Diese Arbeit, noch dazu in so kurzer Zeit, zu schreiben, war für mich
kein leichtes Unterfangen. Ich hatte weder den Tristan vollständig
gelesen, noch hatte ich Zeit, mich schon mit meinem Thema
auseinanderzusetzen. Als erstes begann ich also den Tristan zu lesen,
und zwar auf Mittelhochdeutsch. Dass ich damit nicht so schnell
vorankam, wie bei neuhochdeutschen Texten, ist klar. Jedoch wiegte
mich schon der Prolog in eine so angenehme Stimmung ein, dass ich
das Lesen fast zu genießen begann. Da ich mich selbst als einen
romantischen Typ sehe, war ich nach kurzer Recherche sehr zufrieden
mit meinem Thema und stellte mich der Problematik der edelen herzen.
Als erstes versuchte ich für mich ein Licht auf die damaligen
Bedeutungen der Einzelwörter dieser Phrase zu werfen. Schon dabei
wurde mir die Schwierigkeit bewusst, welche die Beurteilung der
Bedeutung des Wortes edel aufwerfen würde. Die Bedeutung von edel
würde auch die Bedeutung von herze stark beeinflussen.
Ich habe nun versucht, mich etwas durch die Sekundärliteratur zu
kämpfen, um von den Ideen der Autoren über diese Begriffe inspiriert
zu werden. Freilich habe ich mir nach der Lektüre des Prologs und nach
meinen Empfindungen dabei, Gedanken über die Aussagen und die
möglichen Ziele Gottfrieds gemacht. Ich habe meine eigenen Gedanken
mit der Sekundärliteratur verglichen, mich entweder auf falschen
Wegen gesehen oder bestätigt gefühlt.
Weiters habe ich versucht, die Kernüberlegungen der einzelnen Autoren
etwas zu präsentieren, miteinander zu vergleichen und gegeneinander
abzuwägen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Etymologie des Wortes edel
- Grundlegende Überlegungen zum Wort edel
- Edel bei Gottfried
- Herze bei Gottfried
- Die edelen herzen
- Die Liebeskonzeption bei Gottfried
- Bedeutungswandel der Minne durch den Prolog
- Betrachtung des Prologs
- Esoterischer Kreis der edelen herzen
- Schusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Bedeutung des Begriffs „edelen herzen“ im Tristan von Gottfried von Straßburg. Dabei geht es darum, die Entwicklung der Bedeutung des Wortes „edel“ im Mittelalter zu beleuchten, sowie die spezifische Verwendung bei Gottfried zu analysieren. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Gottfried das Konzept der Minne und die Rolle von „edelen herzen“ in seinem Werk darstellt.
- Etymologie und Bedeutungswandel des Wortes „edel“
- Die Bedeutung des Begriffs „Herze“ bei Gottfried
- Die Rolle der „edelen herzen“ im Tristan
- Die Liebeskonzeption bei Gottfried
- Der Einfluss des Prologs auf das Verständnis des Begriffs „edel“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit vor und beschreibt den Forschungsstand. Das erste Kapitel behandelt die Etymologie des Wortes „edel“ und die verschiedenen Bedeutungen des Wortes im Mittelalter. Das zweite Kapitel geht auf die Bedeutung des Wortes „edel“ bei Gottfried ein und analysiert die Verwendung des Wortes in Verbindung mit „Herze“. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Liebeskonzeption bei Gottfried und untersucht, wie diese mit dem Begriff „edel“ zusammenhängt. Das vierte Kapitel befasst sich mit dem Einfluss des Prologs auf das Verständnis des Begriffs „edel“. Das fünfte Kapitel präsentiert den esoterischen Kreis der „edelen herzen“. Der Schluss gibt eine Zusammenfassung der Ergebnisse und einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen „edel“, „Herze“, „Minne“, „Tristan“, „Gottfried von Straßburg“, „mittelhochdeutsche Literatur“, „höfische Gesellschaft“, „Bedeutungswandel“, „Liebeskonzeption“ und „esoterischer Kreis“.
- Quote paper
- Birgit Sedelmaier, Mag. (Author), 2003, Die "edelen herzen" im Tristan von Gottfried von Straßburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20641