Keie erfüllt als Truchsess das höchste Amt am Artushof. Ihm wird im Roman jedoch keine Heldenrolle zuteil, sondern nur die Nebenrolle des unhöfischen Ritters, der keine Möglichkeit auslässt, sich entgegen die höfischen Konventionen zu benehmen. Schon zu Beginn der Er-zählung wird sein bösartiges Wesen in einem Dialog mit Kalogreant, einem anderen Artusritter und der Königin Ginover aufgezeigt. Durch das ehrerbietige Verhalten Kalogreants ärgert sich Keie über sein eigenes Versagen und kommentiert dies in einer aggressiven Aussage, in der er ihn beschimpft und tadelt. Er will dadurch sein Fehlverhalten entschuldigen und seinen eigenen Standpunkt als den richtigen darstellen. Die Königin allerdings missbilligt sein Verhalten und deklariert es als negative Angewohnheit, deren Konsequenzen jeder kennt. Durch seinen Neid auf die Anderen und seinen Hass schade er nur sich selbst.
Keie erfüllt als Truchsess das höchste Amt am Artushof. Ihm wird im Roman jedoch keine Heldenrolle zuteil, sondern nur die Nebenrolle des unhöfischen Ritters, der keine Möglichkeit auslässt, sich entgegen die höfischen Konventionen zu benehmen. Schon zu Beginn der Erzählung wird sein bösartiges Wesen in einem Dialog mit Kalogreant, einem anderen Artusritter und der Königin Ginover aufgezeigt. Durch das ehrerbietige Verhalten Kalogreants ärgert sich Keie über sein eigenes Versagen und kommentiert dies in einer aggressiven Aussage, in der er ihn beschimpft und tadelt. Er will dadurch sein Fehlverhalten entschuldigen und seinen eigenen Standpunkt als den richtigen darstellen.[1] Die Königin allerdings missbilligt sein Verhalten und deklariert es als negative Angewohnheit, deren Konsequenzen jeder kennt. Durch seinen Neid auf die Anderen und seinen Hass schade er nur sich selbst. Sie erklärt ihm, dass es kein großer Verlust wäre, wenn er platzen würde, da sein fehldispositioniertes Herz[2], die Ursache für seine niederträchtige Art ist:
' „[...]dûne hetest ditz gesprochen,
dû wærest benamen zebrochen;
unde wære daz, weiz got vil wol
wan dû bist bitters eiters vol,
dâ dîn herze inne swebt
unde wider dîn êre strebt.“ ' [3]
Keie kritisiert daraufhin den Vorwurf der Königin, indem er sie auf ihren königlichen Ruf und ihre Ehre hinweist.[4] Da er allerdings der Königin unterlegen ist und ihm diese Tatsache durchaus bewusst ist, kann er „[d]em Druck gesellschaftlicher Entehrung [...] nicht standhalten“[5]. Er versucht sie um Gnade zu bitten und sich bei Kalogreant zu entschuldigen, was dieser ablehnt:
' „ezn sprichet niemens munt
wan als in sîn herze lêret:
swen iuwer zunge unêret,
dâ ist daz herze schuldec an.
[...]der humbel der sol stechen,
ouch ist reht daz der mist
stinke swâ der ist:der hornûz der sol diezen.“ '[6]
[...]
[1] Vgl. B. Volkmann 1995, S.100.
[2] Vgl. ebd., S.103.
[3] Hartmann von Aue, Iwein, V. 153-158.
[4] Vgl. J. Haupt 1971, S. 38.
[5] B. Volkmann 1995, S.105.
[6] Hartmann von Aue, Iwein, V.194-209.
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- Arbeit zitieren
- Katharina Steffen (Autor:in), 2011, Die Rolle des Keies im Iwein Roman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206125