Die vorliegende Arbeit soll Theorie und Praxis der Wasserversorgung in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten vergleichen und deren Konfliktpotenzial abschätzen. Hierbei gilt es, die Hypothese zu überprüfen, dass die aktuelle Vorgehensweise Israels in der Wasserpolitik in mehrfacher Hinsicht Konfliktpotenzial für die Zukunft in sich birgt.
Als theoretischer Rahmen dieser Arbeit soll hierbei die Kategorisierung der Konfliktkategorien in der Wasserpolitik von Kurt R. SPILLMANN dienen, welcher drei Typen von Wasserkonflikten unterscheidet.1 Dem folgt eine geologische Beschreibung der Wasservorkommen auf israelischem Gebiet2 und deren Nutzung durch Israel und die Palästinensischen Autonomiegebiete. Anschließend wird die gültige Rechtslage im Umgang mit den Nachbarstaaten und in Bezug auf das Westjordanland und den Gazastreifen erläutert, um im Folgenden die Kennzeichen israelischer Wasserpolitik aufzuzeigen. Darauf aufbauend werden die Folgen des Wassermangels in den Palästinensischen Autonomiegebieten für beide Seiten aufgezeigt, um Rückschlüsse vom Wasser- auf den Nahostkonflikt zu ziehen. Schlussendlich wird die Gefahr eines Wasserkrieges knapp diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum theoretischen Rahmen dieser Arbeit: Konfliktpotenzial ungleicher Wasserverteilung.
- Water crisis vs. water conflict.
- Gewaltpotenzial von Wasserkonflikten: Kooperation oder Eskalation?
- Konfliktkategorien nach SPILLMANN
- Konflikte um die absolute Wasserverteilung
- Konflikte um die relative Wasserverteilung.
- Konflikte aufgrund grenzüberschreitender Wasserverschmutzung und Degeneration von Flüssen
- Konfliktintensität und Kategorisierungen
- Wasservorkommen auf israelischem Gebiet
- Grundwasserspeicher
- See Genezareth und Jordan
- Meerwasserentsalzung.
- Nutzung und Verfügbarkeit des Wassers
- Israel
- Palästinensische Autonomiegebiete.
- Rechtliche Bestimmungen im Umgang mit den Wasserressourcen
- Internationales Wasserrecht und die Rechtsbeziehungen der involvierten Staaten
- Rechtslage im Umgang mit den Palästinensischen Autonomiegebieten
- Das Interimsabkommen über das Westjordanland und den Gazastreifen als Status Quo
- Das Joint Water Committee als institutionalisierter Versuch einer Zusammenarbeit....
- Kennzeichen israelischer Wasserpolitik
- Bezug von Wasser aus Territorien außerhalb der Grenzen von 1967
- Politik auf kurze Sicht
- Übernutzung der natürlichen Ressourcen
- Blockade und Umgehung des Joint Water Committee
- ungleiche Verteilung des Wassers in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten
- Israelischer Anteil am Ungleichgewicht
- Weitere Faktoren
- Folgen von Wassermangel: düstere Prognose für beide Seiten
- kurz- und mittelfristige Folgen
- langfristige Implikationen der israelischen Wasserpolitik
- Nexus von Wasser- und Nahostkonflikt
- Notwendigkeit politischer Lösungsansätze zur Reduktion von Wasserknappheit.
- Gefahr eines Wasserkriegs im Nahen Osten?
- Schlussbetrachtung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wasserpolitik Israels und deren Konfliktpotenzial im Kontext des Nahostkonflikts. Ziel ist es, die aktuelle Vorgehensweise Israels in der Wasserpolitik hinsichtlich ihrer langfristigen Folgen für die Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten zu analysieren.
- Die Rolle der Wasserressourcen im Nahostkonflikt
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Wasserverteilung
- Die ungleiche Verteilung der Wasserressourcen zwischen Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten
- Die Folgen der israelischen Wasserpolitik für die Zukunft
- Das Potenzial für Eskalation und Konflikt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Wasserfrage im Nahostkonflikt dar und führt in die Problematik der ungleichen Wasserverteilung ein. Kapitel 2 beleuchtet den theoretischen Rahmen, indem verschiedene Konfliktkategorien nach SPILLMANN betrachtet und das Gewaltpotenzial von Wasserkonflikten erörtert werden. Kapitel 3 beschreibt die Wasserressourcen auf israelischem Gebiet, einschließlich der Nutzung und Verfügbarkeit des Wassers in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten. In Kapitel 4 werden die rechtlichen Bestimmungen im Umgang mit den Wasserressourcen untersucht, sowohl auf internationaler Ebene als auch im Kontext der Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten. Kapitel 5 fokussiert auf die Kennzeichen israelischer Wasserpolitik, insbesondere die Nutzung von Wasserressourcen außerhalb der Grenzen von 1967 und die ungleiche Verteilung des Wassers.
Schlüsselwörter
Wasserpolitik, Nahostkonflikt, Israel, Palästinensische Autonomiegebiete, Wasserverteilung, Konfliktpotenzial, Ressourcenknappheit, Internationales Wasserrecht, Joint Water Committee, Übernutzung, Wasserkrise.
- Arbeit zitieren
- Patrick Wagner (Autor:in), 2012, Konfliktlöser oder weitere Quelle potenzieller Konflikte?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206083