Am 31. März 2003 übernahm die EU erstmals die Verantwortung für eine internationale Stabilisierungsmission mit militärischen Mitteln; in Skopje ersetzte das EU-Banner den NATO-Stern. Die Mandatsübergabe erscheint jedoch verwunderlich vor dem Hintergrund der jahrzehntelangen Skepsis der USA gegenüber einer eigenständigen europäischen Sicherheitspolitik. Was machte diese Mandatsübergabe also möglich? Eine Analyse des Wandels US-amerikanischer Präferenzen zur Außen- und Sicherheitspolitik in Europa gibt Antwort.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Concordia
- Die Präferenzen amerikanischer Europapolitik im Wandel
- Kosovo
- Ein neuer Präsident
- Der 11. September
- Ausblick: Der Irakkrieg
- Fazit
- Literatur
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Hintergründe der Mandatsübergabe von der NATO an die EU für die Stabilisierungsmission in Mazedonien im Jahr 2003. Sie beleuchtet den Wandel der amerikanischen Europapolitik im Kontext der „interlocking institutions“ NATO und ESVP und analysiert die Präferenzlage der USA in Bezug auf eine eigenständige europäische Sicherheitspolitik. Ziel ist es, den Kausalmechanismus zu verstehen, der zur Übergabe des Mandats führte.
- Die Entwicklung der US-amerikanischen Europapolitik im Kontext des Kosovo-Kriegs und des 11. September
- Die Rolle der NATO und der ESVP als „interlocking institutions“ im Bereich der europäischen Sicherheit
- Die Präferenzen der USA in Bezug auf eine eigenständige europäische Sicherheitspolitik
- Die Bedeutung des „Concordia“-Mandats für die EU und seine Verbindung zur NATO
- Der Einfluss innergesellschaftlicher Diskurse und politischer Entscheidungsträger auf die US-amerikanische Außenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Thematik der „interlocking institutions“ NATO und ESVP im Kontext der Mandatsübergabe für Mazedonien vor und erläutert die Forschungsfrage, die sich auf die Präferenzen der US-amerikanischen Außenpolitik bezieht.
- Concordia: Dieses Kapitel beschreibt die Operation „Concordia“ der EU in Mazedonien und beleuchtet die Vorgeschichte mit den drei NATO-Missionen „Essential Harvest“, „Amber Fox“ und „Allied Harmony“.
- Die Präferenzen amerikanischer Europapolitik im Wandel: Dieses Kapitel analysiert die Präferenzkonfiguration der US-amerikanischen Außenpolitik in Bezug auf Europa in verschiedenen Phasen, beginnend mit dem Kosovo-Krieg und endend mit einem Ausblick auf die Ereignisse nach der Mandatsübergabe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der internationalen Sicherheitspolitik, darunter die Entwicklung der NATO und der ESVP als „interlocking institutions“, die Rolle der USA in der europäischen Sicherheit, die Präferenzanalyse in der Außenpolitik und der Wandel der US-amerikanischen Europapolitik im Kontext des Kosovo-Kriegs und des 11. September. Weitere wichtige Begriffe sind Mandatsübergabe, Stabilisierungsmission, Concordia, „Berlin-Plus“-Vereinbarung und innergesellschaftliche Diskurse.
- Citation du texte
- Frank Stadelmaier (Auteur), 2003, Die USA zwischen Machtanspruch und burden-sharing. Eine Falluntersuchung zum Zustandekommen des EU-Mandats für Mazedonien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20565