In dem folgendem Text soll der Einfluss des Kantianismus auf Rudolf Ottos
1917 zum ersten Mal erschienenem Buch „Das Heilige“ dargestellt werden.
Um diese Aufgabe zu bewältigen, wird im ersten Teil der Arbeit der
Hintergrund, der Ottos Denken geprägt hat skizziert. Um das Verständnis von
Ottos Argumentation herzustellen, ist es hilfreich den Zeitgeist zu betrachten, in
dessen Kontext das Werk entstanden ist, da dieser deutlich dazu beigetragen
hat, dass Ottos sich des Kantischen Idealismus bediente um seine
Religionsphilosophie zu begründen. Zu schildern ist auch wie es dazu kam,
dass Otto sich der Fries´schen Version des Kantianismus zuwandte.
Im zweitem Teil der Arbeit werden ein paar Beispiele vorgestellt, an denen
dieser Einfluss deutlich zu erkennen ist. Da der Rahmen dieser Arbeit und
meine eigene Kompetenzen es nicht möglich machen eine tiefere Analyse
durchzuführen, muss auf viel zur verfügungsstehendes Material verzichtet
werden. „Wir glauben nicht mehr an die Macht der Vernunft über das Leben. Wir fühlen,
daß das Leben die Vernunft beherrscht. Menschenkenntnis ist uns wichtiger als
abstrakte und allgemeine Ideale“ (PuS 82)1. Dieser Aufruf von Spengler
charakterisiert den von der Lebensphilosophie geprägtem Zeitgeist. Es
herrschte ein Kampf des Irrationalismus gegen den Rationalismus, der erste
Weltkrieg hatte die geistige Landschaft auf den Kopf gestellt. [...]
1 Zittiert aus: Fahrenbach, Helmut „ Die Weimarer Zeit im Spiegel Ihrer Philosophie“ in: „ Religionsund
Geistesgeschichte der Weimarer Republik“ Hrsg. Cancik, Hubert , Patmos, Düsseldorf 1982, S. 234.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Hauptteil: Der Hintergrund von Ottos Denken
- Der Zeitgeist
- Rudolf Ottos Ziel
- Die Wende zum Neokantianismus
- Die Fries'sche Philosophie
- Die Spiegelung der Kantischen Philosophie in „Das Heilige“
- Das Rationale und das Irrationale
- Die Kategorie des Heiligen
- Schematisierung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Kantianismus auf Rudolf Ottos Werk „Das Heilige“. Der Fokus liegt auf der Erhellung des Hintergrunds von Ottos Denken, einschließlich des Zeitgeistes, seiner Ziele und seiner Hinwendung zum Neokantianismus. Anschließend werden Beispiele vorgestellt, die den kantianischen Einfluss in Ottos Buch deutlich machen.
- Der Zeitgeist und die Bedeutung des Irrationalismus für Ottos Denken
- Ottos Ziel, die Gültigkeit der Religion zu etablieren
- Die Rolle des Neokantianismus, insbesondere der Fries'schen Philosophie, in Ottos Werk
- Die Spiegelung des Kantischen Denkens in Ottos Konzepten von Rationalität und Irrationalität, dem Heiligen und der Schematisierung
- Der Einfluss des Kantianismus auf Ottos Verständnis von Religion und Gotteserkenntnis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und skizziert den Ansatz, der für die Analyse von Ottos Werk „Das Heilige“ gewählt wurde. Der erste Hauptteil beschäftigt sich mit dem Hintergrund von Ottos Denken. Hierbei werden der Zeitgeist, der von Irrationalismus geprägt war, Ottos Ziel, die Gültigkeit der Religion zu etablieren, und seine Hinwendung zum Neokantianismus, insbesondere zur Fries'schen Philosophie, beleuchtet. Der zweite Teil untersucht die Spiegelung der Kantischen Philosophie in „Das Heilige“, indem er Beispiele für die Einbindung von kantianischen Konzepten wie Rationalität, Irrationalität, das Heilige und die Schematisierung in Ottos Werk analysiert. Der Abschnitt „Fazit“ fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen Kantianismus, Rudolf Otto, „Das Heilige“, Irrationalismus, Neokantianismus, Fries'sche Philosophie, Rationalität, Religion, Gotteserkenntnis. Sie analysiert, wie Ottos Werk von diesen Konzepten geprägt ist.
- Arbeit zitieren
- Mariana Pinzon (Autor:in), 2003, Der Einfluß des Kantianismus auf Rudolf Otto, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20596