1 EINLEITUNG
Wie zu Lebzeiten vergangener Völker rufen deren Kulturdenkmäler noch immer große Bewunderung hervor. In Peru sind die alten Inkafestungen mit Machu Picchu an der Spitze ein Anziehungsmagnet für zwei Millionen Touristen, die jährlich aus der ganzen Welt anreisen. Aber auch die Erkundung des Erbes noch älterer Kulturen ist eine Reise wert: die rätselhaften Figuren und Linien im Pampaboden bei Nasca ziehen den Besucher in ihren Bann und wecken dessen Neugier, mehr über deren Entstehung zu erfahren. Seit der Entdeckung der Wüstenzeichnungen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts beschäftigen sich Wissenschaftler mit dieser Frage und vor allem dem Zweck der Scharrbilder, die 1994 als UNESCO-Weltkulturerbe deklariert wurden. Einen großen Beitrag leistete die Dresdnerin Maria Reiche mit ihrer vierzigjährigen Forschung in der Pampa von Nasca. Dennoch ist das Geheimnis um die Linien bis heute nicht gelüftet und im Laufe der letzten Jahrzehnte tauchten über zwanzig Theorien auf.
Das zunehmende Interesse von Touristen an diesem Thema ist nicht zuletzt dem Schriftsteller Erich von Däniken zuzuschreiben. Seit der Publikation seines Buches „Erinnerungen an die Zukunft“ reisten immer mehr Menschen ins Nascatal, wo Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier angeblich Außerirdische gelandet sein sollen. Durch den wachsenden Tourismus ist in der Wüstenregion eine neue Einnahmequelle entstanden. Allerdings nimmt im gleichen Zuge die Zerstörung des Erbes zu und der Bezug zu früheren Kulturen und peruanischen Wurzeln könnte immer mehr verloren gehen, da in einem Land mit über vierzig Prozent armer beziehungsweise extrem armer Bevölkerung vor allem der Profit in den Vordergrund gerät. Andererseits hat der Tourismus auch das Potenzial, die kulturelle
Bedeutung vergessener Erbstücke wieder ins Bewusstsein zu rufen. Ein Blick in die Geschichte und Gegenwart der Nasqueños soll diese Entwicklungen beleuchten und Aufschluss über den Umgang mit dem jahrtausendealten Erbe der Nasca-Kultur geben.
Da bisherige Arbeiten über Nasca vor allem den Zweck der Scharrbilder ergründen, ist nur wenig über deren aktuelle Bedeutung für die einheimische Bevölkerung zu finden. Nach der Literaturrecherche in Deutschland bildete der Aufenthalt in Peru einen wichtigen Teil der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Dimension und Beständigkeit der Figuren und Linien von Nasca
3 Schwerpunkte in der Erforschung der Nasca-Kultur
3.1 Problemstellungen und aktuelle Erkenntnisse interdisziplinärer Forschung
3.2 Erste Erwähnungen und die Entdeckung der Wüstenbilder
3.3 Maria Reiche und ihr Lebenswerk
3.4 Weiterführende Forschungsarbeiten und Theoriebildungen
4 Zerstörungen des Kulturerbes
4.1 Klimatische Veränderungen und ihre Auswirkungen
4.2 Zerstörungen durch menschliche Eingriffe
4.3 Was treibt Einheimische dazu, die Spuren ihrer Vorfahren zu zerstören?
5 Chancen und Gefahren des Tourismus
5.1 Positive Entwicklungen in Peru und Nasca
5.2 Gefahren des komplexen Tourismusnetzwerkes
5.2.1 Ökonomische Risiken für die Bevölkerung
5.2.2 Ökologische Folgen
5.2.3 Sozio-kulturelle Auswirkungen: Vom Kulturkontakt zum Kulturwandel
6 Entwicklungen der Nasca-Identität und des Bezugs zum Kulturerbe
6.1 Einflüsse und Vermischung verschiedener Kulturen im Laufe der Zeit
6.2 Hybride Kultur
6.3 Modernisierung, Globalisierung und die Bedeutung des Tourismus für das Verhältnis der Nasqueños zum kulturellen Erbe
6.4 Das Kulturerbe als reine Geldquelle?
7 Schutzmaßnahmen und Probleme der Umsetzung
7.1 Vergangene Bemühungen um den Erhalt des Kulturerbes
7.2 Aktuelle Interessen und Pläne
8 Zusammenfassung
9 Literaturverzeichnis
10 Anhang
1 EINLEITUNG
Wie zu Lebzeiten vergangener Völker rufen deren Kulturdenkmäler noch immer große Bewunderung hervor. In Peru sind die alten Inkafestungen mit Machu Picchu an der Spitze ein Anziehungsmagnet für zwei Millionen Touristen, die jährlich aus der ganzen Welt an- reisen. Aber auch die Erkundung des Erbes noch älterer Kulturen ist eine Reise wert: die rätselhaften Figuren und Linien im Pampaboden bei Nasca ziehen den Besucher in ihren Bann und wecken dessen Neugier, mehr über deren Entstehung zu erfahren. Seit der Ent- deckung der Wüstenzeichnungen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts be- schäftigen sich Wissenschaftler mit dieser Frage und vor allem dem Zweck der Scharrbil- der, die 1994 als UNESCO-Weltkulturerbe deklariert wurden. Einen großen Beitrag leiste- te die Dresdnerin Maria Reiche mit ihrer vierzigjährigen Forschung in der Pampa von Nasca. Dennoch ist das Geheimnis um die Linien bis heute nicht gelüftet und im Laufe der letzten Jahrzehnte tauchten über zwanzig Theorien auf.
Das zunehmende Interesse von Touristen an diesem Thema ist nicht zuletzt dem Schrift- steller Erich von Däniken zuzuschreiben. Seit der Publikation seines Buches „Erinnerun- gen an die Zukunft“ reisten immer mehr Menschen ins Nascatal, wo Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier angeblich Außerirdische gelandet sein sollen. Durch den wachsenden Tourismus ist in der Wüstenregion eine neue Einnahmequelle entstanden. Allerdings nimmt im gleichen Zuge die Zerstörung des Erbes zu und der Bezug zu früheren Kulturen und peruanischen Wurzeln könnte immer mehr verloren gehen, da in einem Land mit über vierzig Prozent armer beziehungsweise extrem armer Bevölkerung vor allem der Profit in den Vordergrund gerät. Andererseits hat der Tourismus auch das Potenzial, die kulturelle Bedeutung vergessener Erbstücke wieder ins Bewusstsein zu rufen. Ein Blick in die Ge- schichte und Gegenwart der Nasqueños soll diese Entwicklungen beleuchten und Auf- schluss über den Umgang mit dem jahrtausendealten Erbe der Nasca-Kultur geben.
Da bisherige Arbeiten über Nasca vor allem den Zweck der Scharrbilder ergründen, ist nur wenig über deren aktuelle Bedeutung für die einheimische Bevölkerung zu finden. Nach der Literaturrecherche in Deutschland bildete der Aufenthalt in Peru einen wichtigen Teil der Arbeit.
Der Kontakt zu Prof. Dr. Bernd Teichert und Christiane Richter vom Fachbereich Vermes- sungswesen und Kartographie der HTW Dresden war besonders hilfreich, da sie im Rah- men des „Nascaprojektes“ fast jährlich nach Peru reisen. Abgesehen von Informationen zum Projekt konnten sie wichtige Kontakte, wie beispielsweise zu Maria Reiches Nach- lassverwalterin Ana Maria Cogorno oder dem Astronom Edgardo Julio Azabache Cerpa vermitteln, die die Arbeit vor Ort erleichterten. Ebenso beantwortete der deutsche Archäologe Markus Reindel zahlreiche Fragen.
In Lima stand zunächst der Besuch von Institutionen und Museen im Mittelpunkt, um feh- lende Daten und Informationen zu erhalten. Das Ministerio de Comercio Exterior y Turismo (MINCETUR) händigte Statistiken der Herbergszahlen, Flüge und Besucherzah- len Nascas aus. In Gesprächen mit den Archäologen Moisés Salvador Ríos Canales und Maria Belen Gomez de la Torre Barrera des Instituto Nacional de Cultura (INC) wurden aktuelle Schutzmaßnahmen und Probleme im Zusammenhang mit dem Kulturerbe deut- lich, die später auch vor Ort erkennbar waren. Während des Besuches des Museo de la Nación und des Museo Arqueológico lag das Augenmerk auf der Darstellung der peruani- schen Identität und Geschichte. Rosa Rivas, Direktorin der Institución educativa Maria Reiche in Lima gab einen Einblick in den Lehrplan der Schule und erzählte über Maria Reiche und deren Bedeutung im Unterricht.
Gleich zu Beginn des Aufenthaltes in Nasca fand am 1. September 2009 ein vom INC und der UNESCO organisiertes Treffen, die „Primera reunión multisectorial de trabajo. Hacia el diseño de un sistema de gestión para el patrimonio cultural y natural en el territorio de Nasca/Palpa“, statt, um über weitere Schutzmaßnahmen zu debattieren. Nach der Besichtigung der zahlreichen archäologischen Stätten stand das Treffen mit ken- nengelernten Wissenschaftlern sowie der Besuch von Vereinen und Institutionen im Mit- telpunkt. Mitarbeiter des INC in Nasca, der Asociación Maria Reiche und des Museo Arqueológico Antonini händigten Statistiken des Aussichtsturmes an der Panamericana aus und berichteten über die schwierige Aufgabe des Schutzes der Wüstenbilder auf Grund verschiedener Interessenkonflikte. Der Kontakt zu Einheimischen ermöglichte das Ken- nenlernen unterschiedlicher Lebens- und Denkweisen der Nasqueños, die für diese Arbeit von besonderer Bedeutung sind.
Bei einer Umfrage in zwei Schulen sollte herausgefunden werden, welche der Kulturerbstücke der Region die Schüler bereits besucht haben oder gerne besichtigen würden, ob sie sich in ihrer Umgebung wohl fühlen und wie sie sich am Schutz der archäologischen Stätten beteiligen können. Die Lehrerin Nelly Legua Hernandez gab zusätzlich Auskunft über Lehrplan, Exkursionen und Schulsystem.1
2 DIMENSION UND BESTÄNDIGKEIT DER FIGUREN UND LINIEN VON NASCA
Unterwegs mit dem Bus von Lima in Richtung Süden lässt sich nicht erahnen, dass in den Wüsten der Westküste Perus ein bedeutendes Weltkulturerbe im Boden der Pampa verbor- gen liegt. Doch aus der Vogelperspektive könnte der Gedanke aufkommen, einen „gigantesco zoológico“2 unter sich zu erspähen. Vierhundert Kilometer südlich von Lima liegen die Figuren und Linien von Nasca wie in Felsen geschlagene Riesenabbildungen auf der Erde. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass sie durch das Beiseitelegen von Steinen geschaffen wurden. Diese bilden mit ihrer durch Oxidation entstandenen bräunlichen Oberflächenfärbung einen erkennbaren Kontrast zu dem von Steinen befreiten hellen Boden aus Sand, Ton, Gips und Lehm, der einst den Meeresgrund bildete.3
Schon die Ausdehnung der figürlichen Zeichnungen bis hin zu einer Größe zweier Fußballfelder ist überwältigend. Der so genannte Schlangenhalsvogel in der Pampa de Jumana misst beispielsweise dreihundert Meter.4
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: MACCLURE: Nazca-Lines- „Alcatraz”, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf: http://farm1.static.flickr.com/43/109885834_66f0ba81a2.jpg.
Erfasst man allerdings erst einmal die Dimensionen der in Fülle vorhandenen Linien und geometrischen Figuren, lässt sich die Grandiosität der Kultur, die diese Scharrbilder schuf, vage erahnen. Die momentan bekannte längste Linie misst 23 Kilometer5, führt über Hügel und endet wie die meisten dieser Geraden in einem Strahlenzentrum. Trapeze erreichen Ausmaße von mehreren Kilometern Länge und bilden die häufigsten Formen unter den größten Geoglyphen.6
Fast über zwei Jahrtausende konnten die in den Wüstenboden gescharrten Bilder von Tie- ren, Pflanzen, menschenähnlichen Wesen, sowie geometrischen Figuren und Linien nahezu unberührt in einem weiträumigen Gebiet von ungefähr fünfhundert Quadratkilometern7 überdauern. Der verheerenden Zerstörung durch den Menschen in den letzten sechzig Jah- ren stehen die besonderen klimatischen Gegebenheiten der Region gegenüber. Diese bieten einen guten Schutz, den die Dresdner Geographin und Mathematikerin Maria Reiche 1968 wie folgt beschrieb:
„ Es scheint fast unglaubhaft, daßdie Zeichnungen, obwohl sie doch nur aus ganz leichten Vertiefungen im Boden bestehen, der Zerstörung durch Wasser und Wind entgangen sind. Das Klima ist eines der trockensten des Erdballs. Man kann be- haupten, daßes alle zwei Jahre eine halbe Stunde regnet. Der Wind führt zwar große Mengen Sand mit sich, da er aber keine Hindernisse auf den weiten nach Norden und Süden offenen Ebenen findet, trägt er ihn weiter nach Norden, wo man hundert Kilometer weiter nördlich riesige Dünen sehen kann, die zu beiden Seiten der Autostraße aufragen. Ü berdies ist dicht am Boden die Luftbewegung bedeutend vermindert. Da die Oberflächensteine durch ihre braune Farbe viel Wärme absor- bieren, bildet sich nahe am Boden eine warme Luftschicht, die ihn vor der direkten Berührung mit den stärksten Luftströmungen schützt. Ein anderer Faktor, der dazu beiträgt, daßdie Oberfläche ganz unverändert bleibt, ist ein geringer Gipsgehalt des Bodens, der in Berührung mit dem morgendlichen Tau bewirkt, daßdie Steine der Oberfläche auf ihrer Unterlage leicht festsitzen. “ 8
Diese Bedingungen ermöglichen es, das Kulturerbe noch heute mit Neugier betrachten zu können und sich zu fragen: Wer schuf diese Gebilde im steinigen Wüstenboden zwischen Nasca und Palpa? Wie konnten die Konstrukteure zur damaligen Zeit solche riesigen Zeichnungen abbilden? Wozu dienten die Figuren und Linien in der Pampa?9
3 SCHWERPUNKTE IN DER ERFORSCHUNG DER NASCA-KULTUR
3.1 Problemstellungen und aktuelle Erkenntnisse interdisziplinärer Forschung
Im Rahmen interdisziplinärer Untersuchungen wird diesen Fragen schon seit mehreren Jahrzehnten auf die Spur gegangen. Davies erläutert die Notwendigkeit dieser Arbeiten: „Se ha escrito mucho sobre las líneas de Nazca y el propósito para el que servían. Pero es difícil examinar esos temas a menos que uno estudie primero la cultura y los antecedentes del pueblo que supuestamente las creó“.10
Die Zusammenarbeit von Archäologen, Anthropologen, Historikern, Kulturwissenschaft- lern, Ethnologen, Geologen, Geodäten, Geographen, Astronomen, Mathematikern, Physi- kern, Hydrologen und Landwirten verspricht eine vielschichtige Arbeit unter Berücksichti- gung unterschiedlichster Wissenschaftsbereiche zur Annäherung an die damalige Kultur. Dennoch verhindern verschiedene Interessen sowohl innerhalb Perus als auch unter aus- ländischen Wissenschaftlern einen ständigen Austausch der unterschiedlichen Gruppen, so dass viele Forschungsarbeiten parallel erfolgen statt aufeinander aufzubauen. Wie auch bei anderen prähispanischen Völkern Südamerikas wird diese Informationssuche durch das Fehlen schriftlicher Primärquellen erschwert. Was von der Kultur der so genannten Nasca erhalten ist, sind vor allem Mumien, motivreiche Keramiken und Textilien11, Schmuck, Werkzeuge, verborgene Behausungen und Tempel sowie die Linien und Figuren im Wüs- tenboden.
Heute wird angenommen, dass die Nasca als Nachfolger der Paracas-Kultur ungefähr zwi- schen 200 v.Chr. und 650 n.Chr.12 in der Region von Nasca und Palpa lebten. Mit Hilfe von Bohrkernproben und Radioaktivitätsmessungen stellte das Team des Professors für Geographie in Heidelberg Bernhard Eitel fest13, dass die heutige Wüste an der Küste Perus noch bis 2000 v.Chr. als schüttere Graslandschaft ergrünte. Danach setzte eine Aridisierungsperiode ein, welche durch die Ausbreitung der Wüste die zahlreichen Siedlungen mit ihren ungefähr 60.000 Bewohnern verdrängte. In diesem Prozess kam es durch die zunehmende Wasserknappheit ab 100 n.Chr. zu Einbußen in der Landwirtschaft. Manche Wissenschaftler schließen deshalb darauf, dass ein dadurch entfachter kriegerischer Überlebenskampf zum Untergang der Nasca führte. Doch sowohl die genaueren Untersuchungen der Schädelverletzungen als auch der DNA von Zähnen ergeben eher das Bild, dass ein schleichender Prozess für das Verschwinden dieses Volkes verantwortlich war. Die Trepanationen entsprangen wahrscheinlich eher in einem religiösen Zusammenhang statt der Auseinandersetzung innerhalb der Nasca.14
Der deutsche Archäologe Markus Reindel geht davon aus15, dass die Bevölkerung wegen einer extremen Dürreperiode um 600 n.Chr. fortging und das Gebiet bis zu einem Klimawandel ab 1000 nur wenig besiedelt war. Mit zunehmender Feuchtigkeit kam es danach wieder zu einem Bevölkerungswachstum.
Aber auch das Eindringen der aus Ayacucho stammenden Huari wird häufig als Grund angegeben.16 Dieses kriegerische Volk zwang den Nasca sowohl seine künstlerischen Ausdrucksformen, als auch das eigene Wirtschaftssystem auf und trug somit zum Vergessen der Traditionen und Denkweise der Nasca bei. Durch die Ausbreitung der Tiahuanaco- und später der Inka-Kultur wurde dies noch verstärkt. Ein Chronist berichtet, dass der Inkaherrscher Huayna Capac nach der Eroberung der Küstengebiete mehrere tausend Indianer verschiedener Stämme in diesem Gebiet angesiedelt und auf fünf Streifen verteilt hätte, die ungefähr fünf Kilometer lang und acht Meter breit waren und quer zum Fluss verliefen.17 Die als mitimaes bezeichneten Zwangsumsiedlungen waren eine typische Strategie um ungenutzten Boden zu bewirtschaften oder Feinde abzuwehren.
In Folge der Neubesiedlungen kam es zu keinem direkten Kontakt der vorher ansässigen Nasca mit den spanischen Eroberern, welche im Zuge der Kolonialisierung ihre Eindrücke über das Volk Inka schriftlich festhielten. Diese Aufzeichnungen bilden bis heute eine wichtige Quelle über dessen Kultur - ein Aspekt, der in der Erforschung der Nasca-Kultur fehlt und aktuelle Untersuchungen zusätzlich erschwert.
Um sich trotz fehlender schriftlicher Überlieferungen an die Nasca annähern zu können, benutzen Forscherteams die so genannte C14-Methode18 zur Bestimmung der Entste- hungszeitpunkte der noch erhaltenen Kulturgüter. Mit der Messung des Radiokohlenstoff- Gehaltes kann das Alter von Keramiken und organischen Resten ermittelt werden. Da die Zeichnungen gefundener Gefäße häufig denen in der Pampa ähneln, lassen sich Schlüsse über deren Entstehungszeitraum ziehen. Aber auch die zur Seite geräumten Steine der Fi- guren und Linien können mittlerweile auf diese Weise untersucht werden. Seismische Messungen lassen unterhalb der Scharrbilder Verdichtungen erkennen, die auf deren Be- gehung hinweisen.19
Ferner wurde in älteren Arbeiten20 eine gesellschaftliche Gliederung mit hierarchischen Strukturen negiert. Doch geben beispielsweise Informationen von Haarproben ausgegrabe- ner Mumien Aufschluss über die Ernährung zu deren Lebzeiten. So scheinen manche Nasca-Bewohner erkennbar mehr Fleisch und Fisch genossen zu haben als andere. Die daraus ablesbare, sehr wahrscheinliche soziale Differenzierung21 lässt manche Forscher darauf schließen, dass die von einer Oberschicht in Auftrag gegeben Wüstenzeichnungen als Prestigeobjekte von Spezialisten geplant und von weiteren Arbeitern erschaffen wur- den.
Weiterhin verfolgen Geographen mit Hilfe von Bohrkernproben das Klima der letzten drei Jahrtausende, welches Aufschluss über Siedlungsbedingungen und somit auch mögliche Beweggründe für die Erschaffung der Linien und Figuren gibt.22 Ausgehend von der zu- nehmenden Desertifikation des Gebietes um 600 n.Chr. schufen die damaligen Bewohner wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Bitte um Wasser erheblich mehr Linien und geometrische Flächen für ihre Götter als zuvor. Auch die Art der Scharrbilder änderte sich im Laufe der Zeit. Waren es zuerst vor allem die großräumigen Figuren, die den Boden zierten, überlagerten später Geraden und Flächen vorherige Abbildungen oder weitere Pampaflächen.
Können Wissenschaftler in Zusammenarbeit und basierend auf noch vorhandenen Artefak- ten ein zusammenhängendes Bild vom Leben der Menschen vor ungefähr zwei Jahrtausen- den schaffen, lassen sich eventuell genauere Aussagen über die Entstehung der Wüsten- zeichnungen treffen.
3.2 Erste Erwähnungen und die Entdeckung der Wüstenbilder
Erstmalig erwähnte Pedro Cieza de León die Linien von Nasca in seiner Chronik von 1553 als „…signos en algunas partes del desierto que circunda a Nasca… para que las comunidades puedan encontrar el camino que deben de seguir“.23 Es gibt nur wenige Zeugnisse dieser Art. Die neuen Häuptlinge von Nasca verkauften das gesamte Land als die Spanier die Herrschaft über das Gebiet übernahmen. Hinzu kam die drastische Dezi- mierung der einheimischen Bevölkerung im sechzehnten Jahrhundert durch eingeschleppte Krankheiten, Plünderungen und Zwangsarbeit. Ein weiterer Kommentar von Cieza de León beschreibt die traurigen Folgen: „Ich glaube, es gibt keine Indianer mehr, die aus seiner Fruchtbarkeit [des Bodens, Anm. d. Verfasserin] Nutzen ziehen könnten.“24
Erst im Laufe der Zeit bevölkerten Indigene aus den Anden die Küstengebiete, brachten jedoch ihre eigenen Bräuche und Überlieferungen mit. Die von Steinen befreiten Linien in der Pampa dienten höchstens als Pfade.25 Dies könnte auch erklären, warum selbst der 1826 in Italien geborene peruanische Wissenschaftler Antonio Raimondi, der seine Be- obachtungen über besuchte Orte stets aufschrieb, keine Notiz über die Zeichnungen hinter- ließ26: jegliches immaterielles Gut der Nasca war verloren, so dass niemand von den Wüs- tenzeichnungen Kenntnis nahm.
Um 1900 tauchten in den Museen Europas und Perus gut erhaltene Gewebe und Kerami- ken auf, die mit ihrer reichen Verzierung von bis zu sechzehn Farben sowie den phantasti- schen und naturrealistischen Motiven viel Aufsehen erregten. Kurz darauf entdeckte der Dresdner Max Uhle während seiner Ausgrabungen bei Nasca Keramiken mit ähnlichen Merkmalen.27 Nach weiterer Forschung erstellte er eine Epochengliederung der andinen Kulturgeschichte mit definierten Stilen. Doch auch in seinen Ausführungen blieben die Wüstenbilder unerwähnt.
Es ist jedoch bekannt, dass die Linien in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts von Piloten als Orientierungshilfen genutzt wurden.28 Im selben Jahrzehnt erforschten der amerikanische Archäologe Alfred Luis Kroeber und Toribio Mejía Xesspe unter Leitung von Julio C. Tello Siedlungsreste an der Südküste Perus. Als sie den Cerro La Calera bestiegen, erstreckte sich vor ihren Füßen eine schnurgerade Furche.29 Kroeber berichtete 1926 als erster schriftlich über diese Entdeckung:
„ Es gibt ein halbes Dutzend caminos del Inca oder Sternstraßen in der Quebrada, die zumeist unweit des südlichsten Punktes beginnen; weitere zwischen markanten Felsen in der Quebrada nordöstlich von La Calera [ … ] etwa elf gehen sternförmig von einer drei bis vier Meter hohen Felsinsel aus, die nordöstlich vom Nordost- rand La Caleras liegt [ … ] die Straßen laufenüber die offene Pampa und ziehen sich höchstens ein Stück weit die ersten Hänge hinauf. Das eine Ende zeigt in der Regel auf einen Hügel, eine Kuppe, einen Vorberg, Pass oder anderen Orientie- rungspunkt [ … ]; das andere Ende tut dasselbe oder es verliert sich in der Ebene. Die Straßen sind drei bis vier Meter breit und allein durch die Beseitigung aller gr öß eren Steine entstanden. Wo sie nicht nachträglich durch Erosion unterbrochen wurden, bilden sie ausgezeichnete Fahrstraßen durch die Pampa, werden aller- dings kaum als solche benutzt, da sie nirgends hinführen. Zweck: Religiöse Prozes- sionen oder Spiele? “ 30
Zusätzlich erstellte Kroeber zwei Karten und Fotos mit der Überschrift „Alte Wege“ und untersuchte daraufhin unterirdische Wasserleitungen - so genannte puquios. 31 Erst 1939 veröffentlichte der Wissenschaftler Toribio Mejía Xesspe im Zuge des Amerikanistenkongresses in Lima einen Bericht über die Linien und Figuren. Dieser ver- anlasste den amerikanischen Forscher Paul Kosok, sich 1941 auf den Weg nach Nasca zu begeben, um dort die erwähnten Bewässerungsanlagen zu untersuchen. Als er zufällig die Sonne hinter einer der Linien am Horizont untergehen sah, vermutete er einen Zusammen- hang mit kalendarischen und astronomischen Beobachtungen zu Zeiten der Nasca-Kultur. In seinem Buch „Life, Land, and Water“, betitelte er die Pampa von Nasca in einem Kapi- tel als „Das größte Astronomiebuch der Welt“.32 33
3.3 Maria Reiche und ihr Lebenswerk
Die Grundsteine für die weitere Untersuchung waren bereits gelegt, als die 1903 in Dres- den geborene Viktoria Maria Reiche-Große Newmann34 ab 1941 in die Fußstapfen Kosoks trat und in seinem Auftrag die Figuren und Linien in der Pampa von Nasca erforschte - eine Aufgabe, der sich Maria Reiche bis an ihr Lebensende 1998 mit großer Hingabe wid- mete.
Doch bis dahin hatte sie einen ereignisreichen Lebensweg zurückgelegt. Aus einem gutbürgerlichen, für damalige Verhältnisse fortschrittlichen Elternhaus stammend - der Mutter Anna Elisabeth war es vergönnt, Theologie und englische Literatur in Hamburg und Edinburgh zu studieren - zeigte Maria schon als junges Mädchen großes Interesse an naturwissenschaftlichen Beobachtungen. Nachdem sie an der Städtischen Höheren Mädchenschule Romain-Rolland ein gutes Abitur abgelegt hatte, begann Maria 1924 ihr Studium der Mathematik und Geographie an der Technischen Hochschule Dresden. Zwei Semester verbrachte sie in Hamburg und belegte zusätzlich Kurse in Philosophie und Pädagogik. Maria Reiche beendete diese breit gefächerte Ausbildung 1928.
Da die Aussicht auf Arbeit in Zeiten der Wirtschaftskrise sehr schlecht war und sie sich mit kurzzeitlich befristeten Anstellungen nicht zufrieden geben wollte, setzte Maria Reiche vier Jahre später mit dem Schiff nach Peru über, um bei dem deutschen Konsul Tabel in Cusco als Lehrerin für dessen zwei Kinder zu arbeiten. Schon zu diesem Zeitpunkt spürte sie die bedrückenden Entwicklungen in Deutschland, von denen Reiche Abstand nehmen wollte. Die Zeit in der damaligen Inkahauptstadt ermöglichte ihr nebenbei Spanisch zu lernen und sich mit der Kultur und Geschichte Perus zu beschäftigen. Vor allem die alten Festungen mit ihren Observatorien und Tempeln begeisterten die dreißigjährige Reiche und weckten immer größeres Interesse an den astronomischen Beobachtungen prähispanischer Kulturen. Wegen Unstimmigkeiten wurde Maria nach zwei Jahren vorzei- tig entlassen und aufgefordert, direkt in ihr Heimatland zurückzukehren.
Doch auf der Schiffsreise nach Callao lernte sie die Peruanerin Rosita García und deren Vater kennen, der ihr als einflussreicher, angesehener Rechtsanwalt alle Formalitäten erle- digte, um in Lima bleiben zu können. Dort verdiente sich Maria Reiche mit verschiedens- ten Arbeiten wie Sprachstunden, Mathematik- und Gymnastikunterricht, sowie als Mas- seuse ihr Geld und drang bei Treffen mit ihrem international geprägten Freundes- und In- tellektuellenkreis tiefer in die Bereiche Philosophie, Suggestion und Mystik ein. Nach ei- ner zehnmonatigen Reise nach Deutschland begann sie ihre Arbeit am 1919 von Julio C. Tello gegründeten Museo de Arqueología y Antropología de la Universidad Nacional Mayor de San Marcos. Neben der Präparation von Leinentüchern der ausgegrabenen Paracas-Mumien übersetzte Maria Artikel aus deutschen archäologischen Fachzeitschriften sowie Bücher für Universitätsprofessoren, Maler und Dichter. Die Freundschaft mit der Engländerin Amy Meredith, die einen Teesalon betrieb, verschaffte ihr weitere Aufträge und letztendlich den wichtigen Kontakt zu Paul Kosok, der den Beginn ihrer jahrzehntelangen Arbeit in der trockenen Pampa von Nasca markierte.
Ausgestattet mit von Kosok vorgegebenen Messpunkten reiste Maria Reiche noch Ende 1941 in Richtung Süden, um zur Sommersonnenwende am 21. Dezember Übereinstim- mungen von Linienführungen mit der unter- beziehungsweise aufgehenden Sonne zu über- prüfen. Sie bestätigte die Vermutung und damit einen möglichen astronomischen und ka- lendarischen Zusammenhang der Geraden. Laut dieser Theorie35 und unter Berücksichti- gung des damaligen Sternenhimmels36 dienten die Linien zwischen den Örtchen Palpa und Nasca als Peillinien für astronomische Beobachtungen, die die damalige Bevölkerung als Kalender nutzte. So könnte das Erscheinen eines bestimmten Sternes den Zeitpunkt für die Aussaat oder eines Festes angekündigt haben. Beispielsweise bedeutet das erstmalige Er- scheinen der Plejaden am Morgenhimmel erhöhte Fangquoten für Fischer.37 Maria Reiche vermutete auch eine Verbindung der Figuren mit der Registrierung von Zeitabschnitten, der symbolischen Darstellung göttlicher Wesen zu kultischen Zwecken oder der Abbildung entsprechender Sternbilder. Die Spinne auf dem Boden der Pampa könnte demnach die Konstellation des Orions widerspiegeln.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: TEICHERT, 90.
Bedingt durch den Beitritt Perus auf die Seite der Alliierten gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg war es Maria Reiche verboten, Lima zu verlassen, so dass sie ihre Forschung in Nasca erst 1946 fortsetzen konnte. Mit Proviant, Notizbuch, Kompass und Bandmaß im Gepäck, begab sich die Mathematikerin fast täglich in die trockene Hitze der Pampa, um nach und nach immer mehr Figuren und Linien zu entdecken und Beweise für ihre An- nahmen zu liefern.
Zu dieser Zeit waren die Zeichnungen relativ unbekannt und somit hielt sich die Hilfe durch Einheimische in Grenzen. Finanziell musste sich Maria Reiche nebenbei mit Arbei- ten als Lehrerin, Übersetzerin und Buchhalterin absichern. Hin und wieder bekam sie klei- nere Geldbeträge oder Materialien, wie beispielsweise einen Theodoliten zur Messung von Winkeln sowie 200$ von der Universidad San Marcos oder eine Leiter von einer Elektrizi- tätsgesellschaft.38 Weiterhin stand der Servicio Aerofotográfico Nacional der peruanischen Luftwaffe der deutschen Wissenschaftlerin stets mit Luftaufnahmen, Instrumenten und Zeichentischen zur Seite. Mit zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen über die Fi- guren und Linien in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern stärkte sie sowohl ihr Ansehen als auch das Interesse der einheimischen und ausländischen Bevölkerung. Die Zahl der Publikationen und Dokumentationen stieg immer weiter an. Dies verschaffte ihr weitere Hilfe vor Ort sowie Stipendien der Wenner-Grenn Foundation, der Deutschen Forschungs- gemeinschaft, der International Explorers Society und anderer Gesellschaften, die das Hauptziel Reiches - den Schutz des Kulturerbes für folgende Generationen - unterstützten.
3.4 Weiterführende Forschungsarbeiten und Theoriebildungen
Es dauerte nicht lange, bis weitere Wissenschaftler, wie Dr. Hans Horkheimer von der Universidad Nacional de Trujillo oder der amerikanische Ethnologe und Journalist Victor Hagens, in den vierziger und fünfziger Jahren zur Erforschung der Wüstenbilder nach Nasca kamen und ihre eigenen Theorien aufstellten.39 Der amerikanische Mathematiker und Astronom Gerald Hawkins negierte nach seinen Expeditionen 1968 die astronomische Theorie Maria Reiches.40 Nachdem er in Stonehenge mit Vermessungen nachgewiesen hatte, dass dieser Ort als astronomische Beobachtungsstätte diente, führte er auf Bitten des Journalisten Tony Morrison ähnliche Untersuchungen in Nasca durch. Allerdings hatte er nur einen Bruchteil der Figuren und Linien vermessen und mit astronomischen Daten der nördlichen Hemisphäre verglichen, so dass eine eindeutige Aussage noch immer aussteht. Anthony Aveni, US-amerikanischer Professor für Astronomie und Anthropologie an der Colgate-University, verfolgt seit Anfang der achtziger Jahre abermals den Ansatz, dass astronomische Überlegungen die Nasca bei der Erschaffung der Linien beeinflusst haben könnten, aber nicht vorrangig von Bedeutung waren.41 Mit dem 1995 gegründeten Nascaprojekt42 der Dresdner Hochschule für Technik und Wirtschaft unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Teichert sind im Laufe der nächsten Jahre weitere Ergebnisse zu erwarten. Im Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie wird somit die Arbeit der 1998 ver- storbenen Maria Reiche gewürdigt und fortgesetzt. Mit Hilfe eines speziell entwickelten Berechnungsprogrammes sollen die in noch andauernder Feldforschung gewonnen Daten der Figuren und Linien mit ausgewählten astronomischen Ereignissen, wie Auf- und Un- tergang von Himmelskörpern, Sonnenwenden und Finsternissen abgeglichen werden. Die Speicherung aller geometrischen, kulturellen, historischen, archäologischen und geologi- schen Daten zu den Figuren und Linien erfolgt durch ein interdisziplinäres Expertenteam in dem Geographischen Informationssystem „NascaGIS“.43
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Nascaprojekt Dresden; „Dr. Maria Reiche“ e.V.
Ziel dabei ist die Digitalisierung des Geländes zum Erhalt für die Nachwelt. Mit Hilfe des Internets kann jeder Nutzer weltweit auf die eingegebenen Daten zugreifen, bestimmte Figuren vergrößern, vermessen oder Informationen dazu erhalten. Fände diese Seite auch unter Einheimischen eine größere Verbreitung, könnte ihnen zumindest eine virtuelle Vo- gelperspektive ermöglicht werden, die vielen aus finanziellen Gründen bis heute unbekannt ist.
Auch Autoren und abenteuerlustige Interessenten fühlten sich von den rätselhaften Wüs- tenbildern angezogen: „Die Pampa wird von diversen Akteuren im heutigen Nasca ge- und missbraucht, doch verstanden wird sie von niemandem“44, schrieb die in Nasca forschende Archäologin Helaine Silverman diesbezüglich. Am meisten Aufsehen erregte wohl das 1968 veröffentlichte Buch „Erinnerungen an die Zukunft“ von Erich von Däniken. Men- schen aus aller Welt wollten von diesem Zeitpunkt an die darin beschriebenen Landeplätze für Außerirdische in der Pampa von Nasca mit eigenen Augen sehen. Die aus dem Welt- raum stammenden Wesen seien laut Däniken zu Zeiten der Nasca in deren Siedlungsgebiet gelandet, um Mineralien abzubauen und hätten dabei mit ihren Raumschiffen pistenähnli- che Spuren hinterlassen. Die ansässige Bevölkerung versuchte wohl daraufhin, diese Start- und Landehilfen nachzubilden, da sie die als Götter identifizierten Wesen zurückholen wollten. Zur Stärkung dieses Bemühens zeichneten die Nasca angeblich über Generationen hinweg Figuren als Symbole ihrer Stammeszeichen in den Boden.45 2003 eröffnete der Schweizer einen Mysterypark, in dessen Nascapavillion die Besucher virtuell über der Hochebene fliegen. Die simulierte Landung auf einem Trapez soll sogar direkt in der Pam- pa stattgefunden haben.46
So sehr die Bücher und Theorien Dänikens auch kritisiert und diskutiert wurden, regten viele aufgeworfene Fragen zum Nachdenken und Weiterforschen an, so dass im Laufe der Zeit immer mehr Vermutungen über den Zweck der Scharrbilder auftauchten. Neben einer Sportanlage für Läufer47, einer riesigen Fläche für Webarbeiten48 oder als bloße Beschäfti- gungstherapie für die damalige Bevölkerung49, gelangte 1975 ein aufwändiges Experiment in die Schlagzeilen Perus. Die Amerikaner Jim Woodman und Mike DeBakey ließen einen Ballon aus handgewebten Wollstoffen mit einer Schilfgondel bauen und in die Luft stei- gen, um zu beweisen, dass die damaligen Nasca mit den ihnen zur Verfügung stehenden Materialien ihre Bilder aus der Luft hätten betrachten können.50
Anthony Aveni beurteilt den Großteil dieser Publikationen recht anschaulich: „Das Internet brachte ein Panoptikum von Nasca-Theorien hervor, die wahrscheinlich mehr über uns selbst aussagen als über Nasca.“51 Johann Reinhard sieht ein Zusammenspiel verschiedener Theorien als wahrscheinlich an, um eine Aussage über den Zweck der Scharrbilder machen zu können. Sowohl Wasserkulte oder rituelles Pilgern am Boden, als auch astronomische und religiöse Bedeutungen sind denkbar.
Besonders interessant ist eine Untersuchung des ceque -Systems52 in Cusco, die Aveni 1975 gemeinsam mit dem holländischen Anthropologen Tom Zuidema durchführte.53 Als Grundlage dienten die 1653 in der „Historia del Nuevo Mundo“ aufgezeichneten Beschrei- bungen des Jesuitenpaters Bernabe Cobo über jene Linien, die vom Sonnentempel in Cusco ausgingen und die Stadt in Vierteil teilten. Entlang dieser Straßen fanden die zwei Wissenschaftler ein verzweigtes ceque-System mit zahlreichen natürlichen oder künstli- chen Tempeln, wie behauene Felsformationen, Quellen, Brunnen oder Hügel. Daraus schlossen sie, dass diese als huacas bezeichneten heiligen Orte für den landwirtschaftli- chen Kalender von zentraler Bedeutung waren und die ceques die Pflege der Stätten regel- ten. Dieses System sei ihrer Ansicht nach auch in den quipus festgehalten: jede Schnur verschlüsselt ein ceque und jeder Knoten eine huaca. So war es möglich, eine nach Ver- wandtschaftsgruppen angelegte Raumordnung unter Berücksichtigung von Bewässerungs- und Wasserversorgungsfragen zu schaffen.
Doch was hat die Erforschung der Rituale, Gesellschaftsordnung und Astronomie der Inka mit der Nasca-Kultur zu tun? Gemeinsam mit Garry Urton untersuchte Aveni die bis dahin gefundenen 62 Strahlenzentren in der Pampa von Nasca, von denen 762 Linien abgehen, die anscheinend eine verbreitete Ausdrucksform der prähispanischen Kultur bilden.54 Da- von ausgehend, dass Ideen, Denkweise und Erkenntnisse der Nasca über die Welt denen der Inka ähnelten, wäre es möglich, Schlussfolgerungen über deren Kultur zu ziehen, die Aveni wie folgt begründet:
„ Das Verständnis der Welt und die Art, wie dieses Verständnis dargestellt wird, transzendiert nicht selten Jahrhunderte und Kontinente. Nehmen wir beispielsweise unser geometrisches Wissen oder die Prinzipien wissenschaftlicher Theoriebildung
- beides hat sich aus Ideen entwickelt, die vor 2500 Jahren bei den alten Griechen entstanden. “ 55
Wir bereits kurz angerissen, beschäftigen sich aktuell neben dem Team des Nascaprojektes der HTW Dresden auch andere interdisziplinäre Forschergruppen mit dem Rätsel in der Wüste Perus. Der deutsche Archäologe Markus Reindel von der Kommission für Außereu- ropäische Kulturen leitet seit 1997 das Projekt Nasca-Palpa56 in Peru. Im Mittelpunkt steht die Kultur- und Landschaftsgeschichte der Region Palpa. Mit Ausgrabungen, Kartierungen und Beschreibungen tragen diese Untersuchungen zum Erhalt der jahrtausendealten Figu- ren und Linien bei. Seit 2002 wird dieses Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter dem Förderschwerpunkt "Neue naturwissenschaftliche Methoden und Technologien in den Geisteswissenschaften" unterstützt. Die Errichtung eines Museums gibt sowohl Einheimischen als auch Reisenden einen Einblick in diese Arbeiten.
Auch der „Centro Ceremonial en adobe más grande del mundo“57 in Cahuachi wird seit den fünfziger Jahren näher unter die Lupe genommen. Zuerst fanden Ausgraben der 24 Quadratkilometer großen Tempelanlage mit über dreißig Stufenpyramiden unter Leitung der Archäologen William Duncan Strong und Helaine Silverman statt, bis der Italiener Giuseppe Orefici 1984 im Auftrag des Centro de Estudios Arqueológicos Precolombinos systematische und multidisziplinäre Studien begann58. Mit Sicherheit ist es kein Zufall, dass ein Großteil der Figuren und Linien in der Nähe dieses rituellen Zentrums liegt. Bis heute ist nur ein Teil der Stätte freigelegt. Allerdings wird die Arbeit des Italieners mit Skepsis betrachtet, da er als Architekt keine archäologischen Konservierungstechniken studiert habe und somit die Erosion der Anlage beschleunigen würde. Markus Reindel kommentierte, dass die Konservierung von Lehmbauten mit demselben Material erfolgen müsse, da die Konstruktion unter der Schutzhülle sonst immer mehr verfällt - ein Vorge- hen, dass in Cahuachi wohl nicht beachtet wird.
So fügen zahlreiche Forscher nach und nach ihre Daten und Ergebnisse aus den verschiedensten Wissenschaftsbereichen in einem großen Puzzle zusammen, um ein möglichst genaues Bild der damaligen Nasca-Kultur liefern zu können.
4 ZERSTÖRUNGEN DES KULTURERBES
4.1 Klimatische Veränderungen und ihre Auswirkungen
Diese Arbeit der Forscher ist wegen der stark zunehmenden Zerstörung des Kulturerbes in den letzten sechzig Jahren besonders wichtig geworden. Sowohl klimatische Veränderungen als auch direkte menschliche Eingriffe haben bereits verheerende Schäden angerichtet, die größtenteils nicht mehr behoben werden können.59
Wie eingangs beschrieben, herrscht in der Pampa ein besonders trockenes Klima, welches die Figuren und Linien seit Jahrtausenden schützt. Doch in letzter Zeit haben Wind, Regen, Feuchtigkeit und Hitze merklich zugenommen, so dass diese Faktoren mittlerweile eine Bedrohung für die Scharrbilder darstellen. Vor allem das als „El Niño“ bekannte Wetterer- eignis mit verstärkten Regengüssen beunruhigt manche Wissenschaftler, da sich als huaycos bezeichnete Sturzfluten ihre Bahnen durch die Pampa suchen. Durch das kontinu- ierliche Abholzen des Huarango-Baumes dringen auch Dünen in das geschützte Gebiet ein und beschleunigen die Desertifikation. Die stark zunehmende Umweltverschmutzung hin- terlässt auch auf den Wüstenzeichnungen ihre Spuren, so dass diese an ausgewählten Orten hin und wieder gereinigt werden. Beispielsweise verfärbt der Staubniederschlag aus den Bergwerken des vierzig Kilometer entfernt liegenden Marcona die Steine in der Pampa.
4.2 Zerstörungen durch menschliche Eingriffe
Neben diesen zum Teil indirekt vom Menschen hervorgerufenen Klimaveränderungen gibt es zahlreiche Beispiele für zivilisatorische Eingriffe, die das Bild der Pampa auch heute noch nachhaltig verändern und somit die Arbeit der Wissenschaftler zusätzlich erschweren. Diese Wandlungen sind mit Sicherheit nicht erst auf die letzten Jahrzehnte zu datieren. Da das Wissen der damaligen Nasca-Kultur im Laufe der Jahrhunderte verloren ging, gab es kaum Berichte oder Kenntnisse über die aus der Luft so beeindruckend wirkenden Bildnis- se. Dies stellte auch Hans Horkheimer 1946 fest, als er mit Einwohnern sprach, von denen viele von der Existenz der Linien noch nichts gehört hatten.60 Bevor die Menschen mit Flugzeugen vom Boden abheben konnten, war ihnen somit möglicherweise nicht bewusst, dass sie hin und wieder auf genauestens entworfenen Linien und Bildnissen ihrer Vorfah- ren entlangliefen und ungewollt „vom Weg abkamen“. Da die dunkle Oberfläche des stei- nigen Wüstenbodens sehr empfindlich ist, verändert jeder Fußtritt die Farbgebung des Untergrundes und somit das Gesamtbild.
Erheblich einschneidender war der Bau der Panamericana, die sich von Alaska bis zum Feuerland auf einem Gesamtstraßennetz von 48.000 Kilometern fast ohne Unterbrechung ihren Weg bahnt. 1936 wurde dieses Projekt auf der Interamerikanischen Konferenz zur Festigung des Friedens in Buenos Aires beschlossen und Ende der vierziger Jahre in Peru umgesetzt. Abgesehen von der Zerstörung durch Bauarbeiten, für die unter anderem Steine aus der Pampa verwendet wurden, zerteilte die Schnellstraße die Figur des Leguans genau in der Mitte.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Nascaprojekt Dresden: „Dr. Maria Reiche“ e.V.
Hinzu kommt, falls es doch einmal regnet, die Ansammlung von Wasser am Rande des Asphaltes. Da dieses nicht abfließen kann, frisst es tiefe Gräben in den Pampaboden und somit auch in die nahe gelegenen Scharrbilder.61 Ebenfalls im Zusammenhang mit der Panamericana steht die Zerstörung durch Lastkraftwagen, die in das gesperrte Pampage- biet eindringen, um beispielsweise die Maut am Eingang von Nasca zu umgehen oder eine kurze Rast am Fahrbahnrand zu machen, ohne dabei die Abgrenzungen zu beachten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Asociación María Reiche, 08.11.2005 (erhalten in Nasca).
Aber nicht nur die Länder verbindende Ader wirkt sich negativ auf das Gesamtbild der geschützten Pampa aus. Ende Dezember 2009 entlud bei Palpa eine zur Verbesserung der Straßen beauftrage Baufirma ihren Abraum auf einem fünfhundert Meter großen Trapez und beschädigte mit tiefen Fahrtspuren weitere Linien in einer geschützten Zone.62 Auch kleinere Zufahrtsstraßen und Wege zu Minen oder Siedlungen werden ohne Genehmigung angelegt. Ursachen dafür liegen zum einen im Bevölkerungswachstum und einer damit verbundenen ungeplanten Ausbreitung ländlicher und städtischer Siedlungsgebiete. Auf der anderen Seite bietet die Minenarbeit einen Ausweg aus der Armut, so dass sich ein großer Teil der Einheimischen seinen Pfad abseits der offiziell geregelten Bahnen sucht - sowohl im Arbeitsleben als auch auf Verkehrswegen.
Die Vieh- und Landwirtschaft ist ein weiterer Aspekt, der die Spuren der Nasca-Kultur beschädigt. Durch ungenügende Absperrungen und Aufsicht dringen immer wieder Tierherden in das als Weltkulturerbe geschützte Gebiet ein. Insektenvernichtungsmittel, die in den USA und Europa bereits verboten waren oder noch keiner Überprüfung unterzogen wurden, versprühte man in den Achtzigern weitläufig in den Tälern um Nasca.63 Abgesehen von einer möglichen gesundheitsschädlichen Wirkung für Mensch und Tier legte sich dieser verunreinigende Belag auch auf die Wüstenbilder.
Ein noch viel verheerenderes Projekt war 1955 geplant. Knapp 20.000 Hektar der Pampa wurden aufgekauft, um darauf eine Baumwollplantage anzulegen.64 Zur Bewässerung sollten Quellflüsse der Anden angezapft werden, welche das Wasser in Kanälen über weite Entfernungen heran liefern sollten. Die Planungen eines reichen Grundeigentümers waren bereits genehmigt, als Maria Reiche davon erfuhr und sofort in der nationalen und internationalen Presse Alarm schlug. Mit Vorträgen, Artikeln, Audienzen bei Ministerien und Botschaften, erkämpfte sie eine Front gegen dieses Vorhaben. Abgeordnete der südlichen Provinzen, archäologische Behörden und Museumsdirektoren schlossen sich der Verteidigung des jahrtausendealten Erbes an. Der damalige Senator von Ayacucho Luis E. Galván verbildlichte den unschätzbaren Wert dieses Kulturgutes:
[...]
1 Die Bezeichnung der Scharrbilder wird sehr unterschiedlich vorgenommen. Manche Autoren (wie bspw. Markus Reindel) verwenden sowohl für Linien als auch für figürliche und geometrische Figuren den Begriff Geoglyphen (Erdzeichen). Andere wiederum unterscheiden zwischen Geoglyphen und Linien.
2 LANCHO 2005, 49.
3 RUST, 7.
4 VEREIN DR. MARIA REICHE - Linien und Figuren der Nasca-Kultur in Peru e.V:. WebGIS-Applikation Li- nien und Figuren in der Pampa, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf: http://www.htw-dresden.de/~nazca/; STIERLIN, 42; JONTES & LEITNER-BÖCHZELT, 18.
5 DÄNIKEN 2001, 26; JONTES & LEITNER-BÖCHZELT, 18: Angabe von bis zu 20km Länge; Im Projekt der HTW misst die bisher längste dokumentierte Linie 12 km.
6 AVENI, 64: 62% der größten Geoglyphen sind Trapeze.
7 RUST, 6.
8 REICHE, 43.
9 Laut Aveni, wird mit „Nasca“ sowohl die peruanische Stadt als auch die jahrtausendealte Kultur bezeichnet, die in der Region zwischen Nasca und Palpa entstand. Der Name stammt wahrscheinlich von dem ersten kolonialen Oberhäuptling der Region Don García Nanasca und wurde in Folge auch auf die Kultur übertragen. Vgl. AVENI, 71 &108. Manche Wissenschaftler unterscheiden auch zwischen „Nasca“ als Stadt und „Nazca“ als alte Kultur. Vgl. SCHULZE, 18.
10 DAVIES, 43.
11 WIECZOREK erforscht in seiner Arbeit ausführlich mögliche Bedeutungen der Darstellungen auf Keramiken und Textilien.
12 Reindel, Markus in TEICHERT, 58; DAVIES, 45 -> auch andere Angaben, die von 200 v.Chr. - 800 n.Chr. reichen.
13 KASCHNER, Michael: Tatort Peru. Im Bann der Nasca-Linien, gesendet in der ZDF-Dokumentationsreihe Terra X; siehe auch Publikationen von Prof. Dr. EITEL auf: http://www2.geog.uni- heidelberg.de/physio/mitarbeiter/eitel_publikationen.htm.
14 KASCHNER, Michael: Tatort Peru. Im Bann der Nasca-Linien, gesendet in der ZDF-Dokumentationsreihe Terra X.
15 Reindel, Markus in TEICHERT, 58; REINDEL, Markus: Archäologisches Projekt Nasca-Palpa, Peru, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf der Internetseite des Deutschen Archäologischen Institutes: http://www.dainst.org/index_59929aacbb1f14a157090017f0000011_de.html.
16 AVENI, 87; RUST, 8.
17 AVENI, 242.
18 AVENI, 74 & 227ff.; APARICIO BUENO, 14-18.
19 RUST, 16; MOSER, 6.
20 MASON, 138; BUSHNELL, 89; ANTON, 40; Lorenzo in RIVERA DORADO & VIDAL LORENZO, 157; MACHUCA CASTILLO, Gabriela: Hallan tumba de ni ñ a é lita del period Nasca Temprano, 03.10.2009, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf El Comercio: http://elcomercio.pe/noticia/350249/hallan-tumba-nina-elite-que- data-periodo-nasca-temprano.
21 Reindel & Isla in TEICHERT, 20.
22 KASCHNER, Michael: Tatort Peru. Im Bann der Nasca-Linien, gesendet in der ZDF-Dokumentationsreihe Terra X.
23 Cieza de León, Pedro: “La Crónica del Perú”, 185, Edit. Biblioteca Peruana 1973, zitiert in LANCHO 2005, 56.
24 Cieza de León, Pedro: “Chronik 31, Abschnitt 425-426“, zitiert in AVENI, 109.
25 ROHRBACH, 23.
26 LANCHO 2005, 57.
27 Wolff in BORN, 217f.
28 SCHULZE 2005, 14.
29 DAVIES, 48.
30 Kroeber zitiert in AVENI, 127f.
31 PROULX, Donald A.: Nasca Puquios and Aqueducts, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf: http://www- unix.oit.umass.edu/~proulx/online_pubs/Zurich_Puquios_revised_small.pdf.
32 AVENI, 130.
33 Biographische Daten entnommen aus SCHULZE.
34 In Peru nannte sie sich selbst Maria Reiche, was auch in dieser Arbeit weiter verfolgt wird.
35 V.a. Kosok und Reiche verfolgten diese Theorie; SCHULZE, 215.
36 Durch die sich verändernde Neigung der Rotationsachse der Erde verändert sich die Position der Sterne am Himmel (Präzession genannt), so dass der Sternenhimmel vor 2000 Jahren geringfügig von unserem heutigen abweicht, aber errechnet werden kann, vgl. HELFRICHT, 75.
37 AVENI, 209.
38 SCHULZE, 83.
39 SCHULZE, 85 & 127.
40 SCHULZE, 153f.; ausführlichere Kritik auch in AVENI, 149 f.
41 Siehe Publikationen AVENI.
42 VEREIN DR. MARIA REICHE - Linien und Figuren der Nasca-Kultur in Peru e.V.: Das Forschungsprojekt Nasca, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf: http://www.htw-dresden.de/~nazca/projekt.htm.
43 VEREIN DR. MARIA REICHE - Linien und Figuren der Nasca-Kultur in Peru e.V.: WebGIS-Applikation Linien und Figuren in der Pampa, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf: http://www.htw-dresden.de/~nazca/.
44 D. Parkert, Manchester: “The Nazca Lines as Cult Archaeology, Economics and Politics in Broken Images”, 1992, S. 13, zitiert in AVENI, 71.
45 DÄNIKEN 2001, 177ff.
46 Aussage Christiane Richters der HTW Dresden.
47 Laut von Breunig, Alexander, in ROHRBACH, 29.
48 Laut Stierlin, Henri, in ROHRBACH, 29.
49 Laut Isbell, William H., in DÄNIKEN 2001, 126.
50 SCHULZE, 109.
51 AVENI, 155.
52 Dabei handelt es sich um gedachte Linien, die von Cusco ausgehend verschiedene heilige Orte verbanden.
53 AVENI, 99 ff.
54 DAVIES, 54; Jürgen Golte nähert sich in seinem Artikel „Maria Reiche und die Scharrbilder von Nasca“ in BORN, 43-64, ebenso vorspanischen Denkformen an, um daraus Schlüsse über die Scharrbilder von Nasca zu ziehen.
55 AVENI, 91f.
56 REINDEl, Markus: Archäologisches Projekt Nasca-Palpa, Peru, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf der Internetseite des Deutschen Archäologischen Institutes: http://www.dainst.org/index_59929aacbb1f14a157090017f0000011_de.html.
57 LANCHO betitelt ein Informationsheft mit diesen Worten, welches ein Wächter von Cahuachi Touristen aushändigt.
58 LANCHO: Cahuachi.
59 ABAD, Cesar: „Palpa y sus condiciones actuales“ (Vortrag bei der Primera reunión multisectorial de trabajo am 01.09.2009 in Nasca).
60 MORRISON, 55.
61 LUMBRERAS, anexo 4.
62 ROSALES VARGAS, José: Desmonte de constructora da ñ a dibujo geometric de cultura Nasca, 27.12.2009, zuletzt besucht am 17.01.2010 auf El Comercio: http://elcomercio.pe/noticia/386580/desmonte-constructora- dana-dibujo-geometrico-cultura-nasca_1.
63 MORRISON, 127.
64 SCHULZE, 128ff.
- Quote paper
- Cornelia Thate (Author), 2010, Der Umgang mit dem Erbe der Nasca-Kultur in Vergangenheit und Gegenwart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204288
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