Nach PUPPIS unterscheidet sich das Internet durch einige wesentliche Merkmale von anderen Massenmedien: die interaktive Nutzung, die multimedialen Angebote, die globale Dimension, die Ansprache eines Massenpublikums wie auch von Individual- und Zielgruppenpublika und die Möglichkeit für jeden Nutzer, mit relativ geringen Kosten und bescheidenem Know-how selbst einen Beitrag zum weltweiten Netzwerk abzugeben.
Doch wo viele Akteure beteiligt sind, gibt es auch viel Kriminalitätspotenzial und großen Regulierungsbedarf. Da das Netzwerk keine nationalen Grenzen kennt, gestaltet sich dessen Regulierung und die Sanktionierung von Regelverstößen als schwierig – dennoch ist das Internet keine rechtsfreie Zone. Grundsätzlich gilt, dass das, was offline illegal ist, auch online illegal ist. Die Vorstellungen darüber, was nicht legitim oder sogar gesetzeswidrig ist, unterscheiden sich jedoch von Land zu Land. Außerdem haben Regierungen nicht die Möglichkeit, über die Staatsgrenzen hinaus Regeln umzusetzen oder Regelverstöße zu bestrafen. So ist beispielsweise ein Gesetz gegen sogenannte Spam-Mails sinnlos, wenn diese aus dem Ausland stammen, und Jugendliche können nicht durch Jugendschutzbestimmungen vor pornografischen oder gewalttätigen Inhalten geschützt werden, wenn diese auf ausländische Server ausgelagert werden.
Da sich die Aufgaben der Internetregulierung mit herkömmlicher nationalstaatlicher Gesetzgebung also nicht immer lösen lassen, sind eine Kooperation der Staaten und die Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure notwendig. Als Folge dieser Erkenntnisse entstand die Internet Governance, deren Entwicklungsschritte ich in der vorliegenden Arbeit reflektieren möchte.
Des Weiteren werde ich auf die Gesetzeslage zum Thema Internetregulierung in Deutschland eingehen, hier ist insbesondere das seit 2007 existierende Telemediengesetz von Bedeutung. Zu Beginn werde ich einen Überblick zu den acht wesentlichen Bereichen der Internetregulierung und den jeweils verbundenen Problemstellungen geben, wie sie Manuel PUPPIS beschreibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bereiche der Internetregulierung und damit verbundene Probleme
- Internet Governance
- Das ,,technische Regime"
- Selbstregulierung
- Multi-Stakeholder-Prozess
- Nationale Regulierung in der BRD
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Regulierung des Internets und beleuchtet die Entwicklung der Internet Governance. Sie befasst sich mit der Problematik der grenzüberschreitenden Regulierung und der Herausforderungen, die durch die vielfältigen Akteure und das globale Netzwerk entstehen. Insbesondere wird das Telemediengesetz in Deutschland als Beispiel für nationale Regulierung beleuchtet.
- Herausforderungen der Internetregulierung aufgrund der grenzüberschreitenden Natur des Netzes
- Die Rolle von Internet Governance und die Bedeutung der Kooperation verschiedener Akteure
- Die verschiedenen Bereiche der Internetregulierung, wie z. B. Zugang, Inhalte, Suchmaschinen und Datenschutz
- Die Relevanz des Telemediengesetzes für die Internetregulierung in Deutschland
- Die Bedeutung von technischen Standards und der Standardisierung für die Internetentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Problematik der Internetregulierung und beleuchtet die spezifischen Merkmale des Internets im Vergleich zu traditionellen Massenmedien. Es verdeutlicht die Notwendigkeit von Regulierung angesichts des Kriminalitätspotenzials und der grenzüberschreitenden Natur des Netzes.
Kapitel 2 analysiert die verschiedenen Bereiche der Internetregulierung, wie z. B. den Zugang für alle Nutzer, die Regulierung von Inhalten, die Rolle von Suchmaschinen, die Institutionalisierung nicht-kommerzieller Anbieter, den Datenschutz, das Urheberrecht, den E-Commerce und die technischen Aspekte des Internets. Zu jedem Bereich werden die jeweiligen Probleme und Herausforderungen für die Regulierung dargelegt.
Kapitel 3 befasst sich mit der Internet Governance und ihren verschiedenen Ebenen. Es geht dabei um das "technische Regime", die Selbstregulierung und den Multi-Stakeholder-Prozess als wichtige Elemente der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Internetregulierung.
Kapitel 4 untersucht die nationale Regulierung in der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere im Kontext des Telemediengesetzes. Dieses Gesetz spielt eine zentrale Rolle für die Regulierung von Telemedien und damit auch des Internets.
Schlüsselwörter
Internetregulierung, Internet Governance, Telemediengesetz, Datenschutz, Urheberrecht, E-Commerce, Suchmaschinen, Inhalte, Zugang, Multi-Stakeholder-Prozess, Selbstregulierung, technische Standards, grenzüberschreitende Regulierung, nationale Regulierung.
- Quote paper
- Wiebke Hugen (Author), 2008, Die Regulierung der neuen Medien und des Internet, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205721