sieht der Himmel aus, dachte ich mir. Bis meine Blick auf den Vers 20 fiel. Ich war verwirrt. Wird es den Tod auch im Himmel geben? Das kann nicht sein, dass wäre ein Widerspruch zu dem Versprechen das Jesus in Offenbarung 21,4 gibt, dass es nämlich keinen Tod mehr geben wird! Handelt es sich in Jesaja 65,17-25 tatsächlich um die Beschreibung des Himmels? Des Ortes, wo Gott wohnt? Wo wir mit Gott wohnen werden? Das ist die ausschlaggebende Frage und das ausschlaggebende Ereignis was mich dazu bewegt dieses Thema, diesen Textabschnitt exegetische zu betrachten. Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu klären, inwieweit dieser Text tatsächlich den Himmel beschreibt oder es doch eine alternativ Erklärung gibt, die keine Widersprüche entstehen lässt. Es steht ein sehr starkes persönliches Interesse dahinter, diesen Textabschnitt zu behandeln um eine Schlussfolgerung, eine Antwort zu finden. Aus Platzgründen ist es mir leider nicht möglich den gesamten Abschnitt zu bearbeiten, deswegen werde ich mich in dieser Arbeit auf die Verse 17-20 beschränken müssen - unter Berücksichtigung des Kontextes - mit der Hoffnung, durch Gottes Führung die tatsächliche Botschaft und Wahrheit zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Arbeitsübersetzung
- 3. Textanalyse
- 3.1. Botschaft
- 3.2. Wortstudien
- 3.2.1. Segen
- 3.2.2. Erschaffen
- 3.2.3. Das „neue“
- 3.2.4. Gedenken an das Frühere
- 3.2.5. Keinen Säugling
- 3.2.6. Greis
- 3.2.7. Als verflucht gelten
- 3.3. Schlussfolgerung
- 4. Theologische Analyse
- 4.1. Ist dies der Himmel?
- 4.1.1. Israel das Volk Gottes
- 4.2. Die Sache mit der Prophetie
- 4.2.1. Bedingte Prophetie
- 4.1. Ist dies der Himmel?
- 5. Schluss
- 6. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Hauptziel der Arbeit ist die exegetische Analyse von Jesaja 65,17-20, um zu klären, ob dieser Textabschnitt tatsächlich den Himmel beschreibt oder eine alternative Interpretation möglich ist. Der Autor, motiviert durch seine persönlichen Erfahrungen, strebt danach, die tatsächliche Botschaft und Wahrheit des Textes zu entschlüsseln. Die Arbeit konzentriert sich auf die Verse 17-20, unter Berücksichtigung des Gesamtkontextes.
- Die Neuerschaffung als prophetisches Thema im Kontext des Exils und der Zeit nach dem Exil
- Die Rolle der Hoffnung und der Verheißung auf eine bessere Zukunft in Jesaja 65,17-20
- Die Frage nach der Interpretation von "Himmel" in Jesaja 65,17-20 im Vergleich zu anderen biblischen Texten
- Die Bedeutung der Botschaft für das Verständnis von Gottes Gericht und Gottes Liebe
- Die Interpretation von Vers 20 im Kontext des gesamten Textes und der Frage nach dem Tod im "neuen Himmel und neuer Erde"
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Der Autor schildert seinen persönlichen Hintergrund und die Frage, die ihn zu dieser Arbeit bewegt. Er erläutert seine Motivation, Jesaja 65,17-20 exegetisch zu betrachten und sein Ziel, eine Interpretation des Textes zu finden, die keine Widersprüche aufweist.
- Kapitel 2: Arbeitsübersetzung: Eine nahezu wörtliche Übersetzung des Textabschnittes Jesaja 65,17-20 wird präsentiert, die als Grundlage für die anschließende Textanalyse dienen soll.
- Kapitel 3: Textanalyse: Dieses Kapitel beleuchtet die Botschaft des Textes und analysiert einzelne Worte. Die Botschaft des Textes wird im Kontext der prophetischen Traditionen Jesajas und der Zeit des Exils erläutert. Die Analyse der einzelnen Worte untersucht die Bedeutung von Begriffen wie "Segen", "Erschaffen", "das Neue", "Gedenken", "Säugling", "Greis" und "verflucht" in Jesaja 65,17-20.
- Kapitel 4: Theologische Analyse: Die Frage nach der Interpretation von "Himmel" in Jesaja 65,17-20 wird diskutiert. Es wird beleuchtet, inwieweit dieser Textabschnitt die Beschreibung des Himmels darstellt oder ob es alternative Erklärungen gibt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Prophetie, Exil, Gericht, Liebe, Hoffnung, Neuerschaffung, Himmel, Tod und die Bedeutung von Jesaja 65,17-20 für das Verständnis der biblischen Botschaft.
- Quote paper
- Andreas Weber (Author), 2011, Der Himmel auf Erden - Eine exegetische Untersuchung zu Jesaja 65,17-20, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203871