In Zeiten der Globalisierung und Erschließung neuer Märkte gewinnen Unternehmenszusammenschlüsse immer mehr an Bedeutung. Durch die so entstehenden Synergieeffekte erhoffen sich Unternehmen eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit oder Marktdurchdringung ihrer Unternehmung. Aber auch die Möglichkeit eine bessere Kapitalausstattung zu erzielen, rechtlich anders aufgestellt zu sein oder an der Börse gelistet zu sein, können ausschlaggebende Entscheidungsgründe für ein Unternehmenszusammenschluss sein. Formen von Unternehmenszusammenschlüssen können ein Asset Deal, ein Share Deal oder eine Fusion sein. Bei einem Asset Deal wird das Reinvermögen eines Unternehmens und bei einem Share Deal der Anteil am Eigenkapital eines Unternehmens an das erwerbende Unternehmen übertragen. Bei einer Fusion schließen sich zwei Kapitalgesellschaften zu einem neuen Rechtsträger zusammen. Bei einem Asset Deal und einer Fusion werden die Vermögenswerte und Schulden mit ihren beizulegenden Zeitwerten in die Einzelbilanz des Erwerbers übernommen. Bei einem Share Deal bleiben beide Unternehmen rechtlich selbständig und führen zu einer Konzernierung. In einem Konzern werden die Jahresabschlüsse der rechtlich selbständigen Unternehmen unter Berücksichtigung aller kapital- und leistungsmäßigen Beziehungen (Konsolidierung) in einem Konzernabschluss zusammengefasst. Zum Konsolidierungskreis im engeren Sinne gehören alle Tochterunternehmen, bei denen das Mutterunternehmen aufgrund der finanziellen Beteiligungen das beherrschende Unternehmen darstellt. Eine besondere Form der Unternehmensübernahme als Share Deal stellt der umgekehrte Unternehmenserwerb (reverse acquisition) dar. Hier steht das Verhältnis nach der Unternehmensübernahme von Erwerber und Erworbenen, von beherrschendem und beherrschtem Unternehmen reziprok. Anhand eines Fallbeispiels wird die Umsetzung eines umgekehrten Unternehmenserwerbs in der Konzernrechnungslegung nach IFRS dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Begriffsdefinition
- Anforderungen
- Bestimmung des rechtlichen und wirtschaftlichen Erwerbers
- Motive
- Bilanzielle Besonderheiten
- Fallstudie eines umgekehrten Unternehmenserwerbes
- Ausgangssachverhalt
- Ermittlung der Anschaffungskosten der Beteiligung
- Berechnung eines Geschäfts- oder Firmenwertes (Goodwill)
- Ausweis des Konzerneigenkapitals
- Erstellung des Konzernabschlusses
- Ermittlung der Kennzahl earning per share (EPS)
- Kritische Beurteilung
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den umgekehrten Unternehmenserwerb (reverse acquisition) und dessen Umsetzung in der Konzernrechnungslegung nach IFRS. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung der Besonderheiten und Herausforderungen, die bei dieser Art von Transaktion auftreten.
- Definition des umgekehrten Unternehmenserwerbs und Abgrenzung zu anderen Übernahmeformen
- Rechtliche und wirtschaftliche Aspekte des Erwerbers und Erworbenen
- Anforderungen und Auswirkungen auf die Konsolidierung nach IFRS
- Anwendung des IFRS in der Praxis anhand eines Fallbeispiels
- Kritische Bewertung des umgekehrten Unternehmenserwerbs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des umgekehrten Unternehmenserwerbs ein und erläutert die Relevanz von Unternehmenszusammenschlüssen im Kontext der Globalisierung und Erschließung neuer Märkte. Sie stellt verschiedene Formen von Unternehmensübernahmen vor, wie den Asset Deal, den Share Deal und die Fusion, und hebt die Besonderheit des umgekehrten Unternehmenserwerbs hervor.
- Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und den Anforderungen des umgekehrten Unternehmenserwerbs. Es beleuchtet die Bestimmung des rechtlichen und wirtschaftlichen Erwerbers, die Motive für eine solche Transaktion und die bilanzielle Besonderheiten.
- Fallstudie eines umgekehrten Unternehmenserwerbes: Anhand einer Fallstudie werden die praktischen Auswirkungen eines umgekehrten Unternehmenserwerbs auf die Konzernrechnungslegung nach IFRS dargestellt. Das Kapitel behandelt die Ermittlung der Anschaffungskosten der Beteiligung, die Berechnung des Goodwills, den Ausweis des Konzerneigenkapitals und die Erstellung des Konzernabschlusses. Zudem wird die Kennzahl earning per share (EPS) im Kontext des umgekehrten Unternehmenserwerbs erläutert.
- Kritische Beurteilung: Dieses Kapitel befasst sich mit einer kritischen Analyse des umgekehrten Unternehmenserwerbs unter Berücksichtigung seiner Vor- und Nachteile. Es analysiert die Herausforderungen, die sich bei der Anwendung des IFRS in diesem Kontext stellen, und diskutiert die Relevanz der Thematik für die Praxis.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit behandelt den umgekehrten Unternehmenserwerb (reverse acquisition), IFRS, Konzernrechnungslegung, Konsolidierung, Anschaffungskosten, Goodwill, Konzerneigenkapital, earning per share (EPS), Fusion, Asset Deal, Share Deal, Rechtlicher und wirtschaftlicher Erwerber, Motive, Bilanzielle Besonderheiten, Fallstudie, Kritische Beurteilung, Praxisrelevanz.
- Quote paper
- Arndt Sander (Author), 2012, Umgekehrter Unternehmenserwerb: Umsetzung in der Konzernrechnungslegung nach IFRS, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204375