Dieses Referat "olmetschen und Übersetzen für Botschaften" stützt sich auf die Ausführungen von Peter Weissenhofer und Martin Grünberg, die einen Beitrag in Berufsbilder für Übersetzer und Dolmetscher von Kurz/Moisl verfasst haben. Im Rahmen des Referates wird auf das allgemeine Berufsbild des Übersetzers und Dolmetschers sowie die Kompetenzen, Qzalifikationen und Fähigkeiten eingegangen, die ein Übersetzer und Dolmetscher im Botschaftsbereich benötigt.
In diesem Referat Dolmetschen und Übersetzen für Botschaften werden wir uns auf die Ausführungen von Peter Weissenhofer und Martin Grünberg stützen, der einen Beitrag in Berufsbilder für Übersetzer und Dolmetscher von Kurz/Moisl verfasst hat.
(1) Das allgemeine Berufsbild
Aufgrund ihrer sprachlichen und sprachmittlerischen Kompetenzen, ihrer Flexibilität und Fähigkeit, sich in unterschiedlichste Fachbereiche einzuarbeiten, sind die Übersetzer und Dolmetscher im Botschaftsbereich vielfältig einsetzbar.
In der Praxis sind sehr viele Übersetzer und Dolmetscher in Botschaften angestellt, doch werden sie häufig neben der Übersetzer- und Dolmetschertätigkeit auch für andere Aufgaben eingesetzt. Ein Grund dafür ist auch, dass viele Botschaften über keine eigene Übersetzungsabteilung verfügen.
Ein Vorteil des Ü/D ist, dass er/sie nicht nur als Sprachmittler eingesetzt werden kann, sondern - was besonders interessant ist - er im Umgang mit den Fremdsprachen sehr geübt ist und deshalb auch seine sprachliche Kompetenz einbringen kann. Die zusätzlichen Tätigkeiten stellen eine weitere Herausforderung und eine Möglichkeit dar, sein Wissen zu vertiefen und seine Qualifikationen auszudehnen. Sie werden als Abwechslung im übersetzerischen Alltag empfunden. Diese zusätzlichen Tätigkeiten sind z.B. das Verfassen von Berichten, Pressespiegeln und Briefen (und zwar in der Fremdsprache und der Muttersprache). Dazu können noch organisatorische Tätigkeiten kommen. Was dies praktisch heißen kann, werden wir später am Beispiel eines Dolmetschers und Übersetzers, der an der Kanadischen Botschaft in Wien tätig ist, erläutern.
Größere Botschaften verfügen meistens über mehrere Abteilungen wie z.B. eine Handelsabteilung, Abteilungen für Politik, Kultur, Öffentlichkeitsarbeit, Immigration etc. Ü/D sind in vielen dieser Botschaftsbereiche einsetzbar, da sie sehr oft über Zusatzqualifikationen verfügen oder aber sich schnell und flexibel in ein Thema einarbeiten können.
(2)Der Berufseinstieg - Studium und Zusatzqualifikationen
Weissenhofer nennt für einen Einstieg in den Botschaftsdienst folgende drei Säulen:
a) die Ausbildung durch das Studium selbst
b) die Absolvierung von Auslandsaufenthalten
c) Erwerb von möglichst vielen Zusatzqualifikationen
In Bezug auf die Ausbildung durch das Studium selbst sind besonders jene Lehrveranstaltungen relevant und für das spätere Berufsleben nützlich, die sich mit der Terminologie der internationalen Organisationen und den Fachsprachen in den Bereichen Wirtschaft, Recht und Politik beschäftigen, aber auch Einsicht ins Pressewesen und Konferenzsprachen geben. Je nachdem, in welcher Abteilung man später arbeitet, sind Lehrveranstaltungen, die die entsprechende Fachterminologie behandeln sehr hilfsreich. Vor Berufseinstieg wird das im Studium erworbene Wissen anhand eines Einstiegstests an der Botschaft überprüft. Bei Weissendorfer bestand der Test darin, einen Entschließungsantrag ins Englische und Französische zu übersetzen.
Die Auslandsaufenthalte dienen vor allem der Vertiefung der Sprachkenntnisse sowie dem Kennenlernen und der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, Denkweisen, politischen Systemen. Diesbezüglich sind Aufenthalte in Form von Sprachkursen, Austauschsemestern an ausländischen Universitäten,
Praktika oder Arbeitsaufenthalte empfehlenswert, denn bei Bewerbern für den Botschaftsdienst wird auf Auslandserfahrung sehr viel Wert gelegt. Neben der sprachlichen Weiterbildung zeugen Auslandsaufenthalte auch von Interesse an fremden Ländern und Kulturen.
Was die Zusatzqualifikationen anbelangt, so können diese bei einer Bewerbung um einen Botschaftsposten ausschlaggebend sein, da die Konkurrenz unter den Mitbewerbern sehr groß ist und sehr viele über annähernd dieselbe Ausbildung oder universitären Abschluss verfügen. Hier sind vor allem Zusatzqualifikationen im Bereich Information und Dokumentation, Wirtschaft und Recht, Politik, Kultur, Öffentlichkeitsarbeit etc. interessant. Dabei bietet sich die Möglichkeit eines Zweitstudiums oder aber der Besuch von Lehrgängen, Seminaren und Fortbildungskursen während oder nach dem Studium.
(3) Berufliche Anforderungen und Arbeitsalltag
Wie läuft eine Bewerbung um eine Stelle im Botschaftsbereich genau ab?
Zuerst wird eine schriftliche Bewerbung eingereicht, anhand derer die Kandidaten ausgewählt werden, die dem Anforderungsprofil am besten entsprechen. Diese werden dann zu einem schriftlichen Test geladen. Bei diesem Test handelt es sich meist um eine Übersetzung in die und/oder aus der Fremdsprache. Diejenigen Bewerber, die am Ende des Tests am besten abgeschnitten haben, werden dann zu einem Interview eingeladen. Dieses Interview soll dazu dienen, den Kandidaten persönlich kennenzulernen und die mündliche Sprachbeherrschung zu testen und über die persönliche Motivation des Kandidaten für die Stelle zu sprechen. Hier ist anzumerken, dass für Ü/D interessante Stellen oft nicht für „Übersetzer und Dolmetscher“ ausgeschrieben sind, sondern als Assistenzposten in verschiedensten Botschaftsbereichen bezeichnet werden.
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- MMag. Dr. Sabine Picout (Author), 2005, Dolmetschen und Übersetzen für Botschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205671