„Wer nicht mehr weiter weiß, der gründe einen Arbeitskreis“.
So beschrieb man vor Jahrzehnten Projekte. Das Gegenteil ist der Fall: Projekte in Unternehmen sind immer, parallel zur Ablauforganisation des Unternehmens, ein Indiz für eine clevere Ausrichtung, in einer, von Innovationen geprägten, Unternehmenshaltung.
„Wer nicht mehr weiter weiß, der gründe einen Arbeitskreis“.
So beschrieb man vor Jahrzehnten Projekte. Das Gegenteil ist der Fall: Projekte in Unternehmen sind immer, parallel zur Ablauforganisation des Unternehmens, ein Indiz für eine clevere Ausrichtung, in einer, von Innovationen geprägten, Unternehmenshaltung. Projekte können Innovationen hervorbringen oder auch ganze Unternehmensteile schließen, können mehr Sicherheit ins Unternehmen bringen oder ganze Bereiche effizienter machen, weil die Zielsetzung der Projekte anderen Parametern gehorcht, als die Zielsetzungen der Abteilungen in den Unternehmen.
Ein Unternehmen bedarf einer Aufbauorganisation aus der sich eine Ablauforganisation ergibt. Diese Organisationen unterliegen in ihrem Streben Zielen, die in einer Zielhierarchie definiert sind: Sogenannte Unternehmensziele und Subziele, die sich an den Unternehmenszielen orientieren. Des Weiteren unterscheidet man zwischen strategischen, vektoralen (langfristigen) Zielen und taktischen, operationalen (kurzfristigen) Zielen. Darüber hinaus werden einzelne, einmalig vorkommende, Aufgaben, in einem Unternehmen als Projekt bezeichnet. Diese Projekte sind losgelöst von den Hierarchien und werden nach Art der Aufgabe und, vor allem, nach Art ihrer Ziele, zusammengesetzt. Hier wird eher auf ein Linien-System verzichtet, es wird in einem Projekt das „System der überlappenden Gruppen“ angewendet.
Das hat zur Folge, dass ein Projekt eigenen Zielen unterliegt, die in der Betriebswirtschaft als SMART bezeichnet werden: Spezifisch, Messbar, Angemessen, Relevant, Terminiert. Ein Projekt kann sich manchmal in einer zielkonfliktären Situation, zu einem im Unternehmen existierenden Unterziel befinden.
Beispiel: In der Ablauforganisation existieren Sekretärinnen, die den Chefs bestimmte Daten aufbereiten und zur Unterschrift vorlegen (Subziele: Sekretärinnen-Datenaufbereitung, Chefs-Unterschrift). Das angenommene Projekt „Zertifizierung nach DIN9001“, welches von mehreren befähigten, internen und externen Mitarbeitern durchgeführt wird, könnte beinhalten, dass diese Situation sich vollkommen auflöst und die Chefs mittels Laptop und Drucker, ihre Informationen aus einer gesammelten Datenbank, die von den einzelnen Abteilungen selber gespeist wird, selber abrufen, um dieser eine elektronische Unterschrift zuzuführen.
Bedeutet: Die Positionen der Sekretärinnen sind wegrationalisiert, die Ziele der Sekretärinnen sind nicht mehr existent. Die Ziele der Chefs bleiben aber die Gleichen. Gerade in der Tendenz Unternehmen nach DIN zu zertifizieren, sind in Unternehmen, in den letzten 20 Jahren, häufig Projekte anzutreffen, die sich im Endeffekt zwar eigenen Zielen unterordnen, aber dem Unternehmenszielen dienlich sind. So ist z.B. ein zertifiziertes Unternehmen, in dem sich alle Abläufe einer bestimmten Qualität unterordnen und diese immer gleichbleibend ist, für den Kunden eben einschätzbarer als ein Unternehmen, in dem es Ausreißer nach Tagesform gibt (vgl. McDonalds und einzelne Dönerbuden).
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- Citation du texte
- Jan Paul Schmitz (Auteur), 2010, Zielsetzung in Projekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206000